Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

Andante schrieb:Boah, das darf man keinesfalls sagen. Weil man dann bei einigen als ganz schlimmer Verharmloser gilt.

Um wieviel schlimmer ist denn Corona für Kinder sagen wir mal im Vergleich zu bsp. den Masern?
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/55190/SSPE-Risiko-von-toedlicher-Masernkomplikation-haeufig
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Masern.html

Während zwei Drittel der Erkrankungen unkompliziert verläuft, treten bei etwa 20–30 % der Fälle zusätzliche Begleiterscheinungen und Komplikationen auf, wobei Durchfall (in 8 % der Krankheitsfälle), Mittelohrentzündungen (7 %) und Lungenentzündungen (6 %) die häufigsten sind.[90] Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer Komplikationen.

Über die Sterblichkeitsrate gibt es verschiedene Angaben. Das Robert Koch-Institut nennt eine Letalität von 1:1000.[85] Die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC geht von einer Sterblichkeit von 1:500 bis 1:1000 aus.[91] Das Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten der EU berechnet eine Sterblichkeit von 3:1000.[92] In Entwicklungsländern liegt die Todesrate wesentlich höher, teilweise bei bis zu 25 %.[8] Lungenentzündungen sind die am häufigsten zum Tode führenden Komplikationen.

Quelle: Wikipedia: Masern

chriseba schrieb:An Corona verstarben bisher 14 Kinder unter 10 Jahren, 11 Kinder/Jugendliche im Alter von 10-19.
Aber ja, Corona ist sicher nicht gefährlicher für Kinder als Masern oder Windpocken. Oder Röteln.

Die Letalität bei Masern liegt wie zitiert bei mindestens 1:1000. Die Frage an dich wäre jetzt also ob sich mehr oder weniger als 25.000 Kinder und Jugendliche mit Corona infiziert haben. Hätten sich weniger als 25.000 Kinder und Jugendliche infiziert dann wäre Corona gefährlicher wären es mehr wäre es gefährlicher gewesen, wenn sich diese mit Masern infiziert hätten.

kleinundgrün schrieb:Helm- und Gurtpflicht z.B. Verschreibungspflichtige Medikamente. Drogen.

Eine Helm und Gurtpflich gibt es aber nur für diejenigen die es brauchen, die die besonders gefährdet sind, die die auf einer Baustelle arbeiten, mit dem Motorrad, mit dem Auto fahren usw. Es wird von niemanden erwartet das alle die gesamte Bevölkerung aus Solidarität zu Bauarbeitern oder Motorradfahrern einen Helm aufsetzt, wenn man gar nicht auf einer Baustelle ist oder das man aus Solidarität zu Autofahrern sich einen Sitz mit Gurt auf den Rücken schnallt, wenn man gar nicht Auto fährt. Und man hat zwar bei uns bestimmte Drogen verboten aber wenn sich jemand ins sprichwörtliche Koma seuft oder sich einen Lungenkrebs anraucht dann bezahlen wir das von unseren Krankenkassenbeiträgen auch mit.

Bulletin-Update: Gestern noch etwas leichte Schmerzen am Oberarm bei Bewegungen, heute alles wieder palletti. :D

chriseba schrieb:Zitat von frivolfrivol schrieb:
Also keine Coronawelle mehr im Winter und keine Lockdowns oder andere Beschränkungen, höchstens noch Maskenpflicht beim Einkaufen

Vorausgesetzt, es lassen sich auch alle impfen, die sich impfen lassen dürfen. Bei 10%, die sich nicht impfen lassen wollen/können/dürfen, sind das immer noch 8 Millionen Menschen in Deutschland.

Die haben dann eben Pech gehabt, wenn jeder ein Impfangebot bekommen hat, wer dann nicht impfen möchte läuft eben auf eigenes Risiko. Der Rest ist dann geschützt und wir brauchen keine Corona-Beschränkungen mehr, außer vielleicht Maskenpflicht beim Einkaufen

Nein habe Ich nicht vor mir die coronaimpfung zu geben, Grippeimpfung hatte ich auch nie gemacht. M, 35

ILM.5 schrieb:Nein habe Ich nicht vor mir die coronaimpfung zu geben, ...

Du hast Glück, das musst du auch nicht. Dafür gibt es nämlich ausgebildetes Fachpersonal, welches das für dich übernimmt.

Du kannst dich natürlich auch ganz natürlich durchseuchen lassen, das ist bestimmt viel besser.

