MrsK schrieb:Wollte dir eigentlich nur ans Herz legen
Hey, ich glaub, der link auf die ZDF Sendung (mit dem Baggerfahrer) war aus dem Faden hier - und ich hab ziemlich genau hingehört, weil ich die Nachricht über den "Friedensbus" vorher schon gelesen hatte.
(Dass das blöde THW ja auf der verfxckten anderen Seite liegt ist mir eben erst aufgefallen...)
(Denkst du, ich hät´s Fratzenbuch???)
Ich versuch mal, die Kritik was konkreter zu formulieren, es geht ja hier echt nicht um "Staatsbashing".
Da sind auf der einen Seite die staatlichen und freiwilligen Organisationen, die ihre definierten Aufgaben haben und in dem Rahmen auch genial funktionieren. (Ich bin Feuerwehrmannstochter - und echt stolz drauf.)
Das sind echte Helden, die wissen, was sie tun.
Und jeder "echte Held" muss, wie ein "guter Soldat" (an die ich nicht glaube), wissen, wann er nichts tut.
Und das nicht philosophisch, sondern ganz konkret. Die bewegen sich nur in dem Maße, wie die Strukturen es hergeben.
THW, Feuerwehr, Armee - und vor allem deren Geräte - machen ihre Arbeit auf Befehl - und der muss erst erteilt werden.
Und das ist ne andere Struktur, als eine, die sich auf die Eigeninitiative der Anwohner, der Betroffenen, der "zu Versorgenden" bezieht.
Denn diese ergibt sich aus der Katastrophe, also dem Ort.
Und bis die Organisationen es geschafft haben, ihren ganzen Kram auf die andere Seite zu schaffen, ist wohl ne Menge Zeit vergangen, die die Menschen vor Ort zwar genutzt haben, die aber nicht ganz in dem Maß "gewürdigt" wurde, wie das möglich wäre.
Die Möglichkeit, den Diesel für die Helfer zu übernehmen stand ja wohl tatsächlich "allen offen", nicht nur den Tankstellen vor Ort....
Leute, ich hab noch nicht ganz verdaut, dass die Feuerwehr von Ahrweiler neben der Ahrbrücke stand, auf die alle so stolz waren, weil sie so nen schönen Buckel hatte. Die stehen beide nicht mehr.
Aber ich weiß, dass diese ganzen "Organisationen" den Sanitätern Platz machen - und nicht etwa selber dafür sorgen, dass die körperlich unversehrten Leute beschäftigt sind, damit sie später nicht so sehr an Alpträumen leiden.
Darum bekommen Feuerwehrmänner kein Trauma: weil sie was gegen den Mist machen können.
Aber es gibt kein wirkliches Konzept dafür, mit den Traumata der (körperlich) Unverletzten umzugehen, deren Hilfe anzunehmen - man sieht sich selbst in der Rolle des Helfenden. Is was traditionelles, denk ich.
Es braucht Strukturen, die in Krisenzeiten Menschen das reale Gefühl geben,
selber sinnvolle Hilfe zu leisten.
Das ist von elementarer Wichtigkeit.
Noch wichtiger, als das Spritgeld zu übernehmen, bevor die Querdenker drauf kommen.
Und diese Struktur bräuchte einen Rahmen, kein Gezänk über Föderalismus.
"Krisenkommunikation" braucht ein Thema, sonst findet sie nicht statt.
Und es wird zu viel über "Verantwortung" spekuliert, statt "Einsatzzentrale" gedacht, bez. gemacht, also ermöglicht.
Keine Fehlerquellen, die für möglich gehalten werden - oder gar eine externe Lösung.
Oder halt Kommunikationsmittel, die nur innerhalb der eigenen Struktur funktionieren.
Egal, ob es um Klima oder Katastrophen geht.
Es geht nicht um bashing, es geht um Verantwortung. Und deren Rahmenbedingungen.
Und da besteht, in unserer Gesellschaft, Nachholbedarf.
Und das darf jetzt gerne als "Staatsbashing" verstanden werden, ganz allgemein.
Der Staat sollte den Mut haben, seinen Bürgern zuzutrauen, dass sie sich ihres Verstandes bedienen, bzw. bedient haben.
Wenn es schon mal wirklich drauf ankommt.
Also was mehr vorausschauende Hindsight aufweisen, so abstrakt ist das ja nicht.
Und halt nicht nur Seelsorger und Couchs, sondern auch Selbsthilfe als "heilsames Mittel" einkalkulieren können.
Damit die Querstänker nicht mit Sprit und Kinderbetreuung den Rattenfänger geben können...