Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

taraneh schrieb:- nein war es nicht, sondern der 80 ziger B3

Der ist wirklich in jeder Hinsicht besser. Schade, dass das kaum jemand weiß und der komische 100er die viel größere Fangemeinde hat.

taraneh schrieb:Wenn man in Richtung der 70 zig geht, und man zurück blickt wie sich alles verändert hat, kann ich getrost sagen : es ist nichts besser geworden - allein schon was es früher für ein Qualitätswerkzeug gab, klar hatte es seinen Preis

Ja und nein. Vielleicht liegt es auch mit an den Ansprüchen der Kunden, die heute größer geworden sind. Die Waschmaschine, die meine Mutter in den 70er Jahren kaufte, hielt sehr viel länger als heute. Sie hatte aber nur die Gradeinstellungen 30, 60 und 95°C, und meine Mutter vermisste schon früh die Gradzahl 40°C.

Andererseits habe ich seit ca. 20 Jahren einen Drucker und da in dieser Zeit schon mehrere Modelle, obwohl ich nicht rabiat damit umgehe, sondern ganz normal, und nur selten etwas drucke. Einen "alten" Drucker aus den 70er oder 80ern hatte ich natürlich nicht, so dass ich da nichts vergleichen kann.

Da fällt mir noch was ein, das wirklich richtig gut und aus der "alten Zeit" ist, heute so auch nicht mehr gebaut wird und praktisch ewig hält:
Auto-Hebebühnen von Hoppe & Hardt bzw. Weisshaupt.

Vermissen konnte ich die früher nicht, weil ich sie bis vor einem Jahr überhaupt nicht kannte - und kann sie jetzt nicht vermissen, weil wir ja zwei davon haben. :D
Aber: Die Dinger sind wirklich besser und schlauer ausgedacht, als alle anderen, die ich kenne.
Sie landen oft erst nach 40 oder 50 Jahren bei Privatleuten und legen da bestimmt nochmal ein paar Jahrzehnte drauf.
Da ist auch nichts dran, was so wirklich kaputtgehen könnte und was man von anderen Hebebühnen so kennt. Das ist eher klug zweckentfremdete Gabelstapler- und Industrielift-Technik. Mit wenig Aufwand viel erreicht.
Ersatzteile gibt es heute meistens noch, Service auch - weil es beide Firmen halt auch immernoch gibt und die sehr gut wissen, was sie seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts so gebaut haben, im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern, die das oft schon nach 20 Jahren nicht mehr wissen. Hebebühnen bauen sie aber leider nicht mehr.

Das war zwar ein Zufallstreffer für uns, aber da stimmt wirklich, was alte Leute manchmal so behaupten. Das war besser, und ist es immernoch.

Zur Abwechslung habe ich mal etwas, was in den letzten Jahrzehnten nicht wirklich schlechter wurde: Schweizer Uhrwerke. Je nach Typ werden sie seit Jahrzehnten nahezu unverändert gebaut und verrichten einen wirklich guten Dienst. Klar gibt es billige Kopien berühmter Originale. Aber an und für sich, hat sich da kaum etwas geändert. Das ist schön.

Ich meine damit natürlich nicht nur Werke der absoluten Luxusmodelle wie die von Rolex, Omega usw. Die etablierten Standartwerke von ETA, Sellita usw. sind wirklich immer noch sehr zuverlässig und sehr gut.

Slaterator schrieb:Zur Abwechslung habe ich mal etwas, was in den letzten Jahrzehnten nicht wirklich schlechter wurde: Schweizer Uhrwerke. Je nach Typ werden sie seit Jahrzehnten nahezu unverändert gebaut und verrichten einen wirklich guten Dienst. Klar gibt es billige Kopien berühmter Originale. Aber an und für sich, hat sich da kaum etwas geändert. Das ist schön.

Ich meine damit natürlich nicht nur Werke der absoluten Luxusmodelle wie die von Rolex, Omega usw. Die etablierten Standartwerke von ETA, Sellita usw. sind wirklich immer noch sehr zuverlässig und sehr gut.

