Maskenpflicht - Wie geht Ihr damit um?

sooma schrieb:Schade, dass auch die Wissenschaft es über die Monate nicht so recht über Grabenkämpfe hinaus geschafft hat. Ich bin überzeugt, dass miteinander arbeiten mehr erreichen könnte als gegeneinander. Aber hinter "der Forschung" stecken ja immer auch ganz unterschiedliche Interessen, auch wirtschaftliche.

Man sollte halt aufpassen, dass man nicht auf die Kriegsrhetorik der Medien reinfällt. Wer sagt denn das "die Wissenschaft" nicht auch schon längst parallel an den längerfristigen Strategien zum Umgang mit der Pandemie arbeitet?

In einem Podcast-Interview übt Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar Kritik am aggressiven Umgang der Medien mit Virologe Christian Drosten. Dabei ermahnt er andere Journalisten dazu, über ihre Funktion in der Gesellschaft nachzudenken, anstatt Geschäfte mit „künstlichen Schlachten“ zu machen.

Quelle:

https://www.focus.de/kultur/kino_tv/streit-mit-virologe-christian-drosten-inszenierter-expertenstreit-yogeshwar-kritisiert-bild-fuer-drosten-artikel_id_12171604.html

Wir tragen die Masken von Beginn an und wurden deshalb auch schon blöd angemacht.
KA warum sich die Menschen daran gestört haben.. tat ihnen ja schließlich nicht weh.
Das sollte doch meine Entscheidung sein, ob ich eine trage oder nicht.

Generell finde ich es sehr angenehm mit Maske..
Kann aber verstehen, dass es für Menschen die schlecht Luft bekommen natürlich blöd ist..

Seitdem wir Maske tragen haben wir auch sonst weniger mit Erkältungserscheinungen zu tun..

lejazzigo schrieb:Seitdem wir Maske tragen haben wir auch sonst weniger mit Erkältungserscheinungen zu tun..

Wir auch nicht. Maske und die Hände waschen.

Pergamon schrieb:Man sollte halt aufpassen, dass man nicht auf die Kriegsrhetorik der Medien reinfällt.

Ich gebe denen viel Schuld an der bereits gespaltenen Gesellschaft. Das geht schon da los, wo man einen Virologen ständig als TOP-Virologen bezeichnete. Dumm, dass ausgerechnet der, sich "geirrt" hat. Aber, davon liest man jetzt nichts. Jedenfalls habe ich das nur im Handesblatt gefunden.

Kein Wunder, dass sich Schutzmaßnahmenverweigerer weiterhin auf ihn berufen. Gestern war das zumindest in den sozialen Medien zu.

Ich muss zugeben, dass ich bis vor ein paar Tagen auch Streeck-Fan war. Hatte jedoch nie das Gefühl, dass er die gängigen Vorsichtsmassnahmen herunterspielt, sondern eher, dass er diese Pandemie auch aus sozialen, gesamtgesellschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet. Und irgendwie hat er so ein bißchen Hoffnung geschürt, wo andere eben sehr schwarzmalerisch (aber vermutlich um einiges realistischer) unterwegs waren.
Gleichzeitig habe ich aber immer auch Lauterbach und Drosten verfolgt, die ich mittlerweile als kompetenter erachte. Ich bin kein Virologe, noch habe ich eine medizinische Ausbildung genossen, also kann ich mich, wie viele Andere auch, die solch eine Pandemie noch nicht miterlebt haben, nur auf's Bauchgefühl verlassen.

Wir alle sind hier in einem stetigen Lernprozess und ich muss auch sagen, dass die ständigen Revidierungen anfangs und die neueren Regierungsentscheidungen bezüglich der Pandemiebewältigung und am Parlament hinweg, nicht gerade zu einer Einheit im Volk beigetragen haben.

Kältezeit schrieb:Wir alle sind hier in einem stetigen Lernprozess und ich muss auch sagen, dass die ständigen Revidierungen anfangs und die neueren Regierungsentscheidungen bezüglich der Pandemiebewältigung und am Parlament hinweg

Maßnahmen zur Bewältigung einer Pandemie sind vollkommen zurecht Aufgaben der Exekutive, da die Situation extrem zeitkritisch ist.
Da erstmal die Landesparlamente zu bemühen, wäre absolut realitätsfremd.

Bei einem Großeinsatz der Polizei wird ja auch nicht erst der zuständige Landtag gefragt, eben weil es auch extrem zeitkritisch ist.

DerHilden schrieb:Maßnahmen zur Bewältigung einer Pandemie sind vollkommen zurecht Aufgaben der Exekutive, da die Situation extrem zeitkritisch ist.
Da erstmal die Landesparlamente zu bemühen, wäre absolut realitätsfremd.

Es ist ja nicht so, als hätte man nicht schon Anfang Sommer von einer zweiten Welle gesprochen.

