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Zensus 2022?

188 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2022, Zensus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Zensus 2022?

19.05.2022 um 15:18
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Da würde mich mal interessieren, wie das eigentlich bei Menschen ist, die einen Sperrvermerk /Auskunftsperre bzgl. ihrer Meldeadresse haben.
Kommen die gar nicht erst in die Stichprobe?
Da der Zensus eine amtliche und hoheitliche Tätigkeit ist hilft dir da ein "ziviler" Sperrvermerk gar nichts, in die Stichprobe kannst du trotzdem kommen. Du kannst aber in einem solchen Fall - wie auch in anderen Fällen mit besonderer Konstellation - beantragen die Befragung online oder per Telefon auszuführen, du musst also nicht unbedingt den Befrager in die Wohnung lassen oder ihn persönlich treffen. Es ist auch möglich, eine Vertrauensperson als Mittelsmann zu benennen, das kann z.B. auch ein Anwalt sein.

Aus juristischer Sicht ist das auch folgerichtig: auch andere Amtspersonen können ja deinen Melderegistereintrag trotz Sperrvermerk abfragen, Polizei, das Meldeamt selbst und so weiter, und der Befrager unterliegt ja den gleichen Verschwiegenheitsverpflichtungen wie ein Angestellter im öffentlichen Dienst, bis hin zur Androhung von empfindlichen Geld- und sogar Haftstrafen bei Zuwiderhandlung. Und deine Daten werden ja später niemals als Rohdaten herausgegeben, sondern immer nur im verschiedenen Anonymisierungsgraden; somit ist es nicht wahrscheinlich, dass damit die Privatsphäre verletzt wird.


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Zensus 2022?

19.05.2022 um 15:21
Zitat von JayPanJayPan schrieb:Ähm ja ich kann da leider auch ein Lied von singen <.<
Klar man sollte Vorsichtig sein auch beim Zensus aber an sich denke ich dass es relativ sicher sein sollte. Solange da keiner kommt und komische Fragen stellt und wenn jemanden einen suspekt vorkommt bleibt der Mensch dann lieber vor der Türe.
Ich kann mir halt theoretisch auch eine Polizeiuniform nähen oder kaufen oder klauen, mir einen Dienstausweis drucken und irgendwo an der nächsten Kreuzung anfangen angebliche Bußgelder abzukassieren, sowas kommt ja gelegentlich auch mal vor.

Solange man mit Menschen zu tun hat ist halt irgendwo ein letztes Restrisiko immer gegeben, da hilft nur der gesunde Menschenverstand und ein resolutes Auftreten.


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Zensus 2022?

19.05.2022 um 15:33
Zitat von JayPanJayPan schrieb:Prinzipiell finde ich die Lösung nach Hause kommen auch wirklich nicht so gut. Am besten fände ich es wie bei den Wahlen, so ein öffentlicher Raum, da kommt man hin zu einer Uhrzeit und füllt dass Ding dann halt da aus. Da wäre dann weniger Möglichkeiten dass irgendwie zu missbrauchen dass ganze.
Ja, das wäre doch eine gute Lösung.
Ein möglicher Betrüger will ja vor allem mal in die Wohnung, dort kann er die Leute dann unter Druck setzen oder einfach nur ablenken, während Komplizen was stehlen.
Die offiziell abzufragenden Daten sind nicht so interessant für Betrüger, richtig.
Zitat von JayPanJayPan schrieb:Da kommt dann jemand vom Bauamt oder so bei euch vorbei. Die Menschen sind geschult, nicht kriminell und wollen auch nur eines den Kram da auch rumbekommen weil Samstage bei fremden Leuten abhängen und Fragen zu stellen, glaubt mir Leute es gibt wirklich schöneres.
Ja, da habe ich ja auch keine Bedenken, wenn es sich um Mitarbeiter der Stadt handelt.
Zitat von JayPanJayPan schrieb:Auch wenn es keine städtischen Mitarbeiter sein sollten , dann sind es meistens Leute so wie du und ich. Also dass Kriminelle den Zensus da Scharenweise kapern sehe ich jetzt noch nicht.
Siehste, kaum mal drei Zeilen in einem Mysteryforum geschrieben, schon hab ich Dein Vertrauen ;)
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Ich kann mir halt theoretisch auch eine Polizeiuniform nähen oder kaufen oder klauen, mir einen Dienstausweis drucken und irgendwo an der nächsten Kreuzung anfangen angebliche Bußgelder abzukassieren, sowas kommt ja gelegentlich auch mal vor.
Man muss den Aufwand, das Ergebnis und die Entdeckungsgefahr ins Verhältnis setzen. Eine Polizeiuniform ist schon mal deutlich aufwendiger zu beschaffen als so einen Ausweis. Die Polizei ist auch bekannter, da können Leute eher mal einschätzen, was legitim ist und was nicht. Bußgeld bar kassieren z.B. ist afaik nicht üblich.
Und es besteht die naheliegende Möglichkeit, im Zweifel die Polizei selbst anzurufen. Würde ich z.B. tun, wenn die Polizei vor der Türe steht, ggf. in Zivil und was komisches will.