ILM.5 schrieb:Nein habe Ich nicht vor mir die coronaimpfung zu geben, Grippeimpfung hatte ich auch nie gemacht. M, 35

Stimmt, Du hast Glück, Du musst nicht. Keiner wird dazu gezwungen. Auch wenn das bei mir und vielen anderen Impfbefürwortern einen Beißreflex auslöst, weil man Dein Verhalten schon ziemlich unsolidarisch finden kann. Im Prinzip muss man ja sagen, dass wenn jeder so denkt und handelt wie Du, das Impfkonzept nicht funktionieren würde. Derzeit gibt es kein anderes Mittel gegen die Krankheit anzugehen.

Was ein großes Fragezeichen hinterlässt ist Dein Argument (?) mit der Grippeimpfung. Ich verstehe den Zusammenhang nicht.

frivol schrieb:Die haben dann eben Pech gehabt, wenn jeder ein Impfangebot bekommen hat, wer dann nicht impfen möchte läuft eben auf eigenes Risiko.

Ich habe gestern eine Frau kennengelernt, die sich schon mehrfach hätte impfen lassen können. Ihre Ärztin hat ihr aber davon abgeraten, weil sie eine Autoimmunerkrankung hat, die die Blutgerinnung herabsetzt. Dazu liegen einfach noch zu wenige Daten vor.
Ich kann verstehen, dass sie da kein Risiko eingehen möchte.
Sie fühlt sich aber auch nicht so gefährdet und glaubt an ihr gutes Immunsystem.

Ich weiß aber auch nicht, wie hoch der Anteil der BürgerInnen ist, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können.
Eine Schwangerschaft geht vorbei, aber Autoimmunerkrankungen bleiben.

nairobi schrieb:Ich weiß aber auch nicht, wie hoch der Anteil der BürgerInnen ist, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können.

Das weiss ich auch nicht. Aber ich glaube, es würde reichen wenn sich die Impfen lassen, bei denen keine außergewöhnlichen medizinischen Probleme im Wege stehen.

Also selbst wenn 10% der Leute aus medizinischen Gründen nicht impfen dürfen, hätten wir mit den restlichen 90% immernoch Herdenimmunität erreicht. Wenn genug Menschen geimpft sind, fällt Corona zurück auf den Status wie die schwere Grippe. Da sterben auch Menschen dran, aber eben deutlich weniger als an Corona aktuell. Es kommt nur auf die Anzahl an Erkrankten an, das die Krankenhäuser nicht überlastet werden. Damit nicht Menschen sterben müssen, nur weil keine Atemmaschine mehr frei war. Wenn sie trotz Atemmaschine und allen Maßnahmen doch sterben, dann ist es Schicksal.

frivol schrieb:Es kommt nur auf die Anzahl an Erkrankten an, das die Krankenhäuser nicht überlastet werden. Damit nicht Menschen sterben müssen, nur weil keine Atemmaschine mehr frei war. Wenn sie trotz Atemmaschine und allen Maßnahmen doch sterben, dann ist es Schicksal.

Klingt heftig. Ich würde das nicht so sehen. Es kommt nicht nur darauf an, die Intensivstationen nicht zu überlasten. Auch Folgen wie Long-Covid gilt es einzudämmen. Das Risiko kann man mit einer Impfung zumindest deutlich verkleinern.
Nicht schön ist es für Leute, die sich nicht impfen lassen können. Die müssen zwangsläufig mit dem Risiko einer schweren Coviderkrankung leben. Um so mehr sind impffähige Personen aufgefordert sich impfen zu lassen. Denn damit schützt man man ja auch die Leute, die sich nicht impfen lassen können. Mit Impfung ist es auch unwahrscheinlicher andere Personen anzustecken.

8% der Bevölkerung leiden an einer solchen Immunschwäche, bei 10% wirkt die Impfung dann deutlich schwächer. link (Archiv-Version vom 09.07.2021)
Das sind etwa 670.000 Menschen.
Da könnten 20.000 Betten aber auch nochmal knapp werden...

Die Zahlenverhältnisse ändern sich durch die Impfung, aber die eigentlichen Probleme - dass man nicht sieht, wer ansteckend ist
und dass 20.000 auf 80.000.000 bezogen nur zarte 0,004% sind - bleiben erst mal bestehen.

@DalaiLotta

Aber vielleicht hilft ja dann eine Drittimpfung, mit einem anderen Präparat.

