Wie könnte das Fehlverhalten im Straßenverkehr vermieden werden?

@Optimist
Gibt es in der einen Straße vielleicht einen gemeinsamen Fuß- und Radweg?

Phantom_773 schrieb:Gibt es in der einen Straße vielleicht einen gemeinsamen Fuß- und Radweg?

nein, die sind im Grunde gleich, nur dass in der einen (wo man auf den Schienen fährt) kleines bissel mehr Verkehr ist.
Aber auf der anderen ist eben auch noch genug Verkehr, sodass es eine Zumutung ist, wenn man Radfahrern hinterher zuckeln soll.

@Optimist
Dann kann die Verkerhrsdichte ein Grund sein oder der Fahrstreifen ist breit genug, um die Fahrräder gefahrlos zu überholen ohne die Trennlinie zu überfahren.

Phantom_773 schrieb:Dann kann die Verkerhrsdichte ein Grund sein

nein, wie gesagt, die unterscheidet sich nur geringfügig. Und die gemeinsame Fahrspur für Autos und Radfahrer ist nicht breit genug um ein Rad gefahrlos überholen zu können (die Fahrbahnen sind auf beiden Straßen gleich breit).

Nein, es sieht so aus, als wurde bei dieser Maßnahme mal wieder nicht richtig durchdacht.
Umsonst hatte dies sicherlich auch nicht ein Stadtrat moniert (als es um das Radwegekonzept ging) und es kam kein Widerspruch zu seiner Beschwerde über diese unterschiedliche Maßnahme. Im Grunde gab ich eigentlich nur seine Argumente wieder.

nairobi schrieb:"Angepasste Geschwindigkeit" bedeutet jedenfalls vor allem, dass man die Umwelteinflüsse und auch eventuelle Warnschilder beachten muss.

Genau darum ging es mir und Aufmerksamkeit ist ja völlig losgelöst von einem Tempolimit.

behind_eyes schrieb:Die anteilmäßig meisten Unfälle, auch die mit Todesfolge, gehen auf unangepasste Geschwindigkeit zurück (nicht überhöhte Geschwindigkeit).
Dass viele Fahrer zu schnell sind, belegen Auswertungen des Statistischen Bundesamtes. So registrierte die Polizei 2020 in 37.105 Fällen unangepasste Geschwindigkeit als Ursache eines Unfalls mit Personenschaden. Lediglich 2.143 Mal überschritten Fahrer dabei die zulässige Höchstgeschwindigkeit. Deutlich häufiger waren Fahrer mit unangepasster Geschwindigkeit unterwegs, ohne dabei das vorgegebene Tempolimit zu überschreiten (34.962 Fälle). 2020 kamen insgesamt 896 Menschen bei Geschwindigkeitsunfällen ums Leben – jeder Dritte aller tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer.

Ergänzung:

100.000 Zusammenstöße pro Jahr, 500 Tote und 25.000 verletzte Verkehrsteilnehmer: Das ist Deutschlands traurige Bilanz in Bezug auf Unfälle, verursacht durch das Handy am Steuer. Unser ständiger Alltagsbegleiter wird somit zu einem gefährlichen Werkzeug, wenn wir es während des Autofahrens einsetzen

Quelle: https://www.besmart-mobil.de/unfaelle-durch-das-handy-am-steuer/#:~:text=100.000%20Zusammenst%C3%B6%C3%9Fe%20pro%20Jahr%2C%20500,es%20w%C3%A4hrend%20des%20Autofahrens%20einsetzen.

Ich glaube halt nicht das ein Tempolimit das Smartphoneproblem löst.
Generell glaube ich das autonomes Fahren den größten Vorteil bringt.

behind_eyes schrieb:Ich glaube halt nicht das ein Tempolimit das Smartphoneproblem löst.

Wird es auch nicht, und leider haben immer mehr Autofahrer das Handy in der Hand.
Das fällt mir die letzten 2-3 Jahre immer mehr auf, auch die teureren Fahrzeuge, scheinen wohl keine Freisprechanalage mehr zu besitzen.

Am besten in der einen Hand das Handy, und in der anderen ne Dose Red Bull, oder ne Kippe...läuft!

Kokolores82 schrieb:Wird es auch nicht, und leider haben immer mehr Autofahrer das Handy in der Hand.

Stand jetzt Faktor 3 mehr als jene mit unangepasster Geschwindigkeit und deutlich viel viel mehr als jene mit Überschreiten des Tempolimits.

