CosmicQueen schrieb:ein gesundes Schamgefühl,
Warum sollte es so etwas eigentlich geben?
CosmicQueen schrieb:was wohl jeder irgendwann mal entwickelt, wenn es um den Intimbereich geht.
Und hier behaupte ich, weil es anerzogen ist.
Ich habe noch kein anderes Tier gesehen, dass sich "die Scham" bedeckt.
Ich halte es für anerzogen, aber weniger, weil sich Menschen von Natur aus für ihre Geschlechtsteile schämen, sondern weil deren Anblick sehr schnell sexuelle Begierden auslöst. Ein Problem, dass erst durch den aufrechten Gang so richtig in Schwung kam.
Hier jetzt nur mal die Kurzfassung. Verbunden mit der weiteren sozialen Entwicklung der Menschheit, hier denke ich vor Allem an diese Eigenart, Frauen als Besitz von Männern zu betrachten, wurde dann der sexuelle Spaß allmählich als privates Besitzrecht erklärt. Somit durfte nicht mehr jederman(n) hingucken wo er wollte bzw wurden Frauen kein erregender Blick mehr auf Männern gegönnt. Und sie selbst entzogen sich den neidischen oder spöttelnden Blicken ihrer (männlichen) Mitmenschen dann mittels Schambedeckung bzw konnten so etwas vortäuschen, was nicht da war/ist.
Wobei auch denkbar ist, dass diese eine Art Schutz vor Verletzungen darstellt, zumindest bei Männern.
In ihrer modernsten Ausprägung können wir diese Einstellung heute noch in islamischen Traditionen bestaunen, in denen im Extremfall Frauen nicht nur als geschlechtliche Wesen, sondern sogar als erkennbare Menschen hinter Tüchern verschwinden oder erst mal gar nicht auf die Straße dürfen.
Es ist allerdings noch gar nicht so lange her, da galten auch in der westlichen Kultur nackte Frauenbeine als anstößig und sogar Tischbeine wurden mit Stoffdecken bedeckt, weil ihre Ausführung als Beine als obszön empfunden wurde.
Ein Schelm mag sich jetzt natürlich, und zu Recht, fragen, warum man dann Tischgestelle überhaupt erst mal als Beine ausführte ...
;)Aber, wie gesagt, diese Antwort soll(te) ja nur eine Kurzfassung werden.
Es ist daher weniger eine Frage der "natürlichen Scham", die es ziemlich sicher nicht gibt, als eine der herrschenden sozialen Rangordnungen. Schließlich leben alle Gesellschaften mehr und besser von fleißig Arbeitenden, die sich mit Bestrafungs- und Belohnungssystemen manipulieren und beherrschen lassen, als von permanent Schnackselnden, die sich nur ihrem Vergnügen widmen.
Und dann gezwungenermaßen auch der Kinderaufzucht was wiederum Schaffen nur für Wohlstand behindert (übrigens herrlich in "Der Sinn des Lebens" von Monty Python dargestellt).