Absolut richtig! Ein kugelgelagetres Eterna-Werk von 1959 tut bei mir noch täglich, was es soll und ich finde nicht, dass ein aktuelles ETA 2824-2 das schlechter oder überhaupt sonderlich anders macht.
Mechanische Uhren gibt es nach wie vor auch erstklassig, und die müssen nicht teuer sein.

....Dias gucken.. mit dem Projektor auf die Wand.
Das war auch iwie immer schön.
Alte Filme genauso auf die Wand geworfen.
Homekino 😀🍿

Bin ich jetzt pathetisch, wenn ich schreibe: Den Mangel? Dabei ... ich hatte eine für die 70er und 80er Jahre finanziell mittelständische Kindheit, arm wurde ich erst nach meinem Auszug. Man konnte sich als Kind megamäßig freuen, auf Spiele, über Turnschuhe, ...

Meine (verwöhnten) Kinder freuen sich gar nicht mehr. Man fragt vor Weihnachten: Was wünscht ihr euch? Und es ist absolutes Schulterzucken angesagt. Irgendwie hat man alles. Panikmodus ist nur angesagt, wenn das Handy kaputt geht, das muss dann blitzschnell ersetzt werden und zwar mit einem neuen Modell einer bekannten Firma.

MissMary schrieb:Bin ich jetzt pathetisch, wenn ich schreibe: Den Mangel? Dabei ... ich hatte eine für die 70er und 80er Jahre finanziell mittelständische Kindheit, arm wurde ich erst nach meinem Auszug. Man konnte sich als Kind megamäßig freuen, auf Spiele, über Turnschuhe, ...

Ja das kann ich nachvollziehen. Dennoch würde ich sagen, dass es auch in den 80er/90er Jahren alles gab, eben nur nicht den heutzutage vorhandenen Überfluss durch Produkte aus Fernost. Es war tatsächlich etwas besonderes, eine Tasche zu einem Gerät dazu zu kaufen. Heutzutage wird so etwas mitgeliefert.

Hughie schrieb:Ja das kann ich nachvollziehen. Dennoch würde ich sagen, dass es auch in den 80er/90er Jahren alles gab, eben nur nicht den heutzutage vorhandenen Überfluss durch Produkte aus Fernost. Es war tatsächlich etwas besonderes, eine Tasche zu einem Gerät dazu zu kaufen. Heutzutage wird so etwas mitgeliefert.

Du musstest anders haushalten, glaube ich und Dinge waren dann besonders. Es gab ja auch keine Vernetzungsmöglichkeit wie bei Kleinanzeigen, wo man zielgerichtet suchen konnte. Meine erste Stereoanlage hat über 1000 DM gekostet -damals eine irre Summe, ich habe gespart, überlegt, verglichen, ... Als ich sie dann hatte, war sie wirklich etwas Megabesonderes. Ich habe sie auch noch heute. Meine Kinder haben erst gelacht, jetzt sind sie froh, dass ein Plattenspieler dabei ist. Der ist nämlich wieder in :-)

MissMary schrieb:Meine erste Stereoanlage hat über 1000 DM gekostet -damals eine irre Summe, ich habe gespart, überlegt, verglichen

Ich habe dafür monatelang im Supermarkt Regale eingeräumt. Und ich habe sie nicht mehr sondern eine bessere. So sentimental bin ich nicht…

Dobie schrieb:Das ist bei mir zwiespältig:
Ich mag das Internet und den flotten, umfassenden Zugang zu fast jeglicher Information (hey, wir schreiben hier immerhin in einem Online-Forum!).
Das ist eindeutig besser, als die regionale Tageszeitung und der gelegentliche Zugang zu mäßig sortierten Bibliothek in der nächsten Stadt.

Das Überangebot überfordert manche Menschen

Hughie schrieb: Ich habe dafür monatelang im Supermarkt Regale eingeräumt. Und ich habe sie nicht mehr sondern eine bessere. So sentimental bin ich nicht…

Ich habe mir nie mehr eine andere gekauft. Sie läuft noch :-). Allerdings höre ich kaum mehr Musik.

