Zensus 2022?

Bauli schrieb:Ich habe das auch schon hinter mir.

Ich habe mich nicht getraut falsche Angaben zu machen...

Aber ich habe gelesen, das das Ergebnis mit dem Finanzamt abgeglichen werden soll. Mir ist nur nicht klar, ob stichpunktmäßig oder laufend.

Ich habe bis jetzt immer Wege gefunden, mach dir deswegen keine Sorgen...Wenn die Demokratie wegen dem bisschen Selbstbestimmung zerbricht, ist es keine gute Demokratie.


Demokratie sollte keine Zwänge brauchen, um zu funktionieren, schon gar nicht wenn es um wirklich Privates geht. Das ist dann wohl etwas für Fans totalitärer Staaten. Ich denke es bestehen ohnehin genügend Möglichkeiten staatlicherseits, um an wichtige Daten zu gelangen... Vielleicht sollte man sich alternativ mal Gedanken darüber machen, warum bestimmte Haltungen quasi postwendend als faschistoid halluziniert werden, sobald sie staatliches Vorgehen in Frage stellen oder abweichen. Und nein, ich geh nicht nach Russland, ich bleibe hier! ;)

MokaEfti schrieb:Ich habe bis jetzt immer Wege gefunden, mach dir deswegen keine Sorgen...Wenn die Demokratie wegen dem bisschen Selbstbestimmung zerbricht, ist es keine gute Demokratie.

Das entscheidest du? und ob du woanders hingehst oder nicht, ist mir wumpe.

MokaEfti schrieb:Demokratie sollte keine Zwänge brauchen, um zu funktionieren, schon gar nicht wenn es um wirklich Privates geht.

Jaja. Es wird gerne vergessen das es neben den Rechten auch Pflichten gibt in einer funktionierenden Demokratie.
Wenn jeder nur nimmt und keiner etwas gibt, aber ok, verstehste eh nicht.

MokaEfti schrieb:. Das ist dann wohl etwas für Fans totalitärer Staaten.

Du meinst keine Demokratie sondern eine Anarchie.
Da kann jeder machen was er will. Ist eigentlich die beste Staatsform. Aber sie benötigt verantwortungsvolle Einwohner/ Menschen. Und die sind weltweit eher Mangelware

Cachalot schrieb:Da kann jeder machen was er will.

Das ist gewissermaßen etwas verkürzt dargestellt. Aber gut.

Cachalot schrieb:Wenn jeder nur nimmt und keiner etwas gibt, aber ok, verstehste eh nicht.

Ich stelle fest, wir reden hier "lediglich" über ein paar Falschangaben. Betrifft nur die Fragen, welche mir zu weit gehen. Kein Grund sich groß aufzuregen... Abweichungen werden immer eingeplant.

Diskutieren kann man eher darüber, ob solche Zwangsbefragungen noch mit dem heutigen Zeitgeist zu vereinbaren sind, ob sie wirklich effizient sind, warum es das Grundrecht auf informelle Selbstbestimmung überhaupt gibt (das lasse ich mir gerne erklären), ob es nicht schon genug Datentransparenz gibt, Kosten der Befragung...

MokaEfti schrieb:Betrifft nur die Fragen, welche mir zu weit gehen.

Welche Fragen wären das denn zum Beispiel, die dir zu weit gehen? Soweit ich bisher mitbekommen habe, sind die meisten Fragen eher statistischer Natur und nicht wirklich tiefgreifend oder persönlich.

Hier sind Musterfragebögen zur Verfügung gestellt.
Ich habe mir die Fragen mal durchgelesen und mich würde jetzt interessieren, welche von den Fragen ihr nicht oder falsch beantworten würdet bzw werdet und warum.

https://www.zensus2022.de/DE/Wer-wird-befragt/Musterfragebogen_Haushaltebefragung/Fragebogen.html?nn=352818 (Archiv-Version vom 13.05.2022)

fischersfritzi schrieb:Ich habe mir die Fragen mal durchgelesen und mich würde jetzt interessieren, welche von den Fragen ihr nicht oder falsch beantworten würdet bzw werdet und warum.