Wie gesagt, aus Klimaschutz Gründen definitiv was wert, rein aus Unfallsicht diskutiert man da an der falschen Stelle.

behind_eyes schrieb:rein aus Unfallsicht diskutiert man da an der falschen Stelle.

Na ja, es kommt ja nicht nur auf die Zahl der verursachten Unfälle an, sondern auch darauf, wie ein Gebot oder Verbot kontrollierbar wäre. Außer in krassen Fällen (wenn einer z.B. mit 100 durch dichtesten Nebel fährt) ist eine "unangepasste Geschwindigkeit" wenn nichts passiert, kaum zu kontrollieren.
Ich würde mal behaupten, dass in den meisten Situationen es für den Fahrer kaum umsetzbar ist, die "angepasste Geschwindigkeit" zu erkennen. Das ist ja eine permanente Bewertung meist ohne harte Bedingungen.

Die Ablenkung durch Elektronik ist natürlich ein weiteres Problem. Bei 250 wird wohl keiner nebenbei noch am Handy spielen. Aber mit 100 auf der Landstraße habe ich das schon gesehen. Da ist die Geschwindigkeit natürlich schon entscheidend, wenn daraus ein Unfall resultiert.
Da muss einfach mehr kontrolliert werden, wobei auch hier das nicht gerade einfach ist.

Kokolores82 schrieb:auch die teureren Fahrzeuge, scheinen wohl keine Freisprechanalage mehr zu besitzen.

Das ist wohl eher WA oder ähnliches, das da bedient wird und nicht das Telefon.

kleinundgrün schrieb:Na ja, es kommt ja nicht nur auf die Zahl der verursachten Unfälle an, sondern auch darauf, wie ein Gebot oder Verbot kontrollierbar wäre. Außer in krassen Fällen (wenn einer z.B. mit 100 durch dichtesten Nebel fährt) ist eine "unangepasste Geschwindigkeit" wenn nichts passiert, kaum zu kontrollieren.

Genau deswegen finde ich, daß Tempolimits keinen Einfluss auf das Thema "Unangepasste Geschwindigkeit" haben werden und plädiere für mehr autonomes Fahren.

behind_eyes schrieb:und plädiere für mehr autonomes Fahren

Da ist das Problem, dass es noch nicht gut genug funktioniert.

Wenn es mal soweit ist (und ich rechne schon eher früher als später damit), dann gerne. Aber das entbindet nicht davon, jetzt eben auch Probleme mit aktuell verfügbaren Mitteln anzugehen.

@kleinundgrün
Schon klar, nur finde ich das Tempolimits nur ein Problem lösen, was im Gegensatz zum Unfall geschehen Smartphone sowie unangepasste Geschwindigkeit sehr sehr klein ist. Bei vielen ist einfach im Kopf schnell=gefährlich=Tempolimit hilft. Die Statistik sagt halt genau was anderes, nämlich das die meisten Unfalltrigger sich außerhalb eines Tempolimits als Heilsbringer bewegen.

Klimaschutz gehe ich mit, aber Unfallgeschehen mit Tempolimits signifikant einzudämmen sehe ich nicht.

Aniara schrieb am 09.05.2022:Es geht ja nicht darum die Staatskasse aufzubessern durch geblitze Fahrer. Es geht darum das Autofahrer an diesen Stellen für die Geschwindigkeit sensibilisiert werden.

Das kann man so, denke ich, nicht stehen lassen.
Denn warum werden recht oft Blitzer dort aufgestellt, wo garantiert keine unmittbare Gefahr droht, es übersichtlich ist, etc. und nicht z.B. voe Schulen und Kindergärten?
Das lässt sich sogar belegen, schaut man sich die Veröffentlichungen der Blitzerstandorte an.

Mittags zum Schulschluss steht nie, wirklich nie, ein Blitzer vor der Schule bei uns um die Ecke, wo es sogar gefährlich werden kann. Dafür stehen sie am Ende einer Stadtautobahne, wo von 100 auf 50 runtergebremst wird wegen einer engen Kurve, die aber erst ca 1km weiter beginnt?

Gucky.

Kokolores82 schrieb:auch die teureren Fahrzeuge, scheinen wohl keine Freisprechanalage mehr zu besitzen.

Wie kommst du darauf?
Ich sehe schon hin und wieder Fahrer mit Handy am Ohr, aber eher mit abnehmender Tendenz.
Das könnte auch an der schlechten Sprachqualität der Freisprecheinrichrungen liegen. Die finde ich fast immer unterirdisch.

behind_eyes schrieb:mehr autonomes Fahren.

