5 Menschen finden ihr Grab 200m neben dem Wrack der Titanic!

CCFan schrieb:und das Abtauchen zur Titanic wird irgendwann wieder möglich sein.

Wenn das Wrack dann noch da ist, es zerfällt ja immer mehr.

CCFan schrieb:Man wird aus diesem Unglück lernen und das Abtauchen zur Titanic wird irgendwann wieder möglich sein.

Davon kann man ausgehen. Und es wird auch weiterhin Menschen geben, die solche Tauchgänge buchen wollen. Der Mythos Titanic wird weiterleben und Menschen in seinen Bann ziehen.

rhapsody3004 schrieb:Kann nur hoffen, dass alle anderen 4 Insassen vorab in vollem Umfang über die Risken aufgeklärt worden sind und zwar seitens OceanGate einschließlich dem CEO und Konstrukteur.

In vollem Umfang bedeutet für mich kein sicherheitsrelevantes Detail ausgelassen zu haben. Auch nichts in tollkühnem Übermut verharmlost zu haben.
Und nur dann, wirklich nur dann, wäre sich eine Verzichtserklärung unterschreiben zu lassen auch nur fair gewesen.

Mal ehrlich, wer sowas bucht weiß doch eh, dass es riskant ist. Es kann immer mal was passieren. Auch das beste Material kann ermüden. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Großteil derjenigen, die so etwas machen, sich vll gar nicht so sehr fürs Kleingedruckte interessieren, es vll auch gar nicht wissen wollen.

Von Seiten der Betreiberfirma muss es natürlich dennoch genauesten ausgeführt werden, das ist klar.

Abahatschi schrieb:Ich würde immer eine hohle Stahlkugel einsetzen,

schon 1960 erreichte ein Kugelförmiges Uboot den Marianengraben und 11000m tiefe.
Eine Kugel ist immer das beste Objekt bei Druck.

Solche Bilder faszinieren mich, würde ich auch gerne mal in real sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=eUfWlXLm2GM (Video: Watch the full Titanic expedition)

rhapsody3004 schrieb:Das Wrack ist eh schon zu einer Müllhalde durch Tauchtourismus verkommen und dieser Tourismus trägt auch zum schnelleren Verfall bei

Aber, das war erst 2019:

Fast 15 Jahre lang war niemand mehr zum Wrack der Titanc getaucht. Ein internationales Team von Tiefseeforschern wagte sich nun in 3800 Meter Tiefe. Ihr Befund ist ziemlich ernüchternd.

Quelle: https://www.spiegel.de/video/titanic-tiefseeforscher-tauchen-zum-wrack-video-99029181.html

also Tauchtourismus Müllhaldenproduzierenden Tauchtourismus scheint es da nicht zu geben, wohl auch aus Mangel geeigneter, verfügbarer Technik.

behind_eyes schrieb:Quelle: https://www.spiegel.de/video/titanic-tiefseeforscher-tauchen-zum-wrack-video-99029181.html

Da musste ich echt schmunzeln, erste Einblendung: Teile des Wracks im schlechten Zustand. Es ist nur seit 40.611 Tage dort....

Photographer73 schrieb:Mal ehrlich, wer sowas bucht weiß doch eh, dass es riskant ist. Es kann immer mal was passieren. Auch das beste Material kann ermüden.

Absolute Sicherheit wird es auch bei den besten Tauchbooten natürlich nicht geben. Aber darum geht es auch gar nicht, sondern einfach nur darum Risiken zu minimieren und nicht noch zu erhöhen.

Photographer73 schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass ein Großteil derjenigen, die so etwas machen, sich vll gar nicht so sehr fürs Kleingedruckte interessieren, es vll auch gar nicht wissen wollen.

Ja, kann ich mir (leider) auch gut vorstellen. Werde ich wohl nie verstehen können, da Sicherheit immer vorgehen sollte. Ein Menschenleben ist kostbar und jeder hat nur ein einziges.



@Abahatschi

Hattest du das auch richtig verstanden, dass neben dem Bullauge der Titan die größte Schwachstelle der Materialmix Titan-Kohlefaser gewesen sein soll?
Und das soll der CEO ja auch gewusst haben, dass es sagen wir so keine gute Kombination gewesen ist.

Ps.
Hältst du es auch für möglich, dass nur das Bullauge, was nur für Tiefen zwischen 1300-1500 Metern zugelassen worden sein soll, nachgegeben haben könnte? Die letzte Tauchfahrt weit über die Belastungsgerntze hainsus war vielleicht die eine zu viel fürs Auge.

rhapsody3004 schrieb:Hattest du das auch richtig verstanden, dass neben dem Bullauge der Titan die größte Schwachstelle der Materialmix Titan-Kohlefaser gewesen sein soll?