Gerade weil Identitätsdiebstahl ein immer größeres Problem wird, sehe ich insbesondere eine Behörde wie das stat. Bundesamt in der Pflicht, so was möglichst sauber und mit möglichst geringem Missbrauchspotential umzusetzen.
Vor allem, wenn es Bedenken gibt und vor allem nach den Erfahrungen mit den Querdenkern. Die werden Schlagzeilen wie "Falscher Zensusbeauftragter klaut Oma Erna die Altersvorsorge" ausnutzen, wenn ihnen das gelegen kommt.


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Zensus 2022?

19.05.2022 um 15:38
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Und es besteht die naheliegende Möglichkeit, im Zweifel die Polizei selbst anzurufen. Würde ich z.B. tun, wenn die Polizei vor der Türe steht, ggf. in Zivil und was komisches will.
Kannst du ja beim Zensus-Befrager auch.
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Gerade weil Identitätsdiebstahl ein immer größeres Problem wird, sehe ich insbesondere eine Behörde wie das stat. Bundesamt in der Pflicht, so was möglichst sauber und mit möglichst geringem Missbrauchspotential umzusetzen.
Wie gesagt, hier gibt es mehrere Vorankündigungen per Postbrief, einen Ausweis, eine Hotline bei der man nachfragen kann - ich weiß jetzt aus dem Stegreif nicht was man da noch großartig besser machen könnte, man könnte natürlich jetzt noch Uniformen verteilen, aber das ist für eine einmalige Sache die alle zehn Jahre stattfindet ein bisschen hoch gegriffen, ist ja auch ein Kostenfaktor.

Natürlich könnte man sich überlegen das digitial zu machen, aber da hast du wieder ganz andere Probleme, ist ja nicht so dass man E-Mails und dergleichen nicht fälschen könnte, und ein verbindliches Register der Mailadressen gibts halt bei uns nicht, wie willst du da die Leute überhaupt initial ansprechen... es soll ja auch sichergestellt sein dass man überall ungefähr den gleichen proportionalen Anteil der Bevölkerung "erwischt", das geht über die Meldeadressen ganz gut, bei den Mailadressen bräuchtest du da schonmal verknüpfte Adressdaten zusätzlich. Und so kommt dann eins zum andern.


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Zensus 2022?

19.05.2022 um 15:44
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:möglichst sauber und mit möglichst geringem Missbrauchspotential umzusetzen.
Dazu noch ein Nachtrag: möglichst geringes Missbrauchspotenzial heißt eben nicht kein Missbrauchspotenzial. Sobald du irgendwelche Daten einmal hast gibt es immer einen Rest an Risiko den du nicht ausschalten kannst - irgendwer dreht immer den letzten Schlüssel rum, der könnte sich ja mit den Daten davonmachen, wenn du auf's Vier-Augen-Prinzip setzt könnten die sich verschwören, wenn du die Rohdaten vernichten lässt könnte der Datenvernichtungsbetrieb dich betrügen und die Daten stattdessen irgendwo heimlich verkaufen, Protokolle über die Vernichtung kann man fälschen, und so weiter. Der einzige Weg 100% sicher zu sein ist es, einfach niemals Daten zu erheben, für alle sonstigen Fälle kann man sich nur entscheiden wo für einen der akzeptable Kompromiss zwischen Datenverwendung und Missbrauchsanfälligkeit liegt. Man erhebt die Daten ja auch nicht, um sich dann wie der Drache im Märchen auf den Datenschatz zu legen und niemanden mehr dran zu lassen, irgendwie muss man sich ja auch überlegen wie und zu welchen Bedingungen man die Daten an die Wissenschaft, die Medien und die interessierte Laienöffentlichkeit rausgibt, sonst ist das ja alles sinnlos.


