Optimist schrieb:wie gesagt, wie ist denn deine Meinung dazu?:
Dafür ist hier zu wenig Platz, um das aufzuschreiben….Man müsste analysieren, was im jetzigen Gesundheitssystem die Hauptkostenverursacher sind (Krankenhäuser und Medikamentenkosten), man kann darüber diskutieren, ob man eine Bürgerversicherung will, ob man das Gesundheitssystem verstaatlichen will, wie umfangreich der Leistungskatalog bei einer Bürgerversicherung und/oder einem verstaatlichten Gesundheitssystem sein soll etc.
Was ich misslich bzw. unangemessen finde, ist dem jetzigen Gesundheitssystem den Vorwurf zu machen, dass es einer ganz außergewöhnlichen Belastungssituation nicht wie selbstverständlich standhält. So was tut nämlich kein System. Wir sehen es doch in der Wirtschaft: Kommt kein Nachschub an benötigen Bauteilen bzw. gibt es kein Personal, muss der Kunde halt Monate auf sein neues Auto, sein neues Fahrrad, auf einen Handwerker warten, basta. Kein Unternehmen ist auf Ausnahmezustand als Normalbetrieb ausgelegt, weil das wirtschaftlich nicht vertretbar ist.
Im Prinzip ist es mit dem Gesundheitssystem nichts anderes. Wir können nicht zig leerstehende Krankenzimmer mit Intensivbetten, ausgebildetes Pflegepersonal etc. vorhalten und finanzieren nur für den Ausnahmefall. Da stimme ich
@JosephConrad zu, der zu Recht darauf hinweise, dass die Bürger in so einer Ausnahmesituation das ihrige dazutun müssen, damit die Lage nicht dramatisch wird. Das heißt also: Wer sich impfen lassen kann, sollte es tun anstatt darauf zu setzen, dass andere zaubern können. Das können sie nämlich nicht.
Optimist schrieb:an der Lebenserwartung alleine kann man es aber sicher auch nicht festmachen. Wenn ich im Pflegeheim sehe, wieviele Ältere - und teilweise sehr Alte - förmlich dahinsiechen mit Schmerzen usw. und manche am liebsten gar nicht mehr leben wöllten ... und dazu der Pflegenotstand.... so würde ich nicht enden wollen.
Der Pflegebereich ist ja strenggenommen vom Gesundheitsbereich zu trennen. Und da gebe ich dir natürlich recht: Die demographische Situation ist dramatisch. Immer mehr Alte (dank der guten medizinischen Versorgung) und immer weniger willige und vor allem geeignete Junge, die die vielen Alten versorgen wollen und können. WENN die Politik dringend irgendwo gegensteuern muss, dann weit eher im Altenpflegebereich als im Gesundheitssystem im engeren Sinn. Aber das ist ein anderes Thema….