Tussinelda schrieb:das ist schön, dass Du Deine eigene Aussage für plausibel und valide hältst. Es kann nur nicht davon die Rede sein, dass es sich um eine Verobjektivierung (gibt es das Wort?) ich nenne es mal lieber Objektifizierung handelt, wenn man eine ganz normale sprachliche Form verwendet, die in unserer Sprache üblich ist, um Frauen zu benennen.
Ja, finde ich auch schön; und auch schön erklärt, wie ich ebenso finde. Da diese Aussage von der sprachphilosophisch theoretischen Seite soweit nicht entkräftet werden konnte, schon deshalb, weil sie in sich durchaus konsistent ist, und auch nichts vergleichbar schönes folgt, um dem was wirklich valides entgegen zu setzen, wie ich finde, bleibt es eben das, was mir am plausibelsten erscheint.
Zu Verobjektivierung: Das geht von dem Wot Objektivierung aus, wobei nur das Affix Ver- davor gesetzt wird, um eine Veränderung zum Objekt hin zu verdeutlichen. Wird also schon passen. Immerhin hast du es verstanden, also ja, das Wort gibts offenbar schon, und wenn nicht, dann ist es zumindest gut neu erschaffen, sonst wüsstest du ja nicht, was ich meine.
Zum eigenltichen Punkt: Auch hier kommt alles auf den Kontext an. Wenn man sich zu sehr auf das Geschlecht fixiert, auch mit einer ganz normalen Anrede, und damit der Frau das Gefühl gibt, es ginge nicht mehr um sie als Person, sondern nur noch um ihre Identät als Frau, obwohl diese in dem Punkt egal ist, dann zieht man halt den Fokus von der Person weg hin zu dem abstrakten weiblichen Objekt, um das es aber gar nicht geht.
Würde man zB das Brot einer Bäckerin nur deshalb mögen, weil sie halt eine Frau ist, das ensprechend betonen, und es die Frau so spüren lassen, obwohl es genauso ist, wie das eines Bäckers, würde man sich in herabwürdigender Weise auf das Geschlecht fixieren - es fetischisieren. Hier ginge es eben nicht um die Person und ihre Handwerkskunst, den Menschen als solches, der einen guten Job macht, sondern darum, dass die Frau zum Objekt des eigenen Fetisch degradiert wird. Das kann sehr wohl als entmenschlichend, entpersonifizierend, und damit als diskriminierend wahrgenommen werden.. und weil die Frau hier aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert wird, ist es eben sexistisch.
Tussinelda schrieb:Sie wird nicht auf ihren Körper und auch nicht auf Körperteile reduziert, wenn man Schriftstellerin sagt. Das bildet sie sich ein.
Sie wird aber möglicherweise auf ein Klischee von einer weiblichen Person reduziert, die halt Bücher schreibt, zumindest kann sie das an bestimmten Stellen so wahrnehmen, je nach Betonung und tatsächlicher Fixierung auf ihr Geschlecht; .. so ginge es vllt nicht mehr um ihren persönlichen Erfolg als Mensch, den sie mit Fleiß und Sachkenntnis errungen hat, sondern darum, dass sie halt zB als Frau Frauenliteratur schreibt, damit zu irgendeiner feministischen Leitfigur hoch stillisiert wird, und nur deshalb Erfolg hat; .. oder was man sich da sonst noch zusammen reimen könnte. Das könnte man druchaus als Abwertung der eigenen Person und der eigenen menschlichen Leistung wahrnehmen.
Man muss sich da nicht nur auf geschlechtsspezifische Körperteile fixieren, um als sexisitsch wahrgenommen zu werden (wobei das ja nur der ganz normale Alltagssexismus wäre), sondern hier geht im Grunde alles, was das Geschlecht in dem Zusammenhang betrifft.
Tussinelda schrieb:Zum Rest kommt nix? Warum fragst Du dann nach?
Nicht noch mal jedenfalls, weil sich das jetzt nur noch wiederholt hatte, und ich nichts mehr neues drin erkennen konnte. Eine Endlosschleife bringt das Thema auch nicht voran.
Ich hatte genau deshalb nachgefragt, und eigentlich einen neuen Impuls erwartet, aber der kam halt nicht.