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Zensus 2022?

19.05.2022 um 15:50
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Kannst du ja beim Zensus-Befrager auch.
Die Nummer der Polizei kenne ich, die Nummer zur Identifikation der Zensus Befrager habe ich noch nicht gefunden

https://www.zensus2022.de/DE/Aktuelles/PM_Interviewerinnen_und_Interviewer_beim_Zensus2022.html

Hier gibt es eine Telefonnummer im Impressum
https://www.zensus2022.de/DE/Service/Impressum/_inhalt.html

Habe die Leute dort am Telefon Zugriff auf die Datenbank und können mir nach Nennung des Namens und der Nummer auf dem Ausweis das Ok geben?
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Dazu noch ein Nachtrag: möglichst geringes Missbrauchspotenzial heißt eben nicht kein Missbrauchspotenzial.
Ja, das ist klar. Mir ging es in den letzten Beiträgen vor allem um die saubere Legitimation. Social Hacking wird zur immer größeren Gefahr, da sollte eine Behörde im Rahmen einer Erhebung von Haushalten Vorreiter sein.


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Zensus 2022?

19.05.2022 um 15:54
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Siehste, kaum mal drei Zeilen in einem Mysteryforum geschrieben, schon hab ich Dein Vertrauen ;)
Ich glaub halt immer noch ans Gute im Menschen :D
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Habe die Leute dort am Telefon Zugriff auf die Datenbank und können mir nach Nennung des Namens und der Nummer auf dem Ausweis das Ok geben?
Das hat ganz bestimmt die Erhebungstelle, also die Stelle bei dir in deiner Stadt.
Die erstellt ja die Ausweise und auch die Interviewer sind dort bekannt, die werden ja da auch ausgewählt.


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Zensus 2022?

19.05.2022 um 15:58
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Für mich auch absolut nicht nachvollziehbar, dass das nicht online organisiert wird.
Im Jahr 2022.
Geht schon auch (weitgehend) online:
Das Interview kann entweder mit dem Erhebungsbeauftragten an der Tür oder auch einfach selbstständig online durchgeführt werden.
Quelle: https://www.rnd.de/politik/betrug-beim-zensus-2022-so-schuetzen-sie-sich-und-ihre-daten-vor-betruegern-OSDCPSEMLZE2XCFKUMRRXDTXXU.html
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Eine Telefonnummer auf der offiziellen Webseite zur Identifikation oder ein Portal, wo ich die Ausweisnummer eintragen kann und dann die Daten mit den Daten auf dem Ausweis abgleichen kann, das wäre eine Möglichkeit.
Eine Telefonnummer ist vermutlich schwierig, da könnte es massiven Ansturm geben und ob es dann hilft, 20 Minuten in einer Warteschleife zu hängen?

Die Hürden sind doch recht groß: Ausweis plus passender Personalausweis plus Ankündigungsschreiben. Klar. kann man faken - aber einfach und risikoarm ist das nicht.
Stell Dir vor, ich würde Dich übertölpeln wollen. Ich schicke Dir einen Brief, der mein Kommen für übermorgen ankündigt. Du fragst beim Zensus nach und da weiß man von nichts. Du gehst zur Polizei und wenn ich dann pünktlich mit meinem gefälschten Ausweis und Personalausweis vor deiner Tür stehe, warten die Herren in Uniform auf mich und sammeln mich ein.
So eine Ankündigung, wenn sie gefälscht ist, ist eben ziemlich risikobehaftet. Weil man dann viel Zeit für Maßnahmen hat.
Solche Dinge funktionieren vor allem, wenn der Täter das Opfer nicht nachdenken lässt.

Als vorsichtiger Bürger würde ich mir die Online-Zugangsdaten geben lassen und das wars. Bin ich ehr leichtgläubig oder unerfahren mit so etwas, ist es natürlich einfacher, mich zu übertölpeln.


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Zensus 2022?

