Sommerzeit/Winterzeit muss es sein?

@nairobi Man braucht auch im Dunkeln keine Taschenlampe wenn man mit dem Hund geht. Egal ob in der Frühe oder spät am Abend oder Nachts. Es gibt doch tatsächlich sowas wie Straßenbeleuchtung. :)


Was hier überhaupt alle Sommerzeit Befürworter mit der klitzekleinen einen Stunde, in Zahlen sechzig Minuten, mehr Helligkeit am Abend haben. Ganz ehrlich, mein Bedarf an draußen bleiben am Abend im Frühjahr/Sommer richtet sich eher nach Wetter und Temperatur, aber doch nicht nach der Sonne.

Carietta schrieb:Was hier überhaupt alle Sommerzeit Befürworter mit der klitzekleinen einen Stunde, in Zahlen sechzig Minuten, mehr Helligkeit am Abend haben.

Eine Stunde mehr ist aber nicht wenig. Für mich bedeutet es eben viel, so wie es für andere nichts bedeutet. Aber manchmal ist auch eine Stunde schon sehr viel wert.

Im übrigen kann man dann genauso fragen, warum die klitzekleine Verschiebung von nur winzigwenigen 60 Minuten bei der Sommerzeitumstellung zu derart gravierendem Unbehagen bei den Sommerzeitgegnern führen kann. In Zahlen, nur 60 winzigwenige Minuten.

martenot schrieb:Im übrigen kann man dann genauso fragen, warum die klitzekleine Verschiebung von nur winzigwenigen 60 Minuten bei der Sommerzeitumstellung zu derart gravierendem Unbehagen bei den Sommerzeitgegnern führen kann. In Zahlen, nur 60 winzigwenige Minuten.

Ich bin kein Gegner, mir erschließen sich nur manche Argumente für die Sommerzeit nicht. Es gibt wohl auch gesundheitliche Probleme, die hier im Thread auch schon ausführlich erläutert wurden. User, die die Zeitumstellung sehr belastet und sie an ihre Grenzen bringt. Aber das wischt man halt gerne beiseite, weil man sich damit nicht beschäftigen mag.

Carietta schrieb:Aber das wischt man halt gerne beiseite, weil man sich damit nicht beschäftigen mag.

Wer genau sind denn diese "man", die sich nicht damit beschäftigen mögen? Ich kenne die Leute persönlich zu wenig, um zu wissen, ob und in wieweit sie sich mit den diversen Dingen beschäftigen.

Carietta schrieb:Es gibt doch tatsächlich sowas wie Straßenbeleuchtung. :)

Das ist durchaus richtig. Allerdings kommt es auch darauf an, wo man geht.
Da kann das durchaus auch schlecht oder auch gar nicht beleuchtet sein.
Und ohne Taschenlampe kannst Du nun mal die Hinterlassenschaften nicht finden.
Also ist eine Taschenlampe durchaus von Vorteil.
Kann natürlich nicht jede/r wissen oder durch Nachdenken drauf kommen.
Feld- und Waldwege sind im allgemeinen gar nicht beleuchtet.

nairobi schrieb:Feld- und Waldwege sind im allgemeinen gar nicht beleuchtet.

Das Argument mit der Straßenbeleuchtung "leuchtet" mir auch eher nicht ein. Es ist ja doch ein fundamentaler Unterschied zwischen Tageslicht und Straßenbeleuchtung. Und wer abends nach Feierabend gern noch eine kleine Wanderung macht oder raus an den See fährt, wird sich nicht immer im Bereich von Straßenbeleuchtungen wiederfinden. Auch im Biergarten ist es meines Erachtens schöner, wenn es schönes Abendlicht gibt, als wenn es dunkel ist und man bei künstlicher Beleuchtung sitzt.

nairobi schrieb:Und ohne Taschenlampe kannst Du nun mal die Hinterlassenschaften nicht finden.

Die fallen ja in der Regel direkt hinter meinem Hund raus. Da muss ich dann nicht lange suchen.

nairobi schrieb:Kann natürlich nicht jede/r wissen oder durch Nachdenken drauf kommen.

Ich hab genug Hunde besessen und jahrelang ausgeführt. Mitten in der Nacht, im Winter, während Sommer- oder Normalzeit. Eine Taschenlampe brauchte ich nie. Zumindest nicht in der Stadt. Auf einem kleinen Dorf wo um irgendeine Zeit die Lichter ausgehen, mag das anders sein. Hat aber auch mit Sommer- oder Normalzeit nichts zu tun.

martenot schrieb:Wer genau sind denn diese "man", die sich nicht damit beschäftigen mögen? Ich kenne die Leute persönlich zu wenig, um zu wissen, ob und in wieweit sie sich mit den diversen Dingen beschäftigen.

