Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

@Frau.N.Zimmer
Dieser Drang zu einer unzulässigen kausalen Verknüpfung ist nicht tot zu bekommen. Und leider sind das "Argumente", welche auch von grundsätzlich gebildeten Menschen benutzt werden. Einfach, weil sie ihren Fehlschluss nicht erkennen. Weil sie zwei Ereignisse völlig isoliert betrachten und dann diese beiden Ereignisse in einen kausalen Zusammenhang setzen.

Das ist bei Homöopathie so und eben beim Impfen. Man ignoriert alle anderen Ereignisse, die ebenfalls stattfinden, so dass scheinbar nur noch diese beiden Ereignisse übrig bleiben und diese müssen dann natürlich zueinander kausal sein. Die Logik erscheint dann makellos und die Leute klopfen sich selbst stolz auf die Schulter, welch schlaue Menschen sie doch sind. Und wie blöd alle anderen.

Dabei wäre es leicht zu vermeiden. Indem man seinen Erkenntnishorizont erweitert und eben auch andere potentiell Kausalen Ereignisse mit in seine Überlegungen einbezieht.

kleinundgrün schrieb:Dabei wäre es leicht zu vermeiden. Indem man seinen Erkenntnishorizont erweitert und eben auch andere potentiell Kausalen Ereignisse mit in seine Überlegungen einbezieht.

Oje... dann müsste man vielleicht von seinem Standpunkt abrücken. So beweglich sind einige leider nicht. Stur auf seinem ursprünglichen Standpunkt verharren ist so herrlich bequem.

@Frau.N.Zimmer
Es ist tatsächlich ein großes Problem. Je cleverer sich jemand selbst einschätzt, desto größer ist die Hürde, vor allem einen besonders dämlichen Fehler einzugestehen. Da iat es einfacher, tiefer in dem Fehlschluss zu versinken und immer hanebüchenere Erklärungen zu finden, warum man doch recht hat.
Und damit wird die ganze Sache objektiv noch dümmer und die Hürde immer größer.

Ich habe letztens eine Sendung über Andrew Wakefield gesehen (der D*****, der Autismus mit Impfungen in Verbindung brachte und folgerichtig seine Approbation verlor). Darin kamen u.a. zwei Schwestern vor, eine Ärztin und eine Grundschullehrerin. Beides erbitterte Impfgegnerinnen. Und die waren so weit von der Realität entfernt, die haben gar keine Chance, aus der Sache ohne massiven Gesichtsverlust wieder heraus zu kommen. Die müssten quasi woanders neu anfangen.

kleinundgrün schrieb:Und die waren so weit von der Realität entfernt, die haben gar keine Chance, aus der Sache ohne massiven Gesichtsverlust wieder heraus zu kommen. Die müssten quasi woanders neu anfangen.

Manchmal bin ich geneigt zu glauben, dass diese Leute wissen, welchen Murks sie verbreiten, aber diesen aus verschiedenen Gründen nicht revidieren wollen oder können. Sei es wegen Anhängern, welche es offenbar empört, wenn sich ihr Idol impfen lässt.

https://taz.de/Trumps-Aeusserung-zum-Impfen/!5824485/

@Pallas
Trump ist schon was Spezielles. Ob er weiß, welchen Mist er erzählt oder ob er pathologisch narzisstisch ist, who knows.

Es gibt bestimmt Menschen, die bewusst ihre Lügen an den Mann bringen, um davon zu profitieren. Wakefield könnte so jemand sein. Er hat sich massiv an seinen Lügen bereichert, da liegt die Vermutung nahe, dass er das zumindest zum Teil bewusst einsetzt. Blöd ist er ja nicht.
Aber viele setzen sich damit ins Abseits. Sie verlieren Freunde und Familie, werden verhaftet und müssen Bußgelder bezahlen und verschlechtern damit objektiv betrachtet ihre Situation massiv.
Die sind sicherlich auch verzweifelt, weil ihre "Wahrheit" so wenig Beachtung findet.

Da gibt es sicher nicht die eine Erklärung. Aber es zeigt, wie schwer es ist, da überhaupt zu jemanden durchzudringen. Ich schätze, es ist nur ein winziger Prozentsatz, der irgendwann wieder ans Ufer kommt.

Eine Frage:

Lt. einiger heute veröffentlichten Studien,
hat man z.B. 3 Monate nach der Boosterkombination Biontech-Biontech-Biontech
nur noch ca. 45 Prozent Schutz in Bezug auf Omikron.

Dann müsste man ja spätestens 2 Monate nach der Boosterung schon wieder geimpft werden.

Im März werden aber erst die angepassten Omikron-Impfstoffe fertig.

Wie soll das alles gehen?

Ich impfe mich gerne, aber alle 2 Monate ist schon etwas gewöhnungsbedürftig.

https://www.fr.de/wissen/booster-impfung-corona-omikron-variante-studie-grossbritannien-geboostert-impfstoff-news-91205472.html

breakup schrieb:Eine Frage:

Da geht es, so wie ich das lese nur um den Schutz vor Infekion, nicht um den Schutz vor einem schweren Verlauf.

Sollte dieser Schutz trotzdem maßgeblich vorhanden sein, ist es nicht ganz so dramatisch denke ich, zumindest bis zu den modifizierten Vakzinen.

breakup schrieb:Ich impfe mich gerne, aber alle 2 Monate ist schon etwas gewöhnungsbedürftig.

Keine Ahnung, wie es weiter gehen wird (niemand kann es wahrscheinlich zuverlässig vorhersagen). Aber ich könnte mir vorstellen, dass die Impfungen im Lauf der Zeit weniger werden, da irgendwann eine stabile Grund-Immunität erreicht sein dürfte, die auch neue Varianten abwehren kann. Wie viele Impfungen bis dahin nötig sind, und welche, das wird sich wohl im Lauf der Zeit herausstellen.

Bruderchorge schrieb:Da geht es, so wie ich das lese nur um den Schutz vor Infekion, nicht um den Schutz vor einem schweren Verlauf.

Ich glaube, es geht grundsätzlich um den symptomatischen Verlauf.
Wie der dann verläuft, hängt ja individuell vom Gesundheitsstatus des Infizierten ab.

martenot schrieb:Keine Ahnung, wie es weiter gehen wird (niemand kann es wahrscheinlich zuverlässig vorhersagen). Aber ich könnte mir vorstellen, dass die Impfungen im Lauf der Zeit weniger werden, da irgendwann eine stabile Grund-Immunität erreicht sein dürfte, die auch neue Varianten abwehren kann. Wie viele Impfungen bis dahin nötig sind, und welche, das wird sich wohl im Lauf der Zeit herausstellen.

Naja, aber bei der Schutzwirkung von 45 Prozent nach 3 Monaten, müsste eigentlich jetzt schon an der 4. Impfung gearbeitet werden.

breakup schrieb:Lt. einiger heute veröffentlichten Studien,
hat man z.B. 3 Monate nach der Boosterkombination Biontech-Biontech-Biontech
nur noch ca. 45 Prozent Schutz in Bezug auf Omikron.

Dann müsste man ja spätestens 2 Monate nach der Boosterung schon wieder geimpft werden.

Du hast da allerdings ausgelassen, dass nach der dort verwendeten Definition auch der vollständige erreichbare Schutz nur bei 70% liegt. Das relativiert ein Absenken auf 45% dann doch recht weit.

Tatsächlich steht da:

Bei denjenigen, die eine Grundimmunisierung mit Biontech/Pfizer erhalten hatten, reduzierte sich die Wirksamkeit nach einer Auffrischung mit dem gleichen Vakzin von 70 auf 45 Prozent. Wurde mit dem Vakzin von Moderna geboostert, blieb die Wirksamkeit bis neun Wochen nach der Auffrischung bei einem Wert von 70 bis 75 Prozent

Quelle: https://www.fr.de/wissen/booster-impfung-corona-omikron-variante-studie-grossbritannien-geboostert-impfstoff-news-91205472.html

breakup schrieb:Naja, aber bei der Schutzwirkung von 45 Prozent nach 3 Monaten, müsste eigentlich jetzt schon an der 4. Impfung gearbeitet werden.

Die Frage ist halt, ob die Schutzwirkung immer wieder erneut so rasch abfällt, oder ob sich nach und nach eine stabilere Wirkung aufbaut (bzw. ob man diese mit gezielten Impfstoffkombinationen forcieren kann).

kleinundgrün schrieb:Trump ist schon was Spezielles. Ob er weiß, welchen Mist er erzählt oder ob er pathologisch narzisstisch ist, who knows.

Ich glaube, dass ihm da die Sache aus dem Ruder gelaufen ist. Wobei ich es als positiv sehe, dass er für Impfung wirbt, aber den Teil der eingeschworenen Impfgegner wird er damit wohl nicht erreichen.
Wobei meiner Meinung schon der Fehler war, die Pandemie runterzuspielen. Gut möglich, dass Coronaverharmlosung und Impfgegnerschaft nicht zwangsläufig Hand in Hand gehen, aber wenn ein "Vorbild" behauptet Corona sei wie eine Grippe, darf man sich nicht wundern, wenn Leute dem Vertrauen schenken.

@breakup

Keine Ahnung, da

Sie ist am 23. Dezember preprint auf „medRxiv“ erschienen und noch nicht begutachtet worden. Besagter Ausbruch ereignete sich bei einem privaten Treffen Anfang Dezember, 21 von 33 bereits geboosterten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiten des Gesundheitswesens infizierten sich.

Und:

Die Forschenden weisen aber darauf hin, dass es nicht möglich sei, die Einweisungsrate ins Krankenhaus oder die Sterberate aus dieser kleinen Studie zu bestimmen. Auffällig ist auch die im Vergleich zu früheren Varianten kürzere Inkubationszeit: Sie betrug durchschnittlich drei Tage (vorher etwa sechs Tage).

Quelle: https://www.fr.de/wissen/booster-impfung-corona-omikron-variante-studie-grossbritannien-geboostert-impfstoff-news-91205472.html

Die Frage ist aber auch, inwieweit und wie lange man gegen einen schweren Verlauf geschützt ist.

bgeoweh schrieb:Du hast da allerdings ausgelassen, dass nach der dort verwendeten Definition auch der vollständige erreichbare Schutz nur bei 70% liegt. Das relativiert ein Absenken auf 45% dann doch recht weit.

Ja, das war mir schon klar bzw. habe ich gelesen.
Ist ja schlimm genug, dass nur 70 Prozent erreicht werden, aber 70 Prozent ist halt
immer noch relativ gut.

Die 45 Prozent nach 3 Monaten bereiten mir da definitiv mehr Kopfschmerzen.

breakup schrieb:Ist ja schlimm genug, dass nur 70 Prozent erreicht werden, aber 70 Prozent ist halt
immer noch relativ gut.

An 70% ist nichts "schlimm genug".
Die jährliche Grippe Impfung kommt auf das Gleiche.

Ich stelle mir grad ne Frage. Wäre es ethisch und seuchschutzmäßig vertretbar wenn man Leute die die Impfung ablehnen sich quasi unter ärztlicher Aufsicht freiwillig infizieren lassen. Also bspw. Turnhalle 200 Betten alle einen Atemzug Coronaaerosol und nach 3 Wochen wieder raus wenn PCR-Test negativ?

Miles1701 schrieb:Wäre es ethisch und seuchschutzmäßig vertretbar wenn man Leute die die Impfung ablehnen sich quasi unter ärztlicher Aufsicht freiwillig infizieren lassen.

Nein. Was bringt dir denn ärztliche Aufsicht, wenn man keine gezielte Behandlung hat? Das einzige, was man im Falle eines schweren Verlaufes mit CoVID machen kann, ist die Symptome so gut wie möglich zu lindern. Es wäre reines Roulette, wer so eine Aktion überleben oder schwere Schäden davontragen würde.

Miles1701 schrieb:Also bspw. Turnhalle 200 Betten alle einen Atemzug Coronaaerosol und nach 3 Wochen wieder raus wenn PCR-Test negativ?

Naja, zumindest müsste genau geplant sein, was mit denjenigen Teilnehmern passiert, bei denen die Infektion in einen schweren Verlauf übergeht. Da müsste wohl eine bestimmte Anzahl von Intensivbetten in einer nahegelegenen Klinik reserviert werden.

Ehrlich gesagt kann ich mir nur schwer vorstellen, dass man sich auf so ein Experiment einlassen würde. Aber manche lehnen die Impfungen ja anscheinend so vehement ab, dass ihnen so ein Russisches Infektionsroulette als kleineres Übel vorkommen würde.

@DerHilden
Die Leute die sich nicht impfen lassen sind doch der Meinung daß Corona nicht so schlimm ist. Infizieren werden sie sich so oder so. Unter Aufsicht rennen sie wenigstens nicht draußen rum und stecken andere. Wenn sie recht haben ham sie nur 3 Wochen lange Weile. Mit Pech landen sie auch so in der Its. Ich würde das ja auch eher dann machen wenn Kapazitäten frei sind. Wir legen das Infektionsgeschehen der Impfverweigerer ja in gelenkte Bahnen damit.

@martenot
Es wäre vielen damit geholfen. Den Impverw. weil brachen keine Impfung mehr. Den Risikopatienten weil die IV nicht mehr draußen rumrennen ausserdem wirds im Winter weniger schlimm wenn im Sommer mehr imunisiert sind.

Miles1701 schrieb:Unter Aufsicht rennen sie wenigstens nicht draußen rum und stecken andere.

Mit welcher Rechtsgrundlage willst du denn Menschen drei Wochen einsperren und bewusst mit einer gefährlichen Krankheit infizieren? Das ist weder rechtlich noch ethisch vertretbar.

Sorry, so wenig Verständnis ich für Menschen hab, die sich nicht impfen lassen, aber das ist absurd.