frauZimt schrieb:Ich frage mich bei der ganzen Diskussion, warum man sich früher nicht über Kitas aufgeregt hat,
die verlangen, dass die Kinder gegen Masern geimpft werden? Ohne Impfpass nehmen sie die Kinder nicht auf.
Ich bin in der Frage ehrlich gesagt hin- und hergerissen.
Aber die Situation ist nicht dieselbe wie mit den Masernimpfungen. Eine Masernimpfung kann ich im Grunde nach Belieben bekommen. Bei einer Impfung gegen Covid-19 kann es noch viele Monate dauern und so lange bin ich dann von manchen Dinge ausgeschlossen.
Letztlich ist es eine Frage von Solidarität. Oder auch einem Fehlen von Missgunst.
Ideal wäre es, wenn sich jeder, der "an der Reihe ist" impfen ließe und die "noch nicht Geimpften" den "Geimpften" ihren Besuch in der Disco gönnen. Leider sind wir Menschen nicht so, deswegen muss es irgend ein Kompromiss sein, bei dem jeder etwas bezahlt, bzw. keinen Vorteil bekommt.
Ich würde es für mich entspannt sehen. Wenn die Geimpften möglichst schnell wieder am Wirtschaftsleben teil nehmen könnten, nützt das im Grunde allen. Dass sie auf die Nichtgeimpften warten müssen, bis diese an der Reihe waren, klingt irgendwie gerechter. Ist aber in meinen Augen nichts, woran man allzu sehr hängen sollte. man kann auch mal eigene kleine Ungerechtigkeiten einfach hinnehmen. Vor allem, wenn die Ungerechtigkeit nicht darin besteht, dass man benachteiligt wird, sondern darin, dass andere einen Vorteil haben.
Wenn ich erst im Sommer geimpft werden kann, kann ich im Frühling nicht aus einem dann möglicherweise herrschenden Lockdown. Ganz egal, ob andere das unter anderen Voraussetzungen könnten. Für mich ändert sich nur, dass nicht alle im selben Boot sitzen und im selben Maß Verzicht üben müssen.