Anaximander schrieb:Wie aus Deine eigenen Link hervorgeht, war das (Grund--)Studium Philosophie, Mathematik und Physik, der letzte Abschluss dann PhD, also kein medizinischer Abschluss (MD), sondern Doctor of Philosophy. Mathematik und Philosophie zählen dabei zu den Geisteswissenschaften. Genau das schrieb ich.
Für das Erstellen von Statistiken ist v.a. guter Sachverstand in diesem Bereich erforderlich.
Soweit mir bekannt ist haben selbst Astrophysiker Virologen hinsichtlich dieser Thematik Hilfestellung gegeben, bedingt durch ihre Forschung ist der Kenntnisstand auf diesem Gebiet außerordentlich hoch, und es wurde auch dankend angenommen.
Virologe muss man also nicht sein um Daten möglichst präzise auswerten zu können.
Anaximander schrieb:Ja, wenn die Pandemie ungebremenst verläuft. Im Falle von Covid-19 gab es überall einen lockdown, natürlich in verschiedener Ausprägung.
Wobei aber keine Auswirkungen ersichtlich sind die man etwa auf die seit den letzten Wochen stattfindenden Massen-Demos ohne Abstand und Mundschutz zurückführen könnte.
Anaximander schrieb:Vielmehr sollte durch Impfungen die Herdenimmunität erreicht werden.
Ich kann empfehlen sich die Ausführungen von Hendrik Streek bei Lanz am 17.06. anzuhören. (~~> ZDF-Mediathek)
Er sagt, dass wir in Zukunft mit Corona leben werden, und es ist kein Killervirus.
Auch andere Coronaviren sind i-wann in unser Leben getreten, und geblieben, zuletzt vor ca 600 Jahren passiert.
Coronaviren befallen uns immer wieder, ca 1/3 aller "Erkältungen" werden von Coronaviren ausgelöst.
Ob ein wirksamer Impfstoff ohne schwer zumutbare Nebenwirkungen gefunden wird ist fraglich.
Und ob es angeraten ist die Bevölkerung zu 60 oder 70 % zu impfen obwohl die Letalität keine hohen Dimensionen erreicht und sich zum großen Teil auf Personen ü 80 bezieht wird sich noch zeigen.
Ich denke dass es eher darauf hinauslaufen wird Risikopersonen zu impfen.
MissMary schrieb:Ist es nicht so, dass die ganzen Schutzmaßnahmen glücklicherweise als Nebeneffekt die Verbreitung der Grippe nicht mit eindämmen? Wie der Ausbruch in der Fleischfabrik jedoch zeigt: Das Coronavirus scheint bei kälteren Temperaturen sehr stabil zu sein, daher kann man auch eine Welle in der kälteren Jahreszeit befürchten.
Ja natürlich, so versteh ich das auch.
Und nicht nur Grippeviren werden an der Verbreitung gehindert, auch andere Erreger.
Wenn man bspw jetzt in Alten- und Pflegeheimen stärker als sonst auf Infektionsschutz durch Corona achten kann (etwa weil nun mehr Schutzausrüstung zur Verfügung steht) wird es auch multiresistenten Keimen schwerer fallen Bewohner zu infizieren.
Wobei ich denke, dass diese Auswirkungen der erhöhten Schutzmaßnahmen den positiven Effekt haben dort Lebenszeiten zu verlängern.
Da wir alle jedoch aber leider nicht unsterblich sind wird die Sterblichkeit auch dort, auch bei Beibehalten der Schutzmaßnahmen, i-wann wieder die Werte erreichen, die im Normalfall leider üblich sind.
Vllt wird es eine Welle bei sinkenden Temperaturen geben, es gibt ja immer Infektionswellen in der kälteren Jahreszeit.
Ich denke es war auch Streek, der trotzdem davon ausgeht dass am Jahresende keine Übersterblichkeit zu erwarten ist.
