Lebensmittelverschwendung

fluff schrieb:ich muss anlassbezogen nochmal fragen: wie geht man bei geöffneten produkten mit der angabe "innerhalb weniger tage (bzw. genaue anzahl der tage) verbrauchen" um?
kann man das ähnlich wie beim mindesthaltbarkeitsdatum handhaben, oder sollte man sich strikt dran halten?

Gucken, riechen, probieren.
Bei Fleisch und Fisch wäre ich vorsichtig, bei allem anderen reicht oben beschriebenes Vorgehen.
Ich habe öfters offene Fruchtsoßen, Tomatensoße, o.ä. tagelang geöffnet im Kühlschrank stehen und esse das noch. Ist mir immer gut bekommen.
Wegschmeissen tue ich das nur, wenn schon Schimmel drauf ist oder das komisch riecht.

Wenn es grad "anlassbezogen" ist, was genau hast du denn grad geöffnet rumstehen und wie lange schon?

fischersfritzi schrieb:Wegscheissen tue ich das nur, wenn schon Schimmel drauf ist oder das komisch riecht.

Das glaube ich dir, das gibt ja dann auch richtig Durchmarsch :D

bgeoweh schrieb:Das glaube ich dir, das gibt ja dann auch richtig Durchmarsch :D

...das gehortete Klopapier muss ja auch irgendwann mal weg.... :D

@MissMary

Es ging auch wohl in die Doku darum das was alles den norm nicht entspricht weg geworfen wird.
Containers voll.

Das ein umdenken statt finden muss.

Bei der Tafel kenn ich mich nicht so gut aus, vielleicht ein paar Rezept ideen dazu geben?
Kann ja helfen.

fluff schrieb:"bowl"

Auch hier hält die englische Sprache Einzug.
Bowl liest man tatsächlich sehr oft.

fluff schrieb:gemüsemesser

Ich habe auch nicht die besten Messer. Und es ist schon mühsam, wenn man ein größeres Fleischstück parieren muss und das Messer nicht so gut schneidet. Das ist richtig anstrengend.

fluff schrieb:wie geht man bei geöffneten produkten mit der angabe "innerhalb weniger tage (bzw. genaue anzahl der tage) verbrauchen" um?

Da verlasse ich mich eigentlich ganz auf meine eigene Wahrnehmung. Sehen, riechen.
Im Zweifelsfall wegwerfen. Das kommt schon vor, dass man Waren, die verpackt und auch gekühlt sind, tatsächlich wegwerfen muss, wenn die mal geöffnet waren. Bei Frischkäse, Schnittkäse und Wurstwaren kann das schon mal passieren. Nach dem Öffnen verbraucht man die im Idealfall innerhalb von ca. 7/8 Tagen.

Was auf den Verpackungen drauf steht, lese ich meist gar nicht. Wenn man da mal schaut, wie viele Zeichen darauf sind, deren Bedeutung niemand kennt.
Bei Senf steht z.B. auf der Tube, dass man diese vor Gebrauch schütteln solle. Kenne eigentlich niemanden, der das macht....

bgeoweh schrieb:Wegscheissen tue ich das nur, wenn schon Schimmel drauf ist oder das komisch riecht.
Das glaube ich dir, das gibt ja dann auch richtig Durchmarsch :D

😂

fluff schrieb:ich muss anlassbezogen nochmal fragen: wie geht man bei geöffneten produkten mit der angabe "innerhalb weniger tage (bzw. genaue anzahl der tage) verbrauchen" um?
kann man das ähnlich wie beim mindesthaltbarkeitsdatum handhaben, oder sollte man sich strikt dran halten?

Das meiste kann man deutlich länger essen als drauf steht. Ich halte es einfach, wenn es beim Öffnen nicht mit mir redet ess ich es.

nairobi schrieb:Bei Frischkäse, Schnittkäse und Wurstwaren kann das schon mal passieren. Nach dem Öffnen verbraucht man die im Idealfall innerhalb von ca. 7/8 Tagen.

