Nemon schrieb:Wer hat jemals von fein säuberlich auf Ketose achten gesprochen?!? Das war der Normalzustand. Und damals wie heute unterbricht jede Mahlzeit diese Ketose.
Wir reden bei unseren Vorfahren selbstverständlich auch nicht über die Tiere, die wir heute beim Spaziergang antreffen. Und mit einer Veränderung der Fauna setzte auch bei uns eine Degeneration und Umorientierung ein, was dann zum Neolithikum führte.
Ich möchte da dringend erneut hierhin quer verweisen:
Da
Nemon schrieb:Wer hat jemals von fein säuberlich auf Ketose achten gesprochen?!?
ging es um deine aktuelle Ernährung.
Du lässt z.B. pflanzliche Nahrung weg die sich jemand der aufs Jagen und Sammeln angewiesen ist nicht leisten kann wegzulassen. Warum isst du nicht z.B. eine Frucht (egal ob sie kulinarisch als Obst oder Gemüse zählt)? Oder mal eine Backkartoffel? Zu viel Kohlehydrate. Kann man sich das als Jäger und Sammler leisten die bzw. etwas Ähnliches sein zu lassen?
Nemon schrieb:Zu der Ketose sagte ich darüber hinaus an anderer Stelle schon: Wenn die früher Beeren vorgefunden haben, dann nur saisonal an ein paar Büschen. Selbst wenn es gereicht hat, um sich damit zu sättigen, eine leckere Abwechslung zu pflücken (schon mal wilde Brombeeren und Vergleichbares zun naschen versucht?!?) oder sich was einzulagern und zu verarbeiten, hat das dann vielleicht sogar bei dem einen oder anderen (je nach regionalen Unterschieden der Vorkommen in der Vegetation auch) zu einem Fettpölsterchen gereicht. Selbst wenn da irgendwo nennenswert Kohlenhydrate oder Fructose drin gewesein sein sollte, konnte man das - im Gegensatz zu uns heute und außer dir natürlich, weil du sowieso alles verträgst ;) - sicher um einiges besser kompensieren, weil man dann wieder über lange Strecken anschließend keine KH mehr bekam und die Zucker-Schocks dann längst wieder vergessen waren.
Klar. Ich bin auch keinesfalls der Meinung dass man andauernd Süßigkeiten essen solle, oder täglich Unmengen Obst (selbst esse ich dergleichen übrigens ab und zu). Aber z.B. auch Eier waren nur saisonal zu finden.
Ich vertrage übrigens auch nicht alles - es gibt Gründe warum mein Frühstück z.B. nicht aus Fruchtnektar mit Donut, mein Mittagessen aus einer Packung Chips oder einmal bei McX und abends 'ne Packung Eiscreme besteht (es gibt Leute die sowas normal finden) sondern anders zusammengesetzt ist. Weil ich nämlich nicht dick, heißhungrig und nährstoffunterversorgt werden will, sondern meine Zeit lieber anders als beim Arzt verbringe. Auf ein Gewicht, das es plötzlich nötig macht unterkalorisch zu essen oder mir überlegen zu müssen wie ich Hungersignale unterdrückt kriege (nach dem Motto "Magengrummeln geht auch wieder vorbei").
Auch mein Körper kann ganz normal ab- und zunehmen, baut Muskeln auf und ab, und auch ich fühle mich deutlich unwohl wenn kein anderes Essen vefügbar ist als Dinge die ich definitiv nicht essen möchte - z.B. viel zu Zuckriges.
Es existieren auch keine Besonderheiten aufgrund von Stoffwechselstörungen. Alles in allem ein normaler (nicht übergewichtiger, stoffwechselgesunder) homo-sapiens-Körper.
Worauf ich einfach nur heraus wollte:
Eine ketogene Ernährung kann schon passen. Sicherlich (!) besser als "Standard American". Nur "war früher der Normalzustand" halte ich nicht für das passende Argument. Muskelfleisch und Eier waren sicherlich auch nicht das ganze Jahr über verfügbar, pflanzliche Öle nur wenn man sie pressen kann (passt eher zu Landwirtschaft), Tiere sind meist nur durch Mast oder im Herbst fett (Meeressäuger sind nicht überall verfügbar). Näher dran am Normalzustand war wohl moderates low carb - nix mit Süßigkeiten, den Honig seltenst, aber ziemlich sicher nicht die Früchte und Knollen stehen lassen und durchgängig Eier und Muskelfleisch zur Verfügung zu haben.
Heutige Zuchtformen von Obst und Gemüse dürften von den Wildformen ungefähr genauso weit weg sein wie ebenso z.B. Rind, Lachs und Hühnerei von Wild (davon nicht bloß das Muskelfleisch - Liegenlassen kann man sich nicht leisten), kleineren Fischen und Insekten, und saisonal zu findenden meist angebrüteten Vogeleiern. (Warum man evl. nicht so essen kann oder will: mir völlig verständlich.)
schon mal wilde Brombeeren und Vergleichbares zun naschen versucht?!?
Sehr häufig - nicht bloß versucht sondern weggefuttert. Auch wilde Himbeeren, Walderdbeeren, Blaubeeren, Brombeeren, nebst - fallen kohlehydratmäßig nichts ins Gewicht - diverse Wildkräuter. Schlehen, aber erst nach dem Frost. Die Früchte der Eberesche (Vogelbeeren) sind nicht giftig sondern essbar. Wenn man ländlich aufgewachsen ist kennt man das, holt man sich als Kind beim Spielen oder wenn man sie sammeln soll zum Verarbeiten geht halt doch viel in den Mund und der Korb wird einfach nicht voll
;) (Finde diese übrigens deutlich leckerer als viele "aufgeblasene" Zuchtsorten die dick und prall, aber außer süß nach nicht viel schmeckend daherkommen.) Dort, wo die wachsen, wächst übrigens auch nicht die "Handvoll Beeren", die hier im Thread öfter erwähnt wurde - die wachsen üppig. Gibt es zwar nur saisonal, in vielen Gebieten rotiert aber das Angebot (Beeren -> Wurzeln.) Konservieren durch Trocknen ist zudem glaubhaft.