@Thawra Thawra schrieb:Würden auf der Welt nur 1 Milliarde Menschen leben, dann wäre ein amerikanischer Lebensstil schon fast tragbar. Fast.
Du sagst es:
fast denn das, was gemeinhin mit dem "amerikanischen lebensstil" assoziiert bzw. als dieser propagiert wird, beinhaltet eine gefährliche mischung aus verschwenderischer sorglosigkeit, rücksichtsloser durchsetzungskraft, angeberischer unbelehrbarkeit, auf eifer und glück fokussierte, ewige unzufriedenenheit und an selbstbetrug grenzenden profilierungszwang: den perfekten verbraucher. in gewisser weise kann man diese charakteristika auch als den wesenskern in den umschreibungen von "american way of life" und "american dream" zwischen den zeilen herauslesen.
Wikipedia: American Way of LifeWikipedia: American Dreames beruhigt, dass dies nur ein klischee ist, das immer mehr menschen durchschauen und dem auch nicht alle folgen.
den "amerikanischen stil" gibt es in wahrheit überhaupt nicht. ebenso wenig den ökologischen fussabdruck
DES amerikaners, weil das ein durchschnittswert ist, der aus über 300 millionen individuen ermittelt wurde.
hier liegt mit sicherheit ebenso eine riesen kluft vor wie zwischen arm und reich d.h. schätzungsweise 80-90% der us-bürger leben unter dem erschreckenden wert von 8 ha/a, während der rest deutlich über jegliche verhältnisse lebt.
und so ähnlich dürfte es mit den fussabdrücken aller staaten aussehen.
beim szenario eines kollektiven freitods würden sich wohl eher jene umbringen, die sorge und gewissen plagt, und das sind bestimmt nicht die unbekümmerten nimmersatte, die 20 SUVs in der garage stehen haben und ein lotterleben in ihrer vollklimatisierten luxus-villa leben.
auch nicht umbringen werden sich die verselbstständigten fordistischen körperschaften der industrie, die die großen umweltprobleme wie die regenwaldabholzung und verpestung durch kunststoffe, chemischen und nuklearen müll und viele andere verbrechen tagtäglich zu verantworten haben.
was wir brauchen, sind mehr von ihren gegenspielern: umweltverpflichtete zusammenschlüsse, die ihnen die grenzen aufzeigen und ihre zerstörungen rückgängig machen.
was wir brauchen, ist
eine Entscheidung für einen anderen Lebensstil, der sich bewusst von einer Amok laufenden Kultur absetzt, ein revolutionärer Schritt hin zu einer fundamentalen Transformation des »American Way of Life«
http://www.keshma.net/doku.php/keshma_case:designforschung:total_equilibrium:verschleiern_vernebeln_vermischen:2.culture_jamming?rev=1205755014Link deaktiviert (unerwünschte Quelle)