Auswirkungen des Lockdowns

@calligraphie
Bei mir ist es ähnlich, bin durch Zufall erst gegen 19Uhr zum Einkaufen gekommen und da war es komplett leer - außer Verkäufer.

obskur schrieb:weder Samstag noch Mittwoch in die Massen zu müssen, ich glaube aber tatsächlich, dass es sich über die Woche gut verteilen wird. Weil keiner so wirklich in so ein Getümmel möchte.

Ich peile nächste Woche Montag früh an. Da dürfte wohl weniger los sein.

MrsK schrieb:Ich peile nächste Woche Montag früh an. Da dürfte wohl weniger los sein.

Das hoffe ich, meine Erfahrung an Weihnachten war leider genau anders, da habe ich auch schon ein paar Tage vorher angepeilt, Vormittags und es war knack voll, mein Lebensgefährde hingegen konnte erst am 24. Vormittags und es war gähnende Leere.

Am Abend ist wahrscheinlich wirklich eine gute Idee, ich gehöre nur zu denen, die da ungern nochmal von der Couch will ;)

obskur schrieb:Das hoffe ich, meine Erfahrung an Weihnachten war leider genau anders, da habe ich auch schon ein paar Tage vorher angepeilt, Vormittags und es war knack voll, mein Lebensgefährde hingegen konnte erst am 24. Vormittags und es war gähnende Leere.

Für den Weihnachtseinkauf war ich nachmittags beim einkaufen, der 1. Supermarkt war so voll, dass ich umgedreht bin und den nächsten Supermarkt angepeilt hatte, der dann seltsamerweise komplett leer war.

Ich glaube, das ist einfach Glückssache.

Gibt es denn da noch keine App, die mir anzeigt, wie voll gerade die Läden sind und mir eine günstige Einkaufszeit empfehlen?

frivol schrieb:Gibt es denn da noch keine App, die mir anzeigt, wie voll gerade die Läden sind und mir eine günstige Einkaufszeit empfehlen?

Doch, Google zeigt bei einer Suche die Besuchszeiten an.
Wie aussagekräftig das ist, keine Ahnung.
Hab mal nachgeschaut und das stimmt nicht wirklich, die Stosszeitenberechnung von Google.

@frivol
Für fast alle Handelshäuser gibt es bereits ( wie auch bei Ärzten ) eine Art graphik unter dem Google Eintrag der Firma , welche anzeigt , wann Stoßzeiten sind .
Aber für den Lebensmittel Handel ? Und ja , wenn wir schon mal bei " wünsch dir was " in der digital Wüste Germany sind , es sollte eigentlich ( Betonung auf eigentlich ) überhaupt kein Problem sein , auch für so etwas eine digitale Anzeige zu bekommen . Ein SupermarktChef kann dir dich auch jederzeit sagen, wieviel Packungen WC Papier noch am Lager sind . Da sollte es eigentlich ein leichtes sein, digital zu erfassen wieviele Menschen gerade im Markt sind .
Aber nun gut , wollen wir mal schön bescheiden sein, nur weil wir da noch relativ in den Kinderschuhen sind ( o Ton Frau Merkel zum Thema Computer usw ) , das wird schon .
Ich hoffe ja immer noch auf Fortschritte für unsere Kinder diesbezüglich . Evtl erleben die ja noch den Durchbruch .
Jeder weiß heute wie man Tinder wischen muss und den Weichzeichnereffekt ins Gesicht zaubert , aber sonst ?
Allerdings muss ich immer noch mal sagen , in der Privatwirtschaft siehts anders aus .
Wir zB . ( körpernahe Dienstleistungen ) arbeiten nur noch mit digitalen Plattformen die eigentlich den ganzen Kram wie Buchung , Termine, absagen, Rückerstattungen , SMS an unsere Kunden , geldfluß usw komplett abwickeln . Man braucht kaum noch Telephon oder Papier . Das brauchen wir erst , seit wir dem Gesundheitsamt unsere Kundschaft dokumentieren müssen . Zurück in die Steinzeit auf echtem Papier .
Unsere Kunden brauchen uns nicht anrufen um zu sehen ob Termine frei sind .
Daher ist es uns auch immer so unverständlich , warum man so etwas nicht etwa für die ganze Impferei entwickelt hat . Gibt genügend erprobte Systeme für so etwas . Da bricht auch kein System zusammen .
Je weniger hirarchien zwischen Planung und Ausführung liegen umso schneller kann man so was entwickeln und einführen .
Jeder Staatsdiener wird ein Lied davon singen können , dass es schwerer ist neue Bleistifte zu beschaffen in so einem Verwaltungs Konstrukt , als sich ne Reise um die Welt zu organisieren .

