Wie uns abtrainiert wird, das zu Leben was wir Leben möchten.

@Barnaby

Ich finde, dass die Schulbildung nichts über die Qualifikation und das Menschliche eines Bewerbers aussagt. Grundsätzlich würde ich mich immer für den engagierteren Bewerber entscheiden.

Es geht uns ja so viel schlechter als den Bauern im Mittelalter...


Oh wait....

@74
Genau meine Meinung!

Barnaby schrieb:Genau meine Meinung, nur sollte man vorher rausfinden was man kann und was nicht. Da muss nicht erste eine Lehre scheitern.

Oft scheitert sowas aber auch an dem typischen Teenager-Problem - die meisten wissen gar nicht, was sie wollen, und durchlaufen eine ziemlich miese "Null-Bock-Phase", in der es irgendwie cool zu sein scheint, Interesse an rein gar nichts zu haben. Klar gibt es auch Ausnahmen, aber die wissen dann meistens auch sehr genau was sie machen wollen und ziehen es auch durch.

Barnaby schrieb:1. Bewerber hat mittlere Reife und kein großes Interesse an dem Beruf.
2. Bewerber hat Hauptschulabschluss und großes Interesse für den Beruf.

Wen hättest du genommen?

Nur kann die Firma das aufgrund der Bewerbungen leider nicht feststellen. Die Anschreiben aehneln sich alle, und vergleichen kann man erstmal nur anhand von den schulischen Leistungen und vielleicht Vorkenntnissen durch Praktika.

Da muesste man vielleicht vor der Einstellung so eine Art Praktikum einfuehren, um zu sehen, welcher Kandidat sich am geschicktesten anstellt. Sowas waere allerdings auch wieder mit enormem Leistungsdruck verbunden.

@Hikatokage

Ich kann dich gut verstehen. Ich denke da oft an den Spruch "Die meisten Menschen träumen viele Jahre ihren Traum und eines tages wachen sie auf und merken, dass sie sich noch nichmal an ihren traum erinnern".

Ähnlich sieht man es hier auch im thread da die meisten leuten gar nich wissen worüber du wirklich redest. Das ist nunmal so...leider.

@Alarmi

Alarmi schrieb:Da muesste man vielleicht vor der Einstellung so eine Art Praktikum einfuehren, um zu sehen, welcher Kandidat sich am geschicktesten anstellt. Sowas waere allerdings auch wieder mit enormem Leistungsdruck verbunden.

Der Druck läge auf dem Bewerber, der sich mit der Stelle nicht identifizieren kann.
Praktika sind immer die beste Lösung um einen Beruf kennen zu lernen.

Alarmi schrieb:die meisten wissen gar nicht, was sie wollen

Das ist ja das Problem. Warst du mal bei der Berufsberatung auf dem Amt? Was die dort erzählen und wie es im realen Leben läuft sind zwei verschiedene Sachen!

@Barnaby
Du gehst davon aus, dass es nur zwei Bewerber gibt - einen der sich damit identifizieren kann und einen, der das nicht kann. So ist es aber nicht. Es wird mit Sicherheit mehr als nur einen geben, die die Stelle wirklich wollen.

Ja, ich war bei der Berufsberatung, aber wirklich weitergebracht hat es mich nicht. Gluecklicherweise war ich recht flexibel mit dem, was ich machen wollte, und hatte dann im Laufe meiner Karriere auch noch richtig Glueck.

Alarmi schrieb:Ja, ich war bei der Berufsberatung, aber wirklich weitergebracht hat es mich nicht. Gluecklicherweise war ich recht flexibel mit dem, was ich machen wollte, und hatte dann im Laufe meiner Karriere auch noch richtig Glueck.

Es hat dich nicht weiter gebracht.............so geht es eben vielen die dort hingehen.
Müsste es nicht die Pflicht des Amtes sein einen unentschlossenen Bewerber richtig zu beraten?
Als Jugendlicher kann ich das noch nicht selbst, da ich nicht mit allen vielfältigen Berufen zu tun hatte.

