Sommerzeit/Winterzeit muss es sein?

gastric schrieb:Was schlaftechnisch kein problem darstellt. Ganz im gegenteil.

Sprichst du da jetzt für dich, oder für uns alle? Mir kommt diese Aussage etwas zu allgemeingültig daher. Trozdem würde ich für mich sagen, dass es mir Schwierigkeiten machen würde, wenn es im Sommer recht früh dunkel werden würde. Aber wenn die obige Aussage allgemeingültigen Charakter hat, was ist dann mit mir?`Ein Störfall?

gastric schrieb:Das problem für mich als arbeitendes mitglied dieser gesellschaft ist aber meine eher fixe arbeitszeit.

Das ist auch für mich ein Problem. Morgens 4:30Uhr raus und im Sommer dann schon um 3:30Uhr. Das ist echt beschissen. Vor allen Dingen da ich eher der Typ "später ins Bett und später aufstehen" bin. Im Sommer kommt noch dazu dass es Abends erst spät dunkel wird. Wer soll dann schlafen können.
Ich bin deshalb absolut gegen die Einführung der Sommerzeit für das ganze Jahr. Dann lieber den derzeitigen Wechsel beibehalten. Ideal für mich wäre wohl ganzjährig die Winterzeit (Normalzeit). Aber ob ich das noch erleben darf....

itsnat schrieb:Aber ob ich das noch erleben darf....

Ich befürchte, das wird uns bald blühen. Spätestens dann bleibt mir nichts anderes übrig, als meine Arbeitszeit zu reduzieren, um den Verlust der abendlichen Helligkeit kompensieren zu können, da mir damit viel Lebensqualität verloren gehen würde.

Was ich mal interessieren würde: kämpfen eigentlich auch die Bewohner der anderen Regionen mit Sommerzeit außerhalb Deutschlands bzw. der EU so vehement gegen die Zeitumstellung?

martenot schrieb:da mir damit viel Lebensqualität verloren gehen würde

Das betrifft mit jeder Regelung, egal ob ständige Sommerzeit, ständige Winterzeit oder die jetzige Regelung, einen Teil der Gesellschaft. Jedem kann man es leider nicht recht machen. Man könnte höchstens versuchen die Regelung welche den geringsten Schaden anrichtet einzuführen. Welche auch immer das ist.

itsnat schrieb:Welche auch immer das ist.

Da würde ich meinen, dass die gegenwärtige Regelung den besten Kompromiss zwischen den beiden Positionen der Beibehaltung einer festen Zeit darstellt.

martenot schrieb:Sprichst du da jetzt für dich, oder für uns alle?

Aus meinem letzten link:

4. Sommerzeit erzeugt Schlafmangel

Schlaf-Mediziner sind mit der Sommerzeit schon jetzt nicht zufrieden. Wenn es abends länger hell ist, setze die Produktion des Schlafbotenstoffes Melatonin später ein. Die Folge: Man wird nicht rechtzeitig müde, muss aber morgens trotzdem früh aufstehen. Die Folge: "Mit der Zeit droht ein Schlafmangel - wir werden noch mehr zu einer chronisch unausgeschlafenen, übermüdeten Gesellschaft", so Schlafforscher Hans-Günter Weeß. Die langen hellen Abende genießen viele von uns dennoch.

Das trifft unweigerlich die allgemeinheit... zumindest die, die morgens nicht ausschlafen können.

martenot schrieb:Aber wenn die obige Aussage allgemeingültigen Charakter hat, was ist dann mit mir?`Ein Störfall?

Die intensität der auswirkungen hängt von diversen faktoren ab. Die beiden wichtigsten wären arbeitsbeginn und chronotyp.

Bist du frühaufsteher mit geringem schlafbedürfniss und einem moderaten arbeitsbeginn, stört dich das ganze wohl eher weniger, als bspw mich spätaufsteher mit (für mich) frühem arbeitsbeginn. Kannst du schnell und unkompliziert einschlafen, bist du auch weniger betroffen als jemand wie ich, der sich abends noch 3mal dreht. Im sommer bei helligkeit und dem trubel draussen dreh ich mich gern auch noch 20mal. Da hilft dann auch kein rollo und fenster zu. Meine melatoninproduktion setzt halt nicht bei licht ausreichend ein, hinlegen und direkt wegnatzen kann ich nur im winter einigermaßen.