19.05.2022 um 16:01
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Die Nummer der Polizei kenne ich, die Nummer zur Identifikation der Zensus Befrager habe ich noch nicht gefunden
Ich vermute wie gesagt dass das nach Bundesland, möglicherweise sogar Kommune, unterschiedlich ist, bei uns steht da eine Nummer im Amtsblatt bei der man für solche Rückfragen anrufen soll. Möglich dass es das nicht in allen Ländern gibt.
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Habe die Leute dort am Telefon Zugriff auf die Datenbank und können mir nach Nennung des Namens und der Nummer auf dem Ausweis das Ok geben?
Bei uns können sie das; ich entnehme der Website dass das zumindest prinzipiell so vorgesehen ist:
Auf der Ankündigung sind der Termin mit Datum und einem konkreten Zeitfenster sowie die Kontaktdaten der Interviewerin oder des Interviewers vermerkt. Der Termin kann nach Absprache verschoben werden. Im Zweifel kann die zuständige Erhebungsstelle kontaktiert werden. Die Interviewerinnen und Interviewer rufen die Befragten auch nicht an, es sei denn, die Befragten haben vorher bereits telefonisch Kontakt aufgenommen.
Quelle: https://www.zensus2022.de/DE/Aktuelles/PM_Interviewerinnen_und_Interviewer_beim_Zensus2022.html
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Social Hacking wird zur immer größeren Gefahr, da sollte eine Behörde im Rahmen einer Erhebung von Haushalten Vorreiter sein.
Der Social Hacker kann sich aber auch ein Callcenter anmieten, dort irgendwelche Leute hinsetzen, dir gefälschte Briefe mit gefälschten Ausweisnummern und was weiß ich noch alles einschmeißen... im Prinzip kann ich einen kompletten eigenen Zensus2022 fälschen, da kann sich der Befragte praktisch nicht davor schützen.

Ist halt nur die Frage, was das alles bringen soll - damit ich was davon habe, muss ich halt irgendwann anfangen nach verwertbaren Informationen zu fragen, und das tut der echte Zensus ja nun gerade nicht.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Eine Telefonnummer ist vermutlich schwierig, da könnte es massiven Ansturm geben und ob es dann hilft, 20 Minuten in einer Warteschleife zu hängen?
Es kann schon deshalb keine bundeseinheitliche Nummer geben weil die Befrager auf Landkreisebene angeheuert werden, dementsprechend ist auch der Landkreis verantwortlich sowas vorzuhalten. Es macht ja auch wenig Sinn aus Berlin heraus irgendwelche Hilfskräfte im Schwarzwald zu verwalten.


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19.05.2022 um 16:03
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Die Hürden sind doch recht groß: Ausweis plus passender Personalausweis plus Ankündigungsschreiben. Klar. kann man faken - aber einfach und risikoarm ist das nicht.
Stell Dir vor, ich würde Dich übertölpeln wollen. Ich schicke Dir einen Brief, der mein Kommen für übermorgen ankündigt. Du fragst beim Zensus nach und da weiß man von nichts. Du gehst zur Polizei und wenn ich dann pünktlich mit meinem gefälschten Ausweis und Personalausweis vor deiner Tür stehe, warten die Herren in Uniform auf mich und sammeln mich ein.
So eine Ankündigung, wenn sie gefälscht ist, ist eben ziemlich risikobehaftet. Weil man dann viel Zeit für Maßnahmen hat.
Bei der Menge an Haushalten die da betroffen sind ist es außerdem so gut wie sicher dass auch einfach gleich hunderte bis tausende von Polizisten, kommunalen Angestellten und sonstigen Fachleuten die es definitiv besser wissen direkt in der Stichprobe dabei sind, das erhöht das Risiko für irgendwelche Faker nochmal deutlich. Stell dir vor du wirfst so einen Fakebrief direkt beim Kommissar aus dem Betrugsdezernat oder dem Staatsanwalt ein :D


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Zensus 2022?

19.05.2022 um 16:12
@bgeoweh
Na ja, wenn ich das planen würde, würde ich mir die Opfer vorher aussuchen und nicht wahllos die Briefe einwerfen.
Klar kann ich auch den pensionierten Kriminalhauptkommissar erwischen - aber das Risiko ist eher klein.

