Tussinelda schrieb:Es gibt keine Pflicht sich zu outen. Schon gar nicht zu einem Zeitpunkt, den andere bestimmen wollen
Es kann auch keine pauschale Regel geben, wer wann wem mitzuteilen hat, dass man trans* ist.
Sehe ich auch so, genauso wie cis Personen andere nicht über intime Details ihres Lebens aufklären müssen, schulden trans Personen ihrem Gegenüber auch keine Erklärungen. Zumal es wie du auch sagst nicht ungefährlich ist, sich als von der Norm abweichend zu outen.
Schon garnicht vor dem / zum ersten Date, wo man sich zunächst mal beschnuppert -- das ist doch eigentlich der Rahmen, um eine Entscheidung darüber zu treffen, ob das Gegenüber überhaupt dafür in Frage kommt, solche persönlichen Infos zu bekommen.
Aber ich bin schon der Meinung, dass es in der Kennenlernphase sinnvoll ist. Oder anders gesagt: Warum sollte man sich mit jemanden für eine Partnerschaft zusammentun, dem man nicht sagen kann, dass man trans ist beziehungsweise früher mit anderer Geschlechtsidentität gelebt hat? Was ist das für eine Vertrauensbasis, wenn man nicht ehrlich miteinander sein kann was die Vergangenheit, Gegenwart und (gemeinsame) Zukunft betrifft? Wenn man darüber nicht offen sprechen kann, ist es sowieso nicht der richtige Partner.
Das ist aber nicht das gleiche wie eine 'moralische Pflicht'.
'Pflicht' klingt so als wären trans Menschen in einer Bringschuld und das empfinde ich als unpassende Haltung in einer Welt, wo sie ohnehin schon viel stärker benachteiligt sind.