Sie empfehlen daher, zwei Wochen nach der Zweitimpfung die Antikörper zu untersuchen und gegebenenfalls eine Drittimpfung zu verabreichen - am besten mit einem anderen (Vektor-)Impfstoff.

Quelle: https://www.mdr.de/brisant/autoimmunerkrankung-corona-impfung-100.html (Archiv-Version vom 09.07.2021)

nairobi schrieb:Ich habe gestern eine Frau kennengelernt, die sich schon mehrfach hätte impfen lassen können. Ihre Ärztin hat ihr aber davon abgeraten, weil sie eine Autoimmunerkrankung hat, die die Blutgerinnung herabsetzt. Dazu liegen einfach noch zu wenige Daten vor.
Ich kann verstehen, dass sie da kein Risiko eingehen möchte.
Sie fühlt sich aber auch nicht so gefährdet und glaubt an ihr gutes Immunsystem.

Zumindest soll die Verträglichkeit, mit dem Stoff von Bointech gut sein.

Wer unter einer Autoimmunerkrankung leidet, verträgt die Impfung zwar besser, hat also weniger mit Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder grippeähnlichen Symptomen zu kämpfen. Doch jeder zehnte von ihnen entwickelte nach einer Impfung mit dem mRNA-Wirkstoff von Biontech keine Antikörper - so die Ergebnisse der Studie am Deutschen Zentrum Immuntherapie (DZI).

Quelle: https://www.mdr.de/brisant/autoimmunerkrankung-corona-impfung-100.html (Archiv-Version vom 09.07.2021)

Palfrader schrieb:Ich verstehe den Zusammenhang nicht.

Ich meine schon. Es ist die üblich-naive Einstellung, weil mir bisher nichts passiert ist, wird mir auch zukünftig nichts passieren.

nairobi schrieb:Sie fühlt sich aber auch nicht so gefährdet und glaubt an ihr gutes Immunsystem.

Und das ist Zusammenhang Nr 2: Der Glaube, dass ein gutes Immunsystem mit allen Krankheiten spielend fertig wird. Was ein Irrtum ist, denn wäre dem so, gebe es ja weitaus weniger Erkrankte.

Wie man als bereits Immungeschwächter aber glauben kann, ein gutes Immunsystem zu haben, entzieht sich allerdings meinem Vorstellungsvermögen.

frivol schrieb:Es kommt nur auf die Anzahl an Erkrankten an, das die Krankenhäuser nicht überlastet werden.

Nicht nur. Auch wenn Leute auf der Intensivstation Platz finden, ist das keine Garantie fürs Überleben.
Ganz zu schweigen von Covid Langzeitfolgen und davon, dass Intensivbehandlungen Schäden hinterlassen können.
Hinzu kommt, das zu lange zu viele Erkrankungen, selbst, wenn sie nicht tödlich enden, die Wirtschaft mehr schädigen können als ein paar Wochen/Monate Lockdowns.

off-peak schrieb:Und das ist Zusammenhang Nr 2: Der Glaube, dass ein gutes Immunsystem mit allen Krankheiten spielend fertig wird. Was ein Irrtum ist, denn wäre dem so, gebe es ja weitaus weniger Erkrankte.

In der Regel aber ist dies wohl kein Irrtum, sonst gäbe es weitaus mehr Erkrankte. ;)

Bone02943 schrieb:r Regel aber ist dies wohl kein Irrtum, sonst gäbe es weitaus mehr Erkrankte. ;)

Genau, im Laufe der Evolution ist das Immunsystem, ein kompliziertes Gebilde, ziemlich optimiert worden. Es wird täglich mit Keimen und Erregern von außen, wenn die im Essen waren oder sich auf der Haut, im Nasen-Rachenraum angesiedelt haben, fertig, ohne dass wir etwas davon merken. Und auch viele Krankheiten, von denen wir etwas merken, bekämpft das Immunsystem, ggf. mit medikamentöser Unterstützung und vernünftigem Verhalten des Erkrankten (zB Bettruhe bei Fieber), ziemlich erfolgreich, und wir werden wieder gesund.

Manchmal läuft es leider auch aus dem Ruder, wenn es an sich harmlose Stoffe von außen (zB Pollen) bekämpft, weil es sie für gefährliche Feinde hält. Das führt dann zu Allergien wie etwa Heuschnupfen.