Der Punkt ist eher der, dass man als Trickbetrüger das Opfer nicht rational nachdenken lassen sollte. Man sollte stets die Kontrolle über die Situation haben. Und die hat man nach Einwurf eines solchen Schreibens nicht mehr. Dann ist es nur noch Zufall, ob in der Zwischenzeit das potentielle Opfer etwas unternimmt oder nicht. Und anders als bei anderen Betrügereien, die eine gewisse Anonymität gewährleisten, stehe ich in so einem Fall persönlich und mit herunter gelassenen Hosen vor der Tür.
Diese Trickbetrügereien funktionieren vor allem, wenn es schnell geht und der Täter das Opfer durch die Situation führt.
Wenn man das sinnvoll nutzen wollte, müsste man eine Situation schaffen, in der das Opfer vernünftigerweise meine Vorbereitungshandlung nicht gut prüfen kann oder möchte. Letzteres, weil man irgend eine Vertraulichkeit vorspiegelt o.ä.
Da ist diese Befragung denkbar ungeeignet.


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19.05.2022 um 16:15
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Na ja, wenn ich das planen würde, würde ich mir die Opfer vorher aussuchen und nicht wahllos die Briefe einwerfen.
Klar kann ich auch den pensionierten Kriminalhauptkommissar erwischen - aber das Risiko ist eher klein.
Du hast dann aber immer noch das Problem dass du - wir erinnern uns, 10% der Haushalte werden befragt - selbst bei einem kleinen Opferkreis von einer Handvoll Personen sehr gute Chancen hast dass mindestes eines, vermutlich aber sogar mehrere der Opfer auch die echte Zensus-Post erhalten und spätestens dann natürlich misstrauisch werden :D
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Der Punkt ist eher der, dass man als Trickbetrüger das Opfer nicht rational nachdenken lassen sollte. Man sollte stets die Kontrolle über die Situation haben. Und die hat man nach Einwurf eines solchen Schreibens nicht mehr. Dann ist es nur noch Zufall, ob in der Zwischenzeit das potentielle Opfer etwas unternimmt oder nicht. Und anders als bei anderen Betrügereien, die eine gewisse Anonymität gewährleisten, stehe ich in so einem Fall persönlich und mit herunter gelassenen Hosen vor der Tür.
Ja, vollkommen richtig. Deswegen ja die Masche mit Schockanrufen, Enkeltrick, falschen Polizisten die in wenigen Minuten vorbeikommen um die Wertsachen "in Sicherheit zu bringen" und was es noch so an ekligen Tricks gibt.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Wenn man das sinnvoll nutzen wollte, müsste man eine Situation schaffen, in der das Opfer vernünftigerweise meine Vorbereitungshandlung nicht gut prüfen kann oder möchte. Letzteres, weil man irgend eine Vertraulichkeit vorspiegelt o.ä.
Da ist diese Befragung denkbar ungeeignet.
Sehe ich genau so.


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Zensus 2022?

19.05.2022 um 16:24
Zitat von JayPanJayPan schrieb:Das hat ganz bestimmt die Erhebungstelle, also die Stelle bei dir in deiner Stadt.
Die erstellt ja die Ausweise und auch die Interviewer sind dort bekannt, die werden ja da auch ausgewählt.
Ah, für meine Stadt habe ich tatsächlich eine Telefonnummer gefunden, die sollten da weiterhelfen können.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Eine Telefonnummer ist vermutlich schwierig, da könnte es massiven Ansturm geben und ob es dann hilft, 20 Minuten in einer Warteschleife zu hängen?
Hab Zahlen für meine Stadt gefunden, da kommen 20 Befragungen auf jeden Befrager und insgesamt werden ein paar tausend befragt. So viele sind das nicht und für die grundsätzlichen Fragen muss ja ohnehin Kapazität bereit stehen.

Ein zentrales Portal auf der offiziellen Seite wäre eine Möglichkeit. Da tippt man die Ausweisnummer ein, man sieht ein Bild des Ausweises inkl. Namen, das gleicht man noch mal mit dem Personalausweis ab, fertig.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Solche Dinge funktionieren vor allem, wenn der Täter das Opfer nicht nachdenken lässt.
Ja, eher werden Betrüger ohne Ankündigung auf der Matte stehen in der Hoffnung, dass die Leute zwar vom Zensus was gehört haben, aber nicht 100% informiert sind.

Naja, mir geht es eher ums Prinzip. Datenschutz und Datenselbstbestimmung und Legitimation sind immer wichtiger werdende Themen in unserer Gesellschaft. Das könnte man im Rahmen des Zensus noch mal unterstreichen.