MissMary schrieb:Das Problem ist eben auch, dass man damals den shut down gemacht hat, weil man gar nichts wusste und die Bilder aus anderen Ländern alamierend waren (richtig). Dann hat man sehr schnell alles Mögliche wieder gemeinsam geöffnet und die Kurve blieb dennoch unten. Nun kennt man die Stellschrauben gar nicht - sollte es nun zu einem rasanten Anstieg kommen, weiß man gar nicht, welche Stellschrauben verantwortlich sind.
Ja, das seh genauso.
Man wusste gar nichts, die Bilder v.a. aus Italien waren schockierend und daher war der Shutdown geboten.
Bzgl. Stellschrauben: es scheint so dass Zusammenkünfte vieler Menschen auf engem Raum in geschlossenen Räumen verbunden mit hohem Aerosol-Ausstoß (wie das etwa beim Singen oder lautem Sprechen der Fall ist, daher gabs in Ischgl in der Bar einen Hotspot, und in Fleischfabriken soll ein hoher Lärmpegel herrschen weshalb man laut sprechen muss).
Will man verhindern dass solche Hotspots entstehen sollten solche Zusammenkünfte verhindert werden.
Desweiteren, so Streek, neigt dieser Virus dazu Cluster zu bilden, wenn man also die Ausbreitung verhindern will muss weiterhin jeder Fall verfolgt werden und es ist Quarantäne angesagt für die, die eben Kontakte hatten.
Andere Faktoren wird man schwer beeinflussen können, wie etwa Luftverschmutzung, oder Immunsysteme, die sich gut bzw schlecht gegen Coronaviren wehren können, oder die Altersstruktur der Bevölkerung.
Bleibt also übrig dass Menschenmassen auf engem geschlossenen Raum mit hohem Aerosolausstoß eine Stellschraube zu sein scheint, die man beeinflussen kann, ebenso kann man versuchen bei Clusterentstehung Maßnahmen zu ergreifen.
Inwieweit das sinnvoll ist werden sicher hoffentlich bald geführte Diskussionen zeigen, denn es gilt ja eig auch Faktoren wie psychische, soziale und ökonomische zu beachten.
Die ökonomischen Folgen sind sicher den meisten bewusst, die psychischen vllt noch nicht so sehr: Pro Monat Shutdown gab es so viele Suizidversuche wie sonst nur innerhalb eines Jahres.
Die Tödlichkeit des Virus ist jedoch niedrig geblieben: "Sie liegt sicher weit unter einem Prozent, wenn man die Dunkelziffer der stillen Feiung, also der stummen Infektionen, die nicht erkannt werden, mit dazurechnet."
...
"Wenn wir zehn Jahre lang mit Masken rumlaufen, sterben wir an jeder kleinen Grippe, weil unser Immunsystem verkümmert. Kontakt mit anderen Keimen muss manchmal sein – nur so haben wir überlebt."
....
Die "Virusangst" ist für Schottmüller eine "fatale Entwicklung". "Diese Angst muss in einen gesunden Menschenverstand umgewandelt werden.
...
Die täglich veröffentlichten Infiziertenzahlen sind für Schottmüller "Panikmache". "Wir müssen die Genesenen abziehen. Interessant ist nur die Zahl der akut Infizierten, darauf müssen wir uns fixieren.
...
Wichtig ist für den Leitenden Notarzt ein gesundes Immunsystem, "dazu führen Sport und Bewegung, Vitamin D – Sonne tanken, raus in die Natur, und auch das psychische Wohlbefinden". Die Schulöffnungen waren laut Schottmüller dringend notwendig, "wir haben die Schüler viel zu lange alleine gelassen".
Die Suizidrate steige deutschlandweit an, "es gab jetzt in einem Monat so viele Suizide wie sonst in einem Jahr". "Wir müssen zu einer gewissen Normalität zurück, wir müssen uns Fluchtpunkte im Leben suchen, sonst halten wir das nicht durch. Wir müssen jetzt raus an die frische Luft, im November ist es sicher wieder ungemütlicher. Die menschliche Psyche ist wichtig, wir dürfen sie uns von dem Virus nicht kaputtmachen lassen – ohne gute Psyche, kein funktionierendes Immunsystem".
https://www.rnz.de/nachrichten/eberbach_artikel,-einsaetze-in-corona-zeiten-die-virusangst-ist-eine-fatale-entwicklung-_arid,520154.htmlMissMary schrieb:Wenn nun das System "Schule" wieder für einen Anstieg sorgt - wie reguliere ich dann?
