Kältezeit schrieb am 08.11.2020:Du, ich muss mich bezüglich der Entscheidung der Schulwahl, nur vor mir selbst und meinem Kind rechtfertigen.
Ich habe jetzt schon mehrfach dargelegt, worum es mir geht und - denke - auch glaubhaft dargestellt, dass nicht alle Waldorfschulen so ticken, wie du es hier darstellen willst.
Ich würde Dir nur den - aus meiner persönlichen Erfahrung gemachten Ratschlag- geben, zu überdenken, ob Du möchtest, dass Dein Kind ein möglichst gutes Abitur macht.
Wenn das so sein sollte, würde ich das Kind spätestens am Ende der 7. Klasse wieder an der Staatsschule oder einem Privatgymnasium ( welches nach dem staatlichen Lehrplan für Gymnasien unterrichtet) anmelden.
Dabei würde ich noch ausreichend Geld für Nachhilfe einplanen, da nach meiner Erfahrung der Unterrichtsinhalt vor allem in den Naturwissenschaften in den Waldorfschulen die reine Katastrophe ist.
Du musst halt auch bedenken, dass der Stoff der gymnasialen Oberstufe bei Waldorfschulen in knapp zwei und nicht drei Jahren durchgezogen werden muss und oft leider Grundlagen fehlen, was der Steinerschen Philosophie geschuldet ist.
Dazu kommt, dass Dein Kind in wesentlich mehr Fächern Prüfungen ablegen muss, als an der Staatsschule oder einer Privatschule, die nach dem staatlichen Lehrplan unterrichtet.
Das macht das Abitur eben schwerer, die Noten hängen alleine von einer einzigen Prüfung ab und ist der Grund warum der Notendurchschnitt bei Waldorfabiturienten eher schlechter ausfällt.
Da es zuvor keine oder kaum Notenzeugnisse gab, wird der Druck dann für viele Waldorfschüler zum Problem.
Auch wird eine harte Auslese betreiben, wer dort an der Waldorfschule überhaupt zum Abitur antreten darf, da man natürlich möglichst keine Durchfaller haben möchte, bzw. das Nachsehen in Konkurrenz zum staatlichen Schulsystem, was dann offensichtlich würde.
Da kann man sich dann auch nicht beschweren, da die Waldorfschule eben auch nicht das Abschlussziel Abitur verfolgt.
Beim Abitur an der Oberstufe eines gewöhnlichen Gymnasiums zählen bereits die aus der Oberstufe eingebrachten Leistungen der Schüler. Wer also halbwegs ordentlich dabei war, kann kaum mehr durchfallen und hat quasi schon vor Beginn der Prüfungen sicher, dass das Abitur bestanden wird.
Das reduziert den Stress ganz erheblich, meiner Meinung nach.