Meine schwiegermutter steht bspw um 3uhr auf, muss aber erst um 6uhr anfangen. Die ist abends ab 21uhr im bett und pennt... die stört die umstellerei gar nicht, weil sie eh nicht mit dem wecker wach wird, sondern von alleine. Ob sie da nun morgens 2h oder 3h werkelt, macht auch keinen unterschied für sie.

Und wie sieht es bei dir aus? Wie schnell schläfst du ein, wie früh musst du raus, bist du eule oder lärche?

itsnat schrieb:Das ist auch für mich ein Problem. Morgens 4:30Uhr raus und im Sommer dann schon um 3:30Uhr. Das ist echt beschissen. Vor allen Dingen da ich eher der Typ "später ins Bett und später aufstehen" bin. Im Sommer kommt noch dazu dass es Abends erst spät dunkel wird. Wer soll dann schlafen können.

Ich fühle sooo mit dir :D

gastric schrieb:Wie schnell schläfst du ein, wie früh musst du raus, bist du eule oder lärche?

Ich bin starke Eule. Meine bevorzugten Aktivitäten sind eher nach hinten verschoben. Ich stehe gegen 7 Uhr auf und gehe nicht vor 23 Uhr ins Bett. Deswegen kommt mir die Sommerzeit gut entgegen, weil ich die Abendhelligkeit gut nutzen kann. Bis ich dann schlafen gehe, ist es schon dunkel. Umgekehrt werde ich nicht frühmorgens um vier Uhr schon vom Sonnenaufgang geweckt (was mich durcheinander bringen würde).

@martenot
Das ist nicht stark eule, das ist leichter frühtyp bis normaltyp und damit entspricht deine sommerzeitgewohnheit durchaus auch deinem chronotyp. Bei mir ist das völlig anders.


Wikipedia: Chronotyp

Wenn ich schlafen könnte, wie ich wollte, würde ich zum 2-10 typ gehören, lebe aber arbeitsbedingt nach 22-6 und schaffe aufgrund der gewöhnung an den wochenenden mit glück 0-8 bzw 1-9.

Für mich wäre es noch nichtmal so schlimm, wenn es im Sommer statt gegen 22:30Uhr schon 21:30Uhr dunkel wäre.
Problematisch sehe ich den viel zu zeitigen Sonnenaufgang. Wenn es mitten in der Nacht gegen 3 Uhr taghell draußen ist, dann hat das nichts mehr mit Nacht zu tun. Und da wäre es mir auch egal, wenn es vorher schon dunkel war. Zumal ich es eh meißt nur recht spät ins Bett schaffe.

Stören würde mich die frühere Dunkelheit dann in den Frühlingsmonaten. Da es schon toll ist wenn die Sonne erst eine Stunde später untergeht. Somit ist es noch wärmer und es ist eben eine Stunde, die man wirklich draußen verbringen kann, vorallem im Garten. Da gibt es jetzt genug zu tun. Und da ist es auch keine Alternative früh ne Stunde eher aufzustehen, um dann eine Stunde in den Garten zu gehen, bei fast Minusgraden.

Da hat die Sommerzeit halt schon so ihre Vorteile, die ich einfach nicht missen will. Zumal ich es nicht anders kenn, denn als ich geboren wurde, da gab es die Umstellung schon.

Bone02943 schrieb:Wenn es mitten in der Nacht gegen 3 Uhr taghell draußen ist, dann hat das nichts mehr mit Nacht zu tun.

Frag mal die Finnen oder Schweden.

Es fällt auf, dass diese Diskussion ne rein subjektive ist. Jeder sieht es nur für sich persönlich.

Im Grunde daher überflüssig.