Also Käse finde ich relativ geduldig, wenn man ihn nach dem ersten Öffnen wieder sorgfältig einwickelt. Oft nehme ich würzigere Käsesorten dann nach ein paar Tagen zB für den Teig von Frittaten, Omelettes oder Soßen.
In meinem Keller-Kühlschrank, wo fast nur Getränke und keine Frischware lagern, rutschte mal ein vakuumverpackter Parmesankäse nach hinten. Der lag da friedlich, wurde mal hin und her geschoben im Laufe der Zeit und irgendwann warf ich dann einen Blick auf das Datum.
14 (Vierzehn) Monate nach Ablauf des MHD hatte er die Farbe eines etwas dunkleren Gouda Old Amsterdam und war geschmacklich der beste Parmesan meines Lebens.
Seitdem landen frisch gekaufte, gut und dicht vakuumverpackte Parmesanstücke in diesem Kühlschrank und sie dürfen dort weiter reifen.

fischersfritzi schrieb:Wenn es grad "anlassbezogen" ist, was genau hast du denn grad geöffnet rumstehen und wie lange schon?

habe vorgestern ein glas hummus aufgemacht. das soll man innerhalb von drei tagen verbrauchen. wird knapp.

fischersfritzi schrieb:Gucken, riechen, probieren.

nairobi schrieb:Da verlasse ich mich eigentlich ganz auf meine eigene Wahrnehmung. Sehen, riechen.

ich vertraue da meiner wahrnehmung nicht so richtig, weil es manchmal so uneindeutig ist. siehe das beispiel mit der bitteren zucchini.

Bundesferkel schrieb:Also Käse finde ich relativ geduldig,

ja, käse hält sich schon sehr lange. allerdings nicht bei mir, der ist schneller weggefuttert als er schlecht werden könnte. :-)

nairobi schrieb:Und es ist schon mühsam, wenn man ein größeres Fleischstück parieren muss

na, sowas spare ich mir ja komplett.

fluff schrieb:habe vorgestern ein glas hummus aufgemacht. das soll man innerhalb von drei tagen verbrauchen. wird knapp.

Also bei Hummus würde ich mir nicht zuviele Sorgen machen. Es ist ein rein pflanzliches Produkt, da ist die Gefahr sich eine Lebensmittelvergiftung einzufangen deutlich geringer, als bei Fleisch, Fisch oder Eiern.
Ich finde bei Hummus schmeckt man es ganz gut raus, wenn es nicht mehr gut ist. Es bekommt einen säuerlichen Geschmack. Ich würde da einfach vorsichtig probieren. Wenn es noch gut schmeckt, würde ich es essen.

Ich steh total auf skaninavische Thunfischpaste in der Tube. Die verbrauche ich/wir meist innerhalb von 10 Tagen. Hab erst vor kurzen auf der Tube gelesen, dass die nach dem Öffnen innerhalb von 2 Tagen verbraucht werden soll. Da ist mir auch kurz etwas blümerant geworden, weil es ja Fisch ist. Es ist aber nie was passiert, also man kann die locker länger verzehren, mache ich auch weiterhin. Und ich habe wirklich einen empfindlichen Magen.

Wenn du unsicher bist, eürde ich dir wie gesagt bei tierischen Produkten Vorsicht empfehlen. Bei pflanzlichen Sache kannst du entspannter sein.
Bei Pilzen bin ich allerdings auch lieber vorsichtig. Wenn die zu alt sind , esse ich die lieber nicht mehr.

Bei Milchprodukten riecht und schmeckt man es ja sehr deutlich, das sollte es keine Unsicherheiten geben, oder?

klompje1 schrieb: Es ging auch wohl in die Doku darum das was alles den Norm nicht entspricht weg geworfen wird.
Containers voll.

Das ist schon krass. Ich habe ja die Entwicklung bei meinem Opa (Dorfbäcker) mitbekommen. In meinen ersten Kindheitserinnerungen gab es immer ewig viele Vorbestellungen auf das Wochenende hin. Ich durfte dann Samstags, als ich älter war, immer die Vorbestellungen praktisch per "Expressline" abkassieren.

Dann musste man das Sortiment stetig erweitern und alles war total unberechenbar. Es kam die Vollkornwelle, die Eiweißbrotwelle, die belegten Brötchen für zufällig einbremsende Geschäftsreisende, die Blechkuchenwelle .... das Sortiment musste stetig erweitert werden. es blieb immer mehr übrig, zeitgleich begann der Preiskampf sich zu intensivieren.

klompje1 schrieb:Das ein umdenken statt finden muss.

Das muss auf jeden Fall passieren, es ist schon sehr pervers, dass ein Teil der Welt 1/3 der Nahrungsmittel in die Tonne klopft während der andere Teil nicht genug zu essen hat.

klompje1 schrieb:Bei der Tafel kenn ich mich nicht so gut aus, vielleicht ein paar Rezept ideen dazu geben?
Kann ja helfen.

Ich glaube, das Problem ist, dass es viele Leute unter den "Tafelkunden" gibt, die gesundheitlich eingeschränkt sind oder unter Antriebsschwäche leiden. Eigentlich könnte man das Rezept auch googeln, der Mechanismus ist "kenn ich nicht, ess ich nicht". Gilt nicht für alle Tafelkunden - aber eben für einen Teil.

MissMary schrieb:Das ist schon krass. Ich habe ja die Entwicklung bei meinem Opa (Dorfbäcker) mitbekommen.

da ist was wahres dran.

Die wünsche, früher hatte man selbst gebacken wenn man auf irgendwass hunger hat.
Jetzt wo alle arbeiten lässt man Backen ;-) Und Geschmäcker sind unterschiedlich.

MissMary schrieb:Ich glaube, das Problem ist, dass es viele Leute unter den "Tafelkunden" gibt, die gesundheitlich eingeschränkt sind oder unter Antriebsschwäche leiden. Eigentlich könnte man das Rezept auch googeln, der Mechanismus ist "kenn ich nicht, ess ich nicht". Gilt nicht für alle Tafelkunden - aber eben für einen Teil.

Das mag sein, bin trotzdem der meinung das ein einfach leckeres Rezept helfen könnte ohne zig würzen und Kräuter wovor keine Geld da ist.

@fischersfritzi

aha, okay. ist halt noch die hälfte drin und irgendwie mag ich es nicht täglich in jeder mahlzeit haben.

fischersfritzi schrieb:Bei Milchprodukten riecht und schmeckt man es ja sehr deutlich, das sollte es keine Unsicherheiten geben, oder?

sagen wir so, ich hab bislang noch kein verdorbenes milchprodukt erwischt. wenn schimmel drin ist, sieht man es ja. milch pur trinke ich eigentlich nicht.

klompje1 schrieb: Die wünsche, früher hatte man selbst gebacken wenn man auf irgendwass hunger hat.
Jetzt wo alle arbeiten lässt man Backen ;-) Und Geschmäcker sind unterschiedlich.

Ja, wobei es jetzt einen Gegentrend gibt (meines Empfindens nach) - bei uns gibt es einen kleinen Bauernhof mit Hofladen und die Bäuerin backt einmal in der Woche genau eine Sorte Brot - und ist immer ausverkauft (der Rest liegt noch in einer alten Telefonzelle, in der eine Vertrauenskasse ist). Da ist dann wohl "direkt beim Hof gekauft" wichtiger, wobei man sagen muss, dass sie herkömmlich Landwirtschaft betreiben und das Brot mit Sicherheit nicht gesünder ist als Bäckerbrot. Und: die meisten Kunden fahren den Hofladen mit dem Auto an (kleiner Schlenker von der Landstraße) - umweltfreundlicher auch nicht. Aber ich glaube, sie haben die Vorstellung, dass es gesünder und umweltfreundlicher ist.

klompje1 schrieb:Das mag sein, bin trotzdem der meinung das ein einfach leckeres Rezept helfen könnte ohne zig würzen und Kräuter wovor keine Geld da ist.

Ich arbeite mit Jugendlichen aus wirtschaftlich schlechten Verhältnissen und bei vielen Familien fällt auf, dass die Kinder zu Beginn des Monats beim Schulbäcker anstehen und für 1-3€ ein Pausenbrot kaufen. Gegen Ende des Monats nimmt das ab. Diesen Familien fällt es schwer, das Budget über 30 Tage sinnvoll einzuteilen, daher leben sie zu Beginn des Monats über ihre Verhältnisse, gegen Ende des Monats müssen sie dann jeden Cent umdrehen.

Daher würde ich die kühne These wagen, dass es unter den Tafelkunden Leute gibt, die nicht kochen, auch wenn es gesund ist und viel Geld spart.

fluff schrieb:sagen wir so, ich hab bislang noch kein verdorbenes milchprodukt erwischt. wenn schimmel drin ist, sieht man es ja. milch pur trinke ich eigentlich nicht.

Joghurt kannst du ja wochenlang nach Ablaufdatum noch essen - die Milch ist ja schon geronnen, da passiert nichts mehr.

nairobi schrieb:Diese Salate sind meist maximal eine Woche haltbar. Sie stehen in der Kühlung. Ich habe mir schon oft einen gekauft und in der Mittagspause gegessen. Am liebsten mag ich den mit Hirtenkäse und Oliven.
Kosten um die 2 Euro.
Bisher hatte ich noch nie verdauungstechnische Probleme. Natürlich ist viel Plastik drumherum. Das tue ich in die gelbe Tonne. Seit einiger Zeit verzichtet man immerhin auf eine Plastikgabel. Man kann separat eine Holzgabel dazu kaufen. Im Büro habe ich jedoch natürlich meine normale Gabel.

Ungekühlt würde ich solche Salate nicht lang rumstehen lassen. Ich habe da immer etwas Bedenken wegen Salmonellen, das kann ja recht schnell gehen bei bereits vorgeschnittenem Salat, vor allem wäscht man ihn dann in der Regel vor dem Essen nicht mehr.

Da ich oft Sachen gezielt nahe am Mindesthaltabarkeitsdatum kaufe, habe ich auch schon öfter sowas mitgenommen. Und tatsächlich waren die vorgeschnittenen/ abgepackten Sachen die, wo ich bis jetzt mit diesem Vorgehen am öftesten danebengegriffen habe. Da stimmt meistens das MHD auf den Tag genau und danach kippt das ganze schlagartig, vor allem, wenn dann irgendwann die Kühlkette noch unterbrochen war.

fluff schrieb:habe vorgestern ein glas hummus aufgemacht. das soll man innerhalb von drei tagen verbrauchen. wird knapp.

Ich kann da @fischersfritzi zustimmen. Das schmeckt man schon bzw. schimmeln solche Sachen, wenn sie geöffnet sind, dann recht schnell, sodass man es auch sieht.

MissMary schrieb:Aber ich glaube, sie haben die Vorstellung, dass es gesünder und

Ich nehme an das hast du schön geschrieben :-D
Aber ich kenne noch ein Bäcker der backt altmodisch und das Brot ist länger frisch.

Kaufe ich helles Brot bei ein Bäcker der das maschinell macht, schmeckt das Brot am ersten tag wie von der altmodische Bäcker erst am ende der Woche.

klompje1 schrieb:Ich nehme an das hast du schön geschrieben :-D
Aber ich kenne noch ein Bäcker der backt altmodisch und das Brot ist länger frisch.
Kaufe ich helles Brot bei ein Bäcker der das maschinell macht, schmeckt das Brot am ersten tag wie von der altmodische Bäcker erst am ende der Woche.

Das stimmt schon - es ist glaube ich (Aussage meines Bäckeropas) schon ein riesiger Unterschied, wie man den Teig führt und zubereitet, auch wenn fast das gleiche im Brot ist.

MissMary schrieb:Das stimmt schon - es ist glaube ich (Aussage meines Bäckeropas) schon ein riesiger Unterschied, wie man den Teig führt und zubereitet, auch wenn fast das gleiche im Brot ist.

Das ist richtig, über den Gärvorgang ändert sich ja die komplette Chemie im Brot und dabei unter Anderem auch die Fähigkeit, Wasser zu speichern oder der Gehalt an einfachen und komplexen Zuckerverbindungen. So kann durch die Teigführung aus dem gleichen Ausgangsmehl ein ganz anderes Endprodukt werden. Eine unterschiedliche lange Haltbarkeit mit inbegriffen.

Carietta schrieb:Mitsamt der trüben Flüssigkeit die da in der Dose drin ist? Ich weiß ja nicht, aber ich stell mir das nicht gerade lecker vor.

Ich mag Dosengemüse auch ab und an kalt, besonders Erbsen mit Möhren oder Bohnen. Aber das Zeugs kipp ich natürlich ab und laß auch nochmal Wasser drüber laufen. Mochte ich schon als Kind.

Bundesferkel schrieb:Frittaten

Was sind das nochmal?

fischersfritzi schrieb:Hummus

Ich hatte auch mal eine Packung Hummus im Kühlschrank, noch original verpackt und das MHD war noch nicht erreicht. Da wölbte sich der Deckel.
So etwas ist auch ein deutliches Zeichen, dass das Produkt nicht mehr verzehrfähig ist.
Bei Dosen/Konserven entsteht manchmal sogar ein lebensgefährliches Gift - Botulismus nennt man das.

https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/infektionen/was-ist-botulismus-2022228

@nairobi
Sehr dünne Pfannkuchen mit hohem Ei-Anteil, in feine Streifen geschnitten als Suppeneinlage.