3.14 schrieb:Das Überangebot überfordert manche Menschen

Und der Druck ... bei meiner Tochter an der Uni ist es klar, dass man mit iPad und MacBook mitschreibt. Was anderes geht nicht, die haben so ein "share note" Ding, wo sie ihre Mitschriebe archivieren. Wir haben das MacBook dann einem genervten Rentner abgekauft, der es kaufte, absolut überfordert war mit der Technik und es nach acht Betriebsstunden wieder für 70% des Kaufpreises verramscht hat.

MissMary schrieb:Ich habe mir nie mehr eine andere gekauft. Sie läuft noch :-). Allerdings höre ich kaum mehr Musik.

Okay dann verstehe ich das. Ich hatte meine wirklich lange, irgendwie sind bei einer Party aber mal die Boxen kaputt gegangen und auch der Verstärker war dann hinüber. Der CD Spieler ist genau wie der Plattenspieler noch da.

zaramanda schrieb:mit dem Projektor auf die Wand.

zaramanda schrieb:Alte Filme genauso auf die Wand geworfen.
Homekino

Mein Vater hat, wohl auch wegen mir als Erstgeborener, eine Super-8-Kamera gekauft und Filme gemacht. Die waren ohne Ton.
Ab und zu hat er das Zimmer abgedunkelt, eine Leinwand aufgebaut und dann Filme gezeigt. Das war immer ganz toll. Man konnte die Situationen dabei nochmal durchleben: wir Kinder beim Ostereiersuchen, beim Reiten, auf dem Spielplatz, beim Radfahren usw.
Er konnte den Film auch rückwärts laufen lassen. Das war besonders lustig.

Hughie schrieb:im Supermarkt Regale eingeräumt.

Zu welchem Stundenlohn? Ich erinnere mich an 5 bis 6 DM die Stunde. Das war schon hart verdientes Geld.

nairobi schrieb:Zu welchem Stundenlohn? Ich erinnere mich an 5 bis 6 DM die Stunde. Das war schon hart verdientes Geld.

Ich habe 8,50 DM brutto bekommen, geringfügig entlohnte Beschäftigung. Mit 16 war das viel Geld!

MissMary schrieb:Meine erste Stereoanlage hat über 1000 DM gekostet -damals eine irre Summe, ich habe gespart, überlegt, verglichen

Ja, war bei mir auch so. Ich hatte mir die Anlage selbst zusammengestellt und bin wochenlang mit einem Kumpel durch die Hifi Läden gezogen, um den besten Plattenspieler, Reciever und Boxen zu kaufen, die man für mein Budget finden konnte.

nairobi schrieb:Mein Vater hat, wohl auch wegen mir als Erstgeborener, eine Super-8-Kamera gekauft und Filme gemacht.

Meiner auch. Ich muss endlich mal mit meinen Kindern ein paar der Filme schauen.

nairobi schrieb:Ich erinnere mich an 5 bis 6 DM die Stunde

Ja, zu dem Lohn hatte ich auch meinen ersten Job. Aber das war damals schon ein Scheiß-Lohn.
Naja, zum Glück wurde ich schon nach meinem ersten Einsatz wieder gefeuert. :D

AlteTante schrieb:Ja und nein. Vielleicht liegt es auch mit an den Ansprüchen der Kunden, die heute größer geworden sind. Die Waschmaschine, die meine Mutter in den 70er Jahren kaufte, hielt sehr viel länger als heute. Sie hatte aber nur die Gradeinstellungen 30, 60 und 95°C, und meine Mutter vermisste schon früh die Gradzahl 40°C.

Meine Miele ist locker 30 Jahre alt und bis auf den Keilriemen musste ich noch nie was dran machen und die wäscht einwandfrei :)

Flitzschnitzel schrieb am 17.01.2025:und die Knoff Hoff Show:

Ohh jaaa, die war toll. Die hatten immer wieder sehr coole Experimente und Gäste.

Ich schaue gerade (wie ich Zeit/Lust habe) alle Folgen durch, weil ich nach einem Beitrag suche.
Da war ein Mann (ca. Mitte 30), der eine E-Gitarre umhängen hatte und der hatte einen (für die damalige Rechenleitung) erstaunlichen Rechner gebaut. Er konnte in Echtzeit machen, was heute längst jedes Handy nebenher kann. Er konnte seine Stimme in der Höhe ändern (Vocalist/Pitching), er konnte die Stimme seine Stimme "gerade" klingen lassen, obwohl er falsch sang (Autotune), er konnte mehrstimmigen Gesang erzeugen (auch Vocalist), er konnte schneller/langsamer singen/sprechen ohne die Tonhöhe dabei zu verändern (z.B. "Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker") und als Sahnehäubchen konnte er wohl auch noch Echo/Hall/div. Effekte. Wie gesagt, alles ohne hörbare Latenz.

Er sang zuerst krumm und schief, seine Gitarre klang abscheulich und dann schaltete er das Gerät ein und man hörte (wer sie noch kennt) die "Bee Gees" singen.

Ich habe diese Folge schon mal vor Jahren auf YT gesehen, finde sie aber bisher nicht mehr wieder.

Gucky.

@Gucky87

Ja. Ich finde es schade, dass heute oft jeder Computer mit wenig Aufwand machen kann, was früher sehr viel Phantasie und Tüftelei erfordert hätte, so wie in deinem Fall. Das gilt auch für den Film. Heute kann man in jeden Sciencefiction oder Horrorfilm mithilfe des Computers die merkwürdigsten Fantasy-Figuren "realistisch" aussehen lassen. Aber mir ist ein älterer Film, wo sich das Filmteam noch selbst Mühe mit den Tricks geben und sich selbst ausdenken musste, wie etwas zu realisieren sein könnte, lieber, auch wenn man manche Tricks sogar als Laie erkennt.

Es ist nicht nur so, dass Kinder beim Spielen weniger Phantasie aufbringen müssen und können (weil eben schon vieles geradezu vorgegeben und damit indirekt "vorgeschrieben" ist). Es wird auch sonst viel weniger Phantasie gebraucht, solange die Technik funktioniert.

AlteTante schrieb: Ja und nein. Vielleicht liegt es auch mit an den Ansprüchen der Kunden, die heute größer geworden sind. Die Waschmaschine, die meine Mutter in den 70er Jahren kaufte, hielt sehr viel länger als heute.

Das Elektrozeug war früher übelst teuer, wie auch Kommunikation. Ferngespräche kosteten ein Vermögen. Dafür hielten die Sachen halt. Bei meinem Großvater ging so alle fünf-sieben Jahre der Fernseher kaputt, dann wurde er abgeholt, repariert und kam wieder zurück. Weggeworfen wurde da nichts.

Hughie schrieb:Okay dann verstehe ich das. Ich hatte meine wirklich lange, irgendwie sind bei einer Party aber mal die Boxen kaputt gegangen und auch der Verstärker war dann hinüber. Der CD Spieler ist genau wie der Plattenspieler noch da.

Das Zeug hielt irgendwie ewig. Und sieht noch schick 80er Jahre mäßig aus :).

Hughie schrieb:Ich habe 8,50 DM brutto bekommen, geringfügig entlohnte Beschäftigung. Mit 16 war das viel Geld!

Ja, wenn man mal Geld in der Hand hatte, war das echt super, weil man nicht so im Geld schwamm! Wir haben Kinder im Bekanntenkreis, die bekommen heute vierstellige Summen zur Kommunion. Wie soll man das je toppen?

AlteTante schrieb:Ja. Ich finde es schade, dass heute oft jeder Computer mit wenig Aufwand machen kann, was früher sehr viel Phantasie und Tüftelei erfordert hätte, so wie in deinem Fall.

Das stimmt. Andererseits eröffnet dir der Computer halt Wissen zu allem. Allerdings tötet er auch Diskussionen. Kaum wird es intensiver sagt einer "ich google das schnell". Und damit ist die Diskussion tot. Auch Schade.