GilbMLRS
Du solltest hier mal klarstellen worum es dir eigentlich geht. A) Die Bundeswehr B) Die Wehrpflichtigen in der Bundeswehr oder C) Das Militär allgemein.
Das Gewissen ist vor allem eine Frage des Berufssoldaten, denn wie du so schön angemerkt hast, wird ein Wehrpflichtiger wohl niemals damit in Kontakt treten.
GilbMLRS schrieb:Dann sollte man sich informieren, jeder Soldat bekommt ein Buch in die Hand gedrückt. Das nennt sich: Soldatengesetz.
Und wo ist der Zusammenhang? Das Soldatengesetz regelt die Rechtsstellung eines Soldaten, da steht nicht drin wie sein Auftrag ist.
GilbMLRS schrieb:Schieß auf xy. Befehle kommen ja immer von höherer Stelle. Wenn xy bewaffnet sind, dann ist es schonmal Grundsatz, dass man wachsam ist und dann schießt man auch, denn schließlich ist das Waffentragen rein rechtlich nur Soldaten, Polizisten vorbehalten. Und diese sind als solche zu erkennen, also wenn ein Zivilist mit Sturmgewehr rumrennt, dann muss ich davonausgehen, dass er ncit grade auf meiner Seite steht und eine potentielle Gefahr ist. Desweiteren gibt es eindeutige Regeln, wer sich wie auf/in der Nähe von militärischen Anlagen zu verhalten hat. Die Strafen bei Nichtbeachtung sind auch bekannt, das setzt schon der gesunde Menschenverstand voraus.
Hier sind wir ja wieder beim Punkt, auch wenn es dir vermutlich nicht auffällt. Es gibt gewisse Richtlinien an die man sich halten muss, man muss Befehle befolgen usw. (ja die kommen von "oben"). Und genau das knipst doch das Gewissen aus - bzw. das ist notwendig um ein guter Soldat zu sein. Wenn einer mit nem Sturmgewehr rumrennt dann soll ich ihn abknallen. Genau das ist die Situation, die ich nicht grundsätzlich mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Dieser Mensch sieht sich genauso im Recht wie ich auch. Dein Kommentar "dann soll er mich eben nicht angreifen" (sinngemäß) ist doch eine Farce weil umgekehrt genau das gleiche getan wird. Dieser Mensch glaubt auchfür etwas zu kämpfen, er hat Familie genau wie ich, vielleicht Kinder, Freunde usw. Ich kann nicht einfach so jemanden abknallen. Genau deshalb, eben weil ich nicht in so eine Situation kommen will, wo es darum geht ich oder er, darum sehe ich in mir keinen guten Soldaten.
GilbMLRS schrieb:Höhere Ziele sind zum Beispiel, dass Zivilisten in einem Land wieder ihrem gereglten Leben nachgehen können und nicht vonirgendwelchen Milizen verfolgt, marodiert oder Ähnliches werden. Das heißt, dass auch um das Beispiel mal aufzugreifen, Zivildienstleistende ungestört eben diesem Dienst nachgehen können, ohne, dass sie Angst haben müssen, dass das Krankenhaus von Terroristen in die Luft gejagt wird oder die Kranken und Alten von irgendwelchen Fanatikern im hinterhof erschossen werden. Denn ohne bewaffnete Kräfte würden solche Sachen UNGESTRAFT passieren. Und ich rede nicht von Deutschland, sondern eben von aktuellen Beispielen, wenngleich es dort auch keinen Zivildienst als solchen gibtaber jeder sollte wissen, wie ich es meine.
Und eben damit hat ein Wehrpflichtiger überhaupt nix zu tun, welchen Unterschied macht dies dann also für diesen oder er Zivi ist oder beim Bund?
Es ist eine Sache des Berufssoldaten, sich darüber Gedanken zu machen ob er das könnte oder nicht. Und die "höheren" Ziele sind auch nicht immer moralisch überlegen.
Da wurde der Frieden in den Irak gebracht und die erste Amtshandlung war es, die Ölpiplines zu sichern
;) Was ich damit sagen will ist eben, dass gewisse Rechtfertigungen eine Farce sind. Nehmen wir Israel als Beispiel. Der Staat wurde nach dem 2. Weltkrieg am Mittelmeer gegründet, mitten im Gebiet der Palästinenser - und nun muss es natürlich verteidigt werden. Der Schutz der Bevölkerung ist das "höhere" Ziel, aber kannst du die Palästinenser nicht auch ein wenig verstehen, wenn sie in ihrer Hilflosigkeit eben zu allen Mitteln greifen, die sie zur Verfügung haben? Wenn ein Vater seine Familie durch dieFremde Kultur gefährdet sieht und eben zu den Waffen greift?
GilbMLRS schrieb:Schonmal was von Reservisten, Wiedereinstellern gehört? Und davon, dass ein Soldat nach dem Ausscheiden einen Teil der Klamotten bis zu einem bestimmten Alter aufzuheben hat? Und das nicht ohne Grund.
Oh super, die Klamotten darf man behalten
:)Schon mal was von "Defensivarmee" gehört? Solang Deutschland also nicht auf konventionelle Art und Weise angegriffen wird UND die Berufssoldaten nicht ausreichen, solange hat ein Wehrpflichtiger eh nix zu befürchten. Wo also soll man das Gelernte (und damit meine ich nun nicht die Disziplin) genau anwenden? Soll ich mich zuhause an meinen Kühlschrank anschleichen oder durch meinen Garten robben? Ich denke was man wirklich "mitnimmt" sind die Dinge, die mit Kampftaktiken und co überhaupt nix zu tun haben - eben die Diszilpin usw.
Ich spreche mich hier nicht gegen das Militär an sich aus, ich bin also nicht dein Feindbild desgemeinen faulen Zivis, der über das Militär lästert. Es geht mir aber darum zu zeigen, dass a) Ein Wehrpflichtiger nix zu diesen "höheren Zielen" beiträgt und b) Das Soldatensein nicht zwangsläufig mit dem Gewissen vereinbar sein muss.
GilbMLRS schrieb:Wer irgendwo einen Acker sein Eigentum nennen kann, der muss ihn auch beschützen und verteidigen. Und dafür baut er Zäune u.ä. Um einen Staat kann man keinen Zaun ziehen, da brauch es andere Möglichkeiten um zu verhindern, dass jemand reinkommt. Und von Nächstenliebe und Einkaufengehen lässt sich keine Feindesarmee aufhalten. Auch die Taliban werden nichtdadurch bekämpft, dass man sich hier Gedanken macht, wie man denn neun Monate statt etwas Disziplin den größten Spaß und möglichst wenig Stress haben kann. Neun Monate, soviel sollte jeder übrig haben um das zu tun, was im Ernstfall andere für einen tun.
1) Dann soll es auch bitte jeder tun und nicht nur 25%
2) Du vermischt ständig die Themen. Wie am Anfangschon gefragt, für was sprichst du dich eigentlich überhaupt aus? Ein Wehrpflichtiger hat mit der Verteidigung mit hoher Wahrscheinlichkeit niemals etwas zu tun. Militärisches Vorgehen tendiert immer mehr in Richtung Spezielkräfte und co.
3) Den Taliban ist es völlig egal ob ein Wehrpflichtiger hier Spaß hat oder nicht. Die werden mit ihm eh nie in Kontakt treten!