Es wirkt befremdlich, wenn auf der einen Seite der Personalausweis mit biometrischen Informationen versehen wird, der Ausweis zur Legitimation der Erhebung von Daten aber fast aussieht wie der, den wir uns als Kinder ausgedruckt haben... vor 30 Jahren :)


Hier habe ich noch was dazu gefunden:
Falsche Information
Jede und jeder könne sich als Interviewerin oder Interviewer für den Zensus 2022 ausgeben, denn Befragte könnten nicht prüfen, ob es sich um einen offiziellen Erhebungsbeauftragten handelt.

Richtig ist
Interviewerinnen und Interviewer des Zensus 2022 weisen sich mit einem offiziellen Ausweis (sogenannter Ausweis für Erhebungsbeauftragte) aus, den sie von ihrer Erhebungsstelle ausgestellt bekommen. Dieser ist nur zusammen mit einem amtlichen Lichtbildausweis gültig. Zudem kündigen die Interviewerinnen und Interviewer zuvor den Befragungstermin schriftlich an.
Quelle: https://www.zensus2022.de/DE/Was-ist-der-Zensus/Faktencheck/faktencheck.html

Der offizielle Ausweis ist aus meiner Sicht unnötig, weil ein Ausweis ohne Sicherheitsmerkmale und ohne einer gewissen bekannten Standardisierung in heutiger Zeit keinerlei Beweiskraft hat.
Damit eröffnet bzw. zementiert man nur Möglichkeiten für Betrüger, die sich auch allerlei Ausweise selbst drucken können, um seriöser zu wirken.
Mal ernsthaft, einem Bürger ohne spezielle Kenntnisse kann man nur zumuten, die offiziellen Ausweisdokumente prüfen. Über alles andere kann der Durchschnittsmensch keine Echtheitsaussage treffen. Vielleicht noch zum Dienstausweis der Polizei, wenn man sich die Merkmale vorher mal angesehen hat
https://www.bundespolizei.de/Web/DE/02Sicher-im-Alltag/06Dienstausweise/dienstausweise_node.html
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:tell dir vor du wirfst so einen Fakebrief direkt beim Kommissar aus dem Betrugsdezernat oder dem Staatsanwalt ein :D
Naja, ganz auf den Kopf gefallen sind Betrüger auch nicht. Die können vorher schon mal vorfühlen, wer da wohnt und ob da was zu holen ist. Zielgruppe sind alte und alleinstehende Personen.


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Zensus 2022?

19.05.2022 um 16:40
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Mal ernsthaft, einem Bürger ohne spezielle Kenntnisse kann man nur zumuten, die offiziellen Ausweisdokumente prüfen. Über alles andere kann der Durchschnittsmensch keine Echtheitsaussage treffen. Vielleicht noch zum Dienstausweis der Polizei, wenn man sich die Merkmale vorher mal angesehen hat
Der Bürger ohne spezielle Kenntnisse kann dir einen mittelmäßig gefälschten auch nicht ad hoc von einem echten Personalausweis unterscheiden, einen Führerschein erst Recht nicht. Der Durchschnittsbürger hat auch kein Schwarzlicht daheim um irgendwelche Sicherheitsfolien usw. zu prüfen, und auch die könnte man fälschen wenn man wollte.

Es dreht sich eigentlich alles im Kreis: ja, noch mehr Sicherheit wäre technisch machbar, aber ob es Sinn macht...


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Zensus 2022?

19.05.2022 um 16:53
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Ah, für meine Stadt habe ich tatsächlich eine Telefonnummer gefunden, die sollten da weiterhelfen können.
Safe, der Zensus wir ja dezentral über die Kommunen/ Städte gesteuert, die Erhebungstelle hat alles relevante. Kannst auch vorher schon anrufen und nochmal Fragen wer da genau kommen wird. Dann lass dir den Personalausweis zeigen und ich denke das sollte dann schon sicher sein.
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Es wirkt befremdlich, wenn auf der einen Seite der Personalausweis mit biometrischen Informationen versehen wird, der Ausweis zur Legitimation der Erhebung von Daten aber fast aussieht wie der, den wir uns als Kinder ausgedruckt haben... vor 30 Jahren :)
Es wird so sein :D so oder so ähnlich, so genug gelästert über die Stadt. :)


