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Selbstmord durch Überforderung

17 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Selbstmord, Suizid, Statistik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1
ericblutaxt Diskussionsleiter
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Selbstmord durch Überforderung

04.02.2008 um 00:38
Die traurige Statistik: Im Jahr 2007 versuchten offiziellen Daten zufolge 2100 US-Militärangehörige, sich das Leben zu nehmen - im Schnitt waren das rund fünf Suizid-Versuche pro Tag. Im Jahr 2002, dem letzten vollen Jahr vor Beginn des Irak-Krieges, lag die Vergleichszahl noch bei 350 versuchten Suiziden.

Armee-Statistiken zufolge sind es zumeist Angehörige der Infanterie, die versuchen, ihr eigenes Leben zu beenden - typischerweise mit einer Schusswaffe. Nach offiziellen Daten starben 2007 insgesamt 89 Soldaten durch Suizid.
.....................

Als Ursachen für das Ansteigen der Selbstmordrate gelten die lange Dauer der Militäreinsätze in Kampfgebieten wie Irak und Afghanistan und die oft nur kurzen Phasen von Regeneration zwischen den Einsätzen. Auch das sogenannte posttraumatische Stress-Syndrom (PTSS) bei zurückgekehrten Soldaten wird als Faktor genannt.


Warum führt man Krieg, warum entwurzelt man Menschen, warum schickt man Kanonenfutter in einen Krieg der Reichen in USA statt sich aus Nahost zurückzuziehen.
??????????


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Selbstmord durch Überforderung

04.02.2008 um 00:47
"... eine Nation unter Gott, unteilbar, mit Freiheit und Gerechtigkeit für jeden."

Weil man das den Soldaten seit ihrer Geburt eingetrichtert hat, sie diesen Eid (Pledge of Allegiance) auf die amerikanische Flagge schwoeren und sie die Anerkennung ihrer Nation bekommen, wenn sie fuer diese (aus welchen Gruenden auch immer) sterben.

Nachvollziehbar ist es kaum, aber wer nicht durch Feindeshand stirbt, kann moeglicherweise depressive Gedanken bekommen, Angst, nicht die Anerkennung zu bekommen, die sich der Soldat bei seiner Vereinigung erhofft hat und das treibt vielleicht in den Selbstmord.

Oder aber die eigene Frau tausende Kilometer entfernt in den Armen eines anderen zu wissen?


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Selbstmord durch Überforderung

04.02.2008 um 01:25
Muss ich mir über solche Konsequenzen nicht im Klaren sein wenn ich mich für diesen Beruf entscheide? Ebenso seltsam wie die Diskussion über den Bundeswehreinsatz in Südafghanistan.... Wer Soldat wird muss damit rechnen mit Krieg, Elend und privater Isolation konfrontiert zu werden. Die Zeiten in denen ein Job als Berufssoldat der Bundeswehr Biersaufen und Fernsehen bedeutete sind nun mal locker 10 Jahre vorbei.....

Was die Selbstmordrate der Marines angeht, ist das definitiv auf den Irak zurückzuführen. Der Zusammenhang ist einfach zu eindeutig, über die genauen Gründe kann ich nixhts sagen.....


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Selbstmord durch Überforderung

04.02.2008 um 05:16
Muss ich mir über solche Konsequenzen nicht im Klaren sein wenn ich mich für diesen Beruf entscheide?

Das ist keine Entscheidung, die US-Armee setzt sich praktisch nur aus Unterschichten-Kindern zusammen und rekrutiert wird fast ausschließlich in den Slums unter Leuten die überhaupt keine Wahl haben, siehe Fahrenheit 9/11 Film!

In Deutschland übrigens genauso, da gibt es in manchen Arbeitsämtern auch eine ganz agressive Rekrutierungswerbung für die man Jugendliche sogar zwangsverpflichtet sich die anzuschauen, mit dann auch entsrechenden Protesten dagegen.
/dateien/mg42455,1202098605,amyausdemaamt

Soldat sein war nie wirklich freiwillig, das ist vorallem nur der Mangel an Alternativen, wie sie eben das Milieu aus dem man kommt auch vorgibt!


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Doors ehemaliges Mitglied

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Selbstmord durch Überforderung

04.02.2008 um 08:46
Soldaten sind nun mal originär zum Töten und/oder Sterben da.
Das ist allerdings den wenigsten Kindern in Uniform bewusst.