Diskretion ist jetzt auch nicht so deins, was? :)

Nochmal kurz: Ich habe negative Erfahrungen mit Gewalt, Zwang, Autorität gemacht. Mag gut sein, dass ich da irrational reagiere. Bei mir löst alleine schon die Androhung von Zwang etwas aus. Auf bestimmte Fragen würde ich nicht hier eingehen, auch nicht manchen Kumpels erzählen, bestenfalls guten Freunden, denen ich vertraue. Und jetzt ist es gut... Alles gesagt.

MokaEfti schrieb:Diskretion ist jetzt auch nicht so deins, was? :)

Versteh jetzt nicht genau, was du meinst.
Es ist ein Diskussionsforum, hier läuft eine Diskussion zum Zensus.
Einige schreiben, ihnen wären bestimmte Fragen zu "privat", deshalb keine oder falsche Antwort.
Ich empfinde ein Nachfragen, um welche Fragen konkret es geht, als angemessen.
Du entscheidest, ob du darauf antworten willst. Fertig.

MokaEfti schrieb:Nochmal kurz: Ich habe negative Erfahrungen mit Gewalt, Zwang, Autorität gemacht.

Das war nicht meine Frage.
Und ich empfinde das auch als etwas merkwürdig, dass du meine Frage als indiskret labelst, aber hier so private Informationen teilst.
Das finde ich indiskret.

Ach und ich habe den Eindruck, du hast dir die Fragen gar nicht angeschaut.
Da ist nix dabei, was man "nur guten Freunden" erzählen würde.

fischersfritzi schrieb:Ich empfinde ein Nachfragen, um welche Fragen konkret es geht, als angemessen.

Ja, finde ich auch. Es werden ja nicht die Antworten hier erfragt, sondern die Fragestellungen. Dahinter steckt einfach das Interesse, welche der Fragen so weitgehend sind, dass sie als zu intim empfunden werden, um sie beantworten zu können oder zu wollen.

@martenot
Zumal da überhaupt keine intimen Sachverhalte abgefragt werden, soweit ich das lese.
Das sind alles Infos, die man auch an anderen Stellen schon x mal angegeben hat.

bgeoweh schrieb:gegen die Volkszählung '87 waren wohl eines der folgenreichsten Aktivismus-Projekte der Nachkriegszeit.

Ja, ab diese Diskussionen damals, die wir in der WG geführt haben, kann ich mich noch lebhaft erinnern.

Ich habe auch so einen Brief, habe ich noch gar nicht aufgemacht und vergessen.

@fischersfritzi


Am Freitag ist der Befragungstermin. Mir wurde zumindest telefonisch erläutert, dass einige Fragen auch mündlich gestellt werden. Danach habe ich ein besseres Bild und werde mich nochmal kurz zu den Fragen äußern. Bin mir gerade unsicher, ob dein Link alle Fragen erfasst. Zudem habe ich schon vermerkt, dass es subjektives Empfinden ist, was unter die Gürtellinie geht und was nicht.

fischersfritzi schrieb:Zumal da überhaupt keine intimen Sachverhalte abgefragt werden, soweit ich das lese.
Das sind alles Infos, die man auch an anderen Stellen schon x mal angegeben hat.

Wenn dem so wäre, warum dann dieser Aufwand? Warum nützt man nicht die vorhandenen Daten aus anderen Registern? Warum Zwang?

fischersfritzi schrieb:Und ich empfinde das auch als etwas merkwürdig, dass du meine Frage als indiskret labelst, aber hier so private Informationen teilst.
Das finde ich indiskret.

Kannst du ja durchaus so finden. Der Grund dafür ist, dass anfangs die punktuelle Verfälschung der Fragen als infantil, nicht gesellschaftsfähig oder als Querdenkertum abqualifiziert wurde. Deswegen habe ich hier meinen individuellen Beweggrund grob benannt, nicht ausgeführt, was in der Tat, indiskret wäre.

Da du explizit davon schreibst, dass die Fragen schon x-mal anderer Stelle abgefragt wurden, bitte ich dich hierfür entsprechende Beispiele anzugeben. Alleine bestimmte Fragen, die auf den Themenblock "Erwerb" abzielen, sehe da schon sehr speziell.

