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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

245 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Jugend, Bürgergeld ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 09:44
Zitat von nairobinairobi schrieb:Den Eindruck, dass heute mehr Schüler:innen lange unentschlossen sind, habe ich auch
Trotz mehr Praktika, Informationsmöglichkeiten, Girls' Day usw.
Zum Girl's Day muss ich sagen: Der wurde gerade neu eingeführt, als ich zur Schule ging.

Ich habe es gehasst. Man sollte da auf Zwang einen Tag in einen "männlichen" Beruf
reinschnuppern, der etwas mit Technik/MINT oder Handwerk zu tun hat.
Egal ob man wollte oder nicht.

Dafür hätte man dann einen Schultag verpasst, den die Jungs gehabt hätten.
Wohlgemerkt auch noch vor der Klausurenphase auf dem Gymnasium ein
Schultag, der vielleicht auch wichtig gewesen wäre.

Die Jungs durften also zur Schule gehen und coole Sachen machen und lernen
und als Mädchen sollte man auf Zwang bei einem handwerklichen oder technischen
Beruf anpacken (beides Dinge, die mir nicht besonders liegen).

Ich hätte die Möglichkeit gehabt mit meinem Stiefvater auf dem LKW mitzufahren
oder bei meinem älteren Bruder mit dem Müllwagen mitzufahren. Das hatten die
mir angeboten. Aber ich war da auch in der Pubertät und wollte nicht.

Ich interessiere mich nun einmal weder für Technik/MINT, noch für Handwerk
und wieso wurde man dazu gezwungen?

Wäre es ein allgemeiner "Shadow Day" gewesen und man hätte allgemein in Jobs
reinschnuppern dürfen, dann ok. Wäre das für beide Geschlechter gewesen, dann ok.
Aber so war es irgendwie ungerecht.

Ich hatte mich da geweigert und bin einfach trotzdem zur Schule gegangen.

Das war aber wie gesagt auch der erste "Girl's Day" überhaupt und der war
noch sehr unorganisiert.

Ich glaube heute ist es wirklich so, dass es für beide Geschlechter gilt und dieses
Ungleichgewicht nicht mehr entsteht von wegen: Die einen "müssen" anpacken
und die anderen dürfen lernen.

Trotzdem doof. Ich bin eben stereotyp weiblich und finde daran nichts schlimm
und meine Interessen und Kompetenzen sind auch stereotyp weiblich.
Diesen Zwang in der Schule, dass man immer Sachen muss, die nicht
"typisch weiblich" sind, habe ich persönlich gehasst.

Bin eben eher sozial, sprachlich, theoretisch und kreativ als technik, analytisch, logisch oder handwerklich.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 10:41
@Frau.N.Zimmer

Ich bin jedenfalls dafür, die jungen Menschen machen zu lassen, wenn sie etwas für sich selbst lernen oder studieren wollen. Wers erst gar nicht versucht, hat schon verloren. (Gut, sagt der Richtige, haha)

Nen Hals kriege ich, wenn nur für die lieben Eltern etwas gelernt oder studiert werden soll. Oder auch nur für sich selbst den späteren möglichen Verdienstaussichten wegen. Denn je nach Ausbildungsberuf aber auch je nach Studienberuf erachte ich auch die Motivation (warum man etwas tut) als einen sehr wichtigen Faktor, ob für den Job später geeignet oder nicht.

Tipps von Eltern, Großeltern oder auch von Fremden, die schon Berufserfahrungen haben usw. können sich junge Menschen natürlich immer zu Herzen nehmen.

Und Praktikas finde ich grundsätzlich auch immer gut, wenn nicht zu lange unbezahlt.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 10:55
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:ch bin jedenfalls dafür, die jungen Menschen machen zu lassen, wenn sie etwas für sich selbst lernen oder studieren wollen. Wers erst gar nicht versucht, hat schon verloren. (Gut, sagt der Richtige, haha)
Damit hier aber keine Missverständnisse aufkommen: Bin mit 17 ganz typisch im August 2001 in die Lehre gegangen: Gärtner Fachbereich Garten- und Landschaftsbau.

