Gendern zur Pflicht machen?

EnyaVanBran schrieb:und daraus Mary, die Baumeisterin machen (

Warum nicht? Für unsere Töchter auf jeden Fall ein Gewinn.
Da sehe ich nichts Lächerliches dran.

EnyaVanBran schrieb:eil es im Vergleich dazu sogar noch an Wert verliert

Sicher, wenn man es nebeneinanderstellt, scheint das eine lächerlich zu sein.
Wir befinden uns aber an einer ganz anderen Stelle der Entwicklung von Demokratie und Gesellschaft.
Sollen wir mit der Gleichberechtigung warten, bis alle Länder einen guten Standard haben um den nächsten Schritt zu gehen?
Passt für mich nicht.

EnyaVanBran schrieb:wo ich mich darüber sogar freuen würde

Ok, ehrlich, da fällt mir nichts mehr ein. Wie kann es sein, es wichtig zu finden, Frauen in verheiratet und unverheiratet aufzuteilen?
Was ist daran so wichtig, dass man es extra benennen muss?

Und was ist mit den Männlein unter uns? Fragen über Fragen.

Slaterator schrieb:Ich persönlich glaube nicht, dass Gendern den jeweilig Betroffenen und/oder der Gesellschaft wirklich gut tut.

Nachweislich tut es das. :)

Luminita schrieb:Nachweislich tut es das. :)

Also die Mehrheit aller ist gegen das gendern aber es tut der Gesellschaft angeblich gut ? Ok.

ribster schrieb:Also die Mehrheit aller ist gegen das gendern aber es tut der Gesellschaft angeblich gut ? Ok.

Nur weil man dagegen ist, heißt es nicht, dass es keinen Einfluss auf dein Menschenbild hat. Wird im Video, das ich verlinkt habe, schön erklärt. Plötzlich trauen sich Kinder mehr Berufe zu, Gleichberechtigung wird angeschubst, wir denken nicht mehr in alten Mustern etc. :)

Luminita schrieb:Plötzlich trauen sich Kinder mehr Berufe zu, Gleichberechtigung wird angeschubst, wir denken nicht mehr in alten Mustern etc. :)

Auch ohne gendern (was ich selbst als junger Mensch niemals anfangen werde) kann ich in neuen Mustern denken und für Gleichberechtigung eintreten. Jeder der gendern will soll es tun ich werde es nicht tun.

Bundeskanzleri schrieb:Wir befinden uns aber an einer ganz anderen Stelle der Entwicklung von Demokratie und Gesellschaft.

Das ist schon richtig. Darum wirkt diese ganze Debatte für mich ein wenig künstlich. Als müsste man Probleme schaffen, wo es eigentlich keine gibt.

Bundeskanzleri schrieb:Ok, ehrlich, da fällt mir nichts mehr ein. Wie kann es sein, es wichtig zu finden, Frauen in verheiratet und unverheiratet aufzuteilen?
Was ist daran so wichtig, dass man es extra benennen muss?

Ich sage nicht, dass man es extra benennen MUSS. Es stört mich nur nicht. Vielleicht würde es mich stören, wenn wir uns jetzt in den 50er oder 60er Jahren befinden würden. Wo Frauen wirklich noch als das schwache, dumme Geschlecht abgestempelt wurden. Aber in einer Zeit, wo Frauen LKWs lenken, Hufeisen schmieden und große Unternehmen leiten, fühle ich mich durch solch ein Wort nicht herabgewürdigt.

ribster schrieb:Auch ohne gendern (was ich selbst als junger Mensch niemals anfangen werde) kann ich in neuen Mustern denken und für Gleichberechtigung eintreten

Kannst du das? Da würde ich mich, an deiner Stelle, mal selbst ganz genau auf die Probe stellen. Einfach im Alltag mal beobachten ...

Luminita schrieb:Nachweislich tut es das. :)

Ach, nur jetzt gerade mal, weil sich jetzt die betroffenen Gruppen im Vordergrund sehen. Tatsächlich ist es aber nicht so. Es ist ein Trend. Alle finden es gut, weil sie sich nicht trauen, dagegen zu sein. Denn das würde sie zu intoleranten Menschen machen, was in der heutigen Gesellschaft natürlich gar nicht geht. Am Abendbrottisch werden siese Menschen aber nicht mehr gendern. Aus echter Überzeugung ist das ein Slang von ganz wenigen Menschen, die es tatsächlich durchziehen und aus echter Überzeugung gut finden. Mich überzeugt das alles nicht.

Meine Töchter wachsen gleichberechtigt auf, dürfen sich verwirklichen und orientiert sein wie sie wollen. Dazu hat aber mit Sicherheit kein "*" oder ein ":" beigetragen.

Ich treffe viele Menschen von Berufswegen. Bei mir ist Hautfarbe, Religion, Herkunft, Sprache, sexuelle Orientierung total unerheblich, solange mich jener Mensch mit dem selben Respekt behandelt, wie ich ihm/ihr entgegenbringe. Wir müssen für soetwas aber nicht noch drölfzig Geschlechter und Neutralitäten dazu erfinden. Das ist Quatsch.