Das nährt doch nur die Meinung derer, die von einer Diktatur phantasieren. Die fühlen sich jetzt nämlich alle bestätigt.
Wenn die Fraktionen nämlich erst durch TV und Radio erfahren, welchen Kurs die Regierung nehmen will, macht das eben einen blöden Eindruck.

Kältezeit schrieb:Das nährt doch nur die Meinung derer, die von einer Diktatur phantasieren. Die fühlen sich jetzt nämlich alle bestätigt.

Ach, wenn es nach denen ginge ...
Wobei sonst noch soll man sich an denen orientieren? Und sie wollen ja doch ganz gerne die harte Hand. Es ist in der real existierenden BRD nur nicht die rechte ;)

Kältezeit schrieb:Wenn die Fraktionen nämlich erst durch TV und Radio erfahren, welchen Kurs die Regierung nehmen will, macht das eben einen blöden Eindruck.

Das mag sein, muss aber nicht richtig sein. Weiß nicht ...

Kältezeit schrieb:Wenn die Fraktionen nämlich erst durch TV und Radio erfahren, welchen Kurs die Regierung nehmen will, macht das eben einen blöden Eindruck.

Es gibt dutzende von Ausschüssen, Gesprächsrunden Expertenkomissionen in denen Abgeordnete mitarbeiten und informiert werden, das Szenario dass von den s.g. "Querdenkern", Reichsdeppen und Esoschwurblern an die Wand gemalt wird existiert so nicht und dient nur dazu ihr Fakeweltbild zu verbreiten.

Was sind Ausschüsse und wie arbeiten diese?
Ein Großteil der parlamentarischen Arbeit spielt sich in den Ausschüssen ab, die für die Dauer der gesamten Wahlperiode gebildet werden. Das Hauptgewicht dieser Arbeit liegt im Bereich der Gesetzgebung, die in den Ausschüssen nicht nur vorbereitet, sondern sachlich im Wesentlichen zum Abschluss gebracht wird.
In den Ausschüssen konzentrieren sich die Abgeordneten auf ein Teilgebiet der Politik. Sie beraten alle dazugehörigen Gesetze vor der Beschlussfassung und versuchen, bereits im Ausschuss einen mehrheitsfähigen Kompromiss zu finden. Um sich ein Bild bestimmter Sachverhalte zu machen, lassen sich die Ausschüsse von Regierung und Sachverständigen informieren. Dies geschieht in Anhörungen.

In der 18. Wahlperiode hatte der Bundestag 23 ständige Ausschüsse eingesetzt. Sie waren, entsprechend dem Kräfteverhältnis im Parlament, mit Abgeordneten aus verschiedenen Fraktionen besetzt.

Quelle: https://www.bundestag.de/services/faq/arbeit-244948

Nemon schrieb:Wobei sonst noch soll man sich an denen orientieren

Soll man nicht, aber ich find auch nicht gut, wenn die gefüttert werden.

Nemon schrieb:Das mag sein, muss aber nicht richtig sein. Weiß nicht

Transparenz der Entscheidungen sollte für mich, in einer Demokratie, Usus sein.
Sollte die AfD mal an die Macht kommen, werden die das sicherlich anders handhaben, von der hiesigen Regierung erwarte ich das jedoch.

Kältezeit schrieb:Wenn die Fraktionen nämlich erst durch TV und Radio erfahren, welchen Kurs die Regierung nehmen will, macht das eben einen blöden Eindruck.

Du glaubst ernsthaft es gäbe da keinen Austausch und die Fraktionen hätten es erst im Radio erfahren?
Wahrscheinlich wusste man vorher (in den Fraktionen) noch nicht einmal dass die Konferenz stattfand.^^

Pergamon schrieb:Es gibt dutzende von Ausschüssen, Gesprächsrunden Expertenkomissionen in denen Abgeordnete mitarbeiten und informiert werden, das Szenario dass von den s.g. "Querdenkern, Reichsdeppen und Esoschwurblern an die Wand gemalt wird existiert so nicht und dienst nur dazu ihr fakeweltbild zu verbreiten.
Was sind Ausschüsse und wie arbeiten diese?

Die Fraktionen wurden nicht informiert, das haben die Fraktionen selbst gesagt z. B. die Linke.

https://www.tagesschau.de/inland/kritik-beschlussvorlage-corona-101.html

Das ist Perlen vor die Säue (ich meine jetzt nicht die Linke damit :D )

Kältezeit schrieb:Soll man nicht, aber ich find auch nicht gut, wenn die gefüttert werden.

Die sind mit der Komplexität einer freiheitlich-demokratischen Ordnung dermaßen überfordert. Das ist, als würde man die Abitur-Latte so hängen, dass Grundschüler durchkommen. Blöde Analogie. Aber es hapert da in vielen entscheidenden Punkten am grundlegenden Verständnis. Demokratie ist immer nur so weit wünschenswert, wie das eigene Begehren reicht. Man kann und darf es nicht jedem recht machen.

