Gendern zur Pflicht machen?
20.01.2023 um 11:28Optimist schrieb:Umgedreht hatte es eine Frau ja auch noch nie gehindert, z.B. Lehrer, Erzieher, Goldschmied, oder Arzt zu werden - obwohl da wissenschaftlich gesehen falsche Bilder im Kopf entstehen könnten.
azazeel schrieb:Aber das behauptest Du doch einfach. Was weißt Du, wie viele Frauen es nicht gemacht haben, weil es "kein Beruf für eine Frau" ist?das ist doch schon mal eine falsche Annahme von dir, dass es "kein Beruf für eine Frau" ist.
Jahrzehntelang wissen Frauen, dass z.B. Erzieher und Lehrer Berufe für Frauen sind. Und das spiegelt sich darin wieder dass ja eben sehr viele Frauen diese Berufe ergriffen hatten.
Bei Erziehern jahrzehntelang mehrheitlich Frauen. Wie soll das dMn kommen, weil Frauen wegen des gM eine Hürde sehen? Nein, das erschiene mir höchst unlogisch. Die Hürden liegen woanders (sh weiter unten).
azazeel schrieb:Du siehst all diejenigen Frauen in den Berufen, die es trotzdem gemacht haben - nicht diejenigen, denen die geschlechtsspezifischen Hürden zu groß waren.was für geschlechtsspeziefische Hürden denn speziell beispielsweise bei meinen genannten Berufen?
Auch bei Goldschmied z.B. weiß ich, dass es - zumindest noch vor einigen Jahren - vorwiegend Frauen waren, die den Beruf ergriffen hatten.
Die dachten nämlich nicht vorrangig an Schmied und grobschlächtige Arbeiten, sondern an feinmotorische Anforderungen.
Bei Schmied dagegen denke ich, würden sich - egal ob gegendert wird oder nicht, ob Frauen sich mitgemeint und gesehen fühlen oder nicht - sich nach wie vor weniger Frauen für diesen Beruf entscheiden.
Die Hürden liegen eben mMn nicht am gM, nicht an der Sprache sondern an ganz praktischen Umständen oder auch an sozialen und strukturellen Komponenten. Darin sehe ich Hürden, aber eben nicht bei der Sprache.
azazeel schrieb:Warum? Was ist die rationale Begründung für Deine Überzeugung?das trifft sicherlich ganz allgemein zu. Meiner Meinung nach - so rein aus praktischen Überlegungen heraus, sh oben - aber eben nicht auf den Spezialfall des Genderns und des gM.
Eine schlüssige Begründung für das Gegenteil ist: Je größer eine Hürde ist, desto weniger wahrscheinlich wird etwas gemacht
azazeel schrieb:Und eher atypische Berufsfelder sind eine Hürde. Die sicher von manchen übersprungen wird, andere aber abhält.wie gesagt, meine genannten Berufe, die vorwiegend - zumindest vor paar Jahren noch - vorwiegend Frauen ergriffen, da gibts keine Hürden wegen der Sprache als Ursache, also nicht wegen des gM, sondern da gibts andere Hürden, WENN es Frauen nicht machen wollen.
"Pfleger" (in Seniorenheimen) z.B. wäre auch ein gutes Beispiel: immer noch vorwiegend Frauen, auch wenn es nicht gegendert würde. Das Gendern spielt also auch in diesem Falle bei der Berufswahl gar keine Rolle.
azazeel schrieb:Es gibt natürlich geschlechtsspezifische Unterschiede. Im Risikoverhalten etc. Aber das Argument ist schwierig, denn Du sagst damit, dass Männer besser führen. Das kann theoretisch sein, aber viel eher ist es so, dass Männer auf eine bestimme Art führen, Frauen auf eine etwas andere. Und in einer Umgebung, in der auf eine bestimmte Art geführt wird, kommt man mit seiner Art der Führung natürlich nicht ebenso gut weiter. ....genau das ist es - und das was ich die ganze Zeit versuche zu erklären.
Das Ganze hat strukturelle und soziale Gründe - jedoch hats mMn eben nichts mit der Sprache und dem Gendern zu tun.
azazeel schrieb:Eine Frau hat es in einer Männerdomäne schwerer, so wie es ein Mann in einer Frauendomäne schwerer hat.richtig. Aber da ändert eben auch das Gendern mMn nichts daran.