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Gendern zur Pflicht machen?

14.060 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Weiblich, Transgender ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gendern zur Pflicht machen?

10.04.2024 um 12:08
Zitat von ToxidToxid schrieb:Eine unpräzise Verwendung ist z.B. das:
man sagt ja auch nicht - "hier stehen 30 singende ..."
sondern man nennt sowas einen Chor, bestehend aus Sängern.

das reicht vollkommen - jeder kann damit was anfangen.


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Gendern zur Pflicht machen?

10.04.2024 um 12:11
Zitat von OptimistOptimist schrieb:wurde in vorhergehenden Posts schon begründet.
Nicht wirklich.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:da wäre zu fragen, ob diejenigen welche sich über diverse Wortneuschöpfungen aufregen, die Gleichen (oder die Selben -> das verwechsle ich immer) sind wie diejenigen welche von Wokismus, Wokisten usw. sprechen.
Naja, eigentlich schon. Wer gegen Wortneuschöpfung bei der Genderei ist, obwohl es da keine gibt, sollte mindestens so konsequent sein und auch gegen andere Wortneuschöpfung vorgehen und argumentieren. Ansonsten müsste man diese WortneuschöpfungsgegnerInnen zu Recht unterstellen, mit zweierlei Maß zu messen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Von mir z.B. konntest du diese Worte noch nicht lesen - da zieht also dein Argument schon mal nicht.
Du verstehst da anscheinend etwas nicht. Es geht nicht darum, dass Du diese neuen Begriffe nicht verwendest, es geht darum, dass Du gegen Wortneuschöpfung bist.

Einfacher erklärt.
Du bist gegen imaginäre Wortneuschöpfungen bei der Genderei, aber nicht bei realen Wortneuschöpfung in anderen Bereichen. Als Gegner sollte man schon eine gewisse Konsequenz zeigen, sonst wirkt man unglaubwürdig.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:das musst du diejenigen fragen.
Das ist meines Erachtens sinnlos, denn die Brokisten würden sich herausreden.


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Gendern zur Pflicht machen?

10.04.2024 um 12:15
Zitat von ToxidToxid schrieb:Eine unpräzise Verwendung ist z.B. das:
Zitat von Alienpe.Alienpe. schrieb:man sagt ja auch nicht - "hier stehen 30 singende ..."
sondern man nennt sowas einen Chor, bestehend aus Sängern.
ganz genau.
Würde mich nicht wundern, wenn die Genderfreunde daraus auch noch ein Partizip machen. :D
--------------------------------
Zitat von OptimistOptimist schrieb:wurde in vorhergehenden Posts schon begründet.
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Nicht wirklich.
erkennst du dann wenigstens diese sehr gute Begründung an? :
Zitat von ToxidToxid schrieb:Natürlich kann man das so verwenden, das schließt aber auch die kleinen forschenden Pfadfinder mit ein, die nach Tierspuren forschen. Sie sind forschend unterwegs. Es ist das substantivierte Partizip I, was eine Gegenwärtigkeit verdeutlicht. Der Forscher hingegen tut es beruflich oder er tut es, weil er einen akademischen Grad als Wissenschaftler oder ähnliches hat. Er ist immer noch ein Forscher, wenn er aufs Klo geht, dann ist er keiner Forschender mehr, aber immer noch ein Forscher und vielleicht noch ein Austretender, bis er fertig ist....
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Wer gegen Wortneuschöpfung bei der Genderei ist, obwohl es da keine gibt,
tut mir leid, ich sehe es als eine solche an - Du halt nicht, kann man nichts machen - aber darüber "streite" ich mich jetzt nicht weiter - von mir aus isses halt keine Wortneuschöpfung. Aber unpräzise finde ich eben die Partizipien trotzdem.


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Gendern zur Pflicht machen?