Natürlich. man kombiniert eigentlich ungerne zwei Materialien mit unterschiedlichen Elastizität und Wärmeausdehnungskoeffizienten, das bringt zusätzliche Spannung im Verbund.
Ich muss mir noch was angucken, ich kenne Tanks aus Kohlefaser, da ist der Druck von innen nach außen und da profitiert man von der hohen Zugfestigkeit...notfalls simuliere ich es wie es sich auf Druck verhält.

rhapsody3004 schrieb:Hältst du es auch für möglich, dass nur das Bullauge nachgegeben haben könnte?

Ich denke das war am wenigsten problematisch.

-VOLLSTRECKER- schrieb:Wenn das Wrack dann noch da ist, es zerfällt ja immer mehr.

Ich gehe von einer zeitnahen Fortsetzung aus. Das Medienecho wird da vielleicht sogar beitragen? Keine Ahnung wie viele Tiefsee-U-Boote es momentan gibt, die kommerziell eingesetzt werden, aber gerade die Tatsache des Unfalls jetzt (auch wenn es komisch klingt) und den Zeitdruck (Zerfall der Titanic) könnten meiner Meinung nach schon dazu führen, dass es schneller und öfter dort weitergeht.

Photographer73 schrieb:Mal ehrlich, wer sowas bucht weiß doch eh, dass es riskant ist.

Was ist riskant? 1:1 Mio? 1:1000?

Ich denke man konnte trotz des Haftungsausschlusses schon vor dem Tauchgang davon ausgehen, dass das U-Boot sicher ist. Der CEO wird auch in der Lage gewesen sein, das alles zu relativieren und den Anschein zu erwecken, dass alles gut ist. Negative Kritik kann man auch lapidar mit "Der Mitarbeiter wist nur auf Rache aus" oder "Die damals mitgefahren sind haben sich für ne Viertelmillion mehr vorgestellt und sind einfach nur sauer" abwinken. Das Phänomen ist ja bekannt.

Im Endeffekt hat man die Entscheidung "Aussteigen" oder "Sich auf den CEO verlassen", der ja zudem noch mit unten war, einen größeren Vertrauensbeweis gibt es ja nicht. Als Laie muss man doch immer glauben, dass alles gut geht, ob beim Arzt, beim Fliegen oder eben Tiefseetauchen. Von anderen Dingen, die man hier wohl nicht posten darf, mal abgesehen.

Dass es aber doch nicht so war, wie es den Anschein hat, war halt nun das Tragische.

Abahatschi schrieb:ich kenne Tanks aus Kohlefaser,

Mit was für einer Wandstärke? Das Uboot soll ja 13 cm Wand gehabt haben. Wie wurde das gemacht?
Die Herstellung von Kohlefaserbauteilen erfolgt unter Druck und Wärme um Lufteinschlüsse zu verhindern und die einzelnen Lagen zu verbinden.
Geht das bei der Dicke überhaupt noch oder waren das z.B. 13 Lagen mit 1 cm?
Kohlefaser im Formel1 Bereich ist im Millimeterbereich , aber 13cm im Gleichen Verfahren herstellen ?
Dazu Titan mit ganz anderen Spannungseigenschaften? Nächste Problem denke ich sind Tests auf "Verschleiß".
Stahl geht per Ultraschall, aber wie willst du einzelne gebrochene Lagen in Kohlenstoffbauweise testen und finden?

-VOLLSTRECKER- schrieb:Solche Bilder faszinieren mich, würde ich auch gerne mal in real sehen:

Das Video habe ich mir auch angeguckt. Die Stille wirkt noch mehr. Also gut, dass man mal ohne musikalische Untermalung ausgekommen ist. Da unten herrscht schließlich auch nur Stille und Dunkelheit.

Bin auch schon immer vom Wrack fasziniert gewesen.


@behind_eyes

Hauptsächlich sollen Mikroorganismen das Wrack auffressen. Aufsitzende Boote haben aber in der Vergangenheit zusätzlich für Schäden am Wrack gesorgt.


Man befürchtet mittlerweile auch, dass bereits viele Teile des noch vorhandenen Bug-Wracks schon bei der geringsten Berührung zu Rost-Staub zerfallen könnten.

rhapsody3004 schrieb:Das Video habe ich mir auch angeguckt. Die Stille wirkt noch mehr. Also gut, dass mal ohne musikalische Untermalung.

Die Stille in Kombination mit dem Dunkel dahinter. Einfach mystisch und ich glaube auch bei vielen Teil der Faszination. Diese doch große Einsamkeit da unten.

Das Unglück der Titanic selbst ist Beleg für das jetzt geschehene.
Vollkommene Selbstüberschätzung und Ignoranz !
Kommerziellem Extremtourismus sollte man dann und wann den Riegel vorschieben.
Auch im Hinblick auf das Schicksal der Titanic selbst und der Menschen die da gestorben sind.