Ps.
Auch waren schon damals Frauen in diesem Beruf. Mit mir fingen zwei Mädels an und im dritten Lehrjahr waren sogar vier. Es waren auch bei den Nachfolgern immer wieder Frauen darunter. Auch zierlich gebaute. Auf der Berufsschule waren auch einige Frauen aus anderen Betrieben in unserer Klasse. Die Frauen lernten nicht nur alle Zierpflanzenbau oder Pferdewirtin.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 11:00
Ganz ehrlich. Ich bin selber noch relativ jung aber wenn ich mir meine alte Klassenkameraden und Freunde zum Teil so anschaue habe ich das Gefühl dass meine Generation vielleicht wirklich etwas missraten ist. Zumindest in Ostdeutschland. Unsere Eltern haben so gesehen ja auch einen Krieg verloren


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 11:05
Zitat von Pilot2GunnerPilot2Gunner schrieb:habe ich das Gefühl dass meine Generation vielleicht wirklich etwas missraten ist. Zumindest in Ostdeutschland.
Viele total rechts?
Zitat von Pilot2GunnerPilot2Gunner schrieb:Unsere Eltern haben so gesehen ja auch einen Krieg verloren
Was für ein Krieg?


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 11:11
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Ich interessiere mich nun einmal weder für Technik/MINT, noch für Handwerk
und wieso wurde man dazu gezwungen?
Meine Güte. Das war EIN Tag! Was ist denn so schlimm daran auch mal über den eigenen Tellerrand zu schauen? Man sammelt Erfahrungen auch wenn es nichts für einen selbst ist.

Ich bin tatsächlich dafür sich so viel wie möglich anzuschauen, auch in den Ferien über die Schulpraktika hinaus. So mancher hat dann auch erkannt, dass er sich den Beruf ganz anders vorgestellt hat - positiv oder negativ und beide Erfahrungen sind wertvoll mMn.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 11:17
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Meine Güte. Das war EIN Tag! Was ist denn so schlimm daran auch mal über den eigenen Tellerrand zu schauen? Man sammelt Erfahrungen auch wenn es nichts für einen selbst ist.
Ich war da halt 14 oder 15 und mitten in der Pubertät und da hat man
als pubertierendes Mädchen nicht so die Lust darauf, mit mehreren Männern
auf den Bau zu gehen oder mit dem Müllwagen zu fahren.

Vor allem, wie gesagt, nicht, wenn die Jungs aus der Klasse zur Schule
gehen dürfen und sich auf die anstehende Klausur vorbereiten dürfen
und interessante Sachen in der Schule machen.
Das ist dann eben unfair.

Vor allem, wenn man sowieso schon aus einer männlich geprägten
Arbeiterfamilie mit nur Brüdern kommt und diese Umgebungen
und Arbeitsstellen sowieso schon kennt. Da wäre es vielleicht in
diesem Fall wirklich sinnvoller gewesen, dass man den Schultag
nutzt und die Schulstunden zum Lernen braucht.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 11:22
@SuiGeneris
Wann sind diese Tage denn bei euch? Bei uns in der 8.Klasse, da steht nichts an, was man nicht vor-oder nachlernen könnte. Während der Abschlussprüfungen ist das, aus meiner Sicht, doch auch zu spät weil man sich da längst beworben hat.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 11:31
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Wann sind diese Tage denn bei euch? Bei uns in der 8.Klasse, da steht nichts an, was man nicht vor-oder nachlernen könnte. Während der Abschlussprüfungen ist das, aus meiner Sicht, doch auch zu spät weil man sich da längst beworben hat.
Ich weiß es heute nicht mehr genau, denn das ist jetzt schon über 20 Jahre her.
Ich muss da aber so 14 oder 15 gewesen sein und es war der erste Girl's Day
überhaupt.
Das war eben noch sehr unorganisiert und wir wurden extrem kurzfristig
darüber informiert. Ich war nicht die einzige aus der Klasse, die das nicht
mitgemacht hat. Bei einigen Mädchen hatten die Eltern das auch nicht
erlaubt.