10.04.2024 um 12:21
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Warum schreibst Du es dann erst?
Ich habe von neuen, „unpräzisen Wörtern“ geschrieben. Aber das ist so oder so Erbsenzählerei, was du da betreibst. Oder warst du tatsächlich nicht in der Lage, das zu verstehen? Wobei, ich erinnere mich, Erbsen zählen scheint dir Spaß zu machen:
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb am 03.04.2024:Nein, ich kenne die Antwort nicht, weshalb ich auch nachfrage.
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Tut mir leid, aber ich kann da beim besten Willen keine unpräzise Verwendung von Wörtern erkennen.
Auch hier hilft es, zu lesen:
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Ein Student studiert eine wissenschaftliche Disziplin an einer Hochschule, ein Studierender kann an beliebigen Orten beliebige Dinge studieren.
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Es ist meiner Meinung nach eine Fehleinschätzung, dass die Sprache durch etwas, was gar nicht passiert, verschlimmbessert wird.
Deine Meinung und meine Meinung decken sich offenkundig nicht.

Du könntest übrigens noch folgende Frage beantworten:
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb am 03.04.2024:Wie muss man drauf sein, wenn man die Sinnhaftigkeit von gesetzlichen Regelungen davon abhängig macht, ob sie effektiv durchgesetzt werden (können) oder nicht?



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Gendern zur Pflicht machen?

10.04.2024 um 12:24
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Du bist gegen imaginäre Wortneuschöpfungen bei der Genderei, aber nicht bei realen Wortneuschöpfung in anderen Bereichen. Als Gegner sollte man schon eine gewisse Konsequenz zeigen, sonst wirkt man unglaubwürdig.
Weshalb sollte das so sein? Soll jeder, der von einem Gericht verurteilt wird, ins Gefängnis? Wäre doch konsequent und müsste dir daher gefallen. Ich persönlich bevorzuge ja Einzelfallentscheidungen.


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10.04.2024 um 12:46
Zitat von OptimistOptimist schrieb:kann man nichts machen
Zumindest darauf können wir uns einigen. Ist ja auch schon mal was.
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Ich habe von neuen, „unpräzisen Wörtern“ geschrieben.
Gut, der Punkt geht an dich.
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Aber das ist so oder so Erbsenzählerei, was du da betreibst
Nun, die Erbsenzählerei ist ein Vorwurf den man auch den Gendergegner, die sich bei der Genderei über angeblich unpräzise Wörter und irgendwelche Sonderzeichen aufregen, vorwerfen muss.
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Wobei, ich erinnere mich, Erbsen zählen scheint dir Spaß zu machen:
Erinnere dich lieber an den letzten roten Beitrag, den die Moderation eine Seite zuvor abgesetzt hat.
Zitat von univerzaluniverzal schrieb:Versachlicht bitte wieder die Diskussion und spart euch die immergleichen Albereien sowie Userbezug.
Beitrag von univerzal (Seite 681)
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Deine Meinung und meine Meinung decken sich offenkundig nicht.
Was jetzt aber auch kein Weltuntergang ist, zumindest nicht für mich.


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10.04.2024 um 13:45
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Was jetzt aber auch kein Weltuntergang ist, zumindest nicht für mich.
Dito.

Offene Frage:
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb am 03.04.2024:Wie muss man drauf sein, wenn man die Sinnhaftigkeit von gesetzlichen Regelungen davon abhängig macht, ob sie effektiv durchgesetzt werden (können) oder nicht?



