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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

1.148 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Natur, Unwetter, Klimwandel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

24.07.2021 um 22:51
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Hast du in Betracht gezogen, dass dein Bekanntenkreis die psychologische Hilfe aktuell nicht (mit-)bekommt, weil sich die verfügbaren Kräfte um die Leute kümmern, die es wirklich hart getroffen hat, wo kein Haus mehr da ist oder mehrere Familienmitglieder tot, und sich deshalb aktuell nicht auf Leute konzentrieren können die mit ein bisschen vollgelaufenem Keller und Erdgeschoss im Vergleich gesehen extrem glimpflich davongekommen sind?
Wo hab ich das denn gefordert, dass mein Bekanntenkreis psychologische Hilfe bekommen soll? Und das jetzt gerade im moment? In meinem Bekanntenkreis braucht die zum Glück keiner


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

24.07.2021 um 22:51
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich fordere psychologische Hilfe für traumsierte Menschen.
Es gibt doch Notfallseelsorger im Krisengebiet, auch eine Krisenhotline gibt es und auch die allgemeingültige Telefonseelsorge wird da zuhören.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

24.07.2021 um 22:53
Zitat von MrsKMrsK schrieb:Es gibt doch Notfallseelsorger im Krisengebiet, auch eine Krisenhotline gibt es und auch die allgemeingültige Telefonseelsorge wird da zuhören.
Das ist mir schon klar, und ich habe das auch nicht abgestritten. Ich sagte, dass psychologische Hilfe für Betroffene für mich auch zu den Aufgaben der Behörden gehört. Nicht mehr, nicht weniger.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

24.07.2021 um 22:55
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich habe nie behauptet, dass psychische Betreuung wichtiger ist als unmittelbare Deckung der Überlebensgrundlagen. Ich sagte, der Staat muss sich auch um so etwas kümmern.
Es sind unzählige Notfallseelsorger vor Ort. Es sind etliche Hilfen angelaufen. Es sind etliche Helfer rund um die Uhr vor Ort. Es handelt sich um eine N a t u r k a t a s t r o p h e! Sei froh, dass Du in einem Erste Welt Land lebst und all diese Hilfen bekommst. Es ist echt unverschämt, was Du hier von Dir gibst. Ist nicht schlimmer, als die, die die Hilfskräfte angreifen. Dein Gemecker ist sowas von unangebracht und hilft - richtig! - niemandem!


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

24.07.2021 um 22:56
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich sagte, dass psychologische Hilfe für Betroffene für mich auch zu den Aufgaben der Behörden gehört.
Gesundheitsämter bieten generell auch psychologische Beratungen an.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

24.07.2021 um 22:58
Zitat von InterestedInterested schrieb:Es sind unzählige Notfallseelsorger vor Ort. Es sind etliche Hilfen angelaufen. Es sind etliche Helfer rund um die Uhr vor Ort. Es handelt sich um eine N a t u r k a t a s t r o p h e! Sei froh, dass Du in einem Erste Welt Land lebst und all diese Hilfen bekommst. Es ist echt unverschämt, was Du hier von Dir gibst. Ist nicht schlimmer, als die, die die Hilfskräfte angreifen. Dein Gemecker ist sowas von unangebracht und hilft - richtig! - niemandem!
Habe ich auch nicht bestritten, dass dort keine Notfallseelsorger vor Ort sind.
Ich habe auch nicht die arbeit der Menschen im Ahrtal invalidiert. Ich sagte, die Behörden sind scheiße organisiert.

Sie haben es nicht hinbekommen, vernünftig zu warnen und überhaupt ein vernünftiges Warnkonzept zu haben.
Und jetzt bekommen sie die Organisation der Hilfe nicht hin, und diese Organisation gibt es eben nicht nur im Ahrtal, sondern auch in NRW in weniger, aber dennoch betroffenen Gebieten.

Und da läuft zum Teil nichts ohne freiwillige Helfer, nichtmal, und das wäre das mindeste, die Organisation von Hilfe für die Bedürftigen.
Zitat von MrsKMrsK schrieb:Gesundheitsämter bieten generell auch psychologische Beratungen an.
Ja, es kann sich auch jeder einen Therapeuten suchen, in der Theorie. Das ist mir vollkommen klar. Ich sagte lediglich, dass für mich psychologische Hilfe für die, die traumatisiert sind, als niedrigschwelliges und schnell verfügbares Angebot, auch zur Katastrophenbewältigung und damit zu Aufgaben von Behörden dazugehört.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

24.07.2021 um 23:04
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und jetzt bekommen sie die Organisation der Hilfe nicht hin, und diese Organisation gibt es eben nicht nur im Ahrtal, sondern auch in NRW in weniger, aber dennoch betroffenen Gebieten.
Was meinst du, wie viele Amtsmitarbeiter von "vor Ort" die eben auch vor Ort eigentlich die besten Erkenntnisse haben und sich auskennen möglicherweise selbst tot sind, Tote oder Verletzte im eigenen Familienkreis haben, eventuell komplett ruinierte Verwandte usw., oder wem alles sein Büro wortwörtlich weggeschwommen ist? Wie soll jemand vom Kreis oder gar von der Ortsgemeinde noch helfen, wenn es das Rathaus möglicherweise gar nicht mehr gibt, oder der Gemeindefuhrpark abgesoffen ist? Was meinst du, wie effektiv die höheren Behörden noch arbeiten können, wenn sie vor Ort überhaupt niemanden erreichen bis man notdürftig Feldtelefone, Funk etc. gelegt und die Leute physisch vor Ort gesucht hat? Mit wem soll man da kommunizieren, wenn man im Trümmerfeld erstmal analog einen finden muss, der sich auskennt?


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MrsK ehemaliges Mitglied

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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

24.07.2021 um 23:05
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Habe ich auch nicht bestritten, dass dort keine Notfallseelsorger vor Ort sind.
Wo ist dann das Problem? Die sind doch dafür da, dass man im ersten Moment sich alles von der Seele reden kann.
Die psychologische Aufarbeitung danach, braucht Zeit und geht nicht von heute auf morgen.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Was meinst du, wie viele Amtsmitarbeiter von "vor Ort" die eben auch vor Ort eigentlich die besten Erkenntnisse haben und sich auskennen möglicherweise selbst tot sind, Tote oder Verletzte im eigenen Familienkreis haben, eventuell komplett ruinierte Verwandte usw., oder wem alles sein Büro wortwörtlich weggeschwommen ist? Wie soll jemand vom Kreis oder gar von der Ortsgemeinde noch helfen, wenn es das Rathaus möglicherweise gar nicht mehr gibt, oder der Gemeindefuhrpark abgesoffen ist? Was meinst du, wie effektiv die höheren Behörden noch arbeiten können, wenn sie vor Ort überhaupt niemanden erreichen bis man notdürftig Feldtelefone, Funk etc. gelegt und die Leute physisch vor Ort gesucht hat? Mit wem soll man da kommunizieren, wenn man im Trümmerfeld erstmal analog einen finden muss, der sich auskennt?
Richtig und vor allem ist ja nicht nur ein kleiner Ort betroffen, sondern ein riesiges Gebiet.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

24.07.2021 um 23:06
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Manche Firmen treiben mit Spenden dann noch PR dazu. Machen Fernsehsender wie RTL auch ganz gerne mit tollen spendengalas.
Dafür verdienen sie keinen Applaus.
Doch, tun sie. Sie machen wenigstens etwas. Die Firma, die hier vor Ort die Spendensammlung spontan übernommen hat, musste den herkömmlichen Betrieb für 2 Tage einstellen, der Hof war überlagert mit Sachspenden, an normales Arbeiten war nicht zu denken. Das war dem Chef aber auch egal, der hat alle Mitarbeiter zusammengetrommelt, um die Spenden zu sortieren, zu verladen, um dann höchstpersönlich die LKW-Kolonne anzuführen.
Die Firma war tagelang in den Lokalmedien präsent. Und womit? Mit Recht! Von den Mitarbeitern hat in den 2 Tagen jeder mehr getan um zu helfen, als jeder Hornochse der bei Katastrophen sein Profilbild bei Facebook ändert, und alles ganz, ganz schlimm findet. Profisportler geben gar ihren Namen für wohltätige Zwecke her weil sie genau wissen: Wenn deren Name dahinter steht, ist mit mehr Spenden zu rechnen.
Zitat von Paradigga2.0Paradigga2.0 schrieb:Darum übt man auch gewisse Szenarien. Klar, vielleicht ist das aber nicht überall so und sicher wird hier und da auch mal mehr geschlampt oder geschludert.
Ich war lange bei der FFW, mit unzähligen Dienstabenden, hunderten von Übungen. Endlose Planspiele, die wir an Modellen durchgeführt haben. Nur um etliche Male zu erleben: Die Realität sieht dann meist anders aus, es gibt so viele Faktoren, die man bei der Planung und Übung gar nicht mit einbeziehen kann. Wir leben nicht in einem Hochwassergebiet, und trotzdem hat es uns hier vor einiger Zeit mal mehr oder minder böse erwischt. Da kamen dann Umstände hinzu, die in keinem Katastrophenplan berücksichtigt waren: plötzlich defekte Ausrüstung, ausgefallene Pumpwerke, überlastete Regenwassersammelbecken, verstopfte Kanalisation. Hier waren so viele Keller vollgelaufen wie nie zuvor, die Anwohner haben Eimerketten gebildet, um uns zu unterstützen. Waren wir am letzten Haus fertig, mussten wir beim ersten Haus schon wieder neu anfangen.

Hätte man verhindern können, ja. Mit mehr Pumpwerken, mehr Regenwassersammelbecken, mehr Gerät, und in dem Fall einem Backup der Kanalsysteme. Etwas, was keiner bezahlen kann und will.
Zitat von Paradigga2.0Paradigga2.0 schrieb:Ganz ehrlich? Es ist Wasser, eine Flut. Da wo ich lebe passiert sowas seit Jahrhunderten. Vermeintlich sollte solch ein Phänomen gut genug erforscht sein, um sich davor entsprechend schützen zu können.
Wir reden immer noch von Naturgewalten. Wirbelstürme sind auch seit Urzeiten bekannt. Und trotzdem kann man sich davor nicht effektiv schützen. Wäre schön wenn.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

24.07.2021 um 23:09
Zitat von MrsKMrsK schrieb:Richtig und vor allem ist ja nicht nur ein kleiner Ort betroffen, sondern ein riesiges Gebiet.
In einigen Ortschaften haben sie in den ersten Tagen die alten Analogfunkgeräte für Polizei und Feuerwehr wieder aus den Lagern gekramt, weil man die an jeder Autobatterie laden kann und weil die ohne "Handymasten" und sonstige Infrastruktur auskommen, so konnte man wenigstens örtlich ein Netz aufbauen und sich per Relais bis zum Rand des regulären Netzes durchfunken. Das geht aber eben auch nicht in 5 Minuten, nicht zuletzt muss da wenigstens einer wissen dass es das Zeug überhaupt gibt und wie man es bedient.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

24.07.2021 um 23:11
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Was meinst du, wie viele Amtsmitarbeiter von "vor Ort" die eben auch vor Ort eigentlich die besten Erkenntnisse haben und sich auskennen möglicherweise selbst tot sind, Tote oder Verletzte im eigenen Familienkreis haben, eventuell komplett ruinierte Verwandte usw., oder wem alles sein Büro wortwörtlich weggeschwommen ist? Wie soll jemand vom Kreis oder gar von der Ortsgemeinde noch helfen, wenn es das Rathaus möglicherweise gar nicht mehr gibt, oder der Gemeindefuhrpark abgesoffen ist? Was meinst du, wie effektiv die höheren Behörden noch arbeiten können, wenn sie vor Ort überhaupt niemanden erreichen bis man notdürftig Feldtelefone, Funk etc. gelegt und die Leute physisch vor Ort gesucht hat? Mit wem soll man da kommunizieren, wenn man im Trümmerfeld erstmal analog einen finden muss, der sich auskennt?
Also bei mir in der Stadt lief das so:

Facebook Gruppe der Stadt (privat) hat diverse threads und koordiniert helfer, die dann auch wirklich am selben tag auftauchen und unkompliziert helfen bzw. notwendige gegenstände bringen. Läuft gut, selbst in den ersten Tagen. Ne Woche später meldet sich die Stadt, sagt, ne, wir helfen jetzt, wir koordinieren das. Private Gruppe sagt: Ok, lass es die Profis machen, hier erstmal nix mehr.

Kriegt es nicht hin. Ist damit vollkommen überfordert. Private Gruppe wird wieder aufgemacht weil sich da dutzende Leute beschweren und sogut wie alles läuft wieder über die.

Soll ich da davon reden, dass es von staatlicher Seite aus ein gutes Krisenmanagement gibt? Gerade wenn bei getroffenen Kommunen die kommunale Struktur erstmal vor Problemen steht, müsste hier eigentlich das Land einspringen und organisieren. Das läuft aber so nicht, also...läuft das so, dass außer Privatleute dann gar keiner wirklich organisiert, zumindest nicht die unmittelbare Hilfe für die Bürger (THW und Feuerwehr stehen da auf einem anderen Blatt).

Das aber wiederum darf eigentlich nicht sein, natürlich muss der Staat in der Lage sein, im KAtastorphenfall schnell wieder Hilfe zu organisieren undzwar sowohl die Warnung, Rettung und unmittelbare Schadensbeseitigung und dann die Nachsorge.

Wenn er das nicht kann, privatleute aber schon, dann läuft da etwas gewaltig schief.
Zitat von MrsKMrsK schrieb:Wo ist dann das Problem? Die sind doch dafür da, dass man im ersten Moment sich alles von der Seele reden kann.
Die psychologische Aufarbeitung danach, braucht Zeit und geht nicht von heute auf morgen.
Mein Problem habe ich ja vorher beschrieben: Die Organisation ist einfach schlecht. Das heißt nicht, dass nicht Hilfe geleistet wird, dass das THW und die Feuerwehr und Bundeswehr usw. keine gute Arbeit machen oder sonstwas.
Das heißt, dass organisatorisch an einigen Stellen es richtig, richtig scheiße läuft und das eigentlich nicht sein kann.
Zitat von chrisebachriseba schrieb:Doch, tun sie. Sie machen wenigstens etwas. Die Firma, die hier vor Ort die Spendensammlung spontan übernommen hat, musste den herkömmlichen Betrieb für 2 Tage einstellen, der Hof war überlagert mit Sachspenden, an normales Arbeiten war nicht zu denken. Das war dem Chef aber auch egal, der hat alle Mitarbeiter zusammengetrommelt, um die Spenden zu sortieren, zu verladen, um dann höchstpersönlich die LKW-Kolonne anzuführen.
Die Firma war tagelang in den Lokalmedien präsent. Und womit? Mit Recht! Von den Mitarbeitern hat in den 2 Tagen jeder mehr getan um zu helfen, als jeder Hornochse der bei Katastrophen sein Profilbild bei Facebook ändert, und alles ganz, ganz schlimm findet. Profisportler geben gar ihren Namen für wohltätige Zwecke her weil sie genau wissen: Wenn deren Name dahinter steht, ist mit mehr Spenden zu rechnen.
Lokale mittelständische Firmen sind da etwas anderes als der FC Bayern.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

24.07.2021 um 23:15
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn er das nicht kann, privatleute aber schon, dann läuft da etwas gewaltig schief.
Deine Privatleute helfen aber auch nur "sich selber" in ihrem extrem eng umrissenen Horizont, ihrer Straße oder ihrem Viertel. "Der Staat" muss die Gesamtlage im Überblick behalten und überall helfen. Das beinhaltet auch, dass man punktuell dann eben auch mal nix macht, wenn die Leute da verhältnismäßig wenig betroffen waren und auch in der Lage sind, sich gegenseitig auszuhelfen.

Von daher ist das ein völlig unpassender Vergleich.


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24.07.2021 um 23:20
@bgeoweh

Nein. Die Helfer die wir gestern hatten kamen alle aus einer anderen Stadt, über die Awo und eben die Pfadfinder. Und notwendig waren die trotzdem. Wie gesagt: Wären die nicht gekommen, hätten viele Leute in der Stadt gar keine möglichkeit gehabt, irgendwie ihre Keller freizumachen usw. Die Feuerwehr hat auch ausgepumpt, aber die selbstorganisation von Pumpen, Trocknern usw. lief da schon lange, weil die Feuerwehr durch andere Probleme gebunden war.

Das ist kein Diss an die Feuerwehr, aber das zeigt, wie hilflos der Staat im Katastrophenfall ist und wie die Bürger sich selbst helfen müssen. Die Politik hat die Warnung und auch die unmittelbare Schadensbeseitigung bis jetzt ziemlich verbockt (und nein, damit meine ich nicht Hilfskräfte. Ich meine die Organisation von oben, auf Landes- und kommunaler Ebene).


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

24.07.2021 um 23:22
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Lokale mittelständische Firmen sind da etwas anderes als der FC Bayern.
Wenn der FC Bayern etwas spendet, und sich dadurch Fans des Vereins motiviert sehen, ebenfalls zu spenden, soll mir das absolut Recht sein.


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24.07.2021 um 23:23
Zitat von chrisebachriseba schrieb:Wenn der FC Bayern etwas spendet, und sich dadurch Fans des Vereins motiviert sehen, ebenfalls zu spenden, soll mir das absolut Recht sein.
Mir soll es auch recht sein, wenn Menschen spenden. Aber deswegen muss ich PR moves trotzdem nicht applaudieren und sie für moralische Taten halten.


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24.07.2021 um 23:23
Zitat von shionoroshionoro schrieb:wie hilflos der Staat im Katastrophenfall ist
Ich frage mich, ob sich so viele Leute, Technik etc. überhaupt richtig koordinieren lassen. Stelle ich mir echt schwierig vor.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

24.07.2021 um 23:26
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:In einigen Ortschaften haben sie in den ersten Tagen die alten Analogfunkgeräte für Polizei und Feuerwehr wieder aus den Lagern gekramt, weil man die an jeder Autobatterie laden kann und weil die ohne "Handymasten" und sonstige Infrastruktur auskommen, so konnte man wenigstens örtlich ein Netz aufbauen und sich per Relais bis zum Rand des regulären Netzes durchfunken. Das geht aber eben auch nicht in 5 Minuten, nicht zuletzt muss da wenigstens einer wissen dass es das Zeug überhaupt gibt und wie man es bedient.
Schön, dass da jemand dran gedacht hat, dass die noch vorhanden sind und nicht vorher entsorgt wurden.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das aber wiederum darf eigentlich nicht sein, natürlich muss der Staat in der Lage sein, im KAtastorphenfall schnell wieder Hilfe zu organisieren undzwar sowohl die Warnung, Rettung und unmittelbare Schadensbeseitigung und dann die Nachsorge.
Du weißt aber, dass Deutschland seit langem keine so extreme und großflächige Katastrophe mehr hatte.
Dass nicht nur "paar Häuser" weggeschwemmt wurden, sondern stellenweise die ganze Infrastruktur weg ist. Der "Wiederaufbau" wird u.a. dank Rohstoffmangel wohl eher paar Jahre dauern und nicht per Fingerschnippsen von heute auf morgen erfolgen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn er das nicht kann, privatleute aber schon, dann läuft da etwas gewaltig schief.
Na, das will ich aber sehen, wie Privatleute Eisenbahnschienen, Kläranlagen, Telefon-, Strom-, Kanal- und Gasleitungen, Straßen, Brücken, etc. instandsetzen oder neu aufbauen.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

24.07.2021 um 23:27
Zitat von AniaraAniara schrieb:Ich frage mich, ob sich so viele Leute, Technik etc. überhaupt richtig koordinieren lassen. Stelle ich mir echt schwierig vor.
Du musst ja vorher erstmal wissen wie das Problem aussieht das du lösen willst. Die Pfadfinder können auf gut Glück losstiefeln und dem Ersten helfen, dem sie über den Weg laufen, wenn du 30 Laster Hilfskonvoi schickst ist es dann doch so wichtig dass der ankommt, dass es sich lohnt vorher nachzuschauen ob die Brücke noch steht.
Zitat von MrsKMrsK schrieb:sondern stellenweise die ganze Infrastruktur weg ist. Der "Wiederaufbau" wird u.a. dank Rohstoffmangel wohl eher paar Jahre dauern und nicht per Fingerschnippsen von heute auf morgen erfolgen.
Über die Ahr wurde im Laufe des 5. Tages dann von der Bundeswehr eine Behelfsbrücke geschlagen, damit Fahrzeuge > PKW die zuverlässig queren können, vorher ging das nur durch furten/waten weil die Brücken alle kaputt oder einsturzgefährdet sind, auf Dutzende Kilometer.
Zitat von MrsKMrsK schrieb:Schön, dass da jemand dran gedacht hat, dass die noch vorhanden sind und nicht vorher entsorgt wurden.
Soweit ich weiß hat man die noch als Backupgeräte für Großveranstaltungen oder eben den Katastrophenfall (und auch, weil die Teile auf dem Nachverwertermarkt mittlerweile so gut wie unverkäuflich sind, und verschrotten kostet Geld).


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

24.07.2021 um 23:28
Zitat von AniaraAniara schrieb:Ich frage mich, ob sich so viele Leute, Technik etc. überhaupt richtig koordinieren lassen. Stelle ich mir echt schwierig vor.
Das wird auch schwierig sein. Ich will nicht behaupten, dass ich das könnte. Mein Punkt ist nur: Der Staat kann dafür Experten bezahlen udn Leute die sich damit auskennen. Und das sollte er wohl auch machen.

Es kann in einem erste Welt Land nicht sein, dass Tagelang die Kommunikation zusammenbricht und die Bürger sich selbst helfen müssen und von staatlicher organisatorischer Seite nur ne Soforthilfe kommt (nein, damit invalidiere ich nicht die Rettungsmissionen des THW und so weiter. Die leisten vor Ort tolle Arbeit. Es geht um die organisation von Seiten des Staates).
Zitat von MrsKMrsK schrieb:Du weißt aber, dass Deutschland seit langem keine so extreme und großflächige Katastrophe mehr hatte.
Dass nicht nur "paar Häuser" weggeschwemmt wurden, sondern stellenweise die ganze Infrastruktur weg ist. Der "Wiederaufbau" wird u.a. dank Rohstoffmangel wohl eher paar Jahre dauern und nicht per Fingerschnippsen von heute auf morgen erfolgen.
Ich weiß aber auch, dass sich solche Katastrophen häufen und NRW schon länger damit probleme hatte, ohne dass die Regierungs diesbezüglich tätig wurde. Wenn man sich nicht vorbereitet, soll ich dann dafür klatschen und nicht ansprechen, wie unvorbereitet man ist?
Zitat von MrsKMrsK schrieb:Na, das will ich aber sehen, wie Privatleute Eisenbahnschienen, Kläranlagen, Telefon-, Strom-, Kanal- und Gasleitungen, Straßen, Brücken, etc. instandsetzen oder neu aufbauen.
Das habe ich doch auch nirgendwo geschrieben, dass DAS von Privatleuten gemacht wurde. Nur kann man kaum sagen, weil der Staat bestimmte teilaufgaben wahrnimmt, die Privatleute gar nicht machen dürfen, entbindet ihn das von der Pflicht, anderweitige unmittelbare organisatorische Hilfe zu leisten.


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Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

24.07.2021 um 23:35
Zitat von AniaraAniara schrieb:Ich frage mich, ob sich so viele Leute, Technik etc. überhaupt richtig koordinieren lassen. Stelle ich mir echt schwierig vor.
Kann man. Man muss sich allerdings vor Ort erst ein Bild der Lage machen. Professionelle Hilfskräfte haben den Vorteil, spezialisierte Ausrüstung einsetzen zu können, die private Helfer gar nicht zur Verfügung haben. Ums einfach zu sagen: Die Pumpe vom THW pumpt das weg, was 5 Pumpen von Privatleuten wegschaffen, und das in kürzerer Zeit. Natürlich ein fiktiver Wert, aber es soll die Relationen verdeutlichen.
Diese Einsatzkräfte sehen die Situation auch mit anderen Augen als der Privathelfer. Als wir hier Hochwasser hatten, haben wir noch vor dem Auspumpen der betroffenen Häuserzeile einige Bäume gefällt, die in Abflussrichtung des Wasser lagen, um einer Ansammlung von Wasser dort vorzubeugen. Auf die Idee wäre der private Helfer gar nicht gekommen, der hätte einfach die Pumpe angeschmissen, und eventuell hätte es später Probleme gegeben, weil plötzlich zuerst nicht betroffene Keller auf einmal vollgelaufen wären.

Koordinieren kann man vieles, aber nicht "blind".


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