Kältezeit schrieb:Die Fraktionen wurden nicht informiert,

Das steht da nirgends, da steht dass sie gerne abstimmen würden. Aber mancher ist selbst zu doof Säue durchs Dorf zu treiben, manche stellen sich aber auch absichtlich dummm an.

Wenn die hoch gepriesenen Masken so effektiv wären wie alle tun,
würden doch die Fallzahlen nicht so in die Höhe schießen. Alle tun doch so, als würden die Masken regelrechte Heilsbringer sein. Wo kommen dann die vielen neuen Fallzahlen her? Von den paar wenigen Leuten die eine Befreiung haben? Vermutlich werden das jetzt auch echt noch einige behaupten.

Diamond schrieb:Wenn die hoch gepriesenen Masken so effektiv wären wie alle tun,
würden doch die Fallzahlen nicht so in die Höhe schießen.

Vielleicht liegt das mit den Fallzahlen ja an zu vielen unmaskierten Menschen bei zu geringem Abstand und Luftaustausch?

Diamond schrieb:Alle tun doch so, als würden die Masken regelrechte Heilsbringer sein.

Nicht wirklich. Es wird überall klar gesagt, dass dies das Mindeste und gleichzeitig Einfachste ist, was man tun kann und tun muss. In Verbindung mit Abstand und Hygiene.

@Diamond
Hast du die letzten Monate unter einem Stein gelebt?
Es wurden doch nun schon bis zu Exzess die Vor- und Nachteile der Masken erklärt und diskutiert.

Ist es echt zuviel verlangt mal ein paar Seiten der Diskussion zu lesen bevor man hier aufschlägt?

Diamond schrieb:Wo kommen dann die vielen neuen Fallzahlen her?

"Neben einzelnen spektakulären und bundesweit bekannt gewordenen großen Ausbrüchen sind es insbesondere Übertragungen im familiären und häuslichen Umfeld, die nicht unbedingt zu vielen Folgefällen führen und nur wenige Fälle pro Ausbruch aufweisen, aber offensichtlich sehr häufig vorkommen"

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/rki-studie-ansteckungen-101.html

Zumindest ich trage zu hause keine maske

DerHilden schrieb:Maßnahmen zur Bewältigung einer Pandemie sind vollkommen zurecht Aufgaben der Exekutive

Da würde ich nur teilweise zustimmen.

Unmittelbare Maßnahmen, die zeitkritisch sind: Absolut. Aber je länger eine "Ausnahmesituation" andauert, desto weniger wird sie eine Ausnahmesituation und desto mehr müssen Maßnahmen demokratischen Prozessen unterliegen. Nach einem halben Jahr und perspektivisch stehen uns mindestens noch einige Monate bevor, wenn nicht Jahre, muss eigentlich die Legislative anfangen, die Rahmenbedingungen zu schaffen.

DerHilden schrieb:Maßnahmen zur Bewältigung einer Pandemie sind vollkommen zurecht Aufgaben der Exekutive, da die Situation extrem zeitkritisch ist.
Da erstmal die Landesparlamente zu bemühen, wäre absolut realitätsfremd.

Das stimmt zwar grundsätzlich schon, aber die Situation ist ja nun schon seit einigen Monaten da, schon fast ein Dreivierteljahr.

Diamond schrieb:Wenn die hoch gepriesenen Masken so effektiv wären wie alle tun,
würden doch die Fallzahlen nicht so in die Höhe schießen. Alle tun doch so, als würden die Masken regelrechte Heilsbringer sein. Wo kommen dann die vielen neuen Fallzahlen her? Von den paar wenigen Leuten die eine Befreiung haben? Vermutlich werden das jetzt auch echt noch einige behaupten.

Du solltest weniger vermuten und Dich mehr bilden. Aktuell geht das eigentlich sehr leicht, wenn man es nur möchte. Ich denke daher, Du möchtest es nicht.

Masken sind keine Heilsbringer, waren es nie und wurden nie seriös als solche bezeichnet. Deine Aussage dahingehend ist ausschließlich Unsinn.
Aber sie tragen signifikant dazu bei, dass Übertragungsrisiken bei Kontakt sinken. Je mehr enge Kontakte ich habe, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der Übertragung. Und Masken senken diese Wahrscheinlichkeit etwas ab. Ich kann also - bei gleichbleibender Infektionswahrscheinlichkeit (oder auch Inzidenz, je nachdem, wie ich es betrachte) mehr Kontakte haben, wenn ich eine Maske trage. Die Alternative zu "keine Maske" ist eine Reduzierung der Kontakte.
So einfach ist das.
Aber wenn ich es mit den Kontakten übertreibe, steigt die Inzidenz trotz der Maske. Nicht ganz so schnell, wie sie ohne Maske steigen würde, aber schnell genug. Der Anstieg ist dann nämlich irgendwann nicht linear, sondern exponentiell. Nämlich wenn eine Person mehr als eine andere Person im Schnitt infiziert.
Und dann passiert genau das, was wir jetzt sehen: Eine steile Kurve trotz Masken.