Ich erinnere mich noch gut daran, als beim 1. Golfkrieg die Verweigererzahlen hochschnellten, weil einigen Berufssoldaten beim Bund plötzlich klar wurde, dass man nicht nur die bunte Trachtengruppe mit Club-Med-Charakter ist, die gelegentlich mal dekorativ ein paar Sandsäcke in die Fluten wirft oder mit dem Bergeleo Schnee schippt.

Andererseits sollte man, Unterschicht oder nicht, mit 18 schon mal drüber nachgedacht haben, ob und für wen sich das Töten lohnt - und ob man das gern möchte oder nicht.

Der entscheidende Unterschied ist der der Freiwilligkeit. Freie Willensentscheidungen können tatsächlich auch "Unterschichtler" fällen, selbst wenn manches Bürgersöhnchen dies nicht glauben möchte oder es ihnen gar im Sinne sozialdemokratischer Bevormundung absprechen möchte.

Anders dran sind die armen Schweine, die keiner fragt oder gefragt hat, ob sie gerne Krieg führen möchten, andere Völker überfallen oder selbst gern überfallen werden möchten. Über die zerbricht sich keiner den Kopf.

Das, was mancher Stammtischbruder der Justiz vorwirft, wird hier zur Norm erhoben: Der arme Täter leidet, was aus dem Opfer wird, ist egal. Das ist bestenfalls tot und jammert nicht nach psychologischer Betreuung.


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ericblutaxt Diskussionsleiter
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Selbstmord durch Überforderung

04.02.2008 um 12:54
ist daraus nicht abzuleiten, dass man jegliche Teilnahme an kriegerischen Auseinandersetzung als unmoralisch deklarieren sollte und zur Kriegsdienstverweigerung aufrufen sollte.

Meine Generation hat ja vehement die Kriegsdienstverweigerung gefordert und auch praktiziert.

Die Grünen, die damals mit Blumen im Haar herumliefen, haben ja auch ihre Unschuld verloren, indem sie am Balkankrieg teilnehmen wollten.

Vielleicht sollte man in Zukunft auch die Parteien nicht mehr wählen aus deren Reihen der Ruf nach Teilnahme an Kriegen laut wird.


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Selbstmord durch Überforderung

04.02.2008 um 12:59
Die Menschen wissen schon lange das der Krieg im Irak nutzlos und sinnlos ist
Wir wissen es,sag es dem "Präsidenten".
Ohne Rücksicht auf Verluste zieht der sein Ding durch und den Soldaten und deren Angehörigen wird schön eingetrichtert,wie "ruhmreich"und"ehrenhaft" es sei ein Soldat zu sein,für sein Land zukämpfen (was die aber nicht erfahren haben ist das die meisten für ihr Land sterben) und unter der Amerikanischen Flagge zudienen.....

Ich könnt kotzen.......


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Selbstmord durch Überforderung

04.02.2008 um 13:00
Da ist es doch klar das man da Psychische Defekte aufweist und irgendwann nicht mehr kann und keinen anderen Ausweg mehr sieht,als Selbstmord zubegehen.


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Selbstmord durch Überforderung

04.02.2008 um 13:02
Ja toll, wenn sich ein Land dafür entscheidet, keine Armee mehr zu haben, dann is dieses Land ein 3 Pfund-Steak für die Nachbarländer.....wie kann man nur so naiv sein und glauben, bloß, weil ein Land keine Soldaten mehr hat, wär alles friedlich....man kann sich auch ohne Armee niederknüppeln aber Armeen stabilisieren die Sache, dass nich wie früher die Ritter die Bauern abschlachten.

Zumal man sichn in Deutschland als Soldat eh nix vorzuwerfen hat.....wir sind nicht die, die unter dem Argument der MVW woanders einreiten....wir sind auch nicht die, die Sarin über Stätden verteilen......das sollte man sich auch mal vor Augen halten.


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04.02.2008 um 13:11
Der Soldat, der sich selbst umbringt, hilft der anderen Seite, Kosten zu senken. Rein betriebswirtschaftlich betrachtet. Kann man Kriege etwa auch anders sehen?


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04.02.2008 um 13:14
Gibts in BWL auch den Begriff Wehrkraftzersetzung?


