Enttäuschungen...

wird man nicht dann erst enttäuscht, wenn man sich zu sehr in die hände anderer begibt - ich erlebte das bei meiner tochter oft - der/die andere der maßstab, die gedanken werden übernommen, die kleidung, die haltung, musikrichtung - sie ließ oft alles stehen und fallen, wenn sich die person meldete

und dann die "enttäuschung" - das geht in die tiefe und verletzt -

ich selbst kenne so etwas nicht, weil ich immer und stets mein eigenes bewahrt habe -

ihr bringe ich mühsam bei, dass ihre haltung zu diesem menschen nicht in hass umschlägt - hat eben zwischen den beiden nicht geklappt

sie ist 16 geworden und wird es auch lernen besser abzuwägen und vor allem sich selbst besser wahrzunehmen . . .

@kiki1962

kiki1962 schrieb:wird man nicht dann erst enttäuscht, wenn man sich zu sehr in die hände anderer begibt

Dann sicher besonders, aber das muss nicht so sein.
Ich finde es natürlich das es Entäuschung gibt wenn eine soziale Bindung nicht so verläuft wie man es sich erhofft hat.
Dazu muss man nicht den anderen imitieren oder sich davon abhängig machen.

Von sozialer Bindung sind wir nämlich sowieso abhängig und Brüche entäuschen da halt.

Entäuschungen entstehen durch Nichterfüllung von Erwartungen.

@kiki1962

Ich glaube, das hat nichts mit dem Alter zu tun, ich kenne genug Menschen, die vom Leben enttäuscht sind, trotz eines gehobeneren Alters.

"abhängig" von sozialen bindungen - habe ich noch nicht so empfunden - außerdem hat jegliches seine zeit

es gibt menschen, die ich nur ein oder zweimal im jahr sehe und es ist so als seien wir nie getrennt gewesen

ich habe drei wunderbare freunde und wir sind füreinander da- das schon seit jahrzehnten - aber wir sind nicht "abhängig" voneinander - es ist freiwilligkeit und beruht auf zuneigung, die keinen eingrenzt oder ihm die luft nimmt . . .

@Vymaanika

Aber es stimmt schon das man mit der Zeit lernt Menschen besser einzuschätzen.
Das bewahrt ein natürlich nicht vor Entäuschungen aber macht ein eben erfahrener und man wird überlegter.

@kiki1962

Ja doch ich würde das als eine Abhängigkeit bezeichnen, denn ohne soziale Kontakte wird ein Mensch auf die Dauer krank und traurig.
Wir sind einfach soziale Wesen die die Gruppe brauchen. Gibt natürlich Menschen die kommen mit weniger sozialen Kontakt aus, nur ohne gehts auf Dauer nicht.

kiki1962 schrieb:ich habe drei wunderbare freunde und wir sind füreinander da- das schon seit jahrzehnten - aber wir sind nicht "abhängig" voneinander - es ist freiwilligkeit und beruht auf zuneigung, die keinen eingrenzt oder ihm die luft nimmt . . .

Du bist vielleicht nicht von ihnen abhängig aber von Menschen generell.

Oder würdest du sagen jemand der Jahre lang kein Kontakt zu Menschen hat sei normal und glücklich?

vom leben enttäuscht sein - das schließt alles mit ein - das meinst du doch?

sozialer status, familie, freunde, ...

gibt es nicht aber auch ein ventil um das abzulassen - frust, zorn, seelische verletzungen, resignation . . .

mich beutelt das leben auch hart - und ich bin sauer auf dies oder jenes - dann knall ich halt auch mal was gegen die wand -

aber ansonsten - mal ne stunde raus - auf das summen der bienen hören und mir bewusst sein: ich kann atmen, mich bewegen, ich kann lauschen, ich kann in dieser stunde oder manchmal auch zwei innehalten und meine mitte finden

@Lightstorm
so etwas ist ein geschenk andere menschen zu haben, die mit einem eine längere wegstrecke gehen - das ist nicht selbstverständlich

und einsam zu sein, allein sich durchs leben boxen müssen - kann vergrämen und schlimme psychische folgen nach sich ziehen

letztlich liegt es an jedem selbst - sich zu öffnen, sich auf andere einzulassen - kennenlernen ist ein langer weg und sicher nicht ohne stolpersteine

mit vielen meiner freunde - die anderen über die drei hinaus - verbindet mich sowas wie eine seelenverwandtschaft - man sieht sich und mag sich und verbringt ungezwungen zeit miteinander - mag gleiche musik, gleiche literatur - gleiche freizeitgestaltung

@kiki1962

Ja eben, und genau davon sind wir abhängig, der eine mehr der andere weniger und das ist ja auch okey so.
Man muss Abhängigkeit nicht als etwas negatives sehen, es ist durch und durch natürlich und gut.

