Heide_witzka schrieb:Da die Beherrschung der Pandemie Vorrang hat halte ich eine gewisse Restriktivität für das Gebot der Stunde.
Was bedeutet "Beherrschung der Pandemie"? Ich hatte in den vergangenen Monaten immer eher das Gefühl, die Pandemie beherrscht uns und unsere Politiker eilen mit mal mehr mal weniger intelligenten Regeln hinterher. Und im Moment sind wir nicht Herrscher sondern eher in einer Art Patt-Situation angelangt. Der m.E. beste Zeitpunkt, aus den Restriktionen auszusteigen wäre der Zeitpunkt mit der höchsten Immunität in der Bevölkerung.
Man hat auf der einen Seite die Leute bekniet, angefleht, ihnen gedroht und Daumenschrauben angelegt, um sie zum impfen zu bewegen. Wer wollte oder sich überzeugen bzw. drängen ließ, der ist jetzt geimpft. Offenbar hat man aber keine Ahnung, wie viele jetzt tatsächlich geimpft sind, man hat eine Untergrenze (Über die Meldungen) und eine (selbst definierte) Obergrenze, nämlich die Umfragen. Ein signifikanter Zuwachs ist hier nicht zu erwarten. Eine Zunahme der Immunität über die "natürliche Impfung" = Infektion ist zwar gegeben, aber mit einer Zuwachsrate, die ebenfalls sehr langsam ist und für den nicht immunen Rest der Bevölkerung Jahre dauern würde.
Auf der anderen Seite scheint die Wirkung der Impfung insbesondere in den empfindlichsten Gruppen nachzulassen. Die bekommen jetzt zwar eine Spritze, aber erst ab 80 Jahren. Wer jetzt mit 75 seinen Impfschutz langsam wieder verliert ist - so fürchte ich - irgendwann, wenn die Restriktionen abgeschafft werden, wieder mehr oder weniger schutzlos dem Geschehen ausgesetzt. Oder aber wir impfen jetzt die Bevölkerung zwei Jahre lang alle 6 Monate durch und halten die Schutzmaßnahmen aufrecht, bis dann auch die letzten der verbliebenen ungeimpften über eine Infektion ihre Immunität erreicht haben (oder eben auch nicht).
Also, beherrschen sieht für mich anders aus...