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10.04.2024 um 14:02
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:in den meisten Fällen (wenn nicht gerade englische Worte) gab es die weibliche Form schon lange VOR dem Gendern. Von daher ist es nicht so wie von Dir so empört impliziert, dass die weibliche Form extra erfunden würde.
Das ändert aber nichts an der Sache, dass es die von dir ins Spiel gebrachte Genus-Sexus-Korrelation ohne Bildung femininer Formen gar nicht erst geben würde (oder - analog - maskuliner Formen bei Feminina wie "Hexe \rightarrow Hexer"). Und damit ist deine ganze "Argumentation" tautologisch: Mensch wird nicht gegendert, weil - suprise, suprise - es nicht gegendert wird. (genauer: es ist nicht von "Menschinnen und Menschen" bzw. "Mensch:innen" die Rede - d.h. es gibt nicht das Wortpaar "Mensch/Menschin" - weil es nicht das Wort "Menschin" gibt...)
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Sprache Personen betreffend ist doch eh männlich ausgerichtet, da bedarf es keiner solchen Linguistik, also völlig daneben.
Darum ging es überhaupt nicht. Es ging nicht darum, ob es einer maskulinen Linguistik bedarf (nö, die braucht's genauso wenig wie eine feminine Linguistik). Es ging schlichtweg um die Feststellung, dass es eine derartige Strömung nicht gibt, ergo sich auch niemand an generischen Feminina (Lehrperson, Fachkraft) reibt und eine Bildung maskuliner Formen fordert. Und es stört sich bspw. auch niemand daran, dass Nomen im Plural generell im Femininum stehen ("Die Ärzte... haben auch so ihre Wehwehchen...").
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:genau und darauf wird auch immer wieder hingewiesen, es funktioniert sehr erfolgreich beim Plural, im Singular ist es schwierig, da wird das gm aber auch weit weniger benutzt
Na ja, der Singular wird in einem Anfall von Gutmenschentum halt immer häufiger vermieden, etwa mit Hilfe von Passivkonstruktionen ("hier wurde gestern ein Rucksack liegen gelassen") oder eben dem Plural ("von den Schüler:innen wurde hier gestern ein Rucksack liegen gelassen"). Es geht aber auch nicht nur um Einzahl vs. Mehrzahl. Für Genderbefürworter sind ja bspw. sogar Pronomina wie "wer", "niemand", "jemand" und "man" problematisch. Schauen wir bspw. mal in den "Leitfaden für eine geschlechtersensible Sprache" der Uni Köln, wo es ganz explizit heißt:
Neben dem generischen Maskulinum gibt es weitere grammatikalische Bereiche, die eine historisch begründete männliche Dominanz widerspiegeln. Ein Beispiel hierfür sind die Pronomina „wer“, „niemand“, „jemand“ und „man“.

Quelle:
https://gb.uni-koeln.de/e2106/e2113/e16894/20210709_Leitfaden_GGSprache_UzK_Webversion_ger.pdf
Also schon so Sätze wie

Wer nicht gendern möchte, der braucht es doch nicht tun.
Niemand darf wegen seines Geschlechtes diskriminiert werden.


sind scheinbar ein Dorn im Auge feministischer Linguistik, während Sätze wie bspw. "Menschen dürften nicht wegen ihres Geschlechtes diskriminiert werden." natürlich wieder voll okay sind. Ja, nee... is klar... :D
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:der Studierende
die Studierende

verstehe das Problem nicht
Es ist schlichtweg falsch. "Peter ist Studierende an der Humboldt-Universität zu Berlin." -- Merkste selbst, gell?
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:...offenbar liest man nicht wirklich, was so gepostet, verlinkt, belegt wird. Das ist schade.
Da muss ich dir ausnahmsweise mal recht geben.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Zudem finde ich diese Partizipienlösung so und auch so sehr fragwürdig:

- vom Sprachklang her

- von der Bedeutung her - in diesem Sinne:
Da gehe ich nur zum Teil mit. Das mit dem Sprachklang ist bspw. einfach nur Gewohnheit und damit lediglich ein "Generationenproblem". Das gilt auch und vor allem für den Gender-Glottisschlag - Kinder, die damit gerade erst aufwachsen, empfinden das später als völlig normal, gewohnt, vertraut, natürlich. Die Genderbefürworter wissen das auch (sie sagen es nur nie). Gewohnheit kann und sollte somit also nie ein Argument sein! Denn es ist letztendlich auch keins.

