Wie könnte das Fehlverhalten im Straßenverkehr vermieden werden?

@EnyaVanBran
Einfach alle Menschen mit Führerschein in regelmäßigen Abständen auf ihre Fahrtauglichkeit überprüfen lassen.
Also unabhängig vom Alter, vielleicht alle 5 bis 10 Jahre, den geistigen und körperlichen Zustand durchchecken

@Mahatma
Grundsätzlich ist das eine gute Idee.
Allerdings muss man dann fragen, wer das bezahlen würde. Man müsste komplett neue Strukturen dafür schaffen und Personal beschäftigen.

Und mein persönlicher Einwand wäre, dass man sich damit davor schützen kann, Fehlsichtigkeit oder körperliche Beeinträchtigungen erkennt.

Aber vor Selbstüberschätzung und das Nichteinhalten der Regeln, Raserei und Rücksichtslosigkeit schützt das nicht.
Für mich wäre die Kosten- Nutzen- Rechnung damit nicht sinnvoll.

Eigentlich muss da auch erstmal ein umdenken stattfinden. Wie oft höre ich bei der jobsuche das es kein Wunder ist. Ich möge doch wieder Autofahren, dann wäre ich flexibler. Gibt aber gute Gründe warum ich kein Auto mehr fahre. Sich damit überfordert fühlen und das Autofahren sein zu lassen stößt leider oft auf Unverständnis.

Bundeskanzleri schrieb:Aber vor Selbstüberschätzung und das Nichteinhalten der Regeln, Raserei und Rücksichtslosigkeit schützt das nicht.
Für mich wäre die Kosten- Nutzen- Rechnung damit nicht sinnvoll.

@Bundeskanzleri
Sicher es schützt nicht vor Fehlverhalten im Straßenverkehr. Aber es würde Unfälle reduzieren deren Auslöser Erkrankungen oder altersbedingte Beeinträchtigungen sind. Weiß jetzt nicht wieviel Prozent das ausmacht. Aber wenn ich mir Unfallberichte durchlese, sind auch oft ältere Senioren beteiligt. Das sollte man schon prüfen, wer jetzt noch fit genug zum Fahren ist oder wer nicht

@Mahatma

Ja, da stimme ich dir zu. Aber es würde meiner Meinung nach reichen, ab einem gewissen Alter die Fahrtauglichkeit zu überprüfen.
Sonst wird das ein Riesenbürokratiemonster.

Mir würde es nichts ausmachen, meine Fahrtauglichkeit jährlich testen zu lassen
Ich habe ja nichts zu verbergen.
Ich sehe das eher als Profit, als negativ

Krautwurm schrieb:Mir würde es nichts ausmachen, meine Fahrtauglichkeit jährlich testen zu lassen
Ich habe ja nichts zu verbergen.

Den Aufwand, sich jährlich untersuchen zu lassen, sehe ich als entschieden zu hoch an. Bei LKW-Fahrern ist es ab 50 alle 5 Jahre, glaube ich. Das finde ich persönlich akzeptabel.

Man könnte auch das Punktekonto in Flensburg etwas verschärfen.
Das gibt ja auch Auskunft über eine Art Fahrtauglichkeit.
Nämlich inwiefern jemand fähig ist, sich an die Verkehrsregeln zu halten, oder in der Lage ist, seinen Alkoholkonsum zu kontrollieren.

Für meinen Geschmack ist das sehr hoch angesetzt, bis man mal einen Punkt bekommt.

Bundeskanzleri schrieb:Für meinen Geschmack ist das sehr hoch angesetzt, bis man mal einen Punkt bekommt.

Findest Du? Ich habe anderes gehört. Selber habe ich noch keine.
Das mit den Punkten wurde vor einigen Jahren geändert. Bei 8 wird einem die Fahrerlaubnis entzogen.
Bis 2014 durfte man 18 haben.

Schon für eine Ordnungswidrigkeit bekommt man ja einen Punkt.

https://www.adac.de/verkehr/recht/bussgeld-punkte/punktesystem/

@nairobi
Ja ok, das mit den 8 statt 18 Punkten war mir nicht bewusst.

Aber trotzdem muss ja eine Menge zusammenkommen, um sich diese zu verdienen.

Vor allem, es ist nicht nur der Verstoß, man muss auch noch erwischt werden.

Wenn man daa hochrechnet, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Polizist das bemerkt, muss schon einiges passiert sein.

Bundeskanzleri schrieb:Wenn man daa hochrechnet, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Polizist das bemerkt, muss schon einiges passiert sein.

es könnten einen doch aber auch Leute anzeigen - oder gilt das nicht?

@Optimist

Schon, aber da fehlen dann doch die Beweise. Das geht vielleicht, wenn man auf dem Behindertenparkplatz parkt und ein Foto gemacht wird.

Aber bei einer roten Ampel wird es schwierig, bei Tempo sowieso.


Eigentlich finde ich das gar nicht gut, so eine Dauerkontrolle.

Bundeskanzleri schrieb:Eigentlich finde ich das gar nicht gut, so eine Dauerkontrolle

fänd ich auch nicht gut und hätte was von Denunziantentum.
Kann mir aber vorstellen, dass es solche Leute gibt, die mit dem Handy bereitstehen um Leute zu erwischen 😉

@Optimist
Ja, die gibt es bestimmt. Früher war es "der Rentner", der auf dem Fensterbrett lehnte und rausgeschrien hat, heute hat man ein Smartphone :D

Ich habe allerdings auch schon jemanden angezeigt, von dem ich wusste, dass er ohne Führerschein unterwegs ist und noch dazu oft alkoholisiert fährt.

