Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

Palfrader schrieb:Zwischendrin was zum schmunzeln (Achtung Ironie):
Servus Leute.
Nur um es zu mal sagen: ich bin gegen eine Winterreifenpflicht.
Ich lasse mich nicht vom Staat bevormunden.
Es sollte jeder selbst endscheiden können welche Reifen er aufziehen möchte und es kann nicht sein das jemand gezwungen wird irgendwelche Reifen an sein Auto zu montieren wenn er eigentlich warten will bis bessere Reifen vom Hersteller seiner Wahl am Markt sind.
Seht einfach mal in den Unfallstatistiken nach.
Die meisten Unfälle im Winter passieren mit Winterreifen! Wacht endlich auf!!!
So nebenbei ist man mit Winterreifen viel gefährlicher unterwegs und gefährtet Leute ohne Winterreifen weil es eine falsche Sicherheit vermittelt. Zum mitschreiben: keiner mit Winterreifen ist sicher!
Wacht auf und werdet Querlenker!!!
Quelle: Aus dem Spiegel-Forum

Lustige Geschichte, aber als Analogie taugt sie nichts, weil sie schief ist und dabei die Wahrscheinlichkeiten nicht richtig summiert.

Damit die Analogie passt, müsste man eine kleine, aber messbare Chance annehmen, dass alle Winterreifem (im Vergleich zu Sommerreifen, die das Problem nicht haben) plötzlich mit hoher Energie platzen können (so stark, dass man auch im Haus verletzt wird, wenn der Reifen in der Garage explodiert), und zwar zufällig/unabhängig von der Kilometerleistung oder sogar vom Autofahren an sich. Das Platzen wäre dann das Analogen zu "Impfschaden".

Der Vergleich der Wahrscheinlichkeiten:

Sommerreifen: P(Rutschen) * gefahrene Kilometer = Schadensrisiko 1
Winterreifen: P(Rutschen) * gefahrene Kilometer + P(Platzen) = Schadensrisiko 2

Pro gefahrenem Kilometer (analog: Intensität des sozialen Lebens) ist das Unfallrisiko mit Sommerreifen natürlich höher. Dies kann man aber dadurch kompensieren, indem man diese Kilometer reduziert, und bei Schnee und Eis weniger fährt bzw. das Auto ganz stehen lässt (analog: social distancing). Auch kann man bei wenigen, einzelnen Fahrten andere Massnahmen ergreifen, etwa eine Schneekette auf die Sommerreifen aufziehen (analog: Tests, Maske).

Das wirkt sich dann so aus:

P(Rutschen) * gefahrene Kilometer / (1/Effektivität Massnahmen) = Modifiziertes Schadensrisiko 1


Für jemanden, der im Winter eh zu Hause bleibt, keine Freude trifft, von zu Hause arbeitet etc., kann das modifizierte Schadensrisiko 1 dann durchaus kleiner als Schadensrisiko 2 sein.

Nur mal so.

Bin doppelt geimpft, Booster gibt es auch bald. Aber trotzdem finde ich eine Impfpflicht sowohl rechtlich als auch moralisch äußerst fragwürdig.

@incognitus
Ich wollte in erster Linie nur erheitern. Wie weit dies als Analogie zur Covid-Impfung taugt, mag ich jetzt nicht entscheiden. Im großen und ganzen sehe ich die schon und kann Deinen Ausführungen nicht ganz folgen.

Mit der Winterreifenpflicht ist es im übrigen so: Es gibt an sich keine Winterreifenpflicht:

Eine generelle Winterreifenpflicht gibt es in Deutschland nicht, stattdessen eine situative. Das heißt, dass man bei winterlichen Straßenverhältnissen, also bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte, nur mit Winterreifen fahren darf. Die Faustformel von Oktober bis Ostern (O bis O) ist ein grober Hinweis, hat rechtlich jedoch keine Relevanz.
Die situative Winterreifenpflicht gilt dann als erfüllt, wenn auf allen Radpositionen, also auf allen vier Rädern, Winterreifen montiert sind.

Quelle: Quelle: https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/ausstattung-technik-zubehoer/reifen/sicherheit/winterreifenpflicht-deutschland/

Ist ja ähnlich wie das mit den Impfungen gedacht ist. Ich denke da an die 2-G-Regel, die in einigen Situationen gilt.
Man muss nicht geimpft sein, darf dann aber bestimmte Dinge nicht. = Man muss keine Winterreifen haben, darf aber bei Schnee und Eis nicht fahren.
Beides sind am Ende selbstgewählte Einschränkungen.

Pflicht hin oder her. Eigentlich weiß man, dass Winterreifen aufzuziehen eine vernünftige Entscheidung ist. Man sollte als Winterreifen-Skeptiker auch nicht den Fehler machen, sich wegen "explodierender Reifen" zu viele Sorgen zu machen.

breakup schrieb:Wenn der 32-jährige sich (aus medizinischer Sicht) hätte impfen lassen können, es aber nicht getan hat und
dann an Covid verstorben ist, ist er einfach nur dumm gewesen. Nicht mehr und nicht weniger.

Wie willst Du das ansonsten definieren?

Es ist seit vielen vielen Monaten bekannt, dass auch junge Menschen einen schweren Verlauf bekommen können!
Also, wo genau hat dieser 32-jährige einen Fehler gemacht und dumm/nachlässig gehandelt?

Ich bin da immer noch nicht einverstanden, so etwas so pauschal zu sagen. Natürlich ist das Risiko bekannt gewesen, aber wenn wir Menschen geringe Risiken gegeneinander abwägen, handelt wir alle nicht mehr rational, sondern eher nach Bauchgefühl. Sonst müsste man ja auch jedem abgrundtiefe Dummheit unterstellen, der bei einem Verkehrsunfall mit dem Auto ums Leben kommt, denn mit 1,87 Verkehrstoten pro eine Milliarde Kilometer ist das Autofahren deutlich risikoreicher als z.B. der Zug mit 0,03. Wer steigt jetzt aus Sicherheitsgründen in die Bahn?

Quelle: https://www.allianz-pro-schiene.de/themen/sicherheit/unfallrisiko-im-vergleich/ (Archiv-Version vom 19.10.2021)

Ich war heute auf einer Hochzeit als Tastenquäler tätig. Das war ein sehr übersichliches Grüppchen, offenbar mussten einige Leute kurzfristig in Ermangelung einer Impfung absagen... Schade für das Brautpaar, die sich über ihre Gäste sicher gefreut hätten!

Hab da eine Frage:
Wie ist das mit den Genesenen, wenn die im Krankenhaus Betten belegen, als was gelten die, weil es ja immer nur Angaben über Geimpfte und Ungeimpfte sind? Ansonsten finde ich auch nichts darüber, wie Genesene geführt werden.

Was ich besonders komisch finde, George Washington hat seinen Unabhängigkeitssieg gegen England durch die Impfpflicht seiner Truppen gegen Pocken erzielt. Praktisch ist die USA eine Folge der Impfpflicht. Und was wäre geschehen, wenn es anders gekommen ware, die Weltkriege hätten andere Bahnen genommen und ob es dann eine Bundesrepublik und EU mit demokratischen Parteien geben würde.

Wenn es so weiter geht, werden in 10 Jahren immer neue Korona Varianten und massenweise Koronakranke auftreten. Aber Hauptsache unsere demokratischen Parteien haben die Impffreiheit verteidigt.

@Niselprim

Rein von der Logik her, sollten sie nach ihrem Impfstatus geführt werden. Aber wie du schon sagtest, da gibt es keine Daten zu.

Reinfektionen sind nur wenig bekannt und deshalb bedarf es keiner eigenen Spalte oder sie werden als Neuinfektion geführt.

Herr Braun sagte ja auch bei bild.tv ( mittlerweile paywall ) dass man 6 Monate nach dem 2 Pieks nicht mehr als immun gilt - im Beispiel Israel geht dann dein Covid Pass auf Rot. Die Frage ist dann natürlich ob man eben diese als ungeimpft oder geimpft führt. Solche Aussagen können zu grossen Missverständnissen führen, vorallem wenn man es mit den Meldestellen falsch kommuniziert.

Das mit den Missverständnissen denk ich mir auch, ja @redwing Wenn jetzt bei den blockierten Betten die Genesenen als ungeimpft geführt würden - oder haben Genesene Superimmunität und landen nicht im Krankenhaus? - Als Geimpfte werden sie wohl jedenfalls nicht geführt.

Niselprim schrieb:Als Geimpfte werden sie wohl jedenfalls nicht geführt.

Doch. "Genesen" bedeutet positiver PCR-Test plus eine Impfung. Die Infektion ersetzt sozusagen die erste Impfdosis.

Ach so - ja dann gelten Genesene als Geimpfte, ja? @VanDusen Danke für die Information.

