Gendern zur Pflicht machen?

Aniara schrieb:Und das hat funktioniert. Irrelevant, ob positiv oder negativ.

Klar, warum sollten die wollen, dass das Produkt gekauft wird...
Hauptsache shitstorm
Sch*** doch auf die Verkaufszahlen.

Ja, genau SO funktioniert Werbung. :D

Tussinelda schrieb:eigentlich müsste das dann das Ziel sein :D

Klar, die wollten der Marke den Todesstoß geben.
SO machen Werber das...weiß man doch. :D

Groucho schrieb:Klar, die wollten der Marke den Todesstoß geben.

Gendern ist nervig aber "Todesstoß" halte ich doch für etwas übertrieben...

Groucho schrieb:Klar, warum sollten die wollen, dass das Produkt gekauft wird...

Sag mir, dass du von Marketing wenig Ahnung hast, ohne mir zu sagen, dass du von Marketing wenig Ahnung hast. ;)

Groucho schrieb:Klar, warum sollten die wollen, dass das Produkt gekauft wird...
Hauptsache shitstorm

Provokation ist ein beliebtes Mittel in der Werbung. Man muss eben seine Zielgruppe kennen. Manche finden es gut und wurden jetzt wieder auf die Marke aufmerksam, auch durch den Shitstorm. (Der kann im Übrigen auch dann den Verkauf ankurbeln, wenn er gar nicht geplant war, siehe z.B. Hogwarts Legacy.)

Natürlich gibt es viele Menschen, die das nicht gut finden. Aber wenn die Marketingabteilung die Zielgruppe richtig eingeschätzt hat, ist das nicht weiter relevant. Diese Leute sind eh unverzichtbar, denn gäbe es sie nicht, dann gäbe es auch kein Medienecho und man müsste wieder zahlen um in den Medien präsent zu sein.

Ich habe das mit der Berliner ;) Innen Luft schon vor einigen Wochen gelesen und damals in der Welt Folgendes gefunden (fette Hervorhebungen von mir):

„Berliner*innen Luft“: Zwinkersmiley statt Gendersternchen
Fest steht: Die Marketing-Aktion polarisiert. Auch wenn sich nicht alle über die Umbenennung freuen, das Berliner Unternehmen nimmt diese jedenfalls nicht ganz so ernst. Das legte der Zwinkersmiley, der auf dem Etikett das „innen“ von „Berliner“ anstelle des üblichen Gendersternchens trennt, nahe. „Wir sind ja keine Genderfreaks“, sagte Baatz.

Quelle:

https://www.merkur.de/welt/name-news-berliner-luft-schnaps-gendern-pfefferminzlikoer-schilkin-kult-getraenk-neuer-zr-92201029.html

Daraus schließe ich, dass Hersteller Schilkin das ;) Innen nicht allzu ernst meinte - eher das Gegenteil... ;)

Arrakai schrieb:Manche finden es gut

Das war mein Punkt.
Nämlich dass es doch mehr Menschen gibt, die Gendern positiv gegenüber stehen, dass sich diese "Provokation" trotzdem lohnt.
Hier wird ja gern so getan, als gäbe es in Deutschland gerade mal eine Handvoll Menschen, die gendern gut finden.

Groucho schrieb:Hier wird ja gern so getan, als gäbe es in Deutschland gerade mal eine Handvoll Menschen, die gendern gut finden.

soweit ich weiß hält sich die von dir angesprochene Userschaft hier an sachliche Fakten und ich denke bevor hier noch weitere Verschwörungstheorien verbreitet werden sollten wir das wiedermal tun:


Original anzeigen (0,2 MB)
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1120925/umfrage/umfrage-in-deutschland-zur-relevanz-von-geschlechtergerechter-sprache/#:~:text=Laut%20einer%20Umfrage%20des%20Marktforschungsinstituts,54%20Prozent%20ebenfalls%20dieser%20Meinung.

Fazit: 23% sind pro, 7% enthalten sich, der Rest 69% ist dagegen.

@behind_eyes
sind "nicht wichtig finden" und "dagegen sein" nicht zwei verschiedene Dinge?

Tussinelda schrieb:sind "nicht wichtig finden" und "dagegen sein" nicht zwei verschiedene Dinge?

Zumindest sind sie wohl dagegen, dem Ganzen irgendein Gewicht beizumessen.

behind_eyes schrieb:Fazit: 23% sind pro, 7% enthalten sich, der Rest 69% ist dagegen.

Das ist falsch.
Das ist nicht das Fazit.
Man muss eine Statistik auch richtig lesen, wenn man sie schon präsentiert.

69% finden Gendern eher unwichtig bis sehr unwichtig.
Eine Anzahl x dieser Gruppe wird Gendern ablehnen. Wie groß x ist, ist unbekannt.

Groucho schrieb:Hier wird ja gern so getan, als gäbe es in Deutschland gerade mal eine Handvoll Menschen, die gendern gut finden.