Ich bin ja trotzdem zur Schule gegangen und man hat eben in einer
kleinen Klasse an dem Tag total gut gelernt, hat noch etwas für eine
anstehende Klausur gelernt und hat ansonsten Spiele gespielt.
War ein total toller, kurzer Schultag, an dem man trotzdem richtig gut
gelernt hat und der Spaß gebracht hat.

Den Tag hätte ich also verpasst, wenn ich mit toxischen Verwandten mit
"auf den Bau" gegangen wäre oder mit dem LKW oder Müllwagen
gefahren wäre...

Es versteht sich ja auch nicht jeder immer so super mit seinen Verwandten.
Bei uns wurde das nämlich alles so kurzfristig kommuniziert, dass es hieß,
dass man sich da nicht mehr bewerben könne, sondern einfach "seine Verwandten
oder Bekannten" fragen könne und "Mit seinem Vater" zur Arbeit gehen könne.
War auch ein bisschen schwierig, denn die familiären Verhältnisse sind ja auch
bei jedem anders.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 11:54
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Den Tag hätte ich also verpasst, wenn ich mit toxischen Verwandten mit
"auf den Bau" gegangen wäre oder mit dem LKW oder Müllwagen
gefahren wäre...
Lief bei uns noch nie so, dass da ein Mädchen irgendwohin unter Männer musste. Es läuft eher wie eine Ausbildungsmesse, wo sich das Handwerk präsentiert und die Mädchen irgendwelche Maschinen ausprobieren dürfen, oder etwas "schrauben" whatever.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 12:13
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Lief bei uns noch nie so, dass da ein Mädchen irgendwohin unter Männer musste. Es läuft eher wie eine Ausbildungsmesse, wo sich das Handwerk präsentiert und die Mädchen irgendwelche Maschinen ausprobieren dürfen, oder etwas "schrauben" whatever.
Noch einmal:

Ich kann ja nur von *meinen* Erfahrungen sprechen und das war eben
der erste "Girl's Day" den es gab. Das muss etwa so 2003
gewesen sein. Seitdem hat er sich bestimmt noch einmal verändert
und es gibt sicherlich auch regionale Unterschiede, aber bei mir
damals war es so:

Lehrer gibt uns einen Zettel, dass jetzt etwas Neues beschlossen worden ist:
"Girl's Day". Lehrer sagt, dass man da einen Tag ein Praktikum in einem
"männlichen" Beruf im Handwerk machen soll. Lehrer sagt, dass er erst
jetzt davon erfahren hat und dass es zu kurzfristig sei sich bei Betrieben
zu bewerben. Man solle einfach seine Verwandten oder am besten seinen
Vater fragen und mit denen einen Tag "auf Arbeit mitgehen".
Sonst könne man ja Bauarbeiter oder so fragen.
Die meisten Mädchen aus der Klasse hätten doch sicherlich Verwandte
im Handwerk oder in "männlichen Berufen" und man solle sich die
nächsten Tage erkundigen, ob man da mitkommen könne.
Die Jungs würden an dem Tag Unterricht haben und noch einmal
für die Klausur üben oder Spiele spielen.

Ich war nicht das einzige Mädchen, dass da keine Lust darauf hatte.
Und wie gesagt: Es gab auch Mädchen bei denen die Eltern es verboten
hatten, dass die mit Männern auf Arbeit mitgehen.

Wäre das eine Messe gewesen, dann wäre es sicherlich interessant
gewesen und ich wäre auch hingegangen.
Aber nicht, wenn ein Lehrer lustlos und kurzfristig sagt:
"Ich weiß auch nicht, was da wieder Neues beschlossen worden ist.
Fragt doch mal den Papi oder Onkel, ob ihr mit auf den Bau könnt!
Ich mache dann einfach mit den Jungs *richtigen* Unterricht!"