Slaterator schrieb:dürfen sich verwirklichen und orientiert sein wie sie wollen.

Aber der Horizont, den sie sehen, die Ideen, die sie verwirklichen möchten, hat damit zu tun, wie sie die Welt wahrnehmen.

Und daran hat Sprache einen großen Anteil.

https://www.spiegel.de/start/berufswahl-von-frauen-so-beeinflusst-sprache-ihre-entscheidung-a-96067e35-70ce-43e1-9e89-882de7fa06d3

Wenn von Menschen mit bestimmten Berufen die Rede ist und diese nur in männlicher Form präsentiert werden – »Was denkst du, macht ein Pilot?« statt »Was denkst du, macht eine Pilotin oder ein Pilot?« –, können sich Mädchen nicht mit dieser Rollen identifizieren.

Immer wieder zeigt sich, dass gerade bei Berufsbezeichnungen geschlechtergerechte oder geschlechtersensible Sprache besser abschneidet. Das heißt: Mädchen und Frauen fühlen sich eher angesprochen, wenn auch die weibliche Form verwendet wird. Und sie trauen sich vor allem eher zu, diesen Beruf selbst auszuführen.

Luminita schrieb:Hier wird nochmal schön erklärt, was es bringt und wie es gehen kann und warum man es macht.

Was für ein Käse. Bei Erzieher denke ich nicht ausschließlich an Männer. Damit hat sich auch dieses Video gleich wieder disqualifiziert.

EnyaVanBran schrieb:Das ist schon richtig. Darum wirkt diese ganze Debatte für mich ein wenig künstlich. Als müsste man Probleme schaffen, wo es eigentlich keine gibt.

In meinen Augen ist das Thema "Gendern" ein "First World Problem".


Gerade war übrigens ein Bericht bei Kabel 1 über Schornsteinfeger Jutta.... Skandal?

Luminita schrieb:Kannst du das?

Ja da ich der selbstreflektion fähig bin kann ich es. Es ist ungefähr wie im spanischen ich bin ja halbspanier da wird dann auch von nicht Beteiligten ein neues Wort erfunden Latinx & Hispanix was keiner wirklich kein spanischer Muttersprachler mag und benutzen möchte und hauptsächlich von weißen Leuten eingefordert wird die die Sprache nichtmal beherrschen.

Die stellen sich auch hin, dass das normale Latino & Latina ja diskriminierend wäre und so‘n Quatsch dasselbe passiert hier auch es werden Probleme gesehen wo es keine gibt First World problems par excellence.

Bundeskanzleri schrieb:Aber der Horizont, den sie sehen, die Ideen, die sie verwirklichen möchten, hat damit zu tun, wie sie die Welt wahrnehmen.

Und daran hat Sprache einen großen Anteil.

Ich halte dagegen. Natürlich hat Sprache einen gewissen "Anteil" am Weltbild von Kindern, aber nicht so dramatisch, wie es die Beführworter des Genderns gerne hätten. Den wirklich wesentlichen Einfluss haben die Eltern, andere Kinder und das allgemeine Umfeld. Auch ohne Gendern gab es Frauen in typischen Männerberufen und es wurde akzeptiert, dass ein in männlichem Körper geborener Mensch als Frau auftritt. Das ist doch in den letzten Jahren alles normal geworden. Da müssen wir doch jetzt nicht auch noch die Sprache umstellen. Für mich persönlich spielt doch keine Rolle, als was sich jemand fühlt. Toleranz hängt nicht von Sprache ab. Meine Meinung.

EnyaVanBran schrieb:Wo wäre denn mein Selbstbewusstsein, wenn ich mich als Frau über soetwas definieren muss?

wieso geht es denn bitte um Selbstbewusstsein? Ich verstehe das null. Was hat Gendern zu befürworten oder eben nicht mit dem Selbstbewusstsein zu tun?

EnyaVanBran schrieb:Frauen verdienen im Schnitt immer noch viel weniger als Männer (zumindest hier in Österreich), dagegen sollte man sich wehren, wenn man schon das Gefühl hat, man wird diskriminiert.

wird sich ja auch

EnyaVanBran schrieb:Man richte den Blick in den Iran, dort sind die wirklichen Probleme zu Hause. Ein Land (und nicht das einzige), in welchem Frauen getötet werden, wenn sie versuchen, ein klein wenig mehr an Rechten zu bekommen, Rechte, die für uns im Herzen von Europa das Normalste auf der Welt sind.

und deshalb ist Gendern hier scheisse, weil man irgendwo anders als Frau (es geht übrigens nicht nur um Frauen) keine Rechte hat?

