Auswirkungen des Lockdowns

Die Fallzahlen steigen und steigen. Der wird bestimmt wieder verschärft und verlängert.

Aniara schrieb:Ich würde sagen, der Großteil kann es gut wegstecken.

Ich warte hier auch noch auf Belege. Aber hast du sicher nur übersehen.

Pallas schrieb:Das streite ich auch gar nicht ab.

Was mir auffällt: selbst Personen, die sehr stark die Lockdowns favorisieren, um Opfer zu vermeiden, werden oft sehr wortkarg, wenn es dann um einen tatsächlichen Erkrankungsfall geht. Da reicht es nicht einmal für ein "das tut mir leid" oder "Ich hoffe, dass der Partner sich wieder gut erholen wird" oder so. Stattdessen kommt noch ein pampiges "was hast du denn erwartet?"

Zumindest habe ich für mich selbst die Erfahrung daraus ziehen können, welche Art von Rückmeldungen einem persönlich gut tun, und ich hoffe, dass zumindest ich in Zukunft empathisch reagieren kann, wenn mir jemand von so einem Ereignis erzählt.

Aniara schrieb:Sorry, aber vielleicht hättest du dir die Regeln dieses Forums auch mal durchlesen müssen, bevor du zustimmst.

Etwas OT, aber das gilt vor allem "Wissenschaft". Im "Menschen" kann man schreiben, wie man sich fühlt, was eine ärgert oder besorgt.

Und es ist völlig legitim die ganze Situation besch...beiden zu finden

Aber ansonsten:

https://www.derstandard.at/story/2000122566521/depressionen-haben-in-der-pandemie-stark-zugenommen

Pallas schrieb:Aber ansonsten:

Das bezieht sich aber auf Österreich...

@Aniara

Ja, aber kann man dies nicht auf andere Länder übertragen? :ask:

Pallas schrieb:Ja, aber kann man dies nicht auf andere Länder übertragen? :ask:

Ich bitte dich, hier doch nicht..
In Österreich ist die Öffnungsstrategie etwas liberaler, als im Vorzeige-Schland.

@martenot

Ja, das glaube ich aufs Wort!
Ja im Café zu sitzen ist zwar banal - aber es gibt wieder mental vil. Kraft!

Ist Alles zu Zeit nicht einfach und vieles ein muss, das schlaucht!
Ein kleines bissel Normalität wäre echt toll!

MiaJinn schrieb:Ja im Café zu sitzen ist zwar banal - aber es gibt wieder mental vil. Kraft!

Genau, das ist etwas von dem, was ich ausdrücken wollte: mir ist in den letzten Monaten einfach die emotionale Kraft verloren gegangen. Die Kombination aus der Erkrankung meines Partners und den fehlenden Kompensationsmöglichkeiten wegen der Lockdown-Maßnahmen hat mir wirklich zugesetzt. So banal es klingt, aber manchmal würde ich sogar aus einem einfachen Cafébesuch mentale Kraft ziehen, die mir einfach inzwischen fehlt.

Vielen Dank für Deinen Beitrag, es tut gut, wenn man wertschätzend miteinander kommunizieren kann.

@martenot

Ich kann es sehr gut nach empfinden - habe zuhause Hoch Risiko ( noch nix mit Impfung , kommen hier net aus’m Quark) .

Ich wäre sogar mit einem Coffee to Go happy , ab auf die Parkbank genießen und Kaffee schlürfen (gibt es hier leider nicht :,(. )

MiaJinn schrieb:Ich wäre sogar mit einem Coffee to Go happy , ab auf die Parkbank genießen und Kaffee schlürfen (gibt es hier leider nicht :,(. )

Darf ich fragen, wo du lebst? Coffee to go ist hier immerhin möglich, und wenn es momentan nicht winterliche Temperaturen hätte (monentan schneit es sogar), würde ich es auch gleich noch nutzen.

@martenot

In einem kleinen Kaff in NDS , stadtähnlich 20km von hier ^^

Nachtrag: habe ein Bäcker hier - habe zwar nie gesehen das die ctg haben aber fragen kostet nix!

Es gibt tatsächlich eine Zunahme von psychischen Krankheiten während der Coronakrise, insbesondere Depressionen und Angststörungen.

Mehr Krankmeldungen in Deutschland aufgrund psychischer Diagnosen

So berichtete die Psychologin Berta Ausín von der Universität von Madrid von einer Verdoppelung der Zahl von Menschen mit depressiven Symptomen während der ersten 100 Tage der Pandemie in Spanien. Auch Ashraf Kagee von der Universität Stellenbosch beschrieb einen deutlichen Anstieg für Südafrika. Andreas Heinz, Leiter der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité Berlin, erklärte, dass genaue Daten für Deutschland bislang noch ausstünden, Krankmeldungen aufgrund psychischer Diagnosen aber zugenommen hätten. Nach Angaben der Techniker Krankenkasse lag deren Anteil am Gesamtkrankenstand im ersten Halbjahr 2020 bei fast 20 Prozent.