Heutzutage ist das sicherlich alles anders, aber ich kann nur davon reden,
wie es bei mir war :)


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 12:42
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Also kein Praktikum. Warum lasst ihr ihn denn keines machen, wenn ihr schon an der Quelle sitzt?
Doch?! Sogar Ferienjob hat er dort gemacht, zwar nur an der Rezeption, aber mehr war noch nicht drin.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Du meinst das qualifiziert für die Pflege? Nicht dein Ernst, oder? :D
Das hab ich doch nicht behauptet, sondern du, dass Feinmotorik Voraussetzung für einen Pfleger ist.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 12:46
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Was für ein Krieg?
Den kalten Krieg

Ein ganzes System ist den Ostdeutschen unter dem arsch weggebrochen und die Mauer gibt es immer noch in den Köpfen der Leute. Es ist so wie Nord und Südstaaten in den USA. Kulturell sind es zwei unterschiedliche Länder. Ich bin mit der ostdeutschen konservativen Mentalität als Jugendlicher schlecht klargekommen


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 14:07
Zitat von nairobinairobi schrieb:Behörden haben heute oft Schwierigkeiten, gute Mitarbeitende zu bekommen. Gerade Leute mit einem Studium. Tja, im Vergleich zur freien Wirtschaft ist die Bezahlung schlechter 🤷‍♀️
Ich arbeite nicht der Verwaltung sondern bei einem Forschungsinstitut und ein Studium mit Promotion ist für die Stelle bzw. bisherigen Stellen (Postdoc, mittlerweile Assistenzprofessor) einfach verpflichtend.
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Trotzdem doof. Ich bin eben stereotyp weiblich und finde daran nichts schlimm
und meine Interessen und Kompetenzen sind auch stereotyp weiblich.
Diesen Zwang in der Schule, dass man immer Sachen muss, die nicht
"typisch weiblich" sind, habe ich persönlich gehasst.

Bin eben eher sozial, sprachlich, theoretisch und kreativ als technik, analytisch, logisch oder handwerklich.
Darin ist auch nichts verkehrt :) Menschen sind unterschiedlich und da solle man sich, finde ich, weder a) Geschlechtsstereotypien aufzwingen die nicht zu einem passen, b) vorhandene Eigenschaften unterdrücken nur weil jemand meint es sei jetzt modern nicht geschlechtsstereotyp zu sein.

Dennoch finde ich das Reinschnuppern in Berufe (ist doch nur ein Tag und nicht z.B. eine Woche!) die erstmal nicht so von Interesse sind nicht verkehrt. Es kommt durchaus immer wieder vor dass man andere Vorstellungen von einem Beruf hat als sich dieser denn in der Realität darstellt - in beide Richtungen übrigens. Hinterher sicher wissen dass es nichts für einen ist: Auch daraus hat man etwas gelernt.
(Habe selbst "als Frau in der Technik" mehrmals bei Aktionen zum Girls' Day arbeitgeberseitig mitgemacht.)

