nairobi schrieb:Das stimmt natürlich, aber bei Alltagskleidung ist das anders, vor allem natürlich solcher, die man günstig erwirbt (kann einem aber auch bei hochpreisigerer passieren). Ich habe irgendwie das Gefühl, dass die Stoffe dünner sind.
Dann wäscht man ja häufiger als die Leute vor 50/60/70 Jahren. Länger als 2 Tage wird man kaum ein T-Shirt tragen. Meine Kinder haben morgens eine Jeans angezogen und die abends in den Wäschekorb getan, bis ich ihnen sagte, dass man eine Hose normalerweise schon eine Woche tragen kann, wenn man sie nicht vollkleckert oder durch den Matsch gelaufen ist oder so.
Dann: Trocknerbenutzung. Darunter leiden die Wäscheteile schon.
Genau aus diesem Grund benutzen wir auch keinen Wäschetrockner. (Unsere Wohnung hat einen, haben wir nie genutzt. Bei vorherigen sehr kleinen Wohnungen gab es einen im Keller für alle, auch mit einer Ausnahme - direkt nach Umzug einmal den Wäschetrockner laufen lassen da noch keine Möglichkeit Wäsche aufzuhängen - nie genutzt.)
All die Flusen im Flusensieb... das ist wie ein weiterer Waschgang.
Bzgl. es sei bei Alltagskleidung anders:
Wir haben viel an Alltagskleidung, die 10 - 20 Jahre alt ist. (30 wird sie nicht schaffen, aber auch das schwarze Kostüm das erwähnt wurde wurde sicherlich nicht andauernd getragen.) Dazu gehören auch Jacken, Hosen, T-Shirts, Pullover... die in der jeweiligen Jahreszeit täglich/ wöchentlich im Einsatz sind (habe bewusst eher wenig Kleidung, sodass bis auf wenige Ausnahmen wie z.B. Hosenanzug für bestimmte Anlässe ansonsten immer die selbe Kleidung rotiert). Hochpreisig ist nichts davon; wurde alles da damals sehr wenig Geld vorhanden war im Discounter (Aldi etc.) oder bei C&A gekauft oder war schon gebraucht. Heutzutage können wir uns z.B. fairtrade-Kleidung und in Deutschland produzierte Kleidung leisten, kaufen aber keine z.B. maßgeschneiderten Anzüge oder dergleichen sondern z.B. ein Trigema-T-Shirt.
Was wir aber definitiv machen: Auf die Verarbeitung achten, wie sind die Nähte beschaffen, wie fühlen sich die Stoffe an, nichts kaufen das "vorgealtert" ist (etwa die berühmt-berüchtigten zerrissene Jeans), nichts kaufen von dem sich rasch etwas ablöst das nicht mehr zu ersetzen ist und das Kleidungsstück abgenutzt aussehen lassen wird (keine Kleidung mit Aufdrucken die rissig werden können oder Pailletten die abfallen können), bestimmte Materialien generell meiden (z.B. Kunstleder: wird an Knickstellen rasch brüchig, kaufe ich daher nicht; entweder echtes Leder oder wenn man das wie ich aus ethischen Gründen nicht möchte ganz normale Stoffe). Auch ein Discounter-Kleidungsstück kann die Bedingungen erfüllen, oder ein teures kann sie nicht erfüllen.
Wir kaufen auch nach Möglichkeit Kleidung die "neutral" aussieht, was nicht heißt "langweilig, in Sack und Asche", sondern lieber einen Klassiker. Bei z.B. einfarbigen T-Shirts (klassischer Schnitt, keine Bändchen und was-weiß-nicht alles), einer gerade geschnittenen oder leicht ausgestellten Anzughose, einer schlichten Bluse (nicht zu bieder, nicht zu sexy, leicht talliert, helle Farbe) zu selbiger Anzughose, bei Kapuzenpullovern, einem Norwegerpullover, einer Cargo-Hose... ist nicht einschätzbar von wann das Kleidungsstück ist. Ein z.B. oranges T-Shirt im klassischen Schnitt oder ein schwarzer Kapuzenpullover sah in den 90ern nicht anders aus als jetzt. Der dunkle Hosenanzug mit heller Bluse passt so zum Vorstellungsgespräch und zum heiklen Behördentermin wie auch zur Jubiläumsfeier, während die Bluse mit Leo-Print oder der apfelgrüne Anzug evl. alleinig zur letzterem passen würde.
Wäsche waschen wir wenn sie schmutzig ist, nicht generell nach einem Tag.
Wir wechseln Wäsche auch nach für drinnen/ für draußen, bzw. Arbeit (ist bei uns Büro, es kann aber Freizeitkleidung getragen werden) und drinnen. Ich würde mich nie mit z.B. meiner Bürokleidung (T-Shirt oder Kapuzenpullover oder einfacher kapuzenloser Pullover, Trekkinghose oder dickere Cargohose) zu Hause an den Herd stellen oder Hobbies ausüben bei denen man schmutzig wird oder Kleidung eher mal beschädigt (z.B. Werken, Malen, Nachbars Hund ausführen) - dafür wird zu anderer Kleidung gewechselt. Das reduziert auch das Wäscheaufkommen.
Ein durchgeschwitztes T-Shirt gebe ich natürlich am Ende des Tages in die Wäsche; wenn das nicht der Fall ist, z.B. bei einem im Büro getragenen Pullover, trage ich es bis es entweder erkennbar dreckig ist oder riecht. Eine Hose, wenn damit nicht gerade sonstwas passiert, trage ich eine Woche, oder auch länger wenn ich sie nur halbtags trage (Kleidung draußen/drinnen).
Meine Hauptvermutung ist:
- Umgang mit Kleidung, z.B. Hosen runterlatschen, Jacke als Kissen benutzen, elektrischen Wäschetrockner standardmäßig laufen lassen (hatte auch schon gehört dass das Aufhängen von Wäsche im negativen Sinne altmodisch sei)
- Beschädigungen werden gar nicht mehr repariert sondern die Kleidung sofort weggeworfen und es sogar noch als Anlass gesehen, dass man jetzt wieder etwas kaufen darf ("muss")
- Kauf extrem modischer Kleidung deren Herstellungsjahr man sofort einschätzen kann und man schämt sich dafür diese immer noch zu tragen, also weg damit.