Alarmi schrieb:Es wird mit Sicherheit mehr als nur einen geben, die die Stelle wirklich wollen.

Ich wollte das Beispiel nur vereinfachen.
Als Firma entscheidest du nach vielen Kriterien, aber es heißt nicht, dass der Bildungsgrad das Nummer-1-Kriterium sein muss!

Barnaby schrieb:Müsste es nicht die Pflicht des Amtes sein einen unentschlossenen Bewerber richtig zu beraten?

Die Frage ist nur, was das Amt einem unentschlossenen Bewerber, der sich ueberhaupt noch keine Gedanken gemacht hat, denn sagen soll. Es gibt dort Unterlagen und Informationen zu allen moeglichen Berufen. Die Initiative muss schon auch von der Person selbst kommen.

Barnaby schrieb:Als Firma entscheidest du nach vielen Kriterien, aber es heißt nicht, dass der Bildungsgrad das Nummer-1-Kriterium sein muss!

Natuerlich ist es nicht das Nummer-1-Kriterium, aber wenn Du ein Zeugnis voller 5er siehst wirst Du die Person nicht einstellen, egal wie engagiert sie ist.

Und mal ganz ehrlich - gerade bei der Ausbildung ist das Nummer-1-Kriterium doch Vitamin B! Die meisten Leute die ich kenne sind ueber Bekannte an ihre Ausbildungsstelle gekommen.

Es gibt auch das umgekehrte Problem, nämlich das man als Teenie noch nicht genau weiß was man werden will, bzw. noch keine Ahnung vom Leben hat und was später wichtig ist.
Aber genau in diesen Alter müssen die Weichen für das gesamte Leben gestellt werden im beruflichen Sinne.

Kein Teenie ist meines Erachtens reif dafür diese Weichen richtig zu stellen.
Dann sind Eltern oder Lehrer gefordert den Jugendlichen entsprechend zu helfen, was in vielen Fällen nicht passiert, oder es werden falsche Weichen gestellt.

Manchmal, wenn ich erfolgreiche Menschen sehe denke ich nur, ja du hast deine gute Ausbildung oder Studium geschafft, Respekt, aber hattest auch das Glück richtig beraten worden zu sein, während ein Geringverdiener es hätte auch schaffen können und dieses Glück nicht hatte.

Linner74 schrieb:Manchmal, wenn ich erfolgreiche Menschen sehe denke ich nur, ja du hast deine gute Ausbildung oder Studium geschafft, Respekt, aber hattest auch das Glück richtig beraten worden zu sein, während ein Geringverdiener es hätte auch schaffen können und dieses Glück nicht hatte.

Ich arbeite auf einer US Militaer-Basis, und die Bewachung der Tore uebernimmt ein Wachdienst, die ihre Leute wirklich schlecht bezahlen und miese Arbeitsbedingungen bieten. Wie oft hoere ich von den Leuten am Tor: "Haette ich als Teenager schon gewusst, was ich heute weiss, haette ich in mich in der Schule mehr auf den Hintern gesetzt!"

Aber das ist eben das Problem - in dem Alter denkt man nicht an die Zukunft!

Ja, ich war bei der Berufsberatung, aber wirklich weitergebracht hat es mich nicht.

Die Berufsberatung war bei uns damals auch ein ziemlicher Witz.

Da wurde zwar rausgefunden, das etwas kreatives was für mich wäre, aber anstatt mir mal zu zeigen, was es in der Richtung an vernünftigen Berufen gibt, wurde nur gesagt, Malerei sei Brotlose Kunst, lern am besten Bürokauffrau, die braucht man immer.

Tja, jetzt bin ich hauptberuflich Bürokauffrau. :D Ich wusste damals einfach nicht was ich für Möglichkeiten gehabt hätte. Und hatte nicht den Mumm mich gegen die Meinungen meines Umfeldes durchzusetzen.