Kinder infizieren sich seltener, haben eher milde Verläufe, falls sie sich infizieren und infizieren vermutlich auch ihr Umfeld seltener.
Daher wäre mein Rat: Versucht die Hygieneregeln einzuhalten, die auch sonst während Infektionswellen angebracht sind.
Risikopersonen sollten verstärkt geschützt werden oder sich selbst stärker schützen.
Bzgl der Fenster - gäbe es da nicht Möglichkeiten dafür zu sorgen dass mehr Fenster geöffnet werden können, denn Lüften (am besten alle 20 min) scheint eine sehr sinnvolle Maßnahme zu sein.
MissMary schrieb:ob der Test immer das Mittel der Wahl ist?
Nein, vermutlich nicht, da die Trefferquote sinkt je mehr Menschen ohne Corona-Infektion oder -Antikörper getestet werden.
calligraphie schrieb:Mein Chapeau an dich , aus tiefstem Herzen . Besseres und sich in schlüssiges habe ich hier noch nicht lesen dürfen .
Dem schließe ich mich an!
calligraphie schrieb:Nur leider wird in einem Jahr sich unser aller Leben etwas verändert haben und das mehr als nach anderen Epidemien
Auch dir danke für deinen Beitrag!
Vielen sitzt die Angst tief in den Knochen, den einen vor Killerviren, den anderen vor Kontakt und Nähe, wieder anderen wegen der massiven Einschränkungen und Grundrechtsverluste, und nicht wenige wegen all dem zusammen.
Es wird viel Zeit brauchen um diese Ängste wieder zu heilen.
Hoffen wir dass der Prozess so bald als möglich beginnt.
RayWonders schrieb:Kannst du das irgendwie logisch erklären?
Die Untersterblichkeit ist mMn nicht überzubewerten, es scheint ein Effekt der Schutzmaßnahmen zu sein.
Da recht früh bspw Großveranstaltungen untersagt (als es etwa noch sehr kalt hierzulande üblicherweise ist) wurden konnten sich auch andere Erreger schlechter ausbreiten.
RayWonders schrieb:Weil meiner Logik nach, sterben zur Zeit Menschen durch eine zusätzliche Krankheit. Ohne diese zusätzliche Krankheit wären es also weniger gewesen rein logisch gesehen.
In D leben 83 Mio, täglich versterben etwas mehr als 2600, wöchentlich also etwas ü 18.200.
Die bedauerlichen Todesopfer durch Corona, kann jetzt leider keine wöchentliche Zahl für D finden, schlagen sich in der deutschlandweiten Sterblichkeit kaum oder nicht nieder, da diese Anzahl glücklicherweise sehr gering ist.
Ich meine dass es vorvorgestern 19 waren, vorgestern 14 und gestern 1.
Und statistisch schlägt dann eher durch dass Todesfälle verhindert wurden weil Menschen seltener Angehörige in Pflege- und Altenheimen besuchen und diese seltener mit üblichen Erregern anstecken so dass es zu Todesfällen kommt, dass Risikopersonen durch die Maßnahmen stärker vor üblichen Erregern geschützt sind etc.
Wichtig ist eben das Wichten der Zahlen.
Smas schrieb:Ich kann einfach nicht mehr guten Gewissens völlig ausschließen, dass wir möglicherweise sogar einer konzertierten Scharlatanerie auf den Leim gegangen sind, wobei ich dennoch nicht davon ausgehe, ich schließe es lediglich nicht mehr aus.
Ich denke es war und ist Angst die viele geleitet hat und leitet, auch viele Politiker.