Also muss ich das relativieren :D

Bundeskanzleri schrieb:und noch dazu oft alkoholisiert fährt.

so einen "Kunde" der vor mir Schlangenlinien fuhr, hatte ich auch mal angezeigt. Fuhr ihm dann nach und die Polizei erwischte ihn auch.
Mit Alk und so eine Fahrweise das geht gar nicht.

behind_eyes schrieb:Ein Tempolimit, gerade auf Autobahnen (die meisten tödlichen Unfälle passieren auf der tempolimitierten Bundesstraße) würde da also relativ wenig bringen wenn man Unfälle signifikant mindern will.

Aber das ist doch gar nicht logisch.
Wenn jetzt die meisten tödlichen Unfälle passieren unter Beachtung der erlaubten Geschwindigkeitsgrenzen heißt das doch, dass diese zu hoch sind. Da fahren also leute legal 50 und bringen jemanden um, aber das wäre nicht zwangsläufig so, würden sie 30 fahren.

shionoro schrieb:Da fahren also leute legal 50 und bringen jemanden um, aber das wäre nicht zwangsläufig so, würden sie 30 fahren.

Durch zu langsames Fahren können allerdings auch Unfälle entstehen. Da dann vielleicht Überholvorgänge erzwungen werden usw, es zu zu dichtem Auffahren kommt usw.

Autobahnen sind schon für zügiges Fahren gemacht.

Natürlich ist Rasen nicht gut. Je schneller man fährt, desto länger ist ja der Bremsweg.

"Angepasste Geschwindigkeit" bedeutet jedenfalls vor allem, dass man die Umwelteinflüsse und auch eventuelle Warnschilder beachten muss.
Sprich bei trockenem Wetter können 80 km/h völlig okay sein. Bei Starkregen kann Aquaplaning auftreten und man sollte vielleicht runter auf 40-50 km/h (oder so).
Oder wenn man zur Erntezeit über eine Landstraße fährt, muss man mit langsamen landwirtschaftlichen Fahrzeugen rechnen (die vielleicht auch mal aus einem Feldweg auf die Straße ziehen, überbreite Fahrzeuge, Fahrzeuge, die die Fahrbahn verunreinigen usw.)

Zu gewissen Zeiten sind viele Motorradfahrer unterwegs, es gibt bestimmte "Raserstrecken".

Wildwechsel tritt bevorzugt zur Dämmerung auf.

An Bushaltestellen ist besondere Obacht geboten.


Man könnte diese Aufzählung von Beispielen fortsetzen.

@all

in meiner Stadt wurde zwecks Sicherheit im Straßenverkehr ein wahrer "Schildbürgerstreich" verbockt:
In der einen Straße gab es 2 Spuren wobei in der einen die Straßenbahnschienen liegen.
Aus diesen 2 hat man für Autos eine Spur gemacht und zwar auf den Schienen und in der rechten Spur einen breiten Fahrradstreifen. Soweit so gut und nachvollziehbar.

Aber andererseits hat man in einer anderen Straße es umgedreht gemacht: die Schienenspur hat man für den Auto-Verkehr gesperrt (dort darf also nur noch die Bahn fahren) und die rechte Spur nur noch für Autos - ohne Fahrradstreifen.
Wenn dann ein Fahrradfahrer rechts auf der normalen Fahrbahn fährt, muss der Autoverkehr hinterher zuckeln, weil man ja wegen der durchgezogenen Trennlinie nicht überholen darf (oder man überholt und riskiert beim Erwischtwerden eine Strafe).

Weshalb es nicht genauso wie in der anderen Straße gemacht wurde, verstehen Viele nicht.

@Optimist
Dann hat man also die jeweilige rechte Spur für Fahrräder gelassen. Das passt doch. Solche Entscheidungen haben ja mitunter auch mit der Taktung der Straßenbahn usw zu tun.

Ray. schrieb:Solche Entscheidungen haben ja mitunter auch mit der Taktung der Straßenbahn usw zu tun.

das ist die gleiche Straßenbahnlinie, nur unterschiedliche Straßen, die Taktung kann es also nicht sein.
Und auf der Straße wo man auf den Schienen fährt, ist sogar kleines bissel belebter als die andere wo man nicht mehr auf die Schienen darf. Ergibt für mich keinen Sinn, dieser Unterschied der Verkehrsführung.

Ray. schrieb:Dann hat man also die jeweilige rechte Spur für Fahrräder gelassen

dagegen beschwert sich auch niemand, jedoch dagegen, dass es nicht genau so wie bei der anderen Straße gehandhabt wurde (ausgewiesener Fahrradstreifen und Autos auf den Schienen).

Wie gesagt, kann doch nicht sein, dass die Autos dann wer weiß wie lange hinter Radfahrern zuckeln müssen, nur weil Verkehrsplaner meinen, diese müssten eine gesamte Fahrbahn sich mit Autos teilen.
Das war zwar vorher genauso, aber da konnte man wenigstens ungestraft überholen, jetzt nun nicht mehr.