So, habe es jetzt ausgefüllt.
Das betraf jetzt nur den Wohnraum. Gibt es da verschiedene Fragebögen, die im Umlauf sind?

Das ging jetzt nur darum, wie groß, wie alt, wie beheizt.

Das Einzige, was ich nicht gut fand, dass sie gefragt haben, wer hier noch alles so wohnt, mit Namen.

Da stand zwar eine Erklärung, aber warum man das nochmals mit Namen verknüpfen muss, ist mir schleierhaft.
Aber das Einwohnermeldeamt weiß ja auch, wer hier alles wohnt.
Und hätte ich hier jemand "illegal" wohnen, würde ich es natürlich auch nicht angeben. :D

fischersfritzi schrieb:Zumal da überhaupt keine intimen Sachverhalte abgefragt werden, soweit ich das lese.
Das sind alles Infos, die man auch an anderen Stellen schon x mal angegeben hat.

Naja, eigentlich wird immer davor gewarnt, überhaupt persönliche Daten preiszugeben. Zurecht, es gilt die Datensparsamkeit, es sollten also immer nur die absolut notwendigen Daten erfasst werden.

So sollte es eigentlich jeder halten, denn Daten sind schnell zusammengetragen und in der Summe hat man dann den gläsernen Menschen. Dass viele Leute diese Daten freiwillig rausgeben, macht die Sache nicht besser.

Jetzt will der Staat im Rahmen des Zensus eigene detailliertere Daten, da ist es schon verständlich, dass viele erst mal etwas skeptisch sind.

Bundeskanzleri schrieb:Da stand zwar eine Erklärung, aber warum man das nochmals mit Namen verknüpfen muss, ist mir schleierhaft.
Aber das Einwohnermeldeamt weiß ja auch, wer hier alles wohnt.
Und hätte ich hier jemand "illegal" wohnen, würde ich es natürlich auch nicht angeben. :D

Die Frage stellt sich halt. Eigentlich müsste das Einwohnermeldeamt ja wissen, wie viele Leute in einem Stadtgebiet wohnen und die Art der Bebauung müsste eigentlich auch im Bauamt vorliegen.
Allerdings sind die Wohnumstände dann nicht mit den anderen Daten verknüpfbar.
Die Lebensrealitäten gehen imho schon immer weiter auseinander, nicht nur die Schere arm-reich, sondern auch in vielen anderen Aspekten wird alles immer heterogener.

Interessant könnte z.B. sein, wie die Demografie demnächst zuschlägt. In der Neubausiedlung der 70er meiner Kindheit leben zum größten Teil die hochbetagten Eltern alleine in großen Häusern, die werden zwangsläufig in den nächsten 10-20 Jahren frei.
So was kann man gut erfassen denke ich.

Die zwei, drei Wohnungen in meiner Umgebung, in denen augenscheinlich osteuropäische Handwerker und Saisonarbeiter übernachten (wohnen kann das das eher nicht nennen) und sich der Inhaber ggf. die Taschen voll macht und das möglicherweise an Steuer und Gewerbeamt vorbei, die wird man eher nicht erfassen können mit dem Zenus.

MokaEfti schrieb:Bin mir gerade unsicher, ob dein Link alle Fragen erfasst.

Ok, da bin ich natürlich auch nicht 100% sicher, hatte es so verstanden.

MokaEfti schrieb:bitte ich dich hierfür entsprechende Beispiele anzugeben. Alleine bestimmte Fragen, die auf den Themenblock "Erwerb" abzielen, sehe da schon sehr speziell.

Welche Fragen genau meinst du denn?
Es wird abgefragt, ob du in einrm bestimmten Zeitraum berufstätig warst.
Oder eben nicht.
Diese Angaben hat auch das Finanzamt, wenn du angestellt oder freiberuflich bzw selbstöndig arbeitest. Wenn du auf 450 Euro Basis arbeitest ist das auch irgendwo angemeldet, bin mir grad nich ganz sicher wo. Knappschaft ?
Wenn du nicht arbeitest und Leistung beziehst ist das auch bekannt.
Als nicht arbeitende:r Ehepartner:in ist es beim Finanzamt bekannt, da die Steuerklasse der/des Partner:in entsprechend gewählt ist.
Welchen Beruf du hast ist doch sofern du ausgebildet bist auch bekannt.
Schul und Hochschulabschlüsse sind auch offiziell, Schul- und Studienzeiten tauchen auch im Rentenbeitragsverlauf auf.
Mir fällt nichts ein, was dort gefragt wurde,was nicht an irgendeiner snderen Stelle schon bekannt ist.

Bundeskanzleri schrieb:Aber das Einwohnermeldeamt weiß ja auch, wer hier alles wohnt.
Und hätte ich hier jemand "illegal" wohnen, würde ich es natürlich auch nicht angeben. :D

Da würde mich mal interessieren, wie das eigentlich bei Menschen ist, die einen Sperrvermerk /Auskunftsperre bzgl. ihrer Meldeadresse haben.
Kommen die gar nicht erst in die Stichprobe?

Stan_Marsh schrieb:Jetzt will der Staat im Rahmen des Zensus eigene detailliertere Daten, da ist es schon verständlich, dass viele erst mal etwas skeptisch sind.

Auf jeden Fall.
Aber zwischen "etwas skeptisch" und "ich mache bewußt und absichtlich falsche Angaben" sehe ich noch einen Unterschied.

Aniara schrieb:Was wäre, wenn der Brief in der Post verloren gegangen wäre? Musstest du die Entgegennahme unterschreiben?

Ich hatte den Brief heute morgen im Kasten, er ist definitiv NICHT mit der Post gekommen - diese war heute noch nicht da.

fischersfritzi schrieb:Aber zwischen "etwas skeptisch" und "ich mache bewußt und absichtlich falsche Angaben" sehe ich noch einen Unterschied.

Ja, da besteht schon ein Unterschied. Die vielen Datenskandale der letzten Jahre hinterlassen halt Spuren, ein bisschen kann ich verstehen, dass Leute falsche Angaben machen. Insbesondere Leute, die schlechte Erfahrungen mit Behörden gemacht haben oder schon mal in eine Betrugsfalle gestolpert sind, die das alles nicht so gut einordnen können.

Wenn ich z.B. auf einer Website für den Zugang (z.B. Spiele ab 18 Jahre in einem Shop oder eine Seite mit Alkoholwerbung) nach dem Alter gefragt werde, mache ich auch falsche Angaben, da mein tatsächlichen Geburtstag anzugeben wäre Irrsinn. Dort, wo es für mich rechtsverbindlich wird, gebe ich natürlich die richtigen Daten an.

@Stan_Marsh
Ich gebe auch kein Geburtsdatum auf irgendwelchen Internet Seiten ein.
Aber der Zensus ist doch damit schlecht zu vergleichen.

Was ich allerdings auch kritisch sehe ist, dass da offenbar jeder Hans und Franz Befrager (od.Befragerin) werden kann und man soll die in die eigene Wohnung lassen.
Das geht gar nicht.
Dafür sollte es andere Lösungen geben.

Das wäre irgendwie auch insgesamt für mich der Teil, der mir am meisten Unbehagen bereitet, dass da irgendwelche -möglicherweise zwielichtigen- Leute mit meinen persönlichen Daten, schön auf Papierzetteln, rum laufen.
Wer weiß, was das für Leute sind und was die mit meinen Datenzetteln machen, vielleicht in der U Bahn oder in der Kneipe liegen lassen....oder gesammelte Daten verkaufen....was weiß ich...
Wer macht denn solche Jobs.
Das ist doch Gelegenheitsarbeit, da prüfen die doch nicht alle auf Seriosität.

Also ich würde das lieber im Internet ausfüllen oder bei Paper & Pencil Version an irgendeine Behörde schicken.

fischersfritzi schrieb:Das ist doch Gelegenheitsarbeit, da prüfen die doch nicht alle auf Seriosität.

Auf jeden Fall ein Thema, es reicht ja, wenn ein bisschen geplaudert wird, selbst wenn die Zettel unter Verschluss bleiben.