Flutkatastrophe 2021 in Deutschland
20.07.2021 um 12:01Fedaykin schrieb:Es gab teilweise schon 5.Es gibt in Deutschland bei den Wetterwarnungen soweit ich weiß nur 4, mit Ausnahme der Windstärken.
Fedaykin schrieb:Es gab teilweise schon 5.Es gibt in Deutschland bei den Wetterwarnungen soweit ich weiß nur 4, mit Ausnahme der Windstärken.
Optimist schrieb:Einen Großteil dieser Katastrophen sehe ich darin, dass seit Jahren immer mehr Flächen zugepflastert und bebaut wurden.
bgeoweh schrieb:Im Ahrtal fließt Starkregen aufgrund der geologischen Situation grundsätzlich nur durch die Ahr ab, versickern kann da einfach nix.ja klar, das glaube ich gerne, dass ein großer Teil auch wegen der Flüsse ist.
Optimist schrieb:Oder umgedreht gedacht: Wer weiß ob die Fluten aus den Flüssen so schlimme Folgen hätten, wenn sie auf der breiten Fläche besser und schneller versickern könnten, bzw wenn nicht alles so zu gebaut wäre?Nochmal - der Boden im Ahrtal ist im Prinzip "von natur aus versiegelt". Die Erdschicht ist da wenige Meter tief, darunter liegt wasserundurchlässiger Schiefer mit Toneinlagen. Da versickert auch so (fast) nichts. Deswegen ist das ja eine gute Weinlage, da wird der Boden nie zu feucht... Und deswegen gibt es da so viele kleine Bächlein und Quellen, weil eben das ganze Wasser sofort wieder "rausläuft"
Optimist schrieb:Ich sehe jedoch in meinem Ort, dass jede kleine Wiese noch ausenutzt wird für Häuslebauer.Die Straße um's und zum Haus ist möglicherweise aus Sicht der Flächenversiegelung problematischer als das Haus selbst, beim Haus muss ja wenigstens ingenieurtechnisch mit dem Oberflächenwasser umgegangen werden, das wird bei reinen Funktionsbauten wie Straßen, Parkplätzen, Sportanlagen usw. oft vernachlässigt. Unabhängig davon hilft dir bei so einem extremen Starkregenereignis auch eine unversiegelte Fläche nicht weiter, bei Regenfällen um 200l/m² ist es dann auch wurscht ob davon 10 oder 30 Liter zeitnah versickern.
bgeoweh schrieb:Die Straße um's und zum Haus ist möglicherweise aus Sicht der Flächenversiegelung problematischer als das Haus selbst, ..., das wird bei reinen Funktionsbauten wie Straßen, Parkplätzen, Sportanlagen usw. oft vernachlässigt.gut, dann beziehe ich meine Kritik nur auf die Infrastruktur.
bgeoweh schrieb:Die Straße um's und zum Haus ist möglicherweise aus Sicht der Flächenversiegelung problematischer als das Haus selbst, beim Haus muss ja wenigstens ingenieurtechnisch mit dem Oberflächenwasser umgegangen werden, das wird bei reinen Funktionsbauten wie Straßen, Parkplätzen, Sportanlagen usw. oft vernachlässigt.Kannst du das mal näher erläutern? Ich verstehe nicht, was du meinst. Natürlich werden Straßen entwässert, genau wie Häuser.
Dasdeeeeniz schrieb:Kannst du das mal näher erläutern? Ich verstehe nicht, was du meinst. Natürlich werden Straßen entwässert, genau wie Häuser.Überlandstraßen und Straßen innerorts ja, aber eben so "Wildwuchs" wie Feldwege etc. eher selten. Auch wird gerne hier mal noch ein Parkplatz und da noch eine Zufahrt zugeschossen, ohne dass die Ableitungen "unterhalb" deswegen hinterher nachgerüstet würden, man hat ja irgendwann mal mit 20% Sicherheit kalkuliert, jetzt sind es eben noch 15%, vorgeschrieben sind 10%, was soll schon passieren. Und so geht das dann.
Optimist schrieb:Ich finde, D ist teilweise viel zu dicht besiedelt und darüber sollten die Verantwortlichen vielleicht mal nachdenken.Interessenkonflikt.... Mit dem Rest des Lebens.
bgeoweh schrieb:Überlandstraßen und Straßen innerorts ja, aber eben so "Wildwuchs" wie Feldwege etc. eher seltenSind die so signifikant!? Eher weniger
bgeoweh schrieb:Zufahrt zugeschossen, ohne dass die Ableitungen "unterhalb" deswegen hinterher nachgerüstet würden,Ja ob die Kanalisation dann genug Redundanz haben ist ne andere Frage
Teegarden schrieb:Gestern habe ich einen kurzen Bericht gesehen. Die Apps "Nina" und "Katwarn" haben wohl gewarnt. Problem dabei, diese Apps haben ungefähr 10% der deutschen Bevölkerung auf dem Handy. Ich habe sie auch nicht drauf.Eine App ist prinzipiell ein schlechtes Warnmittel:
Ich kann also nicht beurteilen ob diese Apps früh und genau genug eine Warnung rausgegeben haben.
Teegarden schrieb:Zusätzlich wurde überlegt ob es sinnvoll wäre ein System wie in Japan zu schaffen. Da Japan bekanntermaßen ein Erdbebenland ist bekommt jeder Japaner auf sein Handy eine Mitteilung, wenn sich ein Erdbeben anbahnt.Witzigerweise muss man das nicht "schaffen", das kann zwangsläufig wirklich jeder Handymast. Es ist technisch nicht möglich das nicht zu können. Das könnte man, wenn man wollte, direkt morgen wieder einführen, muss man eben nur bezahlen.