Wir haben heute gewettet , beim nächsten lockdown verordnet uns Frau Merkel keine erweiterten Ruhetage mehr , da bekommen wir alle Bettruhe verordnet .
Um 22 Uhr wird das Licht ausgemacht . Und das könnte man auch besser kontrollieren. Und keine Herrenbesuche mehr aufs Zimmer .

calligraphie schrieb:Ruhetag

Was Du meinst ist eher Feiertag, glaube ich.

calligraphie schrieb:Friseure haben überwiegend den Ruhetag , so etwas ist für einige Berufsgruppen zwingend .

Kannst Du da Beispiele nennen? Das erscheint mir heute eher antiquiert. Die meisten Unternehmen wählen einen Ruhetag nach eigenen Überlegungen, und nicht jeder hat überhaupt einen.
Der Friseur, wo ich hingehe, hat nur am Sonntag zu.
Der traditionelle Bäcker bei mir in der Nähe hat montags zu, also Ruhetag. Dafür hat er ja auch Sonntags geöffnet.

@nairobi

nairobi schrieb:Was Du meinst ist eher Feiertag, glaube ich.

Gemeint ist möglicherweise das hier?

Um die dritte Corona-Welle zu brechen, sollen Gründonnerstag und Karsamstag in diesem Jahr einmalig als "Ruhetage" definiert werden. Was genau das bedeutet, ist noch nicht endgültig geklärt.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/corona-ruhetage-ostern-definition-101.html

nairobi schrieb:Kannst Du da Beispiele nennen?

Da braucht es doch keine Beispiele (soll man jetzt Friseursalons raussuchen?), das ist ganz oft noch so. "Antiquiert" ist das mitnichten, es rechnet sich für manche Betriebe nur nicht.
https://www.friseur.com/news/montags-ruhetag.html
https://www.friseur-unternehmer.de/montag-teurer-ruhetag-oder-umsatzbringer-im-friseurgeschaeft/

Nicht nur Friseure machen einen Ruhetag.
https://karrierebibel.de/ruhetag

calligraphie schrieb:Da sollte es eigentlich ein leichtes sein, digital zu erfassen wieviele Menschen gerade im Markt sind .

Das wäre wirklich leicht - aber wenig aussagekräftig. Denn Die wichtige Information wäre, wie viele Menschen im Laden sein werden, wenn ich (mehr oder wenig viele Minuten später) dort sein werde. Es müsste eine Prognose sein.
Und man muss beachten, dass eine Echtzeitanzeige überhaupt erst Menschen dazu bringen wird, genau in einigen Minuten eizukaufen. Weil es ja aktuell leer ist. Mit der Folge, dass es dann voll ist.

Funktionieren würde ein System, das vorschlägt, wann ein guter Zeitpunkt zum Einkauf ist - und eben mehr der weniger individuell den Einkaufszeitpunkt für jeden innerhalb eines gewissen Rahmens plant. Aber dann wird es schon wieder recht komplex.

calligraphie schrieb:Da bricht auch kein System zusammen .

Na ja, die Menge macht es eben schon. Ihr habt einen mehr oder weniger zahlenmäßig festen Kundenkreis. Bei den Impfungen können potentiell plötzlich sehr viele Menschen gleichzeitig zugreifen. Das kann man zwar mit Leistung "zuschütten" - aber dann ist es eben auch sehr teuer. Wirtschaftlichkeit spielt trotzdem eine Rolle.

Jetzt verhandeln sich nochmal nach, auch die Oster-Ruhetage, weil alle Parteien unzufrieden sind...

Nach Informationen von ntv aus der Teilnehmerrunde des Bund-Länder-Gipfels sind die zunächst beschlossenen, zusätzlichen Ruhetage an Ostern vom Tisch. Demnach habe Merkel in der Schalte eingeräumt, dass die Ruhetage ein "Fehler" gewesen seien. Sie nehme das auf ihre Kappe.

Quelle: https://www.n-tv.de/panorama/11-17-Nach-Impfstopp-in-Hongkong-Biontech-leitet-Untersuchung-ein--article21626512.html

Merkel ist doch tatsächlich hinsichtlich der "Ruhetage" zurückgerudert.

Steht ja nun schon fast fest, dass die Ruhetage nicht kommen werden. Erst der Stress wegen dem Ruhetag und nun der Stress, weil man wieder alles umplanen muss :troll:

Aber mal so generell:

Hier werden ja immer die verschiedenen Strategien der Politik diskutiert. Fehler etc.
Ganz oft habe ich jetzt verschiedene Lösungsansätze (rückwirkend) gelesen.

Gab es schon Überlegungen was passieren würde, wenn man das Virus einfach mal "machen lassen" würde? Ja, ich weiß. Viele Tote. Aber könnte man das nicht etwa mit der spanischen Grippe vergleichen? Das ist natürlich keine Option. Weiß ich. Und es würde auch mir nahestehende Personen (u.a. meine Mutter) treffen. Ja, vielleicht würde sogar ich daran sterben.

Pandemien gab es schon immer in der Geschichte und ich glaube (meine ganz persönliche Meinung!), dass diese notwendig sind, um den Bestand der Menschheit zu regulieren. Klingt hart, aber ich glaube es ist so.

Nehmen wir mal die spanische Grippe, so richtig geendet ist diese nie. ABER auch da hat ein "Umdenken" stattgefunden. Die Menschen waren müde von der Pandemie und dem Krieg...

Der Erste Weltkrieg war vorbei, die Menschen waren bereit für einen Neuanfang. Sie wollten Krieg und Krankheit hinter sich lassen und auch die Grippewelle schnell vergessen. Teilweise wurden die Isolationsmaßnahmen öffentlich aufgehoben, teilweise beschlossen die Menschen selbst, weniger Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten, um sich nach dem Krieg wieder ein Leben aufzubauen – auch, wenn dadurch Tote in Kauf genommen wurden.

Quelle: https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/so-enden-pandemien/ (Archiv-Version vom 22.03.2021)

Insofern ist das jetzige Verhalten schon fast normal. Ja, menschlich.

Meine Strategie (wenn wir mit Impfungen dagegen kämpfen) wäre übrigens: die arbeitende Bevölkerung impfen. Die Menschen, die jeden Tag rausgehen und andere sehen. Denn wir bringen die Erreger überall hin und verteilen diese munter.

Aber das ist nur Gedankenspielerei...

Carbine schrieb:Merkel ist doch tatsächlich hinsichtlich der "Ruhetage" zurückgerudert.

Die Reaktionen darauf sind sehr unterschiedlich.

Manche werfen ihr das als inkonsequente Zickzackpolitik vor. Andere stehen ihr das Format zu, eine falsche Entscheidung einzugestehen und zurückzunehmen.

Ich denke, dass auch Politiker eben Fehler machen und es dann um so wichtiger ist, diese nicht auch noch durchzuziehen.

tragic_truth schrieb:Gab es schon Überlegungen was passieren würde, wenn man das Virus einfach mal "machen lassen" würde? Ja, ich weiß. Viele Tote. Aber könnte man das nicht etwa mit der spanischen Grippe vergleichen?

Natürlich kann man dieses Szenario durchdenken. U.a. in Italien hat man ja die Anfänge davon gesehen.

tragic_truth schrieb:Pandemien gab es schon immer in der Geschichte und ich glaube (meine ganz persönliche Meinung!), dass diese notwendig sind, um den Bestand der Menschheit zu regulieren. Klingt hart, aber ich glaube es ist so.

Recht dünnes Eis für eine solche Meinung. Wie ist es mit anderen medizinischen Errungenschaften. Oder technischen, die das Leben verbessern.
Natürlich kann man (für sich selbst) die Meinung vertreten, sich der Natur zu fügen und nichts zu unternehmen, was einem z.B. bei einem Blinddarmdurchbruch, bei Krebs, einer Infektion oder auch nur einem gebrochenen Bein hilft.
Aber in meinen Augen keine kluge Idee.

tragic_truth schrieb:Nehmen wir mal die spanische Grippe, so richtig geendet ist diese nie.

Aber klar. Wie viele sterben denn noch daran?

tragic_truth schrieb:ABER auch da hat ein "Umdenken" stattgefunden. Die Menschen waren müde von der Pandemie und dem Krieg...

Die Menschen sind wieder unvorsichtig geworden und Millionen vermeidbare Tote waren die Folge.

tragic_truth schrieb:Insofern ist das jetzige Verhalten schon fast normal. Ja, menschlich.

Aber rational unklug.

tragic_truth schrieb:Meine Strategie (wenn wir mit Impfungen dagegen kämpfen) wäre übrigens: die arbeitende Bevölkerung impfen.

Wir ja auch gemacht. Zu erst aber eben diejenigen, welche die größten Risiken tragen.

kleinundgrün schrieb:Ich denke, dass auch Politiker eben Fehler machen und es dann um so wichtiger ist, diese nicht auch noch durchzuziehen.

Ich finde es gut und wichtig, dass sie diesen Schritt gegangen ist. Entschuldigungen können so viel bewirken, dass ist offensichtlich einigen Menschen nicht (mehr) ganz bewusst.

@Carbine
Fehler einzusehen und dann nicht sein Ego im Weg stehen zu haben, ist enorm wichtig.
Es ist unmöglich, keine Fehler zu machen. Aber wenn man dann aus Stolz oder anderen Gründen an einer falschen Entscheidung fest hält, macht man es nur schlimmer.

Ich finde es schade, dass so was kritisiert wird.

@kleinundgrün

Kritik wird es immer geben. Ich beneide sie nicht hinsichtlich ihres Jobs, ich würde es nicht machen wollen, vor allem nicht für das Geld.

Ich bin aber der Meinung, dass solche Momente, also sich vor der Gesellschaft entschuldigen zu können, viel früher hätten passieren müssen. Ich hoffe aber echt, dass sowas nun zumindest häufiger vorkommt. Dann steigen auch wieder die Sympathien.

kleinundgrün schrieb:Fehler einzusehen und dann nicht sein Ego im Weg stehen zu haben, ist enorm wichtig.
Es ist unmöglich, keine Fehler zu machen. Aber wenn man dann aus Stolz oder anderen Gründen an einer falschen Entscheidung fest hält, macht man es nur schlimmer.

Ich finde es schade, dass so was kritisiert wird.

Wer kritisiert denn, dass es ein Umdenken gab? Wenn dann wird doch eher die Planlosigkeit kritisiert und nicht die Korrektur, oder?

Carbine schrieb:Ich beneide sie nicht hinsichtlich ihres Jobs, ich würde es nicht machen wollen, vor allem nicht für das Geld.

Ich will es auch nicht machen, aber ich finde rund 40.000 € / Monat nicht schlecht bezahlt. Ist ein wichtiger Job und sollte auch gut bezahlt werden. Aber was ist mit dem Gehalt nicht in Ordnung?
(bitte nicht plakativ Fußballer verdienen xy)

tragic_truth schrieb:Pandemien gab es schon immer in der Geschichte und ich glaube (meine ganz persönliche Meinung!), dass diese notwendig sind, um den Bestand der Menschheit zu regulieren. Klingt hart, aber ich glaube es ist so.

Klingt wirklich hart.
Und für mich bisschen unüberlegt.

Es wäre ein "Survival of the fittest". Am Besten angepasst an derartige Krankheitsgeschehen sind all diejenigen mit einem möglichst vitalen Immunstem. Also junge, gesunde Menschen ohne schwerwiegende Vorerkrankungen.

Warum genau sollte man den 'Bestand der Menschheit' genau auf diese Gruppe reduzieren ?
Was wäre dann besser?

Waytogo schrieb:Wer kritisiert denn, dass es ein Umdenken gab? Wenn dann wird doch eher die Planlosigkeit kritisiert und nicht die Korrektur, oder?

Warum ist es "planlos"?
Das meinte ich mit der Aussage, dass Fehler passieren. Eine falsche Einschätzung, die sich in anschließenden Gesprächen als eher falsch heraus stellt ("eher" weil es eine Prognose ist, es ist nicht zu sagen, ob die Entscheidung inhaltlich falsch ist oder nicht).

Ich finde nicht, dass man hier von Planlosigkeit sprechen kann. Da gäbe es bessere Beispiele.

Waytogo schrieb:aber ich finde rund 40.000 € / Monat nicht schlecht bezahlt

Na ja. Es ist viel Geld. Aber ich würde es auch nicht mit Fußballern vergleichen, sondern mit Managern. In der freien Wirtschaft wäre ein ähnlicher Posten (was Einfluss und "in der Schusslinie stehen") schon weitaus besser bezahlt.

Aber klar, es reicht, um davon gut zu leben.

kleinundgrün schrieb:Warum ist es "planlos"?
Das meinte ich mit der Aussage, dass Fehler passieren. Eine falsche Einschätzung, die sich in anschließenden Gesprächen als eher falsch heraus stellt ("eher" weil es eine Prognose ist, es ist nicht zu sagen, ob die Entscheidung inhaltlich falsch ist oder nicht).

Ich finde nicht, dass man hier von Planlosigkeit sprechen kann. Da gäbe es bessere Beispiele.

Nur weil es bessere Beispiele gibt, ist das kein falsches.
Natürlich ist es planlos am 23.03. zu verkünden, dass der 01.04. ein Ruhetag sein wird, um dann am 24.03. festzustellen, dass sich das gar nicht umsetzen lässt.
Wie bgeoweh in dem anderen Thread auch festgestellt hat, fällt Ostern dieses Jahr nicht überraschend auf Anfang April. Warum macht man sich da eine Woche vorher Gedanken?
Wie würdest du es nennen etwas am 23.03. zu verkünden und am 24.03. festzustellen "das ist ja gar nicht umsetzbar"? Strukturiert und durchdacht?

Nichtsdestotrotz ist es richtig, wenn man seinen Fehler bemerkt, diesen zu korrigieren.