In der Realschule gab es ein einwöchiges Pflichtpraktikum; man konnte nur aus vorgegebenen Praktika wählen und für mich war nicht wirklich etwas dabei... War (bin) technisch interessiert, mit einer körperlichen Behinderung (körperlich wenig belastbar, hatte auch über die ganze Schulzeit Sportbefreiuung), hätte noten-/leistungs-/interessenmäßig besser ins Gymnasium gepasst (hatte mir auch schon überlegt was ich wo studieren möchte und das später auch so gemacht). Praktikum war dann in einer Bank; Bank, Verwaltung etc. wurde damals als stereotyp gesehen für "sehr gute Realschülerin mit Körperbehinderung". Hat mir definitiv nicht zugesagt (bin der analytisch-logische Typ, dazu introvertiert - niemand der den Kunden am Gesicht wiedererkennt, Smalltalk führt und was verkauft), aber damit hatte ich auch nochmals mehr ein Argument gegen all die Befürworter einer kaufmännischen Ausbildung für mich.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 14:18
Zitat von Pilot2GunnerPilot2Gunner schrieb:Ein ganzes System ist den Ostdeutschen unter dem arsch weggebrochen und die Mauer gibt es immer noch in den Köpfen der Leute. Es ist so wie Nord und Südstaaten in den USA. Kulturell sind es zwei unterschiedliche Länder. Ich bin mit der ostdeutschen konservativen Mentalität als Jugendlicher schlecht klargekommen
Ja, das weiss ich alles. Und das versteh ich auch, dass das schwierig ist, wenn das eigene Land, so wie man es kannte, plötzlich durch ein neues System überrumpelt wird.

Aber die haben keinen Krieg verloren, dass ist eine unpassende Formulierung.

Dass du als Jugendlicher dort mit einer bestimmten Mentalität schlecht klar gekommen bist, versteh ich auch.
Verändert sich dort gar nichts in den Köpfen über die Zeit?


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 15:21
Damit du Berufsausbildungsbeihilfe erhalten kannst, muss einer der folgenden Fälle auf dich zutreffen:

Du nimmst an einer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB) teil und unter Umständen bereitest du dich währenddessen auf einen Hauptschulabschluss oder gleichwertigen Schulabschluss vor.

Du machst eine betriebliche oder außerbetriebliche Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Dein Ausbildungsbetrieb ist zu weit von deinen Eltern entfernt, um zuhause wohnen zu bleiben.

Du machst eine betriebliche oder außerbetriebliche Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Außerdem bist du über 18 Jahre alt oder verheiratet beziehungsweise lebst mit deiner Partnerin oder deinem Partner zusammen.

Du machst eine betriebliche oder außerbetriebliche Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Du hast mindestens ein Kind und lebst nicht in der Wohnung deiner Eltern.

Du bist in der ausbildungsvorbereitenden Phase einer Assistierten Ausbildung (AsA).
https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/berufsausbildungsbeihilfe-bab

Den 3. Punkt finde ich etwas schwer zu verstehen, da ist die Formulierung nicht deutlich. Vermutlich reicht es nicht über 18 zu sein, sondern du musst verheiratet sein oder mit dem/der Partner/Partnerin zusammenleben.

Das ist sowieso alles ziemlich schwammig formuliert. Was ist denn zu weit von den Eltern entfernt? 30km, 80km oder 150km.

Ansonsten ist das anhand der Kriterien natürlich für die meisten Azubis ziemlich unwahrscheinlich BAB zu bekommen, weil der Ausbildungsbetrieb meist in Wohnortnähe ist, viele mit 18 sowieso noch zuhause wohnen (auch aus Kostengründen) und verheiratet und Kinder trifft auf die meisten jungen Menschen bis sagen wir mal 25 auch nicht zu.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 15:58
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Ansonsten ist das anhand der Kriterien natürlich für die meisten Azubis ziemlich unwahrscheinlich BAB zu bekommen, weil der Ausbildungsbetrieb meist in Wohnortnähe ist, viele mit 18 sowieso noch zuhause wohnen (auch aus Kostengründen) und verheiratet und Kinder trifft auf die meisten jungen Menschen bis sagen wir mal 25 auch nicht zu.
In dem Fall (bei den Eltern wohnend und nicht für Partner oder eigene Kinder aufkommend) sind ja auch die Kosten geringer, selbst zahlt man anteilig Miete und Kostgeld an die Eltern und erhält dieses auch nicht zurück* da die Eltern darauf angewiesen sind.
Bei den Eltern wohnende Azubis sparen sich häufig etliches von der Ausbildungsvergütung an um z.B. die Einrichtung der ersten Wohnung, Führerschein und ein (Gebraucht-)Auto oder einen Wunsch wie erster Urlaub mit Partner/ Freunden zu finanzieren.