Ich halte sowas in Deutschland für schwierig, gerade ältere Menschen haben oft kein Handy und die müssten früh genug eine Warnung erhalten.
capspauldin schrieb:Wechselt man seine Nummer, hat das Handy lautlos etc, da sind zu viele Risiken. Es ist sicherlich die Kostengünstigste, jedoch auch die unnötigeste.Das hat mit der Nummer nix zu tun, das läuft technisch so dass man (als Behörde) alle Masten anwählt die im Gefahrengebiet eingeloggt sind und die dann einfach an alle Geräte, die sich im Einzugsbereich des Masten befinden diese Nachricht ausgeben. Da sind keine individuellen Nummern erforderlich.
bgeoweh schrieb:Überlandstraßen und Straßen innerorts ja, aber eben so "Wildwuchs" wie Feldwege etc. eher selten. Auch wird gerne hier mal noch ein Parkplatz und da noch eine Zufahrt zugeschossen, ohne dass die Ableitungen "unterhalb" deswegen hinterher nachgerüstet würden, man hat ja irgendwann mal mit 20% Sicherheit kalkuliert, jetzt sind es eben noch 15%, vorgeschrieben sind 10%, was soll schon passieren. Und so geht das dann.Okay, danke für die Erläuterung.
Fedaykin schrieb:bgeoweh schrieb:Wäre mal interessant, dem genauer nachzugehen. Vom Gefühl her würde ich dir zustimmen und es als nicht so signifikant ansehen. Aber das ist nur mein Gefühl.
Überlandstraßen und Straßen innerorts ja, aber eben so "Wildwuchs" wie Feldwege etc. eher selten
Sind die so signifikant!? Eher weniger
Fedaykin schrieb:bgeoweh schrieb:Grundstätzlich ist ja erstmal jede neue Versiegelung zu genehmigen. Und in dem Zuge muss muss auch die Entwässerung geprüft werden.
Zufahrt zugeschossen, ohne dass die Ableitungen "unterhalb" deswegen hinterher nachgerüstet würden,
Ja ob die Kanalisation dann genug Redundanz haben ist ne andere Frage
bgeoweh schrieb:Das hat mit der Nummer nix zu tun, das läuft technisch so dass man (als Behörde) alle Masten anwählt die im Gefahrengebiet eingeloggt sind und die dann einfach an alle Geräte, die sich im Einzugsbereich des Masten befinden diese Nachricht ausgeben. Da sind keine individuellen Nummern erforderlich.Das ist gut, hat für mich tatsächlich aber noch zu viel Risikopotential. Es kann gerne on top dazu kommen, jede App hat auch eine Push Funktion, was dem ja nah kommt.
Dasdeeeeniz schrieb:Wäre mal interessant, dem genauer nachzugehen. Vom Gefühl her würde ich dir zustimmen und es als nicht so signifikant ansehen. Aber das ist nur mein Gefühl.Es kommt auch immer auf die konkrete Situation an - in der "idealen Ebene" ist sowas egal, aber wenn du z.B. einfach ein paar Prozent Gefälle einbaust sieht es ganz anders aus. Auf einmal wirkt so eine Hangstraße wie ein Kanal, füllt irgendwo am Fuße des Hanges einen Teil der Kanalisation, und plötzlich schießt woanders das Wasser "rückwärts" aus den Gullis. Das sind alles komplexere Systeme, hat schon Gründe dass das ein spezieller Ingenieurberuf ist.
capspauldin schrieb:Aber an einem Sirenennetzwerk kommt kein Weg vorbei.Sehe ich auch so. Es ist immer gut, wenn man mehrere auch technisch komplett unabhängige Meldewege hat. Zur Not auch die Lautsprecherdurchsage aus dem Polizeiauto usw.
bgeoweh schrieb:Keinesfalls sollte man alles auf eine Karte setzen und 3 verschiedene Arten haben, über's Handy zu warnen, die dann z.B. bei längerem Stromausfall alle für den Arsch sind.Eschweiler Innenstadt ist größtenteils noch ohne Strom. Trinkwasser ist immer noch nicht nutzbar.
bgeoweh schrieb:Es kommt auch immer auf die konkrete Situation an - in der "idealen Ebene" ist sowas egal, aber wenn du z.B. einfach ein paar Prozent Gefälle einbaust sieht es ganz anders aus. Auf einmal wirkt so eine Hangstraße wie ein Kanal, füllt irgendwo am Fuße des Hanges einen Teil der Kanalisation, und plötzlich schießt woanders das Wasser "rückwärts" aus den Gullis. Das sind alles komplexere Systeme, hat schon Gründe dass das ein spezieller Ingenieurberuf ist.Korrekt, das ist das Problem an Starkregenereignissen. Es wird zwar seit einigen Jahren mehr auf den Schutz vor Starkregen geachtet (auch bei Neubauprojekten), aber da wird noch mehr passieren müssen. Auch müssen die Bürger weiter sensibilisiert werden (die müssen auch selbst aktiv werden und ihr Eigentum schützen). Mittlerweile haben viele Kommunen/Städte Starkregengefahrenkarten, in denen jeder Bürger sich zum Starkregenrisiko seines Grundstückes informieren kann. Leider wird dies meist erst gemacht, wenn der Schaden mal da war. Und leider kann man sich nicht vor jedem Ereignis schützen. Aber es gibt viel zu tun!
EDGARallanPOE schrieb:Und die Toilette im Keller, sowie die Abflüsse im Keller sind dann noch mal über einen Meter unter Straßenniveau plus die 80 cm. Da bräuchte ich überhaupt nicht mit Sandsäcken anfangen, weil mir das Wasser eh im Keller dann hochdrückt.Rückstausicherung eingebaut? Vielleicht kannst du dir hier noch ein paar Tipps holen: