Nemon schrieb:Es ist schon klar, dass du eine Art Sonderfall bist. So ist es dann halt im Internetforum. Draußen hängen die ganzen komatösen, benebelten Schnitzel- und Spaghetti-Zombies in den Seilen, hier führt der Duracell-Hase von morgens bis abends Kunststücke vor :D
Ich halte mich nicht für einen Sonderfall*, und dass ich mir da irgendwas einbilde/ schönrede und meinetwegen nur so tun würde als hätte ich viel Energie aber doch abends auf dem Sofa einpenne kann nicht sein - ich sehe was ich esse, was ich einkaufe, was ich nicht esse selbst wenn man es mir anbietet und was ich den Tag über schaffe (auch die ganz "harten" Ergebnisse wie z.B. Abschlüsse).
Vielleicht mag das ja unglaubwürdig wirken wenn es einem mit mehr Kohlehydrate wirklich schlecht(er) ging.
Gerade aus dem Grund (!) dass es für mich normal ist viel Energie zu haben, mich sehr gut konzentrieren zu können, superklar zu denken kann ich es gut verstehen dass du bei der ketogenen Ernährung, die dir das ermöglicht hat (was ich natürlich strenggenommen auch nicht nachkontrollieren kann - Internetforum -, dir aber glaube), bleiben willst.
*Der Sonderfall wäre m.E. wenn wenn ich bei einer "Standard American Diet" schlank, gesund und voller Energie wäre.
Die esse ich aber nicht. Würde ich die essen, ging es in die Richtung "raucht seit 60 Jahren, gesund" (= Sonderfall der Glcük hatte, und dem ggf. weil man es nicht mehr anders kennt einiges gar nicht mehr auffällt, z.B. dass die lange Dauer von Erkältungen und der nachlassende Geschmackssinn schon etwas mit dem Rauchen zu tun haben dürfte und nicht "in dem Alter normal" sind).
Kitri schrieb:Und wenn man von da aus sagt, dass es gut wäre, Kohlenhydrate zu reduzieren, ist das sogar richtig. Weil eine "Ernährung" von 65% Kohlenhydraten (davon die Hälfte freier Zucker), 32% Fett und 3% Eiweiß halt wirklich für keinen Menschen super ist.
Genau.
Kitri schrieb:Genau... Ich hätte nach einem Mc Meal oder wie das heißt und drei Stück Kuchen auch keine Lust oder Energie mehr zu irgendwas. :lolcry:
Ich esse z.B., so gestern abend, eine Portion Vollkornpenne mit Gemüsesauce, dazu einen großen Salat. Den restlichen Abend habe ich dann bis zum Schlafengehen um ziemlich exakt Mitternacht mit dem Erstellen von Vorlesungsfolien und Peer Review verbracht. Am nächsten Tag 5:45 Uhr aufgestanden.
An anderen Tagen mache ich z.B. abends einen Sprachkurs, baue an einem Arduino-Projekt... Sowas ist für mich normal.
Auch ansonsten immer viel Energie. Wochenende? Nicht lange im Bett bleiben sondern ausgeschlafen früh raus - nutze den Tag!
(Bei meinem Mann, gleiche Ernährung, ähnlicher Beruf, sieht das ähnlich aus.)
Verdauungsprobleme die hier dem Gemüse zugeschrieben wurden: kenne ich gar nicht. Da grummelt nix im Bauch, nicht zu oft oder zu selten aufs Klo, da knallt und stinkt nichts... und muss auch nicht mit Medikamenten oder Hausmitteln nachgeholfen werden.
Was bei mir persönlich zu Blähungen geführt hat, unter Speisen die ich als Vegetarier esse: Eier, wenn's die über Tage hinweg und deutlich mehr als eines pro Tag gibt. Selten hat es mich mal damit erwischt dass es irgendwo als Frühstück für Vegetarier nur Omelettes und Rührei gab. Das führte dann ab dem 2. Tag zu stinkenden, knallenden Blähungen
:( Die waren weg wenn es zu Hause wieder mein gewohntes Frühstück gab.
Kitri schrieb:Das ist halt auch immer wichtig, dass man immer individuell guckt (u. U. mit einem Arzt), was bei jemandem so los ist und welche von der Norm abweichenden Bedingungen eventuell gegeben sind, bevor man sich an irgendwelche Empfehlungen hält - egal aus welchem Lager.
Ganz richtig.
Ich kann z.B. vieles an Sport nicht machen - bei einer angeborenen Behinderung die die Wirbelsäule, Schultern und Hüfte betrifft nebst OPs im Teenageralter fällt leider sehr viel raus. (Nicht gehen z.B.: alle Sportarten bei denen gehoben werden muss, alle Sportarten die Balance erfordern, alle Sportarten die eine hohe oder auch nur normale Beweglichkeit in Wirbelsäule und Hüfte erfordern, alle Sportarten bei denen man etwas bodennah macht, alle Sportarten die viel Belastung auf die Schulterregion bringen, Mannschaftssportarten - und so weiter.)
Für mich gilt deshalb: Im Alltag schauen nicht zu wenig Bewegung zu haben, heißt halt dann möglichst viel zu Fuß unterwegs sein, mir Dinge die ich selbst kann nicht abnehmen lassen. Physiotherapieübungen zu Hause weiter machen. Nicht zu hochkalorisch essen weil ich einfach keinen so hohen Energieumsatz habe bzw. mir einen solchen auch nicht "zulegen" könnte (siehe Sportarten die nicht gehen).
Kein zu hohes Gewicht (das wäre bei der Ausgangslage auch ganz schlecht - geht auf Gelenke und Implantate).
Ich kann mein Gewicht leicht halten; bei anfangendem Übergewicht würde ich sofort gegensteuern anstatt mir das mit meinetwegen "ab 40 ist das normal" schönzureden.
Genügend Fitness um normale alltägliche Dinge zu schaffen, die sicherlich für jemanden wie Nemon der trainiert "Pipifax" wären, für mich aber entsprechend Ausgangslage nicht selbstverständlich - ich freue mich z.B. in Vollzeit arbeiten zu können (überwiegend Büroarbeitsplatz), weite Strecken schmerzfrei laufen zu können, mich nicht nach z.B. Bügeln oder Kochen vor Schmerzen hinlegen zu müssen (wie es bei der Ausgangslage leider typisch wäre), und mir bei einer Urlaubsbuchung, Theaterkarten... sehr sicher sein zu können nicht wegen Krankheit absagen zu müssen. Möglicherweise habe ich teilweise auch Glück, aber ich achte auch auf mich.
(Blutwerte übrigens tipptopp, war erst vor wenigen Monaten beim Amtsarzt. Auch wenn der Hausarzt mal Blutbild machen will: alles bestens.)
All das führe ich nicht unbedingt auf eine vegetarische Ernährung zurück, aber doch zu einem Teil auf das Weglassen von hochverarbeiteten Lebensmitteln, selten/ wenig hochkalorische Lebensmittel, nichts zuckern (Kohlehydrate lasse ich nicht weg; aber da ist eben doch ein Unterschied zwischen z.B. mal einer Mohrrübe vs. alles mögliche zuckern, süße Getränke etc.). Insbesondere ein niedriges Gewicht problemlos halten können obwohl der meiste explizite Sport nicht geht, einwandfreie Blutwerte "kommen nicht von nichts".