Es klingt (wie so vieles) verrückt, aber ohne Impfung gilt man noch nicht mal als "genesen".

Ein Genesenenzertifikat darf frühestens 28 Tage und längstens sechs Monate nach einem positiven PCR-Test ausgestellt werden. Das heißt, eine Person, die die Erkrankung durchgemacht hat, kann nur innerhalb dieses Zeitraums einen solchen Nachweis ausgestellt bekommen. Nach Ablauf dieser Frist und bevor eine Impfung stattgefunden habe, gelte die Person als nicht vollständig geimpft und eben auch nicht als genesen, heißt es dazu auf der Webseite des Bundesgesundheitsministeriums.

Quelle: https://www.kbv.de/html/1150_53544.php

@Niselprim


Ich kann dir keine valide Aussage zu Genesenen geben. Du wirst für 6 Monate als immun "gekennzeichnet" und das auch nur mit einem positiven PCR. Danach wird dann die Impfung fällig und dann zählst du aufjedenfall als Geimpft.

Danke auch Beiden für die Information @redwing @VanDusen

Ein Genesenenzertifikat darf frühestens 28 Tage und längstens sechs Monate nach einem positiven PCR-Test ausgestellt werden. Das heißt, eine Person, die die Erkrankung durchgemacht hat, kann nur innerhalb dieses Zeitraums einen solchen Nachweis ausgestellt bekommen. Nach Ablauf dieser Frist und bevor eine Impfung stattgefunden habe, gelte die Person als nicht vollständig geimpft und eben auch nicht als genesen, heißt es dazu auf der Webseite des Bundesgesundheitsministeriums.

Trotzdem nochmal was @redwing @VanDusen Sorry.
Aber müssen Genesene tatsächlich nicht geimpft sein, sondern gelten in dem Zeitraum zwischen 28 Tagen und 6 Monaten als genesen? Das würde doch trotzdem bedeuten, dass sie im Krankenhaus als Nichtgeimpfte aufgeführt werden. Oder nicht?

@Niselprim


Ja sie gelten als genesen. Wie sie geführt weiss ich nicht. Ich weiss auch nicht ob sie überhaupt ins Krankenhaus müssen bei einer erneuten Infektion, geschweige denn ob sich genau diejenigen wieder infiziert haben. Das müsstest du beim Divi oder RKI anfragen.

Danke für deine Bemühungen @redwing

oldzambo schrieb:Sonst müsste man ja auch jedem abgrundtiefe Dummheit unterstellen, der bei einem Verkehrsunfall mit dem Auto ums Leben kommt

Völlig sinnfreier Vergleich.

Einen Autounfall kannst Du nicht vermeiden, eine Covid-Infektion mit schwerem Verlauf schon.

oldzambo schrieb:Schade für das Brautpaar, die sich über ihre Gäste sicher gefreut hätten!

Naja, da kann sich das Brautpaar bei den Ungeimpften bedanken.

breakup schrieb:Einen Autounfall kannst Du nicht vermeiden, eine Covid-Infektion mit schwerem Verlauf schon.

Oder umgedreht.. 🧠 🤔

breakup schrieb:Einen Autounfall kannst Du nicht vermeiden

Doch ja eben schon @breakup nämlich indem man den Zug nimmt, war in seinem Bsp. so gemeint.

Niselprim schrieb:Doch ja eben schon @breakup nämlich indem man den Zug nimmt, war in seinem Bsp. so gemeint.

Es geht nicht um die Risiken, sondern um die reine Vermeidbarkeit.

Einen Autofahrer, der einen Unfall hat und dabei verstirbt, kann man natürlich nicht als dumm bezeichnen.

Einen 32-jährigen Menschen, der sich aus medizinischer Sicht hätte impfen lassen können, es aber nicht tut und dann
an Covid verstirbt, kann man (auch wenn es tragisch ist) als dumm bezeichnen, denn er hätte es definitiv verhindern können.

In diesem Zusammenhang passt vielleicht auch die Cosmo-Studie:

"Ausweislich der jüngsten Umfragewelle, deren Auswertung am 10. September abgeschlossen wurde, sind diese Menschen eher jünger, weiblich, arbeitslos, haben eher Kinder, weisen eher einen niedrigen Bildungsstatus auf und kennen eher niemanden, der bereits an COVID-19 erkrankt ist."

https://www.aerztezeitung.de/Panorama/Wer-sind-die-Ungeimpften-und-welche-Bedenken-haben-sie-422886.html (Archiv-Version vom 19.10.2021)