Oder wenn es körpereigenes Gewebe, weil es dieses für feindlich hält, angreift und zerstört. Das führt dann zu den sog. Autoimmunkrankheiten. Um diese Zerstörung aufzuhalten, muss das fehlgeleitete Immunsystem dann manchmal medikamentös gedämpft werden. Das ist zwar Ruhe, aber der so Immunsupprimierte kann dann eben feindliche Errgever von außen, wie etwa das Corona-Virus, nicht mehr gut abwehren und brauch daher dringend die Impfung,

Aber im allgemeinen ist das Immunsystem, zumindest bei Jungen und Gesunden, ziemlich robust. Wie immer gibt es natürlich auch hier mal Ausnahmen.

Nachtrag: Allein die Tatsache, dass es nachweislich gar nicht mal so wenige Menschen gibt, die, von ihnen selbst unbemerkt, eine Corona-Infektion durchgemacht haben, zeigt, dass dass Immunsystem dieser Personen ganz schön auf Zack war und die Viren ziemlich schnell erfolgreich bekämpft hat, noch bevor diese das Kommando übernehmen konnten und merkbares Krankheitssymptome auftraten.

Bone02943 schrieb:In der Regel aber ist dies wohl kein Irrtum, sonst gäbe es weitaus mehr Erkrankte.

Es ist ein Irrtum, weil nur ganz wenige Menschen ein Leben lang nicht erkranken. Ich kenne keinen.

Andante schrieb:dass dass Immunsystem dieser Personen ganz schön auf Zack war

Auch, aber nicht unbedingt. Es kann auch sein, dass sie nur von sehr wenigen Viren befallen wurden, die sich daher nicht so rasant vermehren konnten.

off-peak schrieb:Es ist ein Irrtum, weil nur ganz wenige Menschen ein Leben lang nicht erkranken. Ich kenne keinen.

Es ist aber auch ein Irrtum, zu glauben, dass das Immunsystem Krankheitsausbrüche immer von Anfang an verhindern kann. Das kann es natürlich nicht immer.

Oft ist es so, dass die Krankheitserreger in den Körper eingedrungen sind und sich dort rasch vermehren. Das Immunsystem arbeitet nun natürlich an der Abwehr, muss aber manchmal hierfür erst spezielle Zellen bilden, die genau auf die Abwehr dieses Virustyps spezialisiert sind. Das kann schon mal ein, zwei, drei Tage dauern. Irgendwann sind genug Abwehrzellen gebildet, die den Kampf mit dem Erreger aufgenommen haben und ihn irgendwann besiegen.

Und dann hat der Mensch die Krankheit überstanden und wird wieder gesund. Sein Immunsystem hat gesiegt. Vom Prinzip her passiert so etwas auch bei jeder banalen Erkältungskrankheit. Sonst müssten wir beim ersten Schnupfen sterben.

Gibt es aber einen Erreger oder Zelltyp, der sich so gut tarnt, dass Immunsystem ihn nicht erkennt und daher auch nicht abwehrt, sieht es düster aus. Das ist leider immer noch bei Krebs der Fall. Das Immunsystem erkennt entartete Zellen nicht.

off-peak schrieb:Es kann auch sein, dass sie nur von sehr wenigen Viren befallen wurden, die sich daher nicht so rasant vermehren konnten.

Immerhin müssen es in diesen Fällen so viele Viren gewesen sein, dass man entsprechende Anzahlen an Antikörpern bei diesen Personen hat messen können, also quasi „Fußabdrücke“ der Abwehrarbeit des Immunsystems.

Neue Studien haben übrigens ergeben, dass die Dunkelziffer derjenigen, die unbemerkt eine Corona-Infektion durchgemacht haben, anscheinend größer ist als bisher vermutet, vor allem bei Jüngeren.

https://www.focus.de/gesundheit/news/antikoerperstudie-aus-magdeburg-doppelt-so-viel-infizierte-wie-bekannt-was-das-fuer-die-herdenimmunitaet-bedeutet_id_13362893.html

So, neuerdings darf man sich bei uns im Impfzentrum ohne Termin impfen lassen. Es gibt entweder Moderna, oder Biontech, wählen kann man dann allerdings nicht. Eines von beiden, oder gar nix, je nachdem, was gerade verfügbar ist. Da hätte ich mir den Termin echt sparen können und wäre heute vor dem einkaufen eben hingefahren.

Damit will man gewährleisten, dass auch übrig gebliebene Impfdosen schnellstmöglich unters Volk gebracht werden, ohne erst eine Liste von Terminnachrückern etc. abzutelefonieren.