@SomertonMan

Klar, aber die kennen es auch nicht anders, vorallem wo es in den nördlichen Breiten überhaupt nicht mehr dunkel wird, geschweige denn die Sonne verschwindet.
Hier sind wir nun aber etwas anderes gewöhnt.

Bone02943 schrieb:Hier sind wir nun aber etwas anderes gewöhnt.

Na ja, scheinbar ist hier niemand daran gewöhnt, wenn man so den Thread mitliest.

@SomertonMan

Wir sind es aber schon gewöhnt das abends die Sonne auch untergeht und nachts normalerweise Dunkelheit herscht., Wenn auch im Sommer nicht so sehr wie im Winter.

Bone02943 schrieb:Klar, aber die kennen es auch nicht anders, vorallem wo es in den nördlichen Breiten überhaupt nicht mehr dunkel wird, geschweige denn die Sonne verschwindet.

Ich kenne jemand, der aus Russland kommt und dort in einem Gebiet mit Polarnacht und -tag lebte und es extrem schrecklich fand. In meinem Garten lebt seit Jahren eine Brüllamsel, die beim ersten bisschen Sonnenlicht total hysterisch beginnt zu piepen ... warum auch immer. Die ist besser als jeder Wecker ...

Sowas wäre auch nichts für mich. Monate lang nur hell, dann wieder Monate nur dunkelheit, fürchterlich.

Bone02943 schrieb am 13.04.2022:Sowas wäre auch nichts für mich. Monate lang nur hell, dann wieder Monate nur dunkelheit, fürchterlich.

Es ist aber nun mal so und nicht zu ändern. Der Mensch gewöhnt sich in der Regel an alles.

Aber wer es nicht kann, muss halt an den Äquator ziehen. Dort hat er 365 Tage im Jahr 12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht und tägliche 28°C gibt's noch on top.

;)

Bone02943 schrieb am 13.04.2022:Für mich wäre es noch nichtmal so schlimm, wenn es im Sommer statt gegen 22:30Uhr schon 21:30Uhr dunkel wäre.

Das wäre das schlimmste überhaupt. Wer geniest es nicht, abends nach der Arbeit in den Sommermonaten im Garten zu verbringen, mit Freunden zu grillen und ne Runde Tischtennis oder Ähnliches zu spielen? Das wäre absolut grauenvoll, eine Stunde früher zusammenzupacken.

Um 3:48 Uhr geht Ende Juni die Sonne auf, bei Winterzeit würde sie um 2:48 Uhr aufgehen. Das braucht sicher keiner. Auch im Frühjahr fiebert man der Zeitumstellung entgegen um nach der Arbeit zu Hause auf dem Hof noch was zu schaffen. Keiner steht morgens ne Stunde früher auf um erstmal den Hof in Ordnung zu bringen und dann zur Arbeit zu fahren. Mir fehlt in den Wintermonaten einfach das Tageslicht um draußen noch was zu schaffen.

Ich finde es tatsächlich ideal so, wie es jetzt ist.
An die eine Stunde Unterschied gewöhne ich mich normalerweise in 2-3 Tagen.

nairobi schrieb:An die eine Stunde Unterschied gewöhne ich mich normalerweise in 2-3 Tage

Dazu möchte ich mal nen kleinen Tipp geben: So oft wie möglich an dem Tag der Zeitumstellung auf die Uhr gucken. Da ich ein Uhrengeschäft habe und zwei mal im Jahr an die 200 Uhren umstellen muss, bin ich gegen Sonntagmittag schon recht gut dran gewöhnt an die neue Zeit.

SomertonMan schrieb:Da ich ein Uhrengeschäft habe und zwei mal im Jahr an die 200 Uhren umstellen muss, bin ich gegen Sonntagmittag schon recht gut dran gewöhnt an die neue Zeit.

Bei einigen Uhren in meinem Haushalt geht das zum Glück automatisch. In meinem Auto auch. Bei dem vorherigen musste ich immer wieder nachschlagen, wie man das nochmal machen muss 🦧
Bei einigen muss es manuell umgestellt werden. Zum Glück hat man ja den ganzen Sonntag dazu Zeit 😅