Mit der Bedeutung ist es ähnlich. Bedeutung ergibt sich aus dem Sprachgebrauch. Und somit ist auch das letztendlich eine Frage der Gewöhnung. "Radfahrer" ist da bspw. auch nicht unbedingt so viel besser als "Radfahrende". Wer vom Rad absteigt und sich ins Auto setzt, ist Autofahrer. Steigt er aus dem Auto wieder aus und läuft über die Straße, dann ist er Fußgänger. Und ist er tot, ist er weder Radfahrer, noch Autofahrer, noch Fußgänger, sondern eben tot. Daher ist bspw. "tote Radfahrende" letztendlich nicht viel mehr unsinnig als "tote Radfahrer". Was unsinnig ist, ist die Verwendung von Partizipien, nur um das gM zu vermeiden. Wie schwachsinnig das ist, sieht man bspw. am (mittlerweile überarbeiteten) Passus bei Paypal (wer sich noch erinnert...):
Berechtigte Transaktion: Eine „berechtigte Transaktion“ bedeutet: (a) eine Online-Zahlung mit PayPal in Höhe von mindestens 5,00 € (fünf Euro) unter Verwendung des neuen PayPal-Kontos der Geworbenen, die im gültigen Konto der Geworbenen als „abgeschlossen“ gekennzeichnet ist, oder (b) eine Zahlung an eine andere Person als die werbende in Höhe von mindestens 5,00 € (fünf Euro) über die Funktion „Geld senden“ bei PayPal unter Verwendung des gültigen Kontos der Geworbenen, die von der empfangenden Person als „erhalten“ gekennzeichnet wurde. Transaktionen, die entweder durch Werbende, Geworbene oder Händler*innen storniert, rückerstattet oder rückgängig gemacht wurden, zählen nicht als berechtigte Transaktionen.

Quelle:
https://www.paypal.com/de/webapps/mpp/invite/terms
Also da ist dann von "Werbenden" und "Geworbenen" die Rede, aber spätestens bei "Handelnde" wurde dann scheinbar doch noch etwas Resthirn aktiv und gemerkt, dass das nicht nur ziemlich seltsam klingen würde, sondern tatsächlich auch von der Semantik her kompletter (Gender-)Nonsense wäre....
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Die Beidnennung finde ich auch sehr umständlich, wenn sowas mehrmals in einem kurzen Text vorkommt.
Ich empfehle da wirklich wärmstens einen Artikel, über den ich gestern Nacht erst gestolpert war:
https://www.bruehlmeier.info/texte/diverses/sprachfeminismus-in-der-sackgasse/

Zitat:
Die Folgen der neuen Sprachgebräuche sind schwerwiegend: Durch die gewohnheitsmässige Doppelnennung menschlicher Funktionsträger (Lehrerinnen und Lehrer, AHV-Bezügerinnen und AHV-Bezüger) geht nämlich die übergeschlechtliche Bedeutung des maskulinen Genus allmählich verloren, und dann wird alles Maskuline als real männlich und alles Feminine als real weiblich empfunden. [...] Darüber hinaus – und dies wiegt schwerer – führt diese Umdeutung des Übergeschlechtlichen in biologisch Geschlechtliches zum Verlust des wichtigsten Oberbegriffs der deutschen Sprache, nämlich des allgemeinen, nicht unter geschlechtlichem Aspekt ins Auge gefassten Menschen. Konnte man ehedem von Einwohnern, Wanderern, Bürolisten, Musikliebhabern, Studenten, Fussgängern, Autofahrern, Christen, Experten, Anfängern, Ausländern usf. sprechen, ohne vorentschieden zu haben, ob es sich dabei um Männer oder Frauen handelt, weil dies im jeweiligen Zusammenhang vollkommen unbedeutend war, so tritt mit der heute üblich gewordenen Doppelnennung die Betonung des Verbindenden, des Übergeordneten, der Funktion zurück und macht der Betonung der Geschlechtlichkeit irgend eines Funktionsträgers Platz. Damit wird der Sexismus nicht etwa – wie gewiss in guten Treuen beabsichtigt – aus der Sprache entfernt, sondern erst konsequent in diese eingeführt.
An und für sich spricht nichts gegen die Doppelnennung, gerade in der direkten Anrede, allerdings gegen deren inflationären und übermäßigen Gebrauch bei jeder Gelegenheit. Denn ganz klammheimlich werden hier genau die Suggestionen in die Köpfe eingetrichtert, welche die Genderbefürworter für ihre "Argumentation" brauchen, dass es nämlich einen ganz klaren und deutlichen Zusammenhang zwischen Genus und Sexus gäbe.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:"keine neuen..." - hmm, da wäre ich mir nicht so sicher, aber "unpräzise genutzt" sehe ich genauso.
Sehe es als "neue Wörter", wenn man von Studierenden, von Forschenden usw. spricht, wo vorher nur von Studenten und Forschern die Rede war. Einfach aus einem Wort ein Partizip machen - das ist für mich neu (also ein "neues Wort").
Also... vermutlich interessiert es die Wenigsten... vielleicht so Leute wie @Arrakai... aber man kann das tatsächlich messen. Das geht bspw. bei DWDS:
https://www.dwds.de/d/ressources#wortverlauf