Gibt es denn schon Versuche mit mehr als einem Auto?

Ich finde das sehr gewöhnungsbedürftig, aber es sieht sehr gut aus. Ich bin mal gespannt, wie sich das entwickelt.

Kann man da auch einstellen, wie schnell man gerne fahren möchte?

Bundeskanzleri schrieb:Wie kommst du darauf?
Ich sehe schon hin und wieder Fahrer mit Handy am Ohr, aber eher mit abnehmender Tendenz.
Das könnte auch an der schlechten Sprachqualität der Freisprecheinrichrungen liegen. Die finde ich fast immer unterirdisch.

Weil ich Sie sehe. BMW, Mercedes, Volvo etc., das Handy ist am Ohr.
Ich habe eine Freisprecheinrichrung in meinem Renault, und die funktioniert wunderbar.

Bundeskanzleri schrieb:Gibt es denn schon Versuche mit mehr als einem Auto?

In meinem ist schon ein Haufen Gerassel drin, aber halt noch nicht Standard verpflichtend:

Abstandssensorik - hält den Abstand zum vorrauskommenden Objekt in Relation zur Geschwindigkeit, also bei 30 sind es weniger Meter als bei 130, bremst automatisch ab und gibt wieder Gas

Verkehrszeichenerkennung - passt die eingestellte Geschwindigkeit dem Tempolimit an

Vorrauschauendes Fahren - bremst selbstständig vor kommenden Kurven ab, zum Beispiel auf der Landstraße oder an der Ausfahrt der Autobahn wenn das Navi läuft

Notbremsassistenz - geht sofort in Anker wenn zum Beispiel ein Kind auf die Straße läuft und man es selber nicht mehr schaffen würde, wird auch gerne mal einfach nur laut wenn man zu schnell sich einem abbiegenden, bremsenden Fahrzeug nähert.

Die 4 Sachen helfen schon erheblich Ruhe reinzubringen, aber leider eben noch nicht verpflichtend.

Das sind halt alles Sachen die der Realität folgen - Vorrauschauendes Fahren und eben nicht nur stur irgendein Tempolimit einhalten.
Richtig sicher wird es dann mit LVL4.

Ich möchte nicht, dass mein Auto selbst bremst.


Ich finde es beängstigend

@behind_eyes
Das wusste ich gar nicht, dass es schon soviel Automatik gibt.
Ich verbinde das irgendwie immer mit selbständig lenken und das finde ich noch sehr seltsam.
Das was du beschreibst, klingt gut, wenn es sich angenehm einfügt.

Krautwurm schrieb:Ich möchte nicht, dass mein Auto selbst bremst.


Ich finde es beängstigend

Hat schon was, hier am Beispiel der Kollissionsbremse (bei Wikipedia falsch eingeordnet) :

Bei der LKW-Amokfahrt auf dem Berliner Weihnachtsmarkt verhinderte solch ein System, das durch den Aufprall auf die ersten Hütten ansprach und das Fahrzeug abbremste, ein noch größeres Blutbad.[5]

Quelle:
Wikipedia: Notbremsassistent#:~:text=Ein Notbremsassistent ist ein vorausschauendes,(Bremsassistent) oder selbsttätig bremst.

Bundeskanzleri schrieb:Ich verbinde das irgendwie immer mit selbständig lenken und das finde ich noch sehr seltsam.

Das macht meiner auch und das ist wirklich gewöhnungsbedürftig.
Auf der AB kannste den komplett selber lenken lassen, auch in der Stadt, musst halt trotzdem noch ne Hand am Lenkrad haben. Kostet Überwindung.

Was gut ist, droht das Auto die Mittellinie zu überqueren dann hält es dagegen mit spürbarer Vibration im Lenkrad.. Solange kein Blinker gesetzt ist, geht es von einem ungeplanten Spurwechsel aus.

@behind_eyes
Eigentlich geht's ja um den "allgemeinen" Verkehr.
Und ich kann nur für mich sprechen: ich finde diese Systeme nicht gut und möchte definitiv 100% eigenverantwortlich fahren.
Ich stelle es mir schon beängstigend vor, wenn das Auto plötzlich langsamer wird, obwohl ich nichts mache.

Ich hatte mal eine Auto, da wußte ich dann, dass tatsächlich etwas kaputt sein musste 😉

Ich möchte auch kein Auto haben, was beim rückwärts fahren hupt. Ich habe Spiegel und kann mich drehen. Das reicht mir.