Gendern zur Pflicht machen?
16.04.2023 um 18:43Optimist schrieb:wie ich gestern in einem Artikel von locutus las, streiten sich da ja noch anscheinend die Gelehrten
Tussinelda schrieb:nein, da wird sich nicht gestritten nur Texte hier nicht komplett gelesen. ich bin darauf schon eingegangen, also bitte, hier nichts behaupten, was nachweislich falsch ist.ich habs komplett gelesen
https://www.uni-bielefeld.de/verwaltung/refkom/gendern/gendersternchen/
... und stellte fest, es ist im 1. Teil Interpretationssache:
Unterstreichungen durch mich:
Mit dem Gendersternchen... lässt sich die Geschlechtervielfalt jenseits eines binären Geschlechtermodells sichtbar machen.bis hier her kann man es tatsächlich so auffassen als seien mit dem Stern nur Diverse gemeint, wegen "jenseits".... jedoch muss man es nicht zwingend SO auffassen. Man könnte das "Jenseits" auch so auffassen:
die binären Geschlechter werden durch Beidnennung gegendert, aber nun kommen noch andere Geschlechtermodelle hinzu, die AUCH und zusätzlich berücksichtig werden sollen. Und das geht halt nur durch den *.
Damit ist nicht eindeutig gesagt, dass der Stern nicht genauso auch für m/w gelten könnte.
Dass dies von den Verfassern so gemeint sein könnte, schließe ich vor allem aus dem letzten Abschnitt. Oder die hätten da Mist verzapft, wenn die das nicht genauso meinten wie es da steht.
Nun gehts weiter und hier ist es auch nicht eindeutig wie man es auffassen soll:
Symbolisch stehen die Strahlen des Sternchens, die in verschiedene Richtungen zeigen, für die unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten. Das Gendersternchen geht damit über die im Landesgleichstellungsgesetz NRW vorgeschriebene Paarformel, nach der die männliche und die weibliche Sprachform verwendet werden müssen, hinaus."unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten" das müsste ja dann auch Frauen und Männer umfassen.
Des weiteren:
"geht über die Paarformel hinaus" -> die Paarformel ist hier also inbegriffen/einbezogen in diesem Satz.
Und nun wird es wieder eindeutig - allerdings in die andere Richtung (nämlich dass nicht nur Diverse gemeint sind):
Auf einen Blick:klarer gehts nun wirklich nicht, das kann man doch nicht einfach wegwischen, nur weil weiter oben Interpretationsspielraum in der Ausdrucksweise des Textes besteht.
Das Gendersternchen drückt sprachlich die Gleichstellung aller Menschen – unabhängig von ihrem Geschlecht und ihrer Geschlechteridentität – aus
Alles in allem und insgesamt wirkt dieser Text auf mich, als sind die Verfasser der Ansicht, durch den * sollen wirklich Alle berücksichtig werden - alle Geschlechter und Identitäten.