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19.05.2022 um 16:53
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Der Bürger ohne spezielle Kenntnisse kann dir einen mittelmäßig gefälschten auch nicht ad hoc von einem echten Personalausweis unterscheiden, einen Führerschein erst Recht nicht.
Naja, es wurde schon eine Menge Aufwand getrieben, um die offiziellen Ausweisdokumente und auch Geld fälschungssicher und auch für Normalbürger überprüfbar zu machen.
Das ist schon sinnvoll, sonst könnte man sich das alles sparen.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:ja, noch mehr Sicherheit wäre technisch machbar, aber ob es Sinn macht...
Das ist ja die Kernfrage, richtig. Wir werden ja sehen, ob es Trittbrettfahrer geben wird, die Schaden anrichten. Der Reputationsschaden ist halt ggf. unabsehbar.

Keine Ahnung, wie relevant das Thema ist, hier habe ich was dazu gefunden:
Neben Dieben oder Betrügern, die sich durch Zensus den Zugang zu sensiblen Daten erhoffen, gibt es auch Menschen, die gezielt oder versehentlich falsche Informationen streuen, zum Beispiel um die Bevölkerung zu verunsichern. Beliebt ist da auch das Thema Datensicherheit.
Quelle: https://www.ruhr24.de/nrw/zensus-2022-betrug-ausweis-fragen-deutschland-nrw-umfrage-volkszaehlung-trickbetrueger-91537249.html

Denen darf man keine Raum lassen, da muss man ggf. übers Ziel hinaus schießen.


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Zensus 2022?

19.05.2022 um 17:17
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Der offizielle Ausweis ist aus meiner Sicht unnötig, weil ein Ausweis ohne Sicherheitsmerkmale und ohne einer gewissen bekannten Standardisierung in heutiger Zeit keinerlei Beweiskraft hat.
In Kombination mit dem Perso aber schon. Da muss man entweder den echten Namen verwenden oder einen echten Perso sich beschaffen oder einen Perso fälschen. Alles möglich - aber da ist es eben eine Frage von Risiko zu Nutzen.
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Damit eröffnet bzw. zementiert man nur Möglichkeiten für Betrüger, die sich auch allerlei Ausweise selbst drucken können, um seriöser zu wirken.
Du wirst es vermutlich hinbekommen, den Ausweis sehr gut zu fälschen. Tatsächlich ist das aber eine Hürde.
Viele Täter sind halt nicht sorgfältig. Es ist erstaunlich, wie blöd viele Leute sind - auch Betrüger.
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Zielgruppe sind alte und alleinstehende Personen.
Aber warum diesen Aufwand betreiben, wenn man diese Zielgruppe auch mit bewährten Mitteln in Form überraschender Besuche wesentlich risikoärmer ausnehmen kann?
Der Vorteil des "falschen Polizisten" oder "falschen Hilfsbedürftigen" ist gerade der, dass er unmittelbar und ohne Ankündigungsschreiben vor der Tür steht und das Opfer überrumpelt.

Du hast natürlich recht, dass die Hürden nicht immens hoch sind - aber das müssen sie nicht. Sie müssen nur "hoch genug" sein. So wie ein gutes Sicherheitsschloss und eine stabile Tür keine hervorragende - aber eine meist ausreichende Sicherheit bieten. So dass Täter eher andere Wege wählen.
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Denen darf man keine Raum lassen, da muss man ggf. übers Ziel hinaus schießen.
Das können wir als versöhnlichen Kompromiss nehmen. Ein bisschen mehr als erforderlich kann man durchaus machen.


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Zensus 2022?

19.05.2022 um 17:29
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:In Kombination mit dem Perso aber schon. Da muss man entweder den echten Namen verwenden
Ja, man muss den echten Namen verwenden, den Perso muss man sich ja eh zeigen lassen, weil der Ausweis ohne Perso keine Aussagekraft hat.

Aber dieser Ausweis https://www.rnd.de/resizer/FshWDinaSe9AahuvtxfRjjfKqZY=/894x503/filters:quality(70)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/FLM7FPW3RNGTVDKEL32MCLDJ2Q.jpg

hier, der ist in 5 Minuten erstellt und gedruckt. Da steht der Name und das Geburtsdatum, die kann ich mit dem Perso abgleichen. Was habe ich dadurch an Sicherheit gewonnen? Dass auf einem Stück Papier in einer Plastikhülle der gleiche Name und Geburtsdatum steht, wie auf dem Perso, mehr nicht.