Nur sollte man sich von einem einzigen Menschen nicht extrem abhängig machen, das ist dann aber wieder so ein Extrem das natürlich schief geht.

hier sind mal synonyme für abhängig:

angewiesen auf, ausgeliefert, bedingt, begründet, geneigt, hörig, leibeigen, sklavisch, süchtig, unfrei, unmündig, unselbständig, untergeordnet, untertänig, untertan

wir sind frei zu entscheiden wie weit wir unabhängig bleiben - dann entsteht auch mehr eine partnerschaft oder begleitung oder eine ergänzung . . .

Inwieweit Enttaeuschung wir zu lassen werden, haengt sicherlich damit zusammen inwieweit wir unsere eigenen Vorstellungen und Wuensche auf jemanden projezieren werden oder auch machen. Unsere " Wunschvorstellung " entspricht eben nicht immer der Realitaet.

Ansosnten stimme ich kiki zu, man muss sich immer wieder neu oeffnen, sonst geht man mit geschlossenen Augen durch die Welt und wird sich immer mehr in eine eigene Welt zurueckziehen.

Ansonsten Enttaeuschung haengt immer auch mit Betaeuschung zusammen. Die beiden Bedeutungen gehoeren zusammen ;)

@Lightstorm

Ich bin ein Mensch der sich immer auf eine Person fixiert. Ich brauch das.

Bei meinem Exfreund war er das, fast 3 Jahre lang.
Nach der Trennung wars meine beste Freundin.
Mittlerweile ist sie es immer noch - und auch mein Freund.

Der Grund warum ich das mache, auch wenns irgendwann weh tut, ist ganz einfach..
Ich fasse ganz ganz schwer Vertrauen. Ich misstraue meinem ganzen Umfeld und wenn ich mit jemanden über privates rede, will ich wissen dass er dicht hält.

Ich hab nebenher noch Freunde die ich gern hab, denen ich aber nur einen Hauch an Vertrauen schenke. Is schon zu oft in Freundschaften missbraucht worden, irgendwann fängt dann der Punkt mit dem extremen fixieren an..

wenn dem so ist, musst du aber auch davon ausgehen, dass ein anderer aus bestimmten gründen sich überfordert fühlt - sich vielleicht auch enttäuscht fühlt, weil er / sie andere erwartungen hatte -

@belphega

So nachdem Motto Vertrauen ist gut , kontrolle ist besser ??

Aber ich kann dich verstehen, ich vergebe sehr schwer den Bonus des Vertrauens. Den muss man sich immer bei mir erst einmal verdienen gehen .

@kiki1962

Wir sind aber von Abhängigkeit umgeben, täglich, wir sind abhängig von unserem Job, von dem Staat, von Menschen, von dies und das.
Ich würde halt unterscheiden zwischen einer natürlichen Abhängigkeit und einer schädlichen die einen zu sehr einschränkt.



@belphega

Menschen haben die Eigenschaft starke defizite auch intensiv füllen zu wollen oder aber durch andere intensives Verhalten zu kompensieren.

Vielleicht wurdest du oft oder sehr stark entäuscht, besonders Erfahrungen in der jungen Kindheit sind prägend, aber auch in späteren Phasen.

Dadurch fällt es dir einerseits schwer Vertrauen zu gewinnen, weil die Angst besteht wieder entäuscht zu werden.
Anderseits wenn du mal Vertrauen gewinnst wird es sehr intensiv, du bindest dich stark ebenfalls wegen der Angst entäuscht zu werden.

Durch die Fixierung auf jemanden versuchst du ihm möglichst viel Aufmerksamkeit und Wert zu geben in der Hoffnung das selbe zu erhalten.

@kiki1962
Wenn du gerade mich gemeint hast, ist es nicht ganz so wie du denkst (:
Ich kümmer mich um meine Probleme eigentlich selber. Da bitte ich niemanden um Hilfe.
Es is eher so ein.. ich weiß nicht.. Frauen reden gerne und Frauen reden viel.

Zum Beispiel wär meine beste Freundin wohl die einzige Frau auf der Welt, mit der ich über meine Vergangenheit spreche. Der ich Erfahrungen mitteile, die ich aus persönlichen Ereignissen raushole. Letztens hatte sie Bettprobleme mit ihrem Freund, ich hab ihr was ähnliches aus einer meiner letzten Beziehungen erzählt. Hätte eine andere Freundin mit dem Thema angefangen, wär sie zwar auf Mitgefühl gestoßen, aber ich hätte kein Wort über mich verloren.

Es fängt eben schon bei den ganz kleinen Dingen an.
Also mit "überfordert" hat das ganze nichts zutun (: Is eher son Problem von mir, dass ich mich vor anderen selten öffne.

@belphega
dies war allgemein gemeint - nicht ausschließlich persönlich auf dich bezogen - ein gedanken eben

es ist wichtig jemanden zu haben mit dem man sich austauschen kann, ereignisse bespricht und vielleicht kommt es manchmal auch zu lösungen, die man vorher nicht sah . . .

@kiki1962

das ist wahr (: