abberline schrieb:In den bekannten Hochwassergebieten an der Mosel läuft es dann so, dass Autos ein paar Strassen höher geparkt werden und alles aus dem Erdgeschoss nach oben gebracht wird. Supermärkte schliessen mit Spezialtüren vorne und Kunden gehen hinten durch einen anderen Eingang. Und dann bleibt man daheim, Sandsäcke füllen.
Hier wurden aber jetzt zum Teil Orte getroffen, wo sonst nie was ist und auch heftiger als sonst
Ja. Ich erinnere mich gut an Geschichten von meinem Opa, der schon lange tot ist, dass einmal, bei der schlimmsten Flut, die er je gesehen hat, dass Wasser bis an die Straßenecke an unserem haus kam, aber nicht bis zu uns. Er hat deshalb immer gesagt, unser Haus ist sicher. War es nicht, der einzige Grund, warum unser Erdgeschoss jetzt kein Sumpf ist, ist, weil es 50 Zentimeter über dem Boden gebaut ist anstatt komplett ebenerdig zu sein.
Die Menschen sind von sich aus clever genug, bei Unwetterwarnungen nicht raus zu gehen oder ihre Autos woanders zu parken, oder bei häufigen Hochwassern sich vorzubereiten. Aber hier waren die Unwetter so schlimm, dass die normalen Vorsichtsmaßnahmen nicht reichen konnten. Dass dem so sein wird, wusste die Bevölkerung aber nicht, obwohl Experten es relativ genau erahnen konnten.
Und DAS ist ein Problem. Wem auch immer man daran die Schuld geben will, das muss sich ändern. Man braucht jährliche Sicherheitschecks bezüglich Naturkatastrophen, man braucht eine bessere Warnstruktur (undzwar sowohl unmittelbar als auch im Vorfeld) und man muss viel Geld für die Sicherheit der Kommunen investieren, ggf. auch in mehr Hilfskräfte.
Es kann nicht sein, dass man plötzlich keinen Strom und kein Netz mehr hat und im dunkeln sitzt, während um einen herum die Fluten spülen, ohne, dass man je vorher darauf vorbereitet wurde, dass dem so sein könnte.