gagitsch schrieb:Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:
Wenn z.B. der Änderungsschneider nach Anhören des Kundenwunschs und Betrachten des Kleidungsstücks einen Preis nennen kann (der wahrscheinlich meist von der Preisliste kommt, und da hängt jedenfalls eine), dürfte der Friseur das auch analog können?
Ich weiß nicht wie du das genau meinst? Der Friseur muss ja eine Preisliste haben. Sonst gibt es Bußgelder.
Ich meinte genau das was ich geschrieben hatte:
Eine Preisliste nach Dienstleistung, nicht nach Geschlecht.
Genauso wie der Änderungsschneider auch eine Preisliste aufweist - z.B. mit "Hose kürzen", "Hose kürzen, Jeans", "Hose kürzen, Zusatzaufwand" und sich dann z.B. die Jeans mit Schlag anschaut und nennt dass diese in die Kategorie "Hose kürzen, Jeans" fällt und aufgrund des Schlags noch der "Hose kürzen, Zusatzaufwand" dazu kommt.
Wenn der Änderungsschneider die Preisliste ohne Geschlecht erstellen kann, dürfte da auch der Friseur können.
Meine Antwort bezog sich auf:
gagitsch schrieb:Richtig, aber wie soll der Friseur im Moment der Kalkulation und des Schreibens der Preisliste wissen, welcher Kunde mit welchem Aufwand in den Laden kommt? Und vor allem will er die Liste nicht wöchentlich neu schreiben. Also nimmt er als Basis für seinen Aufwand eben den Durchschnitt und setzt das unten am Beginn der Preise an.
Genau das wissen nämlich die Betreiber anderer Handwerksbetriebe auch nicht vorab, bevor der Kunde reinkommt, oder im Moment in dem der Kunde eine vage Angabe macht ("ich hab' da eine Hose zum Kürzen", "ich bräucht' einen Preisvorschlag für ein Regal").
Diese Handwerksbetriebe werden aber auch, wie der Friseur, eine Preisliste erstellen können, ohne jeden einzelnen Kunden vorab zu kennen, und den Kunden nach einem mehr oder weniger langen Gespräch in eine Kategorie von der Preisliste einordnen können - die zu kürzende Jeans mit Zusatzaufwand, zwei Möglichkeiten das Regal zu bauen, oder auch die Frisur die sich nach Blondierschädigung als komplizierter herausstellt.
All diese Handwerksbetriebe schaffen das auch ohne den Punkt "Geschlecht".
Das Beispiel mit 30 Minuten Kennenlernen: Es mag je nach Kunde sinnvoll sein (z.B. im von dir genannten Beispiel, da sehe ich das klar ein). Müssen das alle Kunden in Anspruch nehmen, egal wie einfach?
Selbst habe ich, klarerweise, in Handwerksbetrieben auch schon Beratung in Anspruch genommen, insbesondere wenn an der Umsetzbarkeit einiges nicht klar war - gehört für mich auch zu einem seriösen Betrieb dazu und selbstverständlich bezahle ich das.
Wenn man mir jedoch in einem einfachen Fall - Haare nur gerade nachschneiden - eine volle 30-minütige Beratung abrechnet, fände ich das nicht fair. Die Haare kann man gerade abschneiden, und wenn das Kundenwunsch ist, ist das Kundenwunsch - auch wenn der Friseur sich vielleicht eine kompliziertere Frisur vorstellen kann und die vielleicht auch schmeichelnd anpreist.
Betriebe die einen zu etwas überreden wollen, z.B. gerne in Richtung modischer/stylischer und dann teurer, sind für mich persönlich no-no.
Beispiel Optiker: Optiker Nr. 1 wollte mir partout eine Brille einer von mir so nicht gewünschten Form und Farbe "aufschmeicheln" (bringt Farbe ins Gesicht, diese Promi hat die auch und da schaut man flott mit aus, rund mache das Gesicht zarter und so weiter - womit man nunmal meinte einer Frau schmeicheln zu können). Brille die dem gewünschten Aussehen entspricht dann von einem anderen Optiker gekauft - gefällt mir, sitzt gut und nutze ich schon lange (mit mehrmals neuen Gläsern).