Da hast du jetzt was falsch verstanden, ich schrieb sinngemäß, dass es möglich ist, auch ohne "gendern" zu kommunizieren, auch wenn es etwas komplizierter für manche Personen sein könnte.EnyaVanBran schrieb:Tut mir leid, aber ich werde meine Texte nicht siebzehnfch prüfen, ob auch ja kein Wort dabei ist, welches deutlich als männlich oder weiblich zu identifizieren ist. Das geht mir einfach zu weit.
Ja, schon verstanden, das meinte ich auch damit, dass ich meine Texte nicht x-fach überdenke und überarbeite. Für mich ist unsere Sprache, so wie sie ist, völlig in Ordnung. Da jetzt permanent allem auszuweichen, was gerendert werden sollte, ist mir auf Dauer einfach viel zu mühsam.Tanne schrieb:ich schrieb sinngemäß, dass es möglich ist, auch ohne "gendern" zu kommunizieren,
Ich hatte das finnische Beispiel bereits zuvor eingebracht, jedoch dafür aus einem privaten Blog zitiert.MarinaG. schrieb:Ich vermute, es läuft tatsächlich auf etwas wie mENSch hinaus - und dabei rollen sich mir die Zehennägel.
Für Finnland und seine Bevölkerung ist Gleichstellung ein Grundwert. Dies hat zum Teil mit der finnischen Sprache zu tun. „Er, sie, es“ wird in ihr mit einem einzigen geschlechtsneutralen Pronomen, und zwar „ hän“, ausgedrückt.https://finland.fi/de/leben-amp-gesellschaft/gleichstellungsfoerderung-durch-das-finnische-pronomen-haen/
Richtig. Auch ich kann den Nutzen noch nicht wirklich erkennen. Vor allem, da unsere Sprache schon sehr lange recht gut funktioniert. Ich habe manchmal das Gefühl, dass hier etwas erzwungen werden soll, was eigentlich so ohnehin kaum jemand will.Aniara schrieb:Man kann nicht einfach eine Pflicht einführen. Man muss es den Leuten nachvollziehbar erklären
Die Debatte besteht eigentlich mMn nur, weil sich so viele vehement dagegen sträuben. Man könnte es auch einfach machen. ;)
Gegen Aglizismen gibt es kaum solche Einwände. Oder gegen andere Fremdwörter.
Moment, es ist auch ein Unterschied, ob ich neue Wörter in die Sprache einbringe oder bestehende Wörter abändere, bzw den Sprachverlauf ändere.Luminita schrieb:Gegen Aglizismen gibt es kaum solche Einwände. Oder gegen andere Fremdwörter.
Und das ist auch ihr/unser gutes Recht. Ich werde es auch weiterhin ablehnen. Wie ich in einem Beitrag schon einmal erwähnt habe: ich bin keinem böse, wenn er die Konversation mit mir meidet, weil ich nicht gendere. Damit muss ich dann eben klarkommen oder ich ändere mein Sprach/Schriftbild.
Ist es? Oftmals ersetze ich deutsche Wörter schlicht durch englische. Das ist dann eigentlich kein neues Wort, bzw. es ist der gleiche Begriff, nur cooler.
Das kann man so sehen. Man könnte auch sagen, das wäre das Recht auf Diskriminierung ...
Es mag das selbe gemeint sein, aber es ist ein anderes Wort. Beim Gendern verändere ich dann meinen gesamten Sprachverlauf, wenn ich nicht mehr, wie gewohnt von den Studenten sondern von den Studentinnen spreche. Oder, noch schlimmer, nur noch in einem Stil schreibe/spreche, wo ich alle Wörter, die ich gendern müsste, gleich ganz auslasse und das irgendwie umschreibe.
Gut, vielleicht kannst du mir erklären, wen ich diskriminiere, wenn ich DER Mensch schreibe (wie es oben in einem Beitrag mal angeführt wurde) oder die Baumeister.
Gar nicht. Mensch ist ein neutraler Begriff, genau wie die Person.
*innen
Ich verstehe nicht, wieso es diskriminierend sein soll, wenn ein mehrheitsbegriff männlich ist?
Inwiefern macht denn das umständliche andoktern einer weiblichen Endung an ein neutrales Wort das Leben besser? Kannst du mir das mal erklären?
Weil es nicht nur Baumeister gibt, sondern auch Baumeisterinnen und Baumeister*innen. Wenn man alle meint, dann kann man halt auch alle ansprechen. Und „mitgemeint“ kann man behaupten, funktioniert aber in der Realität ja nicht.
Ja, und wenn eine Frau dieser Branche vor mir steht, werde ich sie auch mit Frau Baumeister ansprechen. Wenn ich mir die Umfragewerte alleine hier im Thread ansehe, könnte ich mir vorstellen, dass es den meisten Baumeisterinnen auch egal sein wird, wie man die Mehrheit ihrer Zunft nun ausspricht.
Ich muss mich als Frau nicht darüber definieren, aber es ist ein Mosaiksteinchen, womit das Bewusstsein darauf gelenkt wird, dass z.B. Frauen sich in bestimmten Berufen nicht wiederfinden.
Warum nicht das eine tun und das andere nicht lassen?
...Aha. Das heißt, dieses "Sternchen" soll alle mit einschließen, die sich weder weiblich noch männlich fühlen und sich als "divers" begreifen. Also irgendwas dazwischen. Alles klar. Ich hätte keine Lust, ein Sternchen zu sein...
Ich bin in einem Alter, wo ich mich darüber sogar freuen würde :D Ich finde an diesem Wort nichts verfängliches oder schlimmes. Es ist für mich wie im Englischen Miss und Mrs: unverheiratet - verheiratet.
Weil es im Vergleich dazu sogar noch an Wert verliert und, bitte verzeih mir den bissigen Ausdruck, fast etwas lächerlich wirkt. In dem einen Teil der Welt werden Frauen wie der letzte Dreck behandelt und hier echauffiert man sich darüber, wenn jemand von den Baumeistern spricht.