Schauen wir uns also mal die Wortverlaufskurven für "Forscher" und "Forschende" an:

forscher-forschende-verl

Das schaut sehr unauffällig aus. Liegt allerdings an der Methode bzw. dem zugrundegelegten Datenmaterial - Gegenwartskorpora mit freiem Zugang:
https://www.dwds.de/d/korpora/dwdsxl

Schauen wir uns nun aber mal eine Analyse der DWDS-Zeitungskorpora an, dann schaut es so aus:

forscher-forschende-verl-1

Also ja, man sieht hier tatsächlich einen ganz klare und signifikante Zunahme des Begriffes "Forschende" bei gleichzeitiger Abnahme des Begriffes "Forscher" (und etwa mit Beginn der Corona-Pandemie 2020). Dein Eindruck ist also nicht nur subjektiv @Optimist, sondern ganz objektiv messbar und belegbar. Hier übrigens auch noch für "Studierende", nur so... aus eigenem Interesse oder "der Vollständigkeit halber":

studierende-verlaufskurv
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Das neue Wörter eingeführt werden ist meiner Meinung nach eine Fehleinschätzung, denn das passiert ja nicht im Kontext der Genderei. Und weil das nicht passiert, wird die Sprache logischerweise auch nicht verschlimmbessert. Es kann sich also wieder beruhigt werden.
Na ja, Worte wie "Forschende" sind insofern nicht neu, als dass die Bildung von Partizipien nichts Neues ist. Aber die Verdrängung von bis dato üblichen Begriffen wie "Forscher" durch Gender-Neusprech wie "Forschende" lässt sich dann halt doch ganz klar objektiv messen und belegen (s.o.).


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10.04.2024 um 14:25
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Als Gegner sollte man schon eine gewisse Konsequenz zeigen, sonst wirkt man unglaubwürdig.
Ja, sollte man als Befürworter ebenso...
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Bisher konnte auch noch niemand verständlich darlegen, wo da eine unpräzise Verwendung stattfindet und was daran so schlimm wäre, wenn doch jeder so sprechen und schreiben soll wie er will.
Sind hier Frauen überall etwa nur mitgemeint? Oder wie? ;)


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Gendern zur Pflicht machen?

10.04.2024 um 14:33
@Noumenon
aus deinem Link:
Die Folgen der neuen Sprachgebräuche sind schwerwiegend: Durch die gewohnheitsmässige Doppelnennung menschlicher Funktionsträger (Lehrerinnen und Lehrer, AHV-Bezügerinnen und AHV-Bezüger) geht nämlich die übergeschlechtliche Bedeutung des maskulinen Genus allmählich verloren, und dann wird alles Maskuline als real männlich und alles Feminine als real weiblich empfunden
das klingt sehr einleuchtend. Klar, das ist genau das was natürlich den Befürwortern sehr gut gefällt und manche wohl wahrscheinlich auch bezwecken (diejenigen welche in den Medien und Politik unermüdlich mittels Partizipien gendern) ;)
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:An und für sich spricht nichts gegen die Doppelnennung, gerade in der direkten Anrede, allerdings gegen deren inflationären und übermäßigen Gebrauch bei jeder Gelegenheit. Denn ganz klammheimlich werden hier genau die Suggestionen in die Köpfe eingetrichtert, welche die Genderbefürworter für ihre "Argumentation" brauchen, dass es nämlich einen ganz klaren und deutlichen Zusammenhang zwischen Genus und Sexus gäbe.
sehe ich genauso.
Mal mit und in direkter Anrede würde mich das auch ganz und gar nicht stören, aber dieser inflationäre - zwanghaft anmutende - Gebrauch ist es...
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Na ja, Worte wie "Forschende" sind insofern nicht neu, als dass die Bildung von Partizipien nichts Neues ist. Aber die Verdrängung von bis dato üblichen Begriffen wie "Forscher" durch Gender-Neusprech wie "Forschende" lässt sich dann halt doch ganz klar objektiv messen und belegen (s.o.).
sehr interessant deine Grafik dazu. Das war auch meine gefühlte Einschätzung, dass dies vor allem mit der Corona-Pandemie verstärkt zutage trat. Ursprünglich wollte ich nämlich sogar "vor 2-3 Jahren" schreiben, sieht man an der Editierung in meinem Post. Hatte mich dann jedoch für eine andere Formulierung entschieden.
Ist schon eigenartig der zeitliche Zusammenhang mit Corona -> lässt sich dieser verstärkte Anstieg nur durch Zufall erklären oder vielleicht auch mit zusätzlicher Zeit die manche Leute hatten? ;)
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Bisher konnte auch noch niemand verständlich darlegen, wo da eine unpräzise Verwendung stattfindet und was daran so schlimm wäre, wenn doch jeder so sprechen und schreiben soll wie er will.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Sind hier Frauen überall etwa nur mitgemeint? Oder wie? ;)
:D das ist wirklich gut.
Sowas fällt den Befürwortern meist nicht auf ... nämlich wie inkonsequent sie gendern.
Und wenn sie wirklich ALLES und in jedem Falle konsequent durchgendern würden, dann wären es so manches Mal schwer lesbare Bandwurmsätze :)


