LuciaFackel schrieb:Tut mir leid für Dich, dass das Gespräch so nachhaltige Folgen hatte.
Aber ich würde Dich gern darauf aufmerksam machen, dass Du ihr in dem Gespräch vorschreiben wolltest, was sie zu tun hat. Du hast angeführt, dass man sich nicht nur für sich selbst, sondern für andere impfen lässt, und hast sie damit moralisch ins Unrecht gesetzt. Das ist ein Angriff
Stimmt, das habe ich gemerkt. Darum schrieb ich am Ende auch, dass man solche Diskussionen besser nicht führt.
Mich quält dieser Streit und im Prinzip schreibe ich mir hier auch ein Stück den Kummer und Ärger vom Herzen. Ich bin dankbar für Feedback in diesem, wie ich finde, echt gutem Forum mit vielen netten Usern!! Mir hilft es gerade dabei mit der Situation umzugehen. Selbst Beiträge denen ich absolut nicht zustimme liefern mir neue Denkansätze und erweitern meinen Blickwinkel.
Mit Blick auf meine Kollegin werde ich wohl versuchen müssen die Angelegenheit irgendwie zu befrieden. Ich hoffe, dass das Kriegsbeil am Ende wieder vergraben wird. Über Corona werde ich mit ihr sicher nie mehr diskutieren.
Ich wünsche mir nach wie vor, dass sich jeder der kann, nicht nur aus Eigenschutz, impfen lässt. Ich zweifle, dass man Impfunwillige einfach so von der moralischen Verpflichtung freistellen soll. Es kann nicht sein, dass man davon absieht, nur weil es für sie unangenehm ist, eine objektiv kleine Bringschuld gegenüber der Gesellschaft einzulösen.
Wenn wir von der Übertragung des Virus durch Geimpfte sprechen ist es eben schon so, dass hier die Virenlast deutlich geringer ist:
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Aus Public-Health-Sicht erscheint durch die Impfung das Risiko einer Virusübertragung in dem Maß reduziert, dass Geimpfte bei der Epidemiologie der Erkrankung keine wesentliche Rolle mehr spielen.
Quelle: RKI FAQ
Grundsätzlich sollte man Impfverweigerern diese Sichtweise der seriösen Wissenschaft schon deutlich bewusst machen.
Es ist wohl ehr die Frage, wie man es als Mitmensch anpackt, wenn der Small-Talk auf das heikle Thema kommt. Bei meiner Kollegin hab ich es, auf gut deutsch gesagt, verkackt. Man fragt im Einstieg vielleicht gar nicht erst die Impfbereitschaft ab. Sondern erzählt sofort von sich aus, dass man sich Impfen lässt. Und zwar nicht zuletzt deshalb, weil man damit auch im Fall einer eigenen Infektion andere schützt und sich das so gehört. Damit kann der Gegenüber, falls er an Impfängsten leidet, erst mal nicht von einem Angriff gegen seine Person ausgehen und kennt meine Haltung.
Ich bin sicher, dass viele von den Leuten, die derzeit zögern sich impfen zu lassen, argumentativ zu erreichen sind. Da mag es sein, dass eine klare Haltung zur Sache, vernünftig und überlegt vorgetragen, etwas bringt.