Abahatschi schrieb:notfalls simuliere ich es wie es sich auf Druck verhält.

Wenn du vom Fach bist, kann man denn sagen, wie dick eine Kohlefaserhülle sein muss, damit sie diesen Druck auch bei hunderten von Tiefseetauchgängen aushält. Und befindet man sich da auch bei Toleranzen im Mikromillimeterbereich wie in der Luftfahrt?

itfc schrieb: Wie wurde das gemacht?

Das wird gewoben in dem man immer wieder aufwickelt.
Hier sieht man den Zick Zack Wechsel:
https://www.amazon.com/-/de/dp/B07JHLK1K2/ref=sr_1_2?keywords=carbon+fiber+tank&qid=1687543621&sr=8-2

itfc schrieb:Mit was für einer Wandstärke? Das Uboot soll ja 13 cm Wand gehabt haben.

Hier von einem anderen Projekt, das dürfte auch so dick sein:
https://www.compositesworld.com/articles/deepsea-submersible-incorporates-composite-pressure-capsule
Wenn man das Bauteil weiter verfolgt, merkt man, es hätte nur einen Tauchgang ausgehalten:

Based on testing at high pressure, the DeepFlight Challenger was determined to be suitable only for a single dive, not the repeated uses that had been planned as part of Virgin Oceanic service.

Wikipedia: DeepFlight Challenger

CCFan schrieb:Die Stille in Kombination mit dem Dunkel dahinter. Einfach mystisch und ich glaube auch bei vielen Teil der Faszination. Diese doch große Einsamkeit da unten.

Jaaaa. Sowas von!

Auch mich packt es immer wieder aufs Neue, wenn sie wie ein Geisterschiff aus der Dunkelheit auftaucht.

Sie war wirklich eine ausnahmslos schöne Lady - die Titanic. Für mich persönlich schon immer das schönste Schiff, Ozeanliner, ever gewesen!


Ps.


Die noch recht gut erhaltenden Türkischen Bad-Verzierungen sieht man in einem anderen kürzen Video gut.



Hingegen es die berühmte Badewanne vom Smith in jedem Video zu sehen gibt. Die wird auch noch da sein, logisch, wenn alles andere schon zu Staub verfallen ist.


Bin auch immer wieder von nur einzelnen kleineren und größeren Objekten ringsum den Bug verstreut fasziniert.

Abahatschi schrieb:es hätte nur einen Tauchgang ausgehalten:

Genau das was ich vermutet habe,

Abahatschi schrieb:Das wird gewoben in dem man immer wieder aufwickelt.

Das hast du falsch verstanden. Ich meinte in Bezug auf den " Ofen " und Druck wie so dicke Teile produziert werden

@itfc
das Problem ist das man dieses Verbundmaterial schlecht nicht-zerstörend prüfen kann. Das müsste man aber nach jedem Tauchgang weil man es äußerlich nur sehen kann.
Deswegen sind bei Extremanwendungen immer nur Single use OK... man kommt schlecht an das Innere ran, es geht teilweise mit Schall und Infrarot, aber das ist extrem aufwändig und in der erforderlichen Statistiktiefe wohl auch nicht vorhanden.

CCFan schrieb:Wenn du vom Fach bist, kann man denn sagen, wie dick eine Kohlefaserhülle sein muss, damit sie diesen Druck auch bei hunderten von Tiefseetauchgängen aushält.

Dazu brauche ich etwas Zeit, ich melde mich.

CCFan schrieb:Und befindet man sich da auch bei Toleranzen im Mikromillimeterbereich wie in der Luftfahrt?

Das hängt davon ab welche Toleranz Du meinst...auch wenn die äußere Hülle aus Epoxydharz sehr genau ist, die Karbonfasern drunter/drin sind eher im zehntel Bereich. Daher spielt das eine untergeordnete Rolle.

behind_eyes schrieb:das Problem ist das man dieses Verbundmaterial schlecht nicht-zerstörend prüfen kann.

Ich behaupte reell ist es nicht möglich die zu prüfen....die sind groß und die man bräuchte eine wahnsinnig gute Auflösung um beginnende Risse zu erkennen.

behind_eyes schrieb:das Problem ist das man dieses Verbundmaterial schlecht nicht-zerstörend prüfen kann. Das müsste man aber nach jedem Tauchgang weil man es äußerlich nur sehen kann.

Dann sollte in Zukunft so ein Verbundmix gar nicht mehr zum Einsatz kommen, sondern nur noch Bewährtes und mit dem man langjährige Erfahrungen gemacht hat und sich auch immer wieder leicht prüfen ließe.

Wenn das zum Nachteil des Designs gehen sollte - dann ist das halt so. Sicherheit sollte immer vor Design gehen!