Na hier gehts doch immer nur um Ich Ich Ich (nicht nur du). Man kann ja froh sein, wenn man gesundheitlich von der Zeitumstellung nicht belastet ist, aber man kann auch ein kleines bisschen mal nachdenken, wie es Menschen geht, denen es damit schlecht geht.

Carietta schrieb:aber man kann auch ein kleines bisschen mal nachdenken,

Solange jeder ein kleines bisschen nachdenkt, und das nicht nur von den anderen verlangt, ist es völlig in Ordnung. Ich denke, dass letztlich die allermeisten Menschen mehr nachdenken, als man ihnen unterstellen würde. Ich selbst käme nicht auf die Idee, anderen Menschen das Nachdenken absprechen zu wollen.

Im übrigen wird meines Erachtens in vielen Threads oft aus der persönlichen Perspektive argumentiert, was ja nicht immer negativ sein muss. Man kann doch schreiben, wie die eigene Sichtweise und die eigenen Bedürfnisse sind, und andere schreiben ihre Sichtweise und ihre Perspektive. Auch das kann einem dabei helfen, andere Perspektiven und Sichtweisen besser kennenzulernen.

Speziell in diesem Thread würde ich sagen, dass es eine stark subjektive Komponente gibt, weil die Tageshelligkeit von jedem Menschen anders empfunden wird, und unterschiedliche Bedürfnisse bestehen. Somit empfinde ich es nicht als allzu verwerflich, die jeweils eigene Sichtweise darzustellen.

@martenot

Bei der Feststellung, dass es vielen Menschen damit schlecht geht, geht es m.E. darum, dass die Sommerzeit aus sachlichen Energiespargründen mal eingeführt wurde.
Das hat sich als falsch erwiesen.

Das reicht offensichtlich nicht, das rückgängig zu machen, bzw. einfach die Zeitumstellung sein zu lassen.

Daher führt man eben Gegenargumente an.
Das bedeutet, die Sommerzeit nützt nicht nur nichts, sie ist eben für viele auch noch schädlich.

Es war im Grunde eh nie die Debatte, wie gut soll es den Bürgern gehen, sondern hat sich hauptsächlich um die Einsparung von Energie gedreht.

Bundeskanzleri schrieb:Das bedeutet, die Sommerzeit nützt nicht nur nichts, sie ist eben für viele auch noch schädlich.

Wobei die Schädlichkeit meines Erachtens eben wiederum anscheinend nur einige Personen betrifft, während andere wiederum davon profitieren. Mir selbst (das beliebte "ich ich ich" sozusagen) tut die Sommerzeit physisch und psychisch gut, weil sie mir ermöglicht, viel Zeit im Freien mit körperlichen Aktivitäten zu verbringen. Je früher die Dunkelheit nach Feierabend einsetzt, umso früher würde ich zuhause vor dem PC oder Fernseher sitzen.

Obwohl auch dieses Argument auf dem vielzitierten "ich ich ich" basiert, vermute ich (ich ich ich), dass es auch anderen Menschen so gehen könnte (also den vielen "du du du" oder "er er er" oder "sie sie sie").

Übrigens kann man durchaus viele Menschen beobachten, die ebenfalls die langen hellen Sommerabende für Radtouren, lange Spaziergänge, Wanderungen, abendliches Schwimmen im See nutzen.

martenot schrieb:Übrigens kann man durchaus viele Menschen beobachten, die ebenfalls die langen hellen Sommerabende für Radtouren, lange Spaziergänge, Wanderungen, abendliches Schwimmen im See nutzen.

Ja, aber jetzt im April wird wohl keiner gerne im See schwimmen, denn es ist ja noch nicht mal Sommer und auch wenn es noch so hell ist, ist es je nach Wetterlage, sehr frisch. Von mir aus könnte die Sommerzeit von Juni bis September gehen. Dann wäre wenigstens der Sommer drin. :)

Du brauchst dich übrigens nicht gleich angegriffen fühlen, nur weil ich das Ich Ich Ich angebracht habe. Das war ja nicht auf dich explizit bezogen.

martenot schrieb:während andere wiederum davon profitieren.

Ja, das stimmt sicherlich.
Das gegeneinander abzuwägen bleibt schwer.

Vor allem auf europäischer Ebene.

Carietta schrieb:Von mir aus könnte die Sommerzeit von Juni bis September gehen. Dann wäre wenigstens der Sommer drin. :)

Wie wäre "von Mai bis September" als Kompromiss? Wäre für mich auch noch okay. Hauptsache, sie wird nicht ganz abgeschafft.