EnyaVanBran schrieb:Mir ist schon klar, worauf du hinaus willst, aber ich denke, wenn eine Frau ihren Stellenwert im Job oder sonst wo, unter Beweis stellen will, dann tut sie das besser mit Taten und nicht mit Worten.

das macht sie sowieso, schon immer, auch wenn sie nur mitgemeint und nie mitgenannt wird ;)

Slaterator schrieb:Ach, nur jetzt gerade mal, weil sich jetzt die betroffenen Gruppen im Vordergrund sehen. Tatsächlich ist es aber nicht so. Es ist ein Trend. Alle finden es gut, weil sie sich nicht trauen, dagegen zu sein. Denn das würde sie zu intoleranten Menschen machen, was in der heutigen Gesellschaft natürlich gar nicht geht. Am Abendbrottisch werden siese Menschen aber nicht mehr gendern. Aus echter Überzeugung ist das ein Slang von ganz wenigen Menschen, die es tatsächlich durchziehen und aus echter Überzeugung gut finden. Mich überzeugt das alles nicht.

was hat das damit zu tun, ob es der Gesellschaft und betroffenen Gruppen guttut oder nicht?

Tussinelda schrieb:was hat das damit zu tun, ob es der Gesellschaft und betroffenen Gruppen guttut oder nicht?

Na ganz einfach ob man es macht oder nicht.

Slaterator schrieb:Na ganz einfach ob es macht oder nicht.

ob "es" was macht oder nicht? Könntest Du etwas ausführlicher antworten bitte?

@Tussinelda

Na komm. Du hast schon verstanden. Es sollte schon einen vernünftigen/großen Effekt haben, wenn man eine Sprache ändert. Das sehe ich beim Gendern nicht.

Tussinelda schrieb:und deshalb ist Gendern hier scheisse, weil man irgendwo anders als Frau (es geht übrigens nicht nur um Frauen) keine Rechte hat?

Hab ich gesagt, dass es scheisse ist? Es ist als Zeichen im Vergleich zu anderen Problemen einfach sehr klein. Hab ich jemanden dafür persönlich angegriffen, wenn er gendert? Ich könnte mich nicht erinnern.

Slaterator schrieb:Na komm. Du hast schon verstanden.

nein, das hatte ich nicht verstanden, weswegen ich nachfragte. Es hat einen Effekt, das haben ja genügend Studien gezeigt.
Ausserdem ändert sich Sprache sowieso, da ist es nur manchen nicht so bewusst. Allein durch Corona gab es zig Neologismen und Anglizismen, die einfach so, durch andauerndes Wiederholen, ruckizucki im Wortschatz so gut wie von jeder Person sind.

EnyaVanBran schrieb:Hab ich jemanden dafür persönlich angegriffen, wenn er gendert? Ich könnte mich nicht erinnern.

hab ich auch nicht behauptet. Ich finde nur anzuführen, dass irgendwas irgendwie irgendwo viel schlimmer ist, ist kein valides Argument, wenn es um hier und uns geht.

Tussinelda schrieb:Es hat einen Effekt, das haben ja genügend Studien gezeigt.
Ausserdem ändert sich Sprache sowieso, da ist es nur manchen nicht so bewusst. Allein durch Corona gab es zig Neologismen und Anglizismen, die einfach so, durch andauerndes Wiederholen, ruckizucki im Wortschatz so gut wie von jeder Person sind.

Schade das es alles so ungefragt übernommen wird. Anglizismen habe ich immer vermieden. Die finde ich oft ziemlich peinlich, weil wir in unserer Sprache bessere/treffendere Worte haben. Ich verwende sie nur, wenn es keine Alternative gibt. Natürlich verändert sich Sprache. Das ist auch notwendig, um mit der Zeit zu gehen. Es bedeutet aber nicht, dass wir deshalb jede "Schnapsidee" in den Sprachgebrauch aufnehmen müssen bzw. jeder Vorschlag zu Veränderung auch tatsächlich gut und zielführend ist.

Slaterator schrieb:Tatsächlich ist es aber nicht so

Tatsächlich haben Studien belegt, dass es so ist. Da kann man natürlich sagen „Nee, stimmt ja gar nicht“ - das darf man dann ruhig auch mal belegen. :)

Slaterator schrieb:Wir müssen für soetwas aber nicht noch drölfzig Geschlechter und Neutralitäten dazu erfinden.

Ich denke ja, dass bei vielen (wie hier) wohl nicht das Gendern das Problem ist, sondern „Diese ganzen neuen Geschlechter sind so komisch“. Mhja.

Aniara schrieb:Was für ein Käse. Bei Erzieher denke ich nicht ausschließlich an Männer.

Toll, das ist doch super für dich! Blöd, das halt im späteren Verlauf Studien belegen, dass nicht alle so fortschrittlich sind wie du. Doof, wir gendern halt nicht, weil wir speziell dich ärgern wollen.

ribster schrieb:Ja da ich der selbstreflektion fähig bin kann ich es

Wenn du reflektierst, ist es schon zu spät. Dann hast du vielleicht unterbewusst schon den Gedanken vollendet.

ribster schrieb:es werden Probleme gesehen wo es keine gibt

Es gibt doch nachweislich Probleme bei der Gleichberechtigung. Wenn man die durch so eine einfache Maßnahme ansteuern kann, ist das doch prima!