*Bei Eltern die nicht darauf angewiesen sind und sehr wohl ihren Nachwuchs noch finanziell unterstützen können nicht selten: Miete und Kostgeld werden aus erzieherischen Gründen verlangt, aber nach Abschluss der Ausbildung dem Kind wieder ausgezahlt. Bei nur 200 - 400 Euro "Miete und Kostgeld" im Monat ein gutes Sümmchen über drei Jahre.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 16:29
Zitat von nairobinairobi schrieb:Behörden haben heute oft Schwierigkeiten, gute Mitarbeitende zu bekommen. Gerade Leute mit einem Studium. Tja, im Vergleich zur freien Wirtschaft ist die Bezahlung schlechter
Je nachdem stimmt das wohl. Besonders soll davon (traurigerweise) die Justiz betroffen sein. Konkreter: Staatsanwaltschaften.


Aber es besteht wohl Hoffnung. Je nach Bereich mehr oder weniger:
Der Staatsdienst wird nun zunehmend beliebter. Im Jahr 2021 soll der Personalzuwachs eine neue Rekordhöhe erreicht haben. Die Destatis-Daten belegen eine Zunahme von 125.600 Beschäftigten. Es handle sich mit +2,5 Prozent um den wohl kräftigsten Zuwachs „seit der deutschen Vereinigung“.
Quelle: https://arbeits-abc.de/beamten-boom-warum-top-talente-sich-fuer-den-staatsdienst-entscheiden/#:~:text=Der%20Staatsdienst%20wird%20nun%20zunehmend,%E2%80%9Eseit%20der%20deutschen%20Vereinigung%E2%80%9C.


Ich persönlich kanns nachvollziehen:
sei die Beliebtheit des öffentlichen Dienstes vor allem der Tatsache geschuldet, dass dieser für Sinnhaftigkeit und Sicherheit stehe. Wirft man einen Blick auf die Krisen der vergangenen Monate und Jahre, sei die Entwicklung natürlich. Denn nach beidem – nach Sinn und nach Arbeitsplatzsicherheit – sehnen sich viele Erwerbstätigen.


Zudem haben Talente, vor allem Top-Talente, zunehmend die Wahl, sich freier zu entscheiden. Die Stellenangebote nehmen zu und der Personalbedarf steigt.
Quelle: https://arbeits-abc.de/beamten-boom-warum-top-talente-sich-fuer-den-staatsdienst-entscheiden/#:~:text=Der%20Staatsdienst%20wird%20nun%20zunehmend,%E2%80%9Eseit%20der%20deutschen%20Vereinigung%E2%80%9C.



Nur allein der Verdienst/das Gehalt ist halt nicht alles, was Jobs attraktiv macht.

Außerdem ist der Staatsdienst in der Regel auch immer Dienst am/fürs Volk. (Gut, bei Finanzämtern wohl weniger, haha) Stimmt so pauschal natürlich nicht. Auch Finanzämter haben eine wichtige Aufgabe arbeiten fürs Volk/Gemeinwohl.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 16:34
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Außerdem ist der Staatsdienst in der Regel auch immer Dienst am/fürs Volk. (Gut, bei Finanzämtern wohl weniger, haha)
Genau. Wozu braucht ein Staat auch Steuereinnahmen. Soll doch jeder nach Belieben was in einen Topf werfen, davon wird dann der Staatshaushalt bestritten.
Manches Mal kommt man bei dir echt ins Grübeln. Wie sollte das denn ohne Steuereinnahmen für den Bürger laufen?


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

14.09.2023 um 16:35
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Manches Mal kommt man bei dir echt ins Grübeln. Wie sollte das denn ohne Steuereinnahmen für den Bürger laufen?
Mensch, wenn du mich kennst, solltest du wissen, dass ich weder Steuern noch die Sozialabgabenpflicht verteufle.

Mir ist die Relevanz durchaus bewusst. Für uns alle.


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