Bundeskanzleri schrieb:Vor allem auf europäischer Ebene.

Ja, zumal die verschiedenen Länder in unserer Zeitzone recht stark in Ost- West-Richtung auseinander gestreut sind. Somit würden je nachdem, wie die Änderung aussehen würde, mal die Ost- oder die Westfraktion in eine ungünstige Richtung verschoben werden. Als Alternative könnte man natürlich die Zeitzonengrenzen ändern und beispielsweise Frankreich und Spanien (und die Benelux-Länder?) in die Greenwich Mean Time verlegen. Und Polen / Slowakei / Ungarn etc. wären vielleicht besser in der Osteuropäischen Zeitzone aufgehoben.

@martenot Laut Google

Sommer 2022 (Nordhalbkugel). Von:
Dienstag, 21. Juni
Bis:
Freitag, 23. September
Alle Datumsangaben: Mitteleuropäische Zeit.

Quelle: https://www.google.com/search?q=sommer&oq=sommer&aqs=chrome..69i57j0i512j0i433i457i512j0i402j0i433j0i512j69i61l2.4442j0j7&sourceid=chrome&ie=UTF-8

Aber egal. Ende März bis Ende Oktober ist auf jeden Fall zu lang. Und wie @Bundeskanzleri schon schrieb, das ganze Energiespar Gedöns war auch nicht so wie erwartet.

Übrigens: in den Achtziger- und Neunzigerjahren standen meiner Erinnerung nach die meisten Leute der Sommerzeit positiv gegenüber. Ich kann mich noch gut dran erinnern, dass die Leute im Frühling oft gesagt haben "Gottseidank kommt jetzt die Sommerzeit, und es ist wieder schön lang hell draußen". Irgendwann nach 2000 ist die öffentliche Stimmung plötzlich gekippt, wobei ich nicht genau weiß, woran das lag.

Insofern bin ich vielleicht auch einfach jemand, der noch mit der positiven Einstellung zur Sommerzeit sozialisiert wurde und sie bis heute genieße, statt sie als schädlich zu empfinden.

Bundeskanzleri schrieb:Bei der Feststellung, dass es vielen Menschen damit schlecht geht, geht es m.E. darum, dass die Sommerzeit aus sachlichen Energiespargründen mal eingeführt wurde.
Das hat sich als falsch erwiesen.

Das war von Anfang an ein "nur" vorgeschobenes Scheinargument.
Es musste nur 1 + 1 zusammen gezählt werden, um das zu sehen.

Dass die unsinnige Zeitumstellung bis zum heutigen Tag und mutmasslich weit darüber hinaus nicht rückgängig gemacht wird - wie in anderen Ländern - lässt tief blicken: Lobbyismus der Energieriesen in der EU - Diktatur.

Gerade jetzt, wo das Gebot der Stunde Co2 Reduzierung lautet, sollte doch lieber heute als morgen eine Sommerzeit obsolet sein

EchoM1 schrieb:Dass die unsinnige Zeitumstellung bis zum heutigen Tag und mutmasslich weit darüber hinaus nicht rückgängig gemacht wird - wie in anderen Ländern - lässt tief blicken: Lobbyismus der Energieriesen in der EU - Diktatur.

Wobei die Sommerzeit auch in weiten Teilen Nord- und Südamerikas gilt, was meines Erachtens weit weg von irgendwelchem EU-Lobbyismus entfernt ist. Ich frage mich manchmal, ob es dort auch so viele Gegner der Sommerzeit gibt....

martenot schrieb:mit der positiven Einstellung zur Sommerzeit sozialisiert wurde

Das hätte bei mir auch passieren können, war aber nicht so :D

Die Sommerzeit an sich empfinde ich nicht jeden Tag als schlimm, aber die zwei Umstellungen sind nicht so ohne.
Einmal fehlt einem eine Stunde und das andere Mal ist es von jetzt auf gleich mitten am Tag dunkel (natürlich gefühlt, aber das ist sehr unangenehm).

Bundeskanzleri schrieb:aber die zwei Umstellungen sind nicht so ohne.

Die mich wiederum nicht stören. Zumal ich relativ viel reise, und mit jeder Reise verschiebt sich ja ohnehin auch die Zeit des Sonnenauf- und Untergangs und die Zeit des Sonnenhöchststandes mehr oder weniger stark. Deswegen bin ich solche Änderungen gewöhnt und sie stören mich deutlich weniger als die anderen Menschen.

Selbst wenn ich nur beispielsweise von Niederbayern nach Baden-Württemberg fahre, macht sich der Unterschied schon bemerkbar (zwischen Passau und Karlsruhe liegen derzeit 21 Minuten Unterschied beim Sonnenuntergang).