Lebensmittelverschwendung

fluff schrieb:salatkopf hole, esse ich da tagelang dran. kann man ja nicht einfrieren

Diese Probleme kenne ich gut von Lebensmitteln, die in meinem Garten wachsen.
Salate und Zucchini, Radieschen werden alle gleichzeitig reif und haben eine geringe Haltbarkeit mit einfrieren ist es schwer und jeden Tag Zucchini essen sehr fade.

fluff schrieb:in gemüse ravioli?

Da dann wohl eher kompostierbare Gemüseabfälle.

fluff schrieb:wenn ich mir doch mal einen frischen salatkopf hole, esse ich da tagelang dran. kann man ja nicht einfrieren.

Ich friere Salat (vor allem Rucola) ein, bevor ich ihn wegwerfen muss. Den kann man zwar nicht mehr auftauen und als Salat essen, aber ich werfe den gefrorenen Rucola mit einer ebenfalls gefrorenen überreifen Banane und Zitrone in den Mixer und mache mir einen schönen grünen Smoothie.
Das hört sich eklig an, schmeckt aber erstaunlich lecker in dieser Kombination. Man braucht halt einen sehr guten Mixer, der das richtig schön cremig mixt.

Da kann man auch anderen Salat verarbeiten, wobei Kopfsalat natürlich nach nichts schmeckt und vermutlich auch nicht so viele Nährstoffe enthält.

Eisbergsalat hält im Kühlschrank, gut verpackt, mehrere Tage.

Hallo @fluff

Dass du Dosengemüse kalt ist, nimmt mich grad richtig mit. Das muss doch nicht sein. Auch wenn Erbsen, Möhren, Bohnen, Mais, grüne Bohnen usw. sehr gesund sind. Ich lese auch im Depression Thread mit und vermute es liegt eher daran. Kann das sein? Du schaffst es einfach nicht dir was vernünftiges zu kochen. Und du schaffst es auch nicht mit den Mengen klar zu kommen und der Einkauf an sich macht dich ja auch schon fertig. Für mich ist das vollkommen nachvollziehbar, aber du musst dich doch dann nicht dieser Diskussion stellen.

Helfen kann ich leider auch nicht groß. Ich geh mal auf das Kartoffeln schälen ein. Was ich nicht kann ist mit so einem



Geht bei mir gar nicht. Ich habe so einen



Gerade wenn man nicht viel Geld hat sind Kartoffeln nicht schlecht. Ich hab auch nicht viel Geld, aber aus Kartoffeln kann man so viel machen. Und für eine Person geht auch das Schälen schnell.

Heute hab ich paar Kartoffeln geschält, klein geschnitten, in nen Topf. Bisschen Öl dazu, zwei Tomaten (klein geschnitten), zwei Knoblauchzehen (klein geschnitten), Salz, Pfeffer, Kümmel, Muskat dazu und erst mal im Topf angebraten. Dann mit heißem Wasser aufgegossen. Lange köcheln lassen. Nach gut einer Stunde kam dann TK Suppengemüse dazu (nicht eine ganze Tüte, dann hat man mehr davon), Majoran und bisschen Paprikapulver. Das köchelt jetzt noch immer vor sich hin und je nach dem wie dann der Geschmack ist, wird der Kartoffel-Gemüseeintopf noch verfeinert. Kostet wirklich nicht viel Geld und reicht für heute und morgen. Und viel Arbeit ist es auch nicht. Und es ist warm. Ich denke, das könntest du hinkriegen. Wenn kein TK Gemüse vorhanden, dann halt aus der Dose. Hauptsache warm :)

Es gibt heute auf 3sat ne Reportage zum Thema, falls es jemanden interessiert. 20:15 Uhr
Liest sich ganz interessant

Essen ohne Wert

Ein Drittel aller Lebensmittel, die wir produzieren, landet im Müll. Das bedeutet, dass wir ein Drittel mehr Dünger oder Energie aufwenden müssen, als eigentlich notwendig ist. Die negativen Auswirkungen der Überproduktion sind vielfältig. Alfred Schwarzenberger war für seine Reportage in ganz Österreich unterwegs. Er zeigt, warum in unserer Gesellschaft so viele Nahrungsmittel achtlos im Mistkübel landen und welche Konsequenzen das hat. Die industrialisierte Landwirtschaft, die auch für die Überschüsse verantwortlich zeichnet, zerstört das Bodenleben auf den Feldern. Der Einsatz schwerer Maschinen und verschiedener Chemikalien hat dazu geführt, dass weniger Bakterien unsere Böden bevölkern. Mit unserer Nahrung nehmen wir diese Bakterien auf. "Viele Krankheitsbilder wie etwa Diabetes oder Demenzerkrankungen stehen in einem direkten Zusammenhang mit dem Verschwinden der Bakterien in unseren Böden", sagt Martin Grassberger.

Quelle: https://www.3sat.de/gesellschaft/politik-und-gesellschaft/essen-ohne-wert-100.html (Archiv-Version vom 10.03.2022)

Die können es gut bei der Tafel gebrauchen.
Und durch immer mehr digitalisierung Technik, werden wir immer weniger arbeitsplätze brauchen.
Frage mich ob es gut ist wenn wir kein überfluss mehr haben.

klompje1 schrieb:wenn wir kein überfluss mehr haben.

Ich denke, da ist jede Menge Spielraum zwischen dem Drittel und "keinen Überfluss".

Für die Tafeln wird sicher genug übrig sein. Die nehmen ja auch eher die Dinge, kurz vor dem Wegwerfen, oder?

Ich habe gehört von jemand der dort arbeitet das es immer weniger wird @Bundeskanzleri
Und das mehr menschen dazu kommen.

In wie weit das stimmt kann ich nicht beurteilen, es sagte mir eine mitarbeiter der Tafel.

@klompje1

Ok, also dass weniger Lebensmittel zur Tafel kommen? Das ist nicht gut. Aber vermutlich liegt es nicht daran, dass weniger weggeworfen wird?


Wie ist das eigentlich in anderen Ländern? Ist da die Verschwendung auch so groß? Ich habe gehört, in Frankreich ist es inzwischen verboten, Essen wegzuwerfen.

Hier z.B.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/lebensmittel-verschwendung-containern-1.4331886

Seit drei Jahren dürfen in Frankreich Supermärkte Lebensmittel nicht mehr einfach wegwerfen. Die Bilanz: Die Tafeln erhalten deutlich mehr Essen.
Frankreich ist das erste Land weltweit, das die Lebensmittelverschwendung offiziell unter Strafe gestellt hat. Pro Vergehen droht eine Geldstrafe von 3750 Euro - sofern es jemand aufdeckt und klagt.

@Interested
Boah, ein Drittel ist echt übel dekadent.
Ich hätte gedacht, der Überschuss beläuft sich vielleicht auf zehn, zwölf Prozent. Bei fünfzehn bis achtzehn oder so wäre ich auch nicht sonderlich überrascht gewesen.
Aber ein Drittel ist echt pervers.

@RachelCreed

In anbetracht der Tatsache, dass es Menschen auf der Welt gibt, die nach wie vor Hunger leiden, ist es einfach nur pervers. Und man muss ja scheinbar nicht mal weit ins Ausland, was den Hunger anbelangt.

@Interested

danke für den interessanten tv tipp.

@Krautwurm

zucchini ist auch so ein ding. wenn man da mal eine bittere erwischt, darf man sie wegschmeißen. selbst das tut mir dann leid. manchmal denke ich, ich bilde mir das bittere nur ein...

@Carietta

Carietta schrieb:Dass du Dosengemüse kalt ist, nimmt mich grad richtig mit.

huch, wieso das denn? mir schmeckt das. zumal ich ja meistens was warmes dazu habe, reis oder nudeln oder couscous. die eintöpfe mach ich natürlich warm.

hatte einige jahre lang einen ziemlichen tick mit gesunder ernährung. ging schon in richtung essstörung. das hat mich dann irgendwann überfordert. deswegen möchte ich heute eher alles einfach, schnell und unkompliziert. das darf dann auch gerne mal nicht ganz so gesund oder kalt sein.

fluff schrieb:mit dem schälen habe ich probleme... da geht oft die halbe kartoffel flöten.

Carietta schrieb:Ich habe so einen

Mit diesem Sparschäler komme ich persönlich auch am besten zurecht. Es gibt auch welche mit nicht flexibler Klinge, also feststehende, quasi.
Wenn man mit einem normalen Küchenmesser die Schale entfernt, nimmt man auch unnötig viel Fruchtfleisch mit. Da hast Du schon Recht. Gutes "Werkzeug" ist auch in der Küche von Vorteil.

fluff schrieb:erbsen, möhren, tomaten sowie pilze aus der dose finde ich unglaublich praktisch und schmecken nicht schlecht

Das ist richtig. Wir verwenden da oft auch eine Dose, z.B. für einen Auflauf. Gerade die gehackten Dosentomaten sind da sehr praktisch.

fluff schrieb:dosengemüse ess ich kalt

Das könnte ich jetzt eher nicht. Vor allem diese kalte Lake schmeckt doch nicht.

fluff schrieb:dass es klar definierte portionen sind und selten was übrig bleibt.

So ist es. Man sieht grammgenau, was man kauft.

trollollo schrieb:Fertig geschnittene Salate aus dem Supermarkt haben ein recht kurzes MHD, vielleicht haben die sogar ein "Verzehr-bis"-Datum. Ist schon etwas länger her, dass ich mal einen fertig geschnittenen Salat ausm Supermarkt daheim hatte

Diese Salate sind meist maximal eine Woche haltbar. Sie stehen in der Kühlung. Ich habe mir schon oft einen gekauft und in der Mittagspause gegessen. Am liebsten mag ich den mit Hirtenkäse und Oliven.
Kosten um die 2 Euro.
Bisher hatte ich noch nie verdauungstechnische Probleme. Natürlich ist viel Plastik drumherum. Das tue ich in die gelbe Tonne. Seit einiger Zeit verzichtet man immerhin auf eine Plastikgabel. Man kann separat eine Holzgabel dazu kaufen. Im Büro habe ich jedoch natürlich meine normale Gabel.

trollollo schrieb:Durch das Geschnippel gibt es halt eine große Oberfläche mit dadurch mehr Keimen. Wird wahrscheinlich ähnlich wie bei Hackfleisch sein.

Ja. Wichtig ist meiner Meinung nach die hygienische Verarbeitung und die Kühlkette.

fluff schrieb:hmm... und wie schätzt man das ungefähr ein?

Man sagt, eine Handvoll. Das sind Erfahrungswerte. Du kannst es natürlich auch mit einer Küchenwaage abwiegen.
TK-Gemüse steht geschmacklich deutlich über Gemüse aus Glas oder Dose.

Carietta schrieb:Gerade wenn man nicht viel Geld hat sind Kartoffeln nicht schlecht. Ich hab auch nicht viel Geld, aber aus Kartoffeln kann man so viel machen. Und für eine Person geht auch das Schälen schnell.

Carietta schrieb:Dass du Dosengemüse kalt ist, nimmt mich grad richtig mit. Das muss doch nicht sein.

Och, das mach ich aber auch ab und an. Statt Chips ´ne Dose Erbsen oder Mais beim Film. Lecker.

Gucky.

nairobi schrieb:Diese Salate sind meist maximal eine Woche haltbar. Sie stehen in der Kühlung. Ich habe mir schon oft einen gekauft und in der Mittagspause gegessen. Am liebsten mag ich den mit Hirtenkäse und Oliven.
Kosten um die 2 Euro.
Bisher hatte ich noch nie verdauungstechnische Probleme. Natürlich ist viel Plastik drumherum. Das tue ich in die gelbe Tonne. Seit einiger Zeit verzichtet man immerhin auf eine Plastikgabel. Man kann separat eine Holzgabel dazu kaufen. Im Büro habe ich jedoch natürlich meine normale Gabel.

es gibt ja auch in manchen supermärkten diese selbstbedienungstheke mit verschiedenen salaten. da ist oft eigentlich ganz leckeres zeug dabei. und man kann die portionsgröße selbst wählen und vor ort abwiegen (100g = 99 cent). man muss natürlich zusehen dass man dort ist, bevor die allgemeine mittagspause beginnt, sonst ist nicht mehr viel übrig... der kleine salat (neudeutsch "bowl") fürs büro ist hier sehr beliebt.
und es bleibt natürlich ein risiko mit der hygiene. neuerdings gibt es da auch pappschalen und holzbesteck.

nairobi schrieb:Gutes "Werkzeug" ist auch in der Küche von Vorteil.

hatte mir mal extra ein gemüsemesser gekauft, zum schneiden von karotten etc. taugt nichts. oder ich bin zu doof.

jedenfalls ersetzt die dose mir oft das lästige geschnibbel und unnötiges erhitzen. gerade die von dir erwähnten tomaten haben den vorteil, dass sie (anders als die frischen) auch im winter schmecken und eben bereits geschält sind.

Gucky87 schrieb:Och, das mach ich aber auch ab und an. Statt Chips ´ne Dose Erbsen oder Mais beim Film. Lecker.

Mitsamt der trüben Flüssigkeit die da in der Dose drin ist? Ich weiß ja nicht, aber ich stell mir das nicht gerade lecker vor. Dann schon eher Ravioli kalt, da ist wenigstens noch Soße drum herum. :)

ich muss anlassbezogen nochmal fragen: wie geht man bei geöffneten produkten mit der angabe "innerhalb weniger tage (bzw. genaue anzahl der tage) verbrauchen" um?
kann man das ähnlich wie beim mindesthaltbarkeitsdatum handhaben, oder sollte man sich strikt dran halten?

fluff schrieb:kann man das ähnlich wie beim mindesthaltbarkeitsdatum handhaben, oder sollte man sich strikt dran halten?

Also ich habe die Erfahrung gemacht dass man das Ganze meistens auch ein wenig länger benutzen kann. Aber vorsichtig wäre ich trotzdem.

klompje1 schrieb: Die können es gut bei der Tafel gebrauchen.

Bundeskanzleri schrieb: Für die Tafeln wird sicher genug übrig sein. Die nehmen ja auch eher die Dinge, kurz vor dem Wegwerfen, od

Kenne jemand, der sich da engagiert. Da gibt es verschiedene Probleme: Das erste ist, dass nur an die Tafel darf, was noch nicht abgelaufen ist. D.h. diese ganzen Joghurts nach Haltbarkeit, Salate etc. dürfen sie gar nicht annehmen.

Die Tafel hat hier zwei Tage die Woche auf. D.h. Backwaren werden nur immer von den beiden Vortagen angenommen - die restlichen fünf Tage nehmen sie das nicht.

Es gibt sie tatsächlich, die Tafelnutzer, die nicht kochen können. Die Gründe sind vielfältig: körperliche Beeinträchtigungen, mentale Probleme, keinen Zugang zu einer Küche, keine Ausrüstung, keine Kenntnisse, keine Lust, keine Kenntnisse der Lebensmittel und keine Rezeptideen ... Daher gibt es Leute, die gar nicht glauben können, wie viel frische Sachen es dort mitunter gibt, die liegen bleiben