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Zensus 2022?

19.05.2022 um 19:20
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Ja, man muss den echten Namen verwenden, den Perso muss man sich ja eh zeigen lassen, weil der Ausweis ohne Perso keine Aussagekraft hat.
Yes und ich denke ab dem Punkt spätestens, wird es schon ziemlich uninteressant. Hmm echten Namen und Kriminelle Energie, klingt nach einem verdammt dummen Plan.

Oder man hat halt noch einen gefälschten Perso, was aber im Aufwand dann doch wieder anders ist und wenn man einen gefälschten Perso hätte, würde ein besserer Interviewer Pass vermutlich auch nix mehr groß reißen, denn würden die ja dann fälschen können.
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:hier, der ist in 5 Minuten erstellt und gedruckt. Da steht der Name und das Geburtsdatum, die kann ich mit dem Perso abgleichen. Was habe ich dadurch an Sicherheit gewonnen? Dass auf einem Stück Papier in einer Plastikhülle der gleiche Name und Geburtsdatum steht, wie auf dem Perso, mehr nicht.
Ja hast schon recht der Ausweis ist so Gimp2.0 und ging bestimmt besser. Aber mal kurz durchdacht nehmen wir mal sie wären nahe an Fälschungssicher, da müsste aber auch die Bevölkerung diesen erkennen können und auch wissen wie der Aussieht und was für Merkmale der hat. Ich glaub irgendwie nicht dass der Großteil sich so dafür interessiert, das heißt der Kriminelle könnte ja dann trotzdem den Gimp2.0 Ausweis nutzten … und zu anderen selbst dann könnte man sie wiederum fälschen das der Leihe wieder keinen Unterschied erkennt.
Das klingt für mich eher nach, Scheinsicherheit, wo dann halt doch wieder nix bei rum kommt.

Deine Idee mit einem Register mit ID Nummer, die man Online abfragen kann bei Bedarf fände ich da wesentlich besser.


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Zensus 2022?

19.05.2022 um 20:01
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Eine der Hauptaufgaben des Zensus ist ja, dass man damit dann hinterher zumindest modellgestützt abschätzen kann wie groß die Abweichung der Melderegister von der Realität ist. Es gibt ja alle möglichen Fälle, wo jemand sich beim Wegzug nicht abmeldet, vergisst seinen Zweit- als seinen Hauptwohnsitz einzutragen, schon ewig bei den Eltern ausgezogen aber immer noch gemeldet ist und so weiter. Das kann z.B. für Städte die planen eine Zweitwohnsitz- oder Ferienhaussteuer einzuführen sehr wichtig sein, oder für Orte die knapp über oder knapp unter eine Grenze liegen, ab der sie z.B. als Kleinstadt zählen und damit mehr Fördergelder von Bund, Ländern und EU bekommen können. Es ist aber natürlich auch wichtig für so Sachen wie die Projektierung von Kindergärten, Friedhöfen oder auch Kanalisationen, Ausweisung von Baugebieten, Förderung des Wohnungsbaus, Verkehrsplanung und vielem mehr.
Wie hoch muss der % Satz der Abweichungen gegenüber dem Melderegister denn sein, damit sich das auf die von dir beschriebenen Planungen auswirkt*?
Ich tippe mal vorsichtig ins Blaue und behaupte das weniger als 1% nicht an der angegebenen Adresse gemeldet sind oder gar nicht gemeldet. Darunter sicher viele Nichtsesshafte.

Da kommt mir die Frage in den Sinn, inwieweit sich das dann auf
Fördergelder von Bund, Ländern und EU bekommen können. Projektierung von Kindergärten, Friedhöfen oder auch Kanalisationen, Ausweisung von Baugebieten, Förderung des Wohnungsbaus, Verkehrsplanung
auswirken könnte?

Übrigens hatte ich mich zu früh gefreut. Nach 2011 bin ich mal wieder dabei in der Runde der Befragten. Heute kam der Befrager selbst um die Briefe in den Kasten zu werfen und einen Termin hatte er auch gleich im Gepäck. Der wollte am 29.05 kommen, was ich aber abgelehnt habe. Jetzt kommt er am 30.


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