Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

MrsK schrieb:Ahja und ich dachte, man hilft ganz freiwillig ohne nach Übernahme der finanziellen Ausgaben zu rufen. Entweder mir ist bewusst, dass ich auf den Kosten sitzen bleibe, oder ich helf halt nicht mit und lass die Hilfsorganisationen ran.
(Seltsamerweise macht das nur einer und sonst keiner.)

Wo kann ich denn sonst einfach so mal anfangen lustig loszuarbeiten wie ich gerade will und dann nach Wochen einfach irgendwem die Rechnung hinlegen, der mich weder bestellt hat noch überhaupt weiß, dass ich das was mache, geschweigedenn was?

Einem normal denkenden Menschen muss doch klar sein dass alles was ich da ungefragt und unaufgefordert tue eben eine Spende oder Schenkung ist und ich keine weiteren Ansprüche habe. Ich hafte da auch selber, wenn ich während dieser Tätigkeiten zu Schaden komme oder Dritte schädige.

Wenn da aus Spenden oder sonstwie eine Auslagenerstattung oder Aufwandsentschädigung erfolgt ist es schön und gut, aber das kann man nicht verlangen.

Und der Bund und die Organisationen, die das koordinieren, sind sicherlich hocherfreut dass ihnen irgendwelche Heinis in der Planung rumpfuschen und durch unorganisiert Herumfuhrwerken vor Ort die ganzen Kalkulationen versauen... da wird ein Bedarf an Treibstoffen usw. ermittelt und rangefahren, mit Sicherheitsmarge, aber weil Markus noch ein paar Runden im Kreis fahren will stimmt der nicht mehr. Das macht alles nur noch endskomplizierter als so eine Lage sowieso schon ist.

Paradigga2.0 schrieb:Auch würde das eine gewisse abschreckende und nicht wie jetzt noch motivierende Wirkung haben, wenn denn Verbrecher hier wirklich einmal wie Verbrecher behandelt werden würden.

Tja beschwer dich bei der Politik.

Wobei ich da wesentlich größere Probleme sehe als Flut propaganda

MrsK schrieb:dass eben die Einsatzkräfte nicht alleine gelassen werden

bei dir sind "Einsatzkräfte" die organisierten Kräfte - und ich rede seit mehreren Seiten von den Anwohnern und anderen Helfern, z.B. denen, die mit schwerem Gerät angefahren kamen.

MrsK schrieb:ich dachte, man hilft ganz freiwillig ohne nach Übernahme der finanziellen Ausgaben zu rufen.

Von "ganz freiwillig" fährt ein Bagger nicht. Und jeder Bagger leistet mehr als ein Dutzend Leute - bzw. sogt dafür, dass die Arbeit von mehr als nem Dutzend Personen weiter gehen kann, weil wieder Platz da ist, den man mit ner Schaufel auch erreicht.
Und wenn man so was sieht, dann fährt man nicht einfach, weil der Tank bald leer ist.

bgeoweh schrieb:aber das kann man nicht verlangen.

Wir reden eigentlich darüber, (ich jedenfalls) was es mit den kommenden Krisen machen könnte, wenn man das nicht nur nicht verlangen, sondern tatsächlich nicht erwarten kann. Tolle Aussichten, findest du nicht?

bgeoweh schrieb:Und der Bund und die Organisationen, die das koordinieren, sind sicherlich hocherfreut dass ihnen irgendwelche Heinis in der Planung rumpfuschen und durch unorganisiert Herumfuhrwerken vor Ort die ganzen Kalkulationen versauen...

Genau, die sind die "Helfer" - Es kann nur einen geben! - wie beim Higlander.
Ich bin ziemlich sicher, dass THW, Feuerwehr und auch Armee deine Auffassung nicht ganz teilen, auch wenn genau hier das Problem liegt.

bgeoweh schrieb:Das macht alles nur noch endskomplizierter als so eine Lage sowieso schon ist.

Du kennst die geographische Lage nicht, ich schon.
Da wo der "Markus seine Kreise gedreht" hat, ist nicht viel Platz für so Späskens, da ist ein Nadelöhr.
Und "Nadelöhre" braucht man nach einer Katastrophe so dringend wie nen Kropf - da braucht man Platz.

Wenn man ihm am zweiten Tag gesagt hat, dass er auf Unterstützung noch warten muss, dann wird das seine Gründe gehabt haben (z.B. die Lage des THW auf der falschen Seite des Tals) - und wenn der Sprit vom Staat erst nach 5 Tagen verfügbar ist, dann muss man nicht so tun, als wären die Bagger bis dahin mit Milch gefahren.

Es hat mich angekotzt, wie mit den Pflegenden in der Pandemie umgegangen wurde - und ich sehe das Gleiche nun mit den Helfenden bei der Katastrophe geschehen.
Die werden verheizt und ihre Bedürfnisse weniger ernst genommen als der Spritdurst eines Baggers.
Aber wie sollen es die Politiker schnallen, wenn die Mitbürger, die nicht direkt betroffen sind, ins gleiche Horn tuten?

DalaiLotta schrieb:kommenden Krisen machen könnte, wenn man das nicht nur nicht verlangen, sondern tatsächlich nicht erwarten kann. Tolle Aussichten, findest du nicht?

Hat man das denn mal angekündigt?

Hat man sich angesprochen?

DalaiLotta schrieb:falschen Seite des Tals) - und wenn der Sprit vom Staat erst nach 5 Tagen verfügbar ist, dann muss man nicht so tun, als wären die Bagger bis dahin mit Milch gefahren.

Wer tut das denn?

bgeoweh schrieb:Wo kann ich denn sonst einfach so mal anfangen lustig loszuarbeiten wie ich gerade will und dann nach Wochen einfach irgendwem die Rechnung hinlegen, der mich weder bestellt hat noch überhaupt weiß, dass ich das was mache, geschweigedenn was?

Richtig. Das kommt noch mit dazu.

bgeoweh schrieb:Und der Bund und die Organisationen, die das koordinieren, sind sicherlich hocherfreut dass ihnen irgendwelche Heinis in der Planung rumpfuschen und durch unorganisiert Herumfuhrwerken vor Ort die ganzen Kalkulationen versauen... da wird ein Bedarf an Treibstoffen usw. ermittelt und rangefahren, mit Sicherheitsmarge, aber weil Markus noch ein paar Runden im Kreis fahren will stimmt der nicht mehr. Das macht alles nur noch endskomplizierter als so eine Lage sowieso schon ist.

Mit Sicherheit sind die hoch erfreut. Hallo, ohne ihn und den "Mittelstand" läuft doch nichts. *Ironie und Sarkasmus aus*

MrsK schrieb:Hallo, ohne ihn und den "Mittelstand" läuft doch nichts. *Ironie und Sarkasmus aus*

@MrsK, ist das dein Ernst? Also dass du das sarkastisch meinst?
Puh, bei soviel Ignoranz schüttelt es mich.

Ohne den Mittelstand, bzw. deren Maschinen, wäre es echt verdammt übel gelaufen.

Es (die Ahr) entwässert ein Einzugsgebiet von 897,468 km²

Quelle: Wikipedia: Ahr

Allein Bad-Neuenahr-Ahrweiler hat fast 30.000 Einwohner Bad Neuenahr-Ahrweiler und das ist noch lange nicht alles.
Ahrtal

Ich finde es ausgesprochen befremdlich, wenn ihr so tut, als habe er sich nen "coolen Job" unter den Nagel gerissen und wolle da jetzt nen Stundenlohn für.
Es ging darum, was an der Organisation zu bemängeln wäre - und den Helfern auch noch das Zahlen des Sprits reinzudrücken ist in meinen Augen halt kein feiner move.

Und auch der Anspruch, man möge auf institutionelle Hilfe warten, egal, ob es um Säuglinge, Rentner oder Traumatisierte geht, Hauptsache, man entwickelt keine Eigeninitiative, weil die ja "stören" könne, kann ich nicht einordnen.
Ich hoffe für euch, dass ihr nie in eine vergleichbare Situation kommt.

Ich war echt lange nicht mehr hier im Forum aber habe mir gedacht, dass hier sicher ein guter Sammelbeitrag ist. Wir waren Donnerstag in Altenahr helfen und ich hasse es, dass ich erst Freitag wieder runter kann. Die erste Woche nach der Flut haben wir meinen Heimatort bei Köln mit aufgeräumt, Sonntag waren wir dann in Erftstadt, wo aber wirklich nicht mehr viel zu tun war bzw. alle Baustellen schon in Helferhänden waren.

Ich entschuldige mich schon mal dafür hier vielleicht nicht viel beitragen zu können, aber die Gespräche mit den Menschen dort laufen mir hinterher. Ist auch das erste Mal gewesen, dass ich in meinen jungen Jahren Leichenspürhunde sehe und wirklich in "Gefahr" bin, jemanden zu finden. Dort ist man am funktionieren und denkt nicht weiter drüber nach, weiß aber in etwa wo noch jemand sein könnte und arbeitet dann daneben weiter. Ganz, ganz schlimmes Gefühl, die Tragweite wurde mir glaube ich auch erst Samstag/Sonntag bewusst.

Das THW und die Bundeswehr haben mit Helfern Seite an Seite gearbeitet und ich habe weder in diesen Katastrophengebieten noch in meiner Heimat je mit einem gesprochen, der schlecht drauf war. Unglaublich starke Menschen und dafür bin ich dankbar. Ich hatte an einem Tag auch mal Frühstück für die Trupps gemacht und habe noch nie Menschen so glücklich über belegte Brötchen gesehen.

Nochmals ein Sorry für den nicht weiterbringenden Beitrag, aber meine Gedanken und Erlebnisse runter zu schreiben hilft mir gerade. Ich hoffe sehr, dass man die Vermissten findet und dass Bewohner, Ersthelfer und vor allem auch die Baggerfahrer Hilfe kriegen, um das alles zu verarbeiten.

DalaiLotta schrieb:Es ging darum, was an der Organisation zu bemängeln wäre - und den Helfern auch noch das Zahlen des Sprits reinzudrücken ist in meinen Augen halt kein feiner move.

Das "drückt" denen keiner "rein", die wollen nachträglich Geld für eine Leistung die niemand bestellt hat. Es ist ja schön, wenn Leute freiwillig und unentgeltlich helfen, aber ich verstehe jetzt auch nicht, warum man ein "Ab hier an packen wir's alleine, danke, aber wir brauchen euch jetzt dann nicht mehr" nicht akzeptieren kann und irgendwie verlangt, gleichzeitig wohlgemerkt, weiter helfen zu "dürfen" und dafür bezahlt zu werden - die Bedingungen sind ja klar, die können sie akzeptieren oder nicht, niemand zwingt sie.

DalaiLotta schrieb:Und auch der Anspruch, man möge auf institutionelle Hilfe warten, egal, ob es um Säuglinge, Rentner oder Traumatisierte geht, Hauptsache, man entwickelt keine Eigeninitiative, weil die ja "stören" könne, kann ich nicht einordnen.

Ja blabla.

DalaiLotta schrieb:Ich hoffe für euch, dass ihr nie in eine vergleichbare Situation kommt.

Gleichfalls, ehrlich.

DalaiLotta schrieb:ist das dein Ernst? Also dass du das sarkastisch meinst?
Puh, bei soviel Ignoranz schüttelt es mich.

Ja, das mein ich ernst.

Was ist mit den zig anderen privaten Helfern, die eben einfach nur helfen und keine Aufmerksamkeit suchen?
Was ist mit den ganzen Hilfsorganisationen, die einfach nur helfen
Er ist nun mal nur ein kleines Zahnrad.
Er war "nur" in Walporzheim und nicht im ganzen Ahrtal zugegen.
Ich finde es nur befremdlich, dass jemand, der freiwillig hilft, sich nicht bewusst ist, dass er auf seine Auslagen evtl. sitzen bleibt.

DalaiLotta schrieb:Ich finde es ausgesprochen befremdlich, wenn ihr so tut, als habe er sich nen "coolen Job" unter den Nagel gerissen und wolle da jetzt nen Stundenlohn für.

Wo hat jemand geschrieben, dass das ein cooler Job sei? Zitiere doch bitte mal betreffende Stellen.

DalaiLotta schrieb:Und auch der Anspruch, man möge auf institutionelle Hilfe warten, egal, ob es um Säuglinge, Rentner oder Traumatisierte geht, Hauptsache, man entwickelt keine Eigeninitiative, weil die ja "stören" könne, kann ich nicht einordnen.

Nein, auch das steht nicht so geschrieben.
Freiwillige Hilfe von Privatpersonen, ist nun mal freiwillig und mit den Konsequenzen muss man sich im Klaren sein (Auslagen, dramatische Dinge zu sehen bis hin, dass es für einen lebensgefährlich werden kann), ansonsten sollte man als Privatperson lieber anders Helfen.

Hier ist mal ein kritischer Bericht zu ihm:
https://www.berliner-kurier.de/politik-wirtschaft/internet-hype-um-lohnunternehmer-wipperfuerth-querdenker-feiern-diesen-hochwasser-helfer-als-helden-li.172710

DalaiLotta schrieb:Ich hoffe für euch, dass ihr nie in eine vergleichbare Situation kommt.

Das wünsche ich jedem, dass eine vergleichbare Situation nicht wieder kommt.

MrsK schrieb:Ich finde es nur befremdlich, dass jemand, der freiwillig hilft, sich nicht bewusst ist, dass er auf seine Auslagen evtl. sitzen bleibt.

Es kann ja auch jeder auf die Koordinatoren zugehen und sagen "Ich habe hier die und die Maschinen, kann das und das leisten und bräuchte dafür das und das an Material sowie diese und jene logistische Unterstützung, das kostet am Tag Summe X, deal?"

Aber ich kann mir schon vorstellen wo da das Problem ist, da müsste man sich in Strukturen ein- und unter Weisungen unterordnen, da kann man dann nichtmehr werkeln wie man gerade lustig ist und sich selbst rauspicken, was man macht.

Dann doch lieber auf Insta ein paar Videos machen...

bgeoweh schrieb:Das "drückt" denen keiner "rein", die wollen nachträglich Geld für eine Leistung die niemand bestellt hat. Es ist ja schön, wenn Leute freiwillig und unentgeltlich helfen, aber ich verstehe jetzt auch nicht, warum man ein "Ab hier an packen wir's alleine, danke, aber wir brauchen euch jetzt dann nicht mehr" nicht akzeptieren kann und irgendwie verlangt, gleichzeitig wohlgemerkt, weiter helfen zu "dürfen" und dafür bezahlt zu werden - die Bedingungen sind ja klar, die können sie akzeptieren oder nicht, niemand zwingt sie.

Das sehe ich ähnlich.
Es besteht ja kein Vetrag oder so. Jeder leistet, was er kann, und wenns im Geldbeutel zu sehr schmerzt muss man halt aufhören. Die Leute, die jeden Tag zum Schlamm schippen runter fahren und sich vlt beurlauben lassen haben, kriegen ja auch den Sprit nicht bezahlt.

Damit sage ich NICHT, dass diese Hilfe nicht notwendig ist. Ich denke auch, dass man gerade bei den Bauern, die in der Erntezeit helfen und sich teilweise ihre Geräte zerstören, finanzielle Hilfen stellen sollte aber wie genau diese aussehen und ob die wirklich von Vater Stadt kommen müssen (oder den Gemeinden oder Spendenkontos) ist eine andere Frage.

Im Endeffekt wäre es super, wenn die in Mitleidenschaft gezogenen Orte nicht so sehr auf Privathilfe angewiesen wären. Vielleicht werden aus diesem Ereignis Rückschlüsse gezogen, wie der Katastrophenschutz verbessert und offizielle Hilfe schneller vor Ort sein kann

Cheaha schrieb:Damit sage ich NICHT, dass diese Hilfe nicht notwendig ist. Ich denke auch, dass man gerade bei den Bauern, die in der Erntezeit helfen und sich teilweise ihre Geräte zerstören, finanzielle Hilfen stellen sollte aber wie genau diese aussehen und ob die wirklich von Vater Stadt kommen müssen (oder den Gemeinden oder Spendenkontos) ist eine andere Frage.

Ich fände es ja auch gut, wenn man denen die da wirklich mit schwerem Gerät Hilfe im Gegenwert von tausenden, wenn nicht zehntausenden Euro eingesetzt haben, dafür auch finanziell zumindest einen teilweisen Ausgleich gibt. Aber dafür ist hinterher auch noch Zeit, da gibt es jetzt akut einfach Wichtigeres. Ist zwar wieder sehr bürokratisch, aber man kann als Staat auch nicht einfach auf gut Glück irgendwelche Leute beauftragen, da muss etliches geklärt werden, sind die sachkundig, dürfen die überhaupt im Gefahrenbereich arbeiten, sind die hinreichend versichert, halten die Arbeitsschutz- und Arbeitszeitvorschriften ein usw. - finden alle total nervig bis einer übermüdet ein Haus umfährt und Leute erschlägt, dann wird das plötzlich wichtig, ist dann aber auch zu spät.

Cheaha schrieb:Im Endeffekt wäre es super, wenn die in Mitleidenschaft gezogenen Orte nicht so sehr auf Privathilfe angewiesen wären. Vielleicht werden aus diesem Ereignis Rückschlüsse gezogen, wie der Katastrophenschutz verbessert und offizielle Hilfe schneller vor Ort sein kann

Auch wenn das jetzt vielleicht zynisch klingt, aber das Alles ist ja vor nicht ganz zwei Wochen passiert. Im internationalen Vergleich, und selbst im Vergleich mit anderen Erstweltländern, ist die Hilfe nach der Katastrophe bis jetzt eigentlich sehr schnell und umfangreich. Der Katastrophenschutz war beschissen, aber das ist eine andere Baustelle.

peekaboo schrieb:Ich habe für die Querdenker, Leerdenker oder auch Quarkdenker mittlerweile nur noch Verachtung übrig.

und ich mag . ohne zu einer der o.g Fraktionen zu gehören, gern selber statt betreut denken.
Wenn mich deswegen einer Querdenker nennen würde halte ich es mit dem geflügelten wort: -- was juckt es die Eiche, wenn sich eine Sau an ihr reibt?

Cheaha schrieb:Nochmals ein Sorry für den nicht weiterbringenden Beitrag, aber meine Gedanken und Erlebnisse runter zu schreiben hilft mir gerade. Ich hoffe sehr, dass man die Vermissten findet und dass Bewohner, Ersthelfer und vor allem auch die Baggerfahrer Hilfe kriegen, um das alles zu verarbeiten.

du hast sicher Schlimmes erfahren.

Frage in die Runde: gibt es aktuelle Zahlen zu Vermissten, Verletzten und Toten des Hochwasserunglückes in NRW und RLP?

Seidenraupe schrieb:Frage in die Runde: gibt es aktuelle Zahlen zu Vermissten, Verletzten und Toten des Hochwasserunglückes in NRW und RLP?

Ja:

Bad Neuahr-Ahrweiler (dpa/lrs) - Die Zahl der Todesopfer durch die Flut in Rheinland-Pfalz ist am Sonntag konstant geblieben. Sie liege weiterhin bei 132, sagte Florian Stadtfeld vom Polizeipräsidium Koblenz bei einer Pressekonferenz in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Etwas über die Hälfte der Flutopfer sei identifiziert. Auch die Zahl der Verletzten (766) und Vermissten (149) blieb konstant.

Man verfolge einen neuen vielversprechenden Ermittlungsansatz bei den Vermissten, sagte Stadtfeld: «Ich bin vorsichtig optimistisch, dass wir in kürzester Zeit diese Anzahl der vermissten Personen nach unten korrigieren können.» Details wollte er nicht nennen.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2021-07/25/zahl-der-todesopfer-und-vermissten-in-ahrweiler-konstant?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Zahlen von gestern.

Und für NRW:

Die Zahl der Menschen, die bei der Flut in ganz Nordrhein-Westfalen ihr Leben verloren, beträgt damit nach bisherigen Erkenntnissen weiterhin 47. Zwei Personen gelten noch als vermisst, wie die Kölner Polizei mitteilte.

Quelle: https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/hochwasser-nrw-aktuell-tote-vermisste-euskirchen-erftstadt-blessem-schaden-spenden-hilfe-armin-laschet-flut-katastrophe-90871938.html

Zahlen vom 22., da aber dort kaum noch Personen vermisst werden wird es wohl dabei bleiben.

Seidenraupe schrieb:du hast sicher Schlimmes erfahren.

Mir ergeht es super im Vergleich zu anderen! Ich glaube nur, mein Herz bricht etwas für all diejenigen, die es schlimmer erwischt hat (um es theatralisch auszudrücken) :(

Genaue Zahlen kenne ich nicht, aber auf der offiziellen Seite der Polizei NRW wird nach ein paar Flutopfern gesucht und für den Kreis Ahrweiler existieren zwei Facebook Gruppen zur Vermisstensuche. Die sind auch heute noch sehr aktiv, weshalb ich nicht von einer kleinen Zahl ausgehe. Die Campingplätze waren ja auch alle voll. Wer dann die Wohnwägen zerkleinert oder eingequetscht zwischen Bäumen und Häusern sieht, weiß, was Sache ist... :(

Am Mittwoch wurden seitens der Behörden 48 Unwetter-Tote in NRW gemeldet. Im benachbarten Rheinland-Pfalz sind es sogar 122. Und die Zahl könnte noch steigen. In Ahrweiler etwa gelten noch 155 Menschen als vermisst.

Quelle: https://www.ruhr24.de/nrw/nrw-hochwasser-unwetter-vermisste-tote-leichen-truemmer-keller-thw-sabine-lackner-armin-laschet-90874061.html

Die Zahlen sind knapp eine Woche alt

Cheaha schrieb:Die Zahlen sind knapp eine Woche alt

Ein Toter in NRW wurde aus der Statistik wieder rausgenommen, weil er tatsächlich wohl schon vor der Katastrophe an einer natürlichen Ursache starb, aber erst nach der Flut gefunden wurde:

Zugleich teilte die Behörde mit, dass eine bislang als Hochwasser-Opfer gezählte Person aus dem Kreis Euskirchen nunmehr aus der Statistik der Unwettertoten „rausgerechnet“ werde. Eine Obduktion habe ergeben, dass sie an einer natürlichen Todesursache gestorben sein soll.

Quelle: https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/hochwasser-nrw-aktuell-tote-vermisste-euskirchen-erftstadt-blessem-schaden-spenden-hilfe-armin-laschet-flut-katastrophe-90871938.html

Cheaha schrieb:Mir ergeht es super im Vergleich zu anderen! Ich glaube nur, mein Herz bricht etwas für all diejenigen, die es schlimmer erwischt hat (um es theatralisch auszudrücken) :(

Und sollte dich etwas belasten, dann hab keine Scheu und such dir bitte professionelle Hilfe.

Die Zahl der Todesopfer durch die Flut in Rheinland-Pfalz ist am Sonntag konstant geblieben. Sie liege weiterhin bei 132, sagte Florian Stadtfeld vom Polizeipräsidium Koblenz bei einer Pressekonferenz in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Etwas über die Hälfte der Flutopfer sei identifiziert. Auch die Zahl der Verletzten (766) und Vermissten (149) blieb konstant.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2021-07/25/zahl-der-todesopfer-und-vermissten-in-ahrweiler-konstant?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Von gestern.
Ich denke mal, dass sich die Zahlen doppeln, da noch nicht alle Todesopfer identifiziert sind aber vermutlich vermisst gemeldet. Eventuell sind ja auch einige Vermisste nur verletzt und momentan im Krankenhaus.

Trotzdem denke ich, dass da noch einiges aus Trümmern und Kellern geborgen wird. Soweit ich weiß, waren die Leichenspürhunde in AW auch erst Mittwoch wirklich unterwegs.

Weiß jemand, wie die Situation tiefer in der Eifel aussieht? Ich habe erfahren, dass dort wohl noch einige Dörfer wegen Erdrutschen komplett abgeschnitten sind.

MrsK schrieb:Und sollte dich etwas belasten, dann hab keine Scheu und such dir bitte professionelle Hilfe.

Ich weiß, danke. Ich muss mich nur allgemein darüber austauschen, denke ich. Sollte ich in ein paar Wochen noch daran zu knabbern haben oder nach weiteren Hilfsaktionen schlechter drauf sein, werde ich das auch in Angriff nehmen