borabora schrieb:Jedoch kann ich die "Gründe" nicht ganz anerkennen oder verstehen.
Ich greife jetzt nur einige, wenige von den vielen Aspekten heraus:
a) Es gibt Situationen im Leben, bei denen ein Betroffener überhaupt keine Perspektive mehr für sich, für sein Leben sieht und gehen will.
Zwei Jahre später ist der Betroffene froh, dass er damals sich nicht das Leben genommen hat und freut sich, zu leben.
Solche Verläufe kommen vor und sind im Grunde nichts Besonderes.
Sie gehören gewissermaßen zu einem "normalen" Leben dazu, jedenfalls bei recht vielen Menschen.
Wie kann also ein Instumentarium geschaffen werden, das "in die Zukunft schaut"?
b) Die Gefahr ist gegeben, dass z. B. sehr alte und/oder schwerkranke Menschen von Verwandten, Angehörigen etc. "höflich" und "sanft" gebeten werden, langsam doch aus dem Leben zu scheiden (das "asoziale Dasein" von Menschen, die nur noch Kosten, Mühe und "Zumutung" für andere sind).
Die Gesellschaft besteht nicht nur aus edlen, zufriedenen und mit sich selbst klar kommenden Menschen, d.h. in dem Augenblick, wo aktive Sterbehilfe als "Gewerbe" eingeführt wird, bestünde die immense Gefahr (über Jahre), dass auf "potentielle Kandidaten" ein Druck ausgeübt wird, eine Atmosphäre aufgebaut wird, wo es immer häufiger vorkommt, dass man kein Verständnis mehr für Menschen aufbringt, die "trotz allem" noch am Leben hängen.
Wie gesagt, es geht nicht darum, wie etwas sein sollte, sondern es geht darum, unsere Gesellschaft mit ihren Realitäten anzusehen.
Wenn man das tut, dann wird man zugeben müssen, dass die o.g. Gefahren ganz real sind.
Und das sind nur zwei Aspekte.
Es gibt noch weitere.
Aber das ist offtopic.
Schließlich geht es bei diesem Thread nicht um die aktive Sterbehilfe sondern um den Freitod.