Quelle: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/news-archiv/meldungen/article/experten-zunahme-von-depressionen-und-angststoerungen-durch-corona/ (Archiv-Version vom 03.03.2021)

Dass die Corona-Pandemie und die dagegen getroffenen Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen zu einer Zunahme von psychischen Erkrankungen führt, vermuten Experten schon lange. Schon die erste Welle im März und April dieses Jahres lieferte entsprechende Hinweise. Eine aktuelle Studie bestätigt nun den Zusammenhang zwischen Corona-Pandemie und psychischen Krisen. Demnach leiden Menschen mit Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen verstärkt unter der Corona-Krise.

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/zunahme-depression-psychische-krankheiten-corona-100.html (Archiv-Version vom 19.03.2021)

Im Auftrag der Betriebskrankenkasse Pronova wurden dafür im Oktober und November mehr als 150 Psychiater und Psychotherapeuten online befragt.

82 Prozent der Ärztinnen und Ärzte stellen bei ihren Patienten häufiger Probleme mit Angstzuständen fest. Knapp 80 Prozent diagnostizieren öfter als zuvor Depressionen. Auch die Fälle somatischer Beschwerden – also psychische Beeinträchtigungen, die sich auf die körperliche Gesundheit auswirken – nehmen zu: Müdigkeit, Erschöpfung und Schmerzen ohne organische Ursache.

Quelle: https://m.tagesspiegel.de/wissen/studie-ueber-psychische-folgen-der-coronakrise-in-der-pandemie-nehmen-depressionen-und-angststoerungen-stark-zu/26699014.html

Die Zahl der psychischen Erkrankungen ist in der Coronavirus-Krise nach einer Erhebung der Krankenkasse KKH unter ihren Versicherten deutlich gestiegen. Wie die KKH mitteilte, verzeichnete sie im ersten Halbjahr 2020 rund 26.700 Krankmeldungen wegen seelischer Leiden unter ihren etwa 1,7 Millionen Versicherten. Das seien gut 80 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum gewesen.

Quelle: https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-08/seelische-gesundheit-corona-krise-psychische-erkrankungen-studie

@Pallas

der Nähe meines Arbeitsplatz gibt es auch diese Möglichkeit. Aber schade finde ich, dass das Betriebsrestaurant zu ist, früher habe ich dort immer eine Kleinigkeit zum Frühstück gekauft.

Nachdem mein Arbeitsplatz mitten in der Innenstadt (Altstadt) ist, gab es im Umkreis auch viel Gastronomie. Es gibt bei uns auch eine Kantine.
Ich machte aber nie davon gebrauch, denn mein Frühstück und meine Jause nahm ich stets von daheim mit.

martenot schrieb:mein Partner hat eine schwere Covid19-Infektion gerade so überlebt.

Das tut mir leid und ich kann mir gut vorstellen, dass Dich das sehr belastet hat!

MrsK schrieb:Es gibt tatsächlich eine Zunahme von psychischen Krankheiten während der Coronakrise, insbesondere Depressionen und Angststörungen.

Ich hätte mir nicht gedacht, dass so viele Menschen durch Corona und auch Lockdown psychisch krank werden.

In meinem Umfeld leiden vor allem Mütter. Es macht ihnen zu schaffen, dass sie ständig mit ihren Kindern "zusammenkleben" und keine Zeit mehr für sich haben. Schuld daran ist das Homeschooling und der seltenere Kontakt zu den Großeltern.

Mich trifft das nicht, denn ich habe schon ewig keinen Kontakt mehr mit meiner Verwandtschaft - ich war es gewohnt, dass die kids immer daheim sind.
Ich erkenne sogar eine Erleichterung: andere Kids (Freunde der Kinder) kamen oft zu uns "spielen". Meine Kids ließ ich hingegen so gut wie nie in fremde Haushalte.
Das ist jetzt durch Corona nicht möglich und deshalb empfinde ich es als angenehm, dass "nur" meine Kids im Haus sind.

FerneZukunft schrieb:Mich trifft das nicht, denn ich habe schon ewig keinen Kontakt mehr mit meiner Verwandtschaft - ich war es gewohnt, dass die kids immer daheim sind.
Ich erkenne sogar eine Erleichterung: andere Kids (Freunde der Kinder) kamen oft zu uns "spielen". Meine Kids ließ ich hingegen so gut wie nie in fremde Haushalte.
Das ist jetzt durch Corona nicht möglich und deshalb empfinde ich es als angenehm, dass "nur" meine Kids im Haus sind.

Abgesehen davon, dass ich den Terminus "Kids" nicht mag, denn es sind Kinder, keine Kiddies und keine Kids, Wikipedia: Kid

Aber was sagen denn deine Kinder dazu, wenn der Kontakt nicht mehr gegeben ist? Sind die darüber auch so glücklich wie du? Oder dreht es sich nur immer nur um dich und um deine Befindlichkeiten? Hast du auch mal, auch wenn nur eine Minute, einen Gedanken für deine Mitmenschen übrig? Ich weiß, das hast du. Du bist nämlich auch sehr mitfühlend. Ich lese nämlich nicht nur das, sondern auch das.

