Wunschlosigkeit
29.06.2006 um 22:23
>Wenn du deine ganze Liebe
den Kindern widmest, kannst du z.B. darüberBalance finden<
JA aber das kostet auch Kraft, sie braucht auch"pausen".
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Wunschlosigkeit
29.06.2006 um 22:23
Wenn eben Wunschlosigkeit da wäre, würde ein Enden einer Befriedigung nicht wie einVerzicht wirken sondern es wäre mehr ein Abschied nehmen und loslassen
Klinkt logisch, (stimme damit natürlich zu)
jedoch negiert dieWunschlosigkeit die Bedeutung vom verzicht, und alles ist ok, wie es ist, oder?
Wärdann der verzicht von Anfang an gar nicht erst vorhanden und somit nicht existent?
Beschreibt der Verzicht oder besser gesagt die Bedeutung, die sich hinter diesem Wortversteck, nur die fehlende Erkenntnis/verstehen vom sein?
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Wunschlosigkeit
29.06.2006 um 22:32
Ich sehe das so, man macht das was man am besten kann ohne Andere zu verletzten. Mangewinnt dadurch eine Selbstzufriedenheit die dafür sorgt, dass man Nichts anderes mehr imLeben braucht.
Man wird einfach damit zufrieden, dass man überhaupt ist und lässt denlieben Gott einen guten Mann sein. Das was manjatu über den Verzicht sagt, und dass mandadurch Sorgenfreier lebt ist eigentlich nur logisch. Je weniger ich habe um so wenigermuss ich mich sorgen, dass es verloren geht.
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Wunschlosigkeit
29.06.2006 um 22:33
klinkt im prinziep logisch..doch dieses herausfinden was mich entspannt ist nicht soeinfach..wenn man viele sorgen mit sich fürt.
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Wunschlosigkeit
29.06.2006 um 22:33
Es kommt auf Deinen Weg an Arikado ;-)
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Wunschlosigkeit
29.06.2006 um 22:42
>>>Und nicht vergessen: Das was man aussendet, kommt auch zu einem zurück, was für eineFreude <<<
Und das noch obendrein! So als kleiner Bonus vom Universum :-)
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Wunschlosigkeit
29.06.2006 um 22:44
Genau!
Liebe Grüße und a gut's Nächtle :)
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Wunschlosigkeit
30.06.2006 um 10:11
kite20 schreibt:
Wäre dann der Verzicht von Anfang an gar nicht erstvorhanden und somit nicht existent?
Auch das klingt logisch (stimme dirdamit zu). Würde die Erkenntnis fehlen, kommt erst der Verzicht ins Spiel. Das WortVerzicht ist bei uns ja doch etwas geprägt mit eher negativen Eigenschaften wie Druck,Pflicht, Zwang und Unterdrückung von Wünschen.
Es ist jaso, auch wenn wir innerlich im Zustand der Wunschlosigkeit sind, haben wir dennochWünsche :)
Klingt paradox, aber ich möchte das kurz erklären:Zuerst einmal wird ein wunschloser Mensch nicht einfach aufhören zu trinken, zu arbeitenoder seine Freunde zu treffen. Das alltägliche Leben geht weiter. Spaziert er irgendwound hört von weitem das rauschen eines Bächlein, wird auch in ihm der Wunsch wach, dasvielleicht anschauen zu gehen und sich ein bisschen zu setzen, man ist offen undempfänglich für Schönheit und man versprüht auch den Wunsch, einen Freund zu treffen undruft ihn an.
Die Wunschlosigkeit beginnt da, wo aus den eigenen Wünschen keineKonflikte und Probleme entstehen, keine Angst- und Gewaltmuster, keine Abhängigkeit undkein Kummer. Sollte der Freund keine Zeit haben oder nicht erreichbar sein und unserWunsch kann sich nicht erfüllen, ihn zu treffen, gibt das dem wunschlosen Menschen keinenAnlass, sich jetzt zu grämen oder enttäuscht zu sein. Wird er nicht zum Bächlein im Waldgelangen, weil es eingezäumt ist, wird ihn das wohl auch einen Moment traurig stimmenvielleicht, aber es entsteht daraus kein Problem, Gedanken, welche er nicht mehr loswirdoder dass sich mit der Zeit im Alltag etwas aufstaut, unverarbeitetes, welches ihnirgendwann wie eine Welle überrollt.
Aus meiner Erfahrung, wenn man sein Lebenwirklich grundlegend durchdenken und verändern will, kommt man vorerst bei den grobenDingen nicht ohne Verzicht aus, also ohne ein bisschen Disziplin und Unterdrückung.Gerade als ich 1998 aufgehört habe zu rauchen oder als ich 1997 aufgehört habe, Fleischzu essen oder 1996 meine erste Beziehung beendet habe, kam dies alles nicht nur ausreiner Erkenntnis und einem transzendierenden Verstehen heraus, ich musste da wirklichauch konsequent sein und manchmal Wünsche unterdrücken. Man hört auch einmal auf den Ratanderer Menschen. Also keine hundertprozentige innere Klarheit und Geborgenheit.
Doch irgendwann, sind einmal die groben Abhängigkeiten oder starke egoistischeWünsche "überwunden", braucht es immer weniger den Verzicht, weil immer mehr dieErkenntnis eine natürliche Wunschlosigkeit hervorbringt. So habe ich es persönlicherlebt. Darum schliesse ich mit deinen Worten: Hinter dem Verzicht steht immer einefehlende Erkenntnis, sonst wäre es nicht länger Verzicht.
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Wunschlosigkeit
30.06.2006 um 10:29
Es ist ja so, auch wenn wir innerlich im Zustand der Wunschlosigkeit sind, haben wirdennoch Wünsche.
Genau richtig erkannt.
Deshalb gibt es beim Menschenkeine Wunschlosigkeit.
Für einige kurze Momente im Leben vieleicht.
Und auchwenn man versuchen würde dauerhaft Wunschlos zu sein wäre das wohl ein sinnlosesunterfangen.
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Wunschlosigkeit
30.06.2006 um 11:47
Wunschlosigkeit
Der berühmte chinesischer Dichter Su Shi schrieb einst einGedicht:
Acht Winde
Ich neige mein Haupt vor dem Himmel derHimmel,
haarfeine Strahlen erleuchten das Universum
die acht Winde können michnicht bewegen,
wenn ich still auf dem purpurgoldenen Lotos sitze.
Mitden acht Winden sind gemeint: Lob, Lächerlichkeit, Ehre, Schande, Gewinn, Verlust,Vergnügen und Kummer - die Kräfte, welche die Menschen antreiben und beeinflussen. Su Shiwollte mit seinem Gedicht ausdrücken, dass er eine höhere Bewusstseinsebene erreichthatte, wo ihn diese Kräfte nicht mehr berühren konnten.
Von sich selbstbeeindruckt schickte er einen Diener aus, um das Gedicht zu seinem Freund Foyin zutragen. Er war sicher, dass Foyin genauso beeindruckt sein würde, wie er selbst. AlsFoyin das Gedicht las, schrieb dieser Zen-Meister auf das Manuskript: "Furz" und schicktees an Su Shi zurück. Dieser war entsetzt, als er las, was der Zen-Meister geschriebenhatte. Er fuhr aus der Haut: "Wie kann er mich derartig beleidigen? Dieser lausige alteMönch! Er muss mir eine Erklärung geben!" Voller Empörung befahl er ein Fährboot heran,um sich so schnell wie möglich ans andere Ufer bringen zu lassen. Kaum angekommen spranger herab und stürmte zum Tempel. Er wollte Foyin finden und eine Entschuldigung von ihmhaben. Foyins Tür war aber verschlossen. An der Tür befand sich ein Stück Papier mit denfolgenden zwei Zeilen:
Die acht Winde können mich nicht bewegen
Ein Furzblies mich quer über den Fluss.
Gruß
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Wunschlosigkeit
30.06.2006 um 20:06
Wieso erninnert mich das ganzewenn-ich-nichts-besitze-was-ich-nicht-brauche-dann-gehts-mir-gut-gelaber an den DalaiLama? :)
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