@shionoro Aber natürlich stimmt das mit den zwei Gruppen, das ist offenkundig. Was Du beschreibst, ist die dritte Gruppe, die ich ansprach. Sogar die Verantwortlichen geben ihr Versagen zu. Dem Bildungssystem fehlt es an Millionen. Es ist alles veraltet und marode. Das fängt mit dem Lehrplan an und hört mit der Toilette auf.
Meine Aussage über die demotivierten ungebildeten jugendlichen Bewerber trifft zu - insbesondere in den "einfachen" Berufen, die keinen hohen Bildungsabschluss fordern. Aber es geht noch weiter - und da wird es interessant: auch in den höher qualifizierten Ebenen und bei den älteren Arbeitssuchenden fehlt es an Disziplin, Verantwortung, Kritikfähigkeit und Motivation. Als Arbeitgeber (und auch als Kunde) bekommt man leider oft den Eindruck, dass man Mitarbeiter vor sich hat, die keinen Bock haben auf das was sie tun. Kaum einer arbeitet, weil ihm die Arbeit spaß macht, sondern lediglich um das lebensnotwendige Geld zu bekommen. Am Ende haben wir lauter unzufriedene Beteiligte und Akademiker, die sich um eine Reinigungsarbeit bewerben, aber abgelehnt werden, weil sie überqualifiziert werden.
Die Schüler werden nicht genug gefordert und gefördert. Es fehlt ihnen an einfachsten Grundlagen um eine kontinuierliche Arbeit motiviert durchzuziehen. Und dass liegt nicht nur am Elternhaus, sondern an einer Kombination aus dem Versagen im Vermitteln von Werten und Verantwortungsgefühl von Eltern, Bildungssystem und Gesellschaft. Ich nenne es mal auch Defizitblick - man nimmt als resignierte Eltern und Lehrer nur noch das Negative wahr und lobt zu wenig das Positive (das tatsächlich irgendwo in jedem steckt). Und das gilt nicht nur für die Jugend, sondern insbesondere für die Langzeitarbeitslosen und jeden Mitarbeiter, der sich morgens zur Arbeit quält und sich darüber freut, wenn endlich Wochenende ist. Die Jugend hätte wenigstens eine Chance, wenn sich die "Alten" ein wenig zusammenreissen würden um ihnen etwas Positives vorzuleben.
shionoro schrieb:Ich mein, die bildung die sie haben ist nicht weniger als die vor einiger zeit.
Die leute waren auch blöd, man merkte es nur nicht so, weil die gesellschaft respektlosigkeit und zur schaustellung von dummheit noch nicht so stark tolerierte.
BEsser war's aber auch nicht.
Tut mir leid, aber das ist nicht der Fall. Die Kinder/Jugendlichen sind heutzutage viel mehr äusseren Einflüssen ausgesetzt, als früher.
Sie müssen also schon in jüngeren Jahren viel mehr Informationen verarbeiten als es früher der Fall war.
Wenn man also annimmt, dass Kinder/Jugendliche schon allein durch äussere Einflüsse viele Informationen verarbeiten, dann muss die Schule darauf reagieren und ihren Lehrstoff so ansprechend und interessant gestalten, so dass das Interesse der Schüler dafür geweckt und fortdauernd aufrechterhalten wird.
Beispiele für unsägliche Dummheit findet man in jeder Generation - da hast Du Recht, aber Fakt ist: der Anteil der Jugend aus bildungsfernen Elternhäuser oder mit Migrationshintergrung an der gesamten Jugend ist gestiegen. Dazu kommt ein selektives Bildungssystem, welches sicher stellt, dass diese Jugendlichen nach der Grundschule möglichst wenig lernen. Damit hat man einen gestiegenen Anteil an Jugendlichen, die den Maßstäben der Ausbildungsbetrieben bei weitem nicht genügt.