Aber passt schon. Ist nicht der Traumjob, aber ich bin zufrieden damit. Hab nette Kollegen und kann mit dem Verdienst ganz gut leben. Und nebenbei verdien ich auch ein bisschen Geld mit meinen Bildern. ;)

Finde auch man darf nicht ganz so anspruchsvoll sein. Klar sollte man schauen, dass man einen Job findet mit dem man möglichst zufrieden ist, aber es ist nun mal im Leben nicht immer alles schön und einfach und nur die wenigsten können wirklich ihre Träume leben.

Aber uns geht's doch eigentlich gut. Wir haben schon einiges an Möglichkeiten unseren Lebensweg selbst zu bestimmen. Man muß halt auch was dafür tun und sich vielleicht auch mal gegen die Meinung der anderen durchsetzen. Vor 100 Jahren waren die Arbeitsbedingungen längst nicht so nett wie heute. In anderen Ländern geht auch heute noch ganz schön zu. Da will sicher niemand tauschen.

Nereide schrieb:Klar sollte man schauen, dass man einen Job findet mit dem man möglichst zufrieden ist, aber es ist nun mal im Leben nicht immer alles schön und einfach und nur die wenigsten können wirklich ihre Träume leben.

Diese Menschen sind wirklich zu beneiden. :)

Wie gern würde ich mein Leben tauschen :)

Nereide schrieb:Finde auch man darf nicht ganz so anspruchsvoll sein. Klar sollte man schauen, dass man einen Job findet mit dem man möglichst zufrieden ist, aber es ist nun mal im Leben nicht immer alles schön und einfach und nur die wenigsten können wirklich ihre Träume leben.

Den besten Tipp, den man geben kann, ist eigentlich, sich einen Beruf zu suchen, von dem man erstmal auf eigenen Beinen stehen kann, und dann kann man sich immer noch bemuehen, das Hobby zum Beruf zu machen.

Oft ist es auch ganz einfach so, dass der vermeintliche Traumberuf in der Realitaet so traumhaft gar nicht ist!

@Linner74
das hat mit dem verdienst nicht wirklich viel tun, das halte ich für eine ausrede. ein onkel von mir is Bauer und hat eine kleine baufirma und von dem studieren 2 von 4 kindern. der dritte fängt bald an und nummer 4. is noch zu jung.

Oft ist es auch ganz einfach so, dass der vermeintliche Traumberuf in der Realitaet so traumhaft gar nicht ist!

Das hab ich inzwischen auch festgestellt wenn ich "Kollegen" sehe, die hauptberuflich im Grafikbereich tätig sind. Ich find mein Angestellten-Leben gar nicht mehr so schlecht und mach meinen kreativen Kram gemütlich nebenbei, soviel wie ich mag. ;)

@Nereide
Ich denke da vor allem an kreative Berufe wie zum Beispiel Schauspieler etc.
Eine ehemalige Schulkameradin von mir hat Operngesang studiert und wollte unbedingt zum Musical. Sie ist mittlerweile Mitglied des Ensembles an einem Theater in Pforzheim, verdient weniger als wir alle anderen, hat keine Freizeit und kann sich ihren Kinderwunsch unter diesen Umstaenden auch nicht verwirklichen. Das sind alles Dinge, die man sich ueberlegen muss!

@interrobang
Ein Bauer hat eine Baufirma? Eher Bauunternehmer.
In diesen Fall möchten die Kinder wohl etwas anderes als der Vater machen, sieht man auch oft.

Aber wieso ist der Verdienst eine Ausrede?

Anstatt in einem Büro zu sitzen und zu programmieren würde ich gerne auf einem Bauernhof Stall ausmisten. Klingt absurd, aber sagt mir momentan wirklich mehr zu. Nur würde ich dort nie den Verdienst bekommen, den ich hier bekomme :(

@Bodo
Mach doch mal im Urlaub. Gibt Bauernhoefe bei denen Du mithelfen kannst. Ich wette mit Dir, nach zwei Wochen wirst Du Deinen Schreibtisch umarmen und kuessen!