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Selbstmord durch Überforderung

04.02.2008 um 13:17
Nein, aber z.B. die Rechnung, dass das Verletzen eines Soldaten wirtschaftlich und militärisch betrachtet effektiver ist, als seine Tötung. Um einen Verwundeten wieder fronttauglich zu machen, bindet man etwa fünf Mann über einen längeren Zeitraum. Um ihn einzubuddeln genügen zwei Mann und eine Stunde.
Das ist übrigens einer der Hauptgründe für den Einsatz von Landminen.


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Selbstmord durch Überforderung

04.02.2008 um 23:52
eine zu schnelle entscheidung aus emotionallen gründen.

alle sagen einem man tue damit etwas gutes und man würde damit vielen helfen.

für die, die im einsatz sind sieht das anders aus, so geht es wohl auch denen die im leben stehn und versuchen alles so zu machen wis di anderen tun.

doch ist es wirklich das was man will? denn weg den man eigentlich gehen wollt.


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ericblutaxt Diskussionsleiter
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Selbstmord durch Überforderung

05.02.2008 um 13:58
Schwer sich in die Situation dieser Soldaten hineinzuversetzen.

Er ist also als einfacher Landser in der Wüste oder in einer gebirgigen Gegend in einer fremden Kultur, fernab der gewohnten Heimat, er versteht die Menschen nicht, die er "befreien" oder verteidigen soll, er sieht nach Angriffen und Selbstmordattentaten seine verstümmelten und schreienden Kameraden, abgerissene Schädeldecken, Gehirn überall, Beine, Arme, er verspürt den Hass der Bevölkerung, er stellt fest, seine Generäle und Obristen nutzen ihn nur als Kanonenfutter, er will nach Hause, er glaubt nicht mehr an die Mission der USA, er hasst Bush für das was er den Menschen antut, er merkt, dass er nur ein kleiner Käfer in den Augen von Ölmagnaten wie Cheney, Bush etc ist, er hasst die USA, sich und die Armee,
aus Selbsthass und aus Hass gegen seine eigene Gesellschaft beschliest er sein Leben zu beenden, weil er keinen Sinn in seiner Aufgabe, der heuchlerischen "Mission" eines gehirnkastrierten Präsidenten und dem Hurrapatriotismus dümlicher Mitbürger mehr sieht.


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Selbstmord durch Überforderung

05.02.2008 um 14:04
"Soldat sein war nie wirklich freiwillig, das ist vorallem nur der Mangel an Alternativen, wie sie eben das Milieu aus dem man kommt auch vorgibt!"

Das stimmt so nicht! Es gibt durchaus Menschen, für die das die Erfüllung ist und das hat überhaupt nichts mit Erfüllung und sozialer Herkunft zu tun. Ich habe einen kennengelernt vor über 10 Jahren, der war so etwas von überzeugt Soldat zu sein, und der mußte es nun wirklich nicht sein, der hätte alles andere machen können.


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Selbstmord durch Überforderung

05.02.2008 um 14:14
Aber unsre verblendeten Pazifisten kapieren es nich oder wollen es nich kapieren, dasses Leute gibt, die halt anders ticken als sie selber.

Es gibt nunmal Leute, die gern und aus Überzeugung Soldat sind und die müssen noch nichmal dumm oder unbeliebt sein.

Aber als Pazifist neigt man wohl dazu, Andersdenkende vom eigenen Glauben an die Wunder des Kuschelkurses überzeugen zu müssen......und anderen somit gleichzeitig jede Mündigkeit abzusprechen, in dem sie das Interesse derer fürs Militär auf irgendwelche psychischen Defizite zurückführen.

Gab schon ganz andere Kaliber, die mit solchen Argumenten um sich warfen. Muss hier aber nich näher erläutert werden.

Wie oft wurd ich hier schon von solchen Verblendeten als gestört abgetan, weil ich mich für sowas interessiere....naja Intoleranz hat viele Gesichter....


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Selbstmord durch Überforderung

05.02.2008 um 14:38
Wer gerne Soldat ist, der soll's meinetwegen auch sein. Gibt ja auch Schlachter, Proktologen und Lehrer.

Nur von mir verlangen sollte es keiner. Meine "Kriegsspiele" reichen mir.

Pazifismus kann nicht gegenüber jedem und zu jedem Preis gelten.
Schliesslich sind die deutschen Mörderbanden ja auch nicht mit Gebeten und Blumenketten aus Osteuropa vertrieben worden.


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