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10.04.2024 um 14:42
Berichtigung:
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ursprünglich wollte ich nämlich sogar "vor 2-3 Jahren" schreiben, sieht man an der Editierung in meinem Post. Hatte mich dann jedoch für eine andere Formulierung entschieden.
Hatte jetzt selbst noch mal nachgeschaut:
An der Editierung kann man es nicht sehen, da ich es offensichtlich schon vor dem Abschicken noch mal geändert hatte.

Spielt auch gar keine Rolle, wie ich das zeitlich eingeordnet hatte, die 2. Grafik zeigts halt, ab wann es steiler bergauf geht:
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Also ja, man sieht hier tatsächlich einen ganz klare und signifikante Zunahme des Begriffes "Forschende" bei gleichzeitiger Abnahme des Begriffes "Forscher" (und etwa mit Beginn der Corona-Pandemie 2020). Dein Eindruck ist also nicht nur subjektiv @Optimist, sondern ganz objektiv messbar und belegbar.



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10.04.2024 um 15:41
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:sollte man als Befürworter ebenso.
Ich bin weder Befürworter noch Gegner.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Sind hier Frauen überall etwa nur mitgemeint? Oder wie? ;)
Das musst Du die Gendergegner fragen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Sowas fällt den Befürwortern meist nicht auf ...
Du irrst Dich, denn ich habe aus gutem Grund nicht mit dem *innen gegendert. ;)


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10.04.2024 um 15:47
Zitat von Alienpe.Alienpe. schrieb:sondern man nennt sowas einen Chor, bestehend aus Sängern.
Ah, also ein reiner Männer-Chor.
Zitat von Alienpe.Alienpe. schrieb:jeder kann damit was anfangen.
Jo, ist eindeutig. :D


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10.04.2024 um 15:50
Zitat von OptimistOptimist schrieb:An der Editierung kann man es nicht sehen, da ich es offensichtlich schon vor dem Abschicken noch mal geändert hatte.
Doch, doch, man muss nur herausfinden, welcher Beitrag es genau war.... ;)
Beitrag von Optimist (Seite 681)
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ist schon eigenartig der zeitliche Zusammenhang mit Corona -> lässt sich dieser verstärkte Anstieg nur durch Zufall erklären oder vielleicht auch mit zusätzlicher Zeit die manche Leute hatten? ;)
Könnte mehr oder weniger Zufall sein. Im Fall von "Radfahrende" findet sich der Anstieg bspw. weitaus früher (2017) und bei "Studierende" sogar schon in den 90ern. Höchstens vielleicht insofern nicht ganz zufällig, als dass die Wichtigkeit von Forschung & Wissenschaft im Zuge der Pandemie wieder verstärkt in den Fokus gerückt war. Bspw. gibt es auch eine starke Korrelation zwischen "Forschende", "Corona" und "evidenzbasiert". In der damaligen Diskussion zu Sars-CoV-2 hier auf AllMy tauchte der Begriff "Forschende" unter den mittlerweile 60.000 Beiträgen allerdings nur müde 7-mal auf:
https://www.allmystery.de/ng/search?thread=140108&query=Forschende

Und auf AllMy insgesamt findet man zum Begriff "Forschende" gerade mal 313 Suchtreffer...
https://www.allmystery.de/ng/search?query=forschende

Dem stehen wiederum über 21.000 Suchtreffer zu "Forscher" gegenüber...
https://www.allmystery.de/ng/search?query=forscher

Und der Vollständigkeit halber:

Forscherin - 434 Suchtreffer
Forscherinnen - 144 Suchtreffer

Ich denke, damit wären Sprachgebrauch und -verständnis hier recht eindrucksvoll dargelegt.

Nachtrag: Es macht den berühmten Kohl zwar nicht fett, aber bei den Suchtreffern zu "Forscher" sind natürlich auch "Forscherin" und "Forscherinnen" mit dabei, die man eigentlich abziehen müsste. Und eigentlich müsste man die Suchtreffer zu "Forscherin" auch von den Suchtreffern zu "Forscherinnen" abziehen (bzw. umgekehrt). Ich würd's machen, aber ich fürchte, dafür wird mir die Zeit zum Bearbeiten jetzt zu knapp.... :D
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Ich bin weder Befürworter noch Gegner.
Danke für die Klarstellung, ich war mir nicht ganz sicher... :D


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10.04.2024 um 16:08
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Deshalb finde ich das gM nach wie vor am Einfachsten und am Besten (ja ich weiß, diskriminierend
Nein, das gM erfüllt keinerlei Merkmale einer Diskriminierung.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ah, also ein reiner Männer-Chor.
Ja klar, weil "Sänger" ja keine Frauen sein können. *lach* :D


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10.04.2024 um 16:27
Zitat von AniaraAniara schrieb:Ja klar, weil "Sänger" ja keine Frauen sein können.
Nein, ganz banal:
In meiner Stadt gibt es reine Frauen-Chöre, reine Männer Chöre und gemischte Chöre.
Wenn da also jemand von einem Chor mit Sängern redet, denke ich an einen reinen Männerchor - gM hin oder her.


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10.04.2024 um 16:35
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wenn da also jemand von einem Chor mit Sängern redet, denke ich an einen reinen Männerchor - gM hin oder her.
Wenn da jemand von einem Chor mit Sänger*Innen redet, denke ich an einen reinen Frauenchor - Glottisschlag hin oder her. Das ist eines der Probleme mit dieser Art zu gendern.


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10.04.2024 um 16:38
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:In meiner Stadt gibt es reine Frauen-Chöre, reine Männer Chöre und gemischte Chöre.
Wenn da also jemand von einem Chor mit Sängern redet, denke ich an einen reinen Männerchor - gM hin oder her.
Jeh, wer nicht über seinen Dunstkreis, seine Stadt hinaus abstrakt denken kann, dem ist sicher nicht mit verkomplizierter Sprache geholfen.


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10.04.2024 um 16:52
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Wenn da jemand von einem Chor mit Sänger*Innen redet, denke ich an einen reinen Frauenchor
Das ist dann aber ganz objektiv dein Fehler.
Ein reiner Frauen Chor besteht aus Sängerinnen, NICHT aus Sänger*innen.
Zitat von soomasooma schrieb:Jeh, wer nicht über seinen Dunstkreis, seine Stadt hinaus abstrakt denken kann
Du meinst meine Stadt, ist die einzige, in der es reine Männerchöre gibt?
Zitat von soomasooma schrieb:dem ist sicher nicht mit verkomplizierter Sprache geholfen.
Präziser, nicht komplizierter.


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10.04.2024 um 17:05
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Du meinst meine Stadt, ist die einzige, in der es reine Männerchöre gibt?
Nein, das meinte ich nicht.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Präziser, nicht komplizierter.
Ich nenne das geschlechterfixiert. Und bei aller beabsichtigten Präzision bewegen sich die genannten Begriffe alle in der "heterosexuellen Matrix". Ganz schön rückständig und eher exkludierend, finde ich.


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