Cleo13 schrieb:Meinen Mann dagegen kann ich zu beliebiger Zeit fragen, was ich vorher beim Sport getragen hab (oder auch die Person, die neben mir stand) - zu 90 Prozent liegt er richtig! Unbegreiflich für mich!
Wie bei uns, nur anders herum. Ich bin oft erstaunt darüber, dass meinem Mann, für mich sofort ersichtliche Dinge, überhaupt nicht auffallen bzw. aufgefallen sind, weil es für mich selbst so offensichtlich ist/war. Aber, die Menschen sind halt verschieden. Mein Mann hat z.B. ein sehr gutes Gedächtnis was Daten angeht, er ist da meist wie ein wandelndes Geschichtsbuch, sowohl was die Weltgeschichte (insbesondere auch Sport und Musik) angeht, als auch sein und unser gemeinsames Leben. Wenn ich nicht (mehr) genau weiß, wann sich irgendetwas ereignet hat, dann frage ich ihn, und bekomme dann auch eine korrekte Antwort.
Das wiederum erstaunt mich dann immer, wenn er so genau antworten kann.
nairobi schrieb:Meinst Du diese Suchbilder, wo man eine bestimmte Anzahl von Unterschieden von Bild 1 zu Bild 2 entdecken soll?
Ja, genau, Fehlerbilder nennen die sich auch. Ich präge mir dann immer erst eines genau ein und erst dann sehe ich mir das andere an und schaue, ob ich all das erkennen und finden kann, was sich von dem anderen unterscheidet. Das trainiert sehr gut.
DieSukkulente schrieb:Also meine Vorstellungskraft ist so intensiv, dass ich selbst beim erzählen die Bilder so live in Bewegung im Kopf habe.
Wenn ich ein Buch durch habe, ist es wie ein Film den ich geguckt habe.
Ja, genau wie bei mir. Deshalb lese ich auch so gern.
DieSukkulente schrieb:Ich kann mir das gar nicht vorstellen, dass ich das mal haben könnte, keine Bilder im Kopf zu haben, das ist für mich fast beängstigend.
Wahrscheinlich ist das aber tatsächlich eine Art Schutz.
Einerseits mag ich diese Bilder wirklich sehr gern und es gibt so einiges, was ich mir absichtlich und bewusst auch eingeprägt habe. Ich habe deshalb auch nie viel fotografiert, um irgendwelche Momente festzuhalten, weil ich die Bilder ja eh in meinem Kopf hatte.
Ich sitze auch heutzutage lieber irgendwo und präge mir die Dinge bewusst, an die ich mich bildlich erinnern möchte, ein und das gelingt auch sehr gut. Ich habe viele schöne Bilder vor meinem inneren Auge.
Auf der anderen Seite aber, habe ich auch viele schreckliche Bilder gesehen und die Situationen miterlebt, die meist mit dem Tod anderer verbunden sind. Ich habe z.B. als Kind zweimal gesehen, wie jemand vor meinen Augen ums Leben gekommen ist, und da das Unfälle bzw. Begebenheiten (das eine war Suizid) mit großer Gewalteinwirkung waren, waren das keine schönen Bilder, die mich auch sehr lange verfolgt haben.
Da hätte ich viel dafür gegeben, diese Bilder los zu werden.
Das Gute ist, dass ich selbst aber auch bemerkt habe, dass ich das selbst, zumindest im Laufe der Zeit, steuern kann, was ich sehe möchte und was nicht. Je öfter ich die Bilder hervor hole, desto länger sind sie auch konkret abrufbereit. Wenn ich das umgehe, indem ich mich nicht erinnern will, dann verblassen sie und werden ungenauer.
Ich habe nach solchen Ereignissen immer versucht, nicht zu viel daran zu denken und gesprochen habe ich in der Zeit danach, nie darüber. Das kam erst sehr viel später, dass ich darüber reden oder eben wie jetzt, darüber schreiben konnte, auch, weil ich diese Bilder nur noch verschwommen sehe. Das sehe ich auch als guten Schutz an, dass diese Bilder verblassen können.
Und was dazu kommt, je älter ich werde, je mehr ich erlebt habe und auch an Bildern gesehen habe, desto größer wird natürlich auch die Fülle und auch da kommt es dann drauf an, was ich hervorkramen möchte oder eben auch nicht. Da bemerke ich mittlerweile, dass es davon abhängt, womit ich mich bewusst am meisten beschäftigt und damit innere Bilder erzeugt habe und wo es das Gegenteil war.
Da sind viele Bilder durchaus schärfer als andere und bei einigen Ereignissen gibt es auch keine bewussten Bilder mehr, die ich hervorrufen kann, zumindest nicht im Wachzustand. Im Schlaf, in Träumen sieht das dann nochmals anders auch, da kommen dann auch manchmal wieder Bilder hoch, an die ich nicht mehr gedacht hatte. Je nachdem, welche Schublade im Hirn da gerade während des Schlafes aufgeräumt wird, so stelle ich mir das selbst immer bildlich vor.
DieSukkulente schrieb:Wimmelbilder !
Ja, die habe ich auch zeitweise gern gespielt. Es gibt da viele PC-Spiele, die darauf basieren, die mag ich persönlich noch lieber, weil da mehr Aktion und Effekte vorhanden sind und dazu mit Geschichten drumherum.