Nicht nur eine Handvoll, aber eine deutliche Minderheit.

Tussinelda schrieb:sind "nicht wichtig finden" und "dagegen sein" nicht zwei verschiedene Dinge?

Ich hatte bereits eine repräsentative Umfrage verlinkt, siehe hier:

Beitrag von Arrakai (Seite 442)

Das komplette Ergebnis wurde danach von @satori42 gepostet:

satori42 schrieb am 23.04.2023:36% lehnen es total ab
30% lehnen es eher ab
16% befürworten es eher
10% befürworten es voll und ganz

fischersfritzi schrieb:Eine Anzahl x dieser Gruppe wird Gendern ablehnen. Wie groß x ist, ist unbekannt.

Siehe meinen vorherigen Beitrag. In dieser Umfrage war x = 66%. Offenkundig korrelieren die beiden Aussagen sehr stark.

Arrakai schrieb:Das komplette Ergebnis wurde danach von @satori42 gepostet:
satori42 schrieb am 23.04.2023:
36% lehnen es total ab
30% lehnen es eher ab

Danke, damit wäre die herbeigeredete Unschärfe gut fokussiert, es ändert sich nahezu nix am Ergebnis.

behind_eyes schrieb:Danke, damit wäre die herbeigeredete Unschärfe gut fokussiert, es ändert sich nahezu nix am Ergebnis.

Richtig, es ändert gar nichts daran, dass du die Ergebnisse "deiner" Umfrage falsch zusammengefasst hast.

Arrakai schrieb:Offenkundig korrelieren die beiden Aussagen sehr stark.

Vermutlich ja.
Könnte man über angepasste Fragestellung prüfen.
Interessant bei der von dir geposteten Umfrage ist die Altersverteilung.

Nitro schrieb:„Berliner*innen Luft“: Zwinkersmiley statt Gendersternchen
Fest steht: Die Marketing-Aktion polarisiert. Auch wenn sich nicht alle über die Umbenennung freuen, das Berliner Unternehmen nimmt diese jedenfalls nicht ganz so ernst. Das legte der Zwinkersmiley, der auf dem Etikett das „innen“ von „Berliner“ anstelle des üblichen Gendersternchens trennt, nahe. „Wir sind ja keine Genderfreaks“, sagte Baatz.

Hatten wir glaube schon hier - damit wird "Gendern" benutzt, es wird zum Marketinginstrument ohne Ideologischen Hintergrund bzw wird eine Ideologie selber zum Marketinginstrument.

Einfach NEIN!

Simplizissimus schrieb:Da freuen sich die Befürworter sicher, wenngleich sie nicht wahrhaben wollen, dass es nur genutzt wird, um Kunden zu locken

Ne, Kund:Innen ... Was bei mir unweigerlich wieder dazu führt, dass ich völlig unwillkürlich eine ganze Schar Frauen sehe, die in einen Discounter stürmen und literweise dieses Getränk einsacken.

Es ist dieses "In" oder "Innen", ich versuchs ja, aber ...

Do-X schrieb:Es ist dieses "In" oder "Innen", ich versuchs ja, aber ...

Gerade wieder gelesen: "Gäst:innen". Aua. Was soll man sich da vorstellen? Männer sieht und hört man schon mal nicht. Bei "Gästen" war und ist es doch die bunt gewürfelte Truppe, die vor dem inneren Auge entsteht.

sooma schrieb:Gerade wieder gelesen: "Gäst:innen". Aua.

Ohje, gerade wieder erinnert.

Wie aber sprechen wir von einem weiblichen Gast? Auch hier die übliche in-Form zu wählen und sich über eine Gästin zu freuen, wird von allerhöchster Sprachwahrerinstanz als korrekt bezeichnet. Im allgemeinen Sprachgebrauch aber irritiert diese Form. Dabei ist sie keineswegs weiblicher Sprachemanzipation geschuldet – ganz im Gegenteil: Gästin gehört zu den weiblichen Formen, die – wie auch die Engelin oder die Geistin – bereits im Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm aufgeführt und mit zahlreichen Belegstellen unterfüttert wurden. Auf dem Weg vom späten 19. ins 21. Jahrhundert war sie aus der Alltagssprache verschwunden: Umso erfreulicher, dass sie jetzt wiederentdeckt wurde und ihren Sprachplatz wiedererobert.

Quelle: https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Die-Bezeichnung-G%C3%A4stin-und-die-Gebr%C3%BCder-Grimm

@sooma
ist eben schwierig, da es ja auch die weibliche Form gibt, ist wie bei Arzt/Ärztin. Nur ist Gästin eben weniger etabliert als Ärztin.

Mag sein, aber:

sooma schrieb:Männer sieht und hört man schon mal nicht.

Ich zumindest nicht – wo steckt da der Gast?

Die Gäste. Da sind doch alle drin.