Carietta schrieb:Aber was sagen denn deine Kinder dazu, wenn der Kontakt nicht mehr gegeben ist?

Ja sicher vermissen meine Kinder ihre Freunde.

Vor allem mein mittleres Kind geht jetzt in die erste Klasse Gymnasium. Sie hat sich in ihrer Klasse den beliebtesten Jungen (einen süßen, blauäugigen Blondschopf) geangelt - mit ihren fast 11 Jahren ist es noch keine "richtige" Beziehung.
Sie ist traurig, dass sie ihn nur per Video sehen kann.

Carietta schrieb:Oder dreht es sich nur immer nur um dich und um deine Befindlichkeiten?

Warum glaubst Du, habe ich vor Corona immer so viele Kids (ich finde diesen Ausdruck nicht abwertend) im Schlepptau mit heim genommen?
Jetzt, wo es verboten ist, darf ich die Ruhe genießen und erleichtert sein. Ich habe dieses Verbot ja nicht bestimmt.
Sobald die Ansteckungsgefahr gebannt ist, werden die Freunde der Kids wieder bei uns zu Gast sein.

Carietta schrieb:Ich weiß, das hast du. Du bist nämlich auch sehr mitfühlend

@Carietta, gib es doch bitte ehrlich zu. Ich weiß, dass Du mich für den egoistischsten Teufel des Universums haltest. Glaub mir: ich habe kein Problem damit 🥂

FerneZukunft schrieb:gib es doch bitte ehrlich zu. Ich weiß, dass Du mich für den egoistischsten Teufel des Universums haltest. Glaub mir: ich habe kein Problem damit 🥂

Das stimmt nicht, denn wenn es dir nicht nur ums Geld ginge, dann würdest du dich lieber um Menschen kümmern, die Hilfe brauchen. Das hattest du irgendwo mal geschrieben und das hab ich in Erinnerung. Aber leider ist dir das Geld wichtiger. Obwohl du dein gutes Herz vielleicht für besseres einsetzen könntest. Glaub nicht, dass ich voreingenommen bin, ich lese schon mit. :)

Beruflich hatte ich nie Auswirkungen gespürt, außer Home Office und seit wir (Freunde und ich) beschlossen haben, die Kontaktbeschränkungsregeln zu ignorieren, ist eigentlich alles wieder perfekt.

Gastro, Handel, Veranstaltungen sind mir eigentlich egal, die sollen zusperren, pleite gehen, übernommen werden.....
Denke jeder kann ja klagen wenn er will, wenn alle Betriebe öffnen, dann ist der Staat machtlos. Aber wenn die Unternehmer mit den Regeln einverstanden sind, dann sollen sie damit leben. Ich hab Amazon, Lieferservice und kann auch ganz ok kochen mittlerweile.
Genügend Platz zu Hause hab ich auch. Hab einen riesen TV und sämtliche Streaming Dienste, brauch kein Kino, hab Sportgeräte und war nie Fitnesscenterfan.
Vor Festivals und Konzerten graust mir seit jeher.

Letzten Endes waren es die Kontaktbeschränkungen die wirklich nordkoreawürdig sind, die das ganze noch negativ gemacht haben. Ich würd mir sogar wieder einen Lockdown hart wünschen, dann ist weniger Verkehr wenn ich mal doch physisch in die Arbeit muss.

insideman schrieb:seit wir (Freunde und ich) beschlossen haben, die Kontaktbeschränkungsregeln zu ignorieren

insideman schrieb:Gastro, Handel, Veranstaltungen sind mir eigentlich egal, die sollen zusperren, pleite gehen, übernommen werden.....

Spitzenmäßige Einstellung.

Meine "Hochzeit" ist schon lange vorbei

Der "Lockdown" begann für mich bereits vor 5 Jahren, denn der Rest meines sozialen Lebens außerhalb meiner Tagesbeschäftigung und Teilen der Familie verabschiedete sich da bereits, was vor circa 7 Jahren langsam begann sich aufzulösen

Der Kernunterschied für mich persönlich besteht daher darin, dass ich beim einkaufen etwas mehr Abstand halte und eine Maske trage 😁

Mich belastet die Situation nicht direkt, aber indirekt, weil sie Andere belastet, Konflikte und Spaltungen schürt und das Leid der Anderen eben leider auch teilweise auf mich abfärbt

Im Netz wird zusätzlich Welle gemacht und die Nachrichten die es zu sehen gibt lassen auch keine Glücksgefühle entstehen

Trotz der Gewohnheit dieses eher einsamen Zustandes ist es für mich nachvollziehbar, dass die Sucht- und Suizidrate während dem letzten Jahr ziemlich in die Höhe geschossen ist, diverse psychische Störungen und Erkrankungen die sowieso schon stiegen und stiegen durch diese Situation noch einen extra Booster bekommen haben und die Leute sich das Leben für kurze Zeit schön ziehen, schön schießen oder